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Dieses Thema hat 56 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
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Lara09 Offline

die als letztes Mittel Kampfpupse loslässt


Beiträge: 15

27.09.2010 19:35
Aggressiv gegen jeden Artgenossen Zitat · Antworten

So Hallo nochmal – dieses Mal im hoffentlich richtigen Bereich

Meine Lara – Hündin der Extreme… Nochmal zu den Eckdaten – sie ist jetzt schätzungsweise 3 Jahre alt – hat ordentlich Pfeffer im Hintern und ich habe sie seit einem Jahr. Ist in der Wohnung ein Engel – ein wenig ängstlich, braucht immer ein wenig bis sie mit Menschen warm wird – aber mittlerweile schließt sie immer mehr Menschen in ihr Hundeherz.

Draussen : eine Wildsau. Angriff ist die beste Verteidigung – ich glaube – auch wenn ich es bislang nicht darauf angelegt habe – dass sie ohne nachzudenken zubeißen würde…

Sie läuft normalerweise an der Leine (ich traue mich nicht, im normalen Feld, wo andere Hunde laufen könnten, sie loszumachen, auch mit Maulkorb nicht). Ein großes Problem von uns: Sie zerrt und springt immer in die Leine – ich habe alle Tricks ausprobiert – langsam rufen – stehen bleiben, wenn sie zu sehr zieht, in die andere Richtung laufen-no chance.
Das Komische: wenn ich sie dann mal ohne Leine laufen lasse - ist sie ruhig und brav!!! so wie gestern : wir waren 4 Stunden querfeldein wandern . Sie ist einwandfrei ohne Leine gelaufen (mit Maulkorb) – nie weiter als 3-5 Meter von mir entfernt – total entspannt (wir waren aber auch auf strecken unterwegs, wo sicher kein anderer Hund läuft). Sobald ich sie wieder an die Leine nehme – ZIEHT sie wie ne Wildsau.

Beim normalen laufen macht sie alles wie ein Zirkusstück, rufe ich sie "hier", kommt sie, sie läuft bei Fuss, macht Platz – schaut mich aber überhaupt nicht, oder nur kurz an und ist sofort wieder abgelenkt.
Jeder ist eine Potentielle Gefahr – bei jedem schaut sie, ob ein Hund dabei sein könnte. Dazu zu sagen ist auch noch, dass sie bei mir nicht heftiger reagiert, als bei anderen. Meine Freundin ist mit ihr spazieren gegangen. Sie weiß, dass Lara ausrastet, bei anderen Hunden, aber war noch nie dabei und sie reagierte genauso heftig bei ihr, wie bei mir…
Besonders schlimm ist sie, wenn ein anderer Hund kurz vorher unserer Strecke gelaufen ist oder einen in der Ferne sieht-da gebärdet sie sich wie eine Wildsau - bellt und zieht und bellt und macht Übersprungshandlungen (wenn ich sie rufe "bei Fuss" dozzt sie mich an, etc). Sie sucht die ganze Zeit die Fährte des anderen Hundes und ist ganz schwer abzulenken. Auch wenn ich in eine andere Richtung laufe, sucht sie sich halt eine neue Fährte...

Zum Thema ausrasten: Lara gebärdet sich wie eine Wilde. Kommt ein Hund entgegen, legt sie Schleichgang wie eine Löwin ein. Nehme ich sie kurz fängt sie schon an zu bellen, und je näher der andere Hund kommt – umso ruhiger wird sie – bereit zuzubeißen. Halte ich sie fest, springt sie wie ein Ping Pong Ball - versucht sich loszureißen. Auch ist sie eine „linke Bazille“. Wenn ich sie unter Kontrolle habe (NEIN ist mein Machtwort) und nur eine Sekunde meine Aufmerksamkeit nachlassen, versucht sie auszubrechen, umzudrehen und dem anderen Hund nachzustürmen.

Nun meine Fragen: wie verhalte ich mich richtig bei anderen Hunden??
Gelehrig ist sie! Wir haben letzte Woche dass Abrufen mit vorsitzen geübt – sie hat sich gewehrt und wollte immer wieder sich umdrehen – ich bin konsequent solange rückwärts mit „hier“ gegangen, bis sie vorsaß und mich anschaute. Nach ein zwei Anlaufschwierigkeiten macht sie das jetzt auch hervorglänzend!

Auf Strecken, wo weniger Hunde unterwegs sind, ist sie nach ca 15 Minuten ruhig an der Leine. Sie springt nicht die ganze Zeit in die Leine mit Karacho. Auch wenn wir Joggen gehen, oder Fahrrad fahren - interessiert sie sich weniger für andere. Das Rennen ist wichtiger. Sie hat eine unheimliche Power im Hintern. Wir haben auch Turnierhundesport angefangen. Da ist sie mit Feuereifer dabei (solange kein anderer Hund beim Hürdenlaufen in Sichtweite ist) - sie ist wahnsinnig gelehrig!!!

mali Offline

heißt Mali, schläft wie'n Mali und trotzdem ist nicht drin, was draufsteht, dafür ist aber ein kleiner "devil inside"


Beiträge: 2.362

27.09.2010 20:27
#2 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Hallo,

also so wirklich helfen kann ich dir glaube ich nicht und ich denke, dass es hier einige Leute gibt die da kompetenter sind als ich! Mich würde nur interessieren, ob es einen Unterschied bei Laras Verhalten gibt je nachdem ob sie müde ist oder noch total fit!

Wenn ich mit Mali rausgehe ist er die ersten Minuten auch ne wilde Hummel und muss erstmal ne Runde rennen. Wenn uns dann Hunde an der Leine entgegen kommen gibt es auch oft Theater. Wenn er allerdings ausgepowert ist und so richtig k.o. benimmt er sich wie ein Lämmchen! Wir machen übrigens auch THS. Schön, hier noch jemanden zu treffen, der unsere Leidenschaft zu dem Sport teilt.

Ach ja, ist jetzt vielleicht bei Euch zu einfach, weil Lara ja anscheinend sehr extrem ist aber ich fange immer an, ein Lied zu singen (Leise für mich) wenn wir einen Hund an der Leine treffen. Dadurch bleibe ich entspannt

Liebe Grüße

Steffi mit Mali

Lara09 Offline

die als letztes Mittel Kampfpupse loslässt


Beiträge: 15

27.09.2010 20:32
#3 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Lara ist leider immer auf dem Sprung. Das habe ich gestern gemerkt. 18 km wandern - auf den letzten 2 km kommt ein Hund uns entgegen und sie ist sofort wieder auf 180... Ich dachte auch, wenn sie ausgepowert ist, ist sie etwas ruhiger - aber pustepuchen...

das mit dem liedchen muss ich mir merken - gute idee

soffie Offline

Zwar nicht des Teufels General, aber doch des Satansbratens inquisitorische Fee


Beiträge: 6.337

27.09.2010 22:41
#4 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Hallo Sonja,
ich kopiere mal den Beitrag von Barbara hier rein, damit er nicht verschütt geht.

Zitat
Zitat Elektra:
Ich habe übrigens aktuell eine Dobi-Dame im Training, die zeigte genau die gleiche Problematik. Gestern waren wir mit meinen vier Jungs spazieren, alle waren offline, und als Lana, so heißt das Mädel, nur unser Auto sah, tobte sie los. Aber nicht aggressiv, sondern aus reiner Freude. Sie war im Wald voller Freude und nur bei uns, einfach, weil auch die Jungs da waren. Danach gingen wir noch Essen, Lana war mit, da sie in Lokalen nie still sein oder gar liegen konnte, dafür aber jeden, der auf den Tisch zu kam oder an ihm vorbei wollte, sofort anging. Gestern sah das anders aus. Sie hatte wahlweise den Kopf auf meinem oder Frauchens Bein, wenn es etwas "abzustauben" gab oder schlief auf der Seite liegend neben uns.

Was ich damit sagen will: Es ist zu schaffen. Und: Es lohnt sich. :-)

Für Dein aktuelles Problem: Versuche nie, Deinen Hund ins "Platz" zu kriegen, wenn er töst oder Du den Abstand zum anderen Hund nicht sicher groß halten kannst. Wenn Du Lara ablegst und der andere danach weiter auf Euch zugeht, muß sie praktisch tösen, weil Du an der Bedrohung nichts änderst, sondern diese unaufhaltsam näher kommt. Ich würde sie nur kurz ins "Platz" nehmen, dann in aller Ruhe aufstehen lassen, sie loben, belohnen und vor allem: gehen. Und auch das auf die richtige Weise, die wiederum für jeden Hund sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem, was er braucht und auch kann, wenn er sich gerade aufspulen will. Gerade Dobis sind da -wie auch andere Gebrauchshunde wie Schäfis oder eben auch die von mir geliebten Malis- sehr eigen, und man muß genau schauen, was der individuell richtige Weg ist. Kernstücke sind allerdings in jedem Fall: Konsequenz und Verläßlichkeit, d.h., Dein Hund muß sich sicher auf Dich verlassen können, aber auch wissen, daß er sich an Dich halten MUSS. Das geht beides nicht, solange Du ihn nicht verstehst und seine Sprache sprichst.




und hier auch noch den Beitrag von Fee :

Zitat
Morgens ist sie also viel entspannter? Ist es dann bei euch wirklich viel ruhiger, also weniger Reize?
Bei uns ist das nämlich nicht unbedingt so, aber ich gehe auch nicht so früh aus dem Haus.

Wenn ein Hund gerade morgens ausgeglichen ist, dann kommt mir immer sofort der Gedanke der Schilddrüsenfunktion. Die Schilddrüsenwerte sind morgens am höchsten. Wenn eine leichte Unterfunktion besteht, dann sind die Werte vielleicht morgens noch ok, rutschen dann aber runter und für Rest des Tages sind sie dann zu niedrig. Viele Hunde die Verhaltensauffällig oder Stressanfällig sind haben Probleme mit der Schilddrüse. Hast du schonmal die Schilddrüsenwerte testen lassen?



Zitat
Zitat Lara09: Sobald sie zur Tür rausgeht, ist sie wie ausgewechselt. Sie ist völlig unentspannt, zerrt an der Leine - springt mir ständig in die Leine.


An diesem Punkt würde bei mir der Spaziergang beendet sein oder besser gesagt es ginge nicht weiter. Ich würde so lange, ohne Interesse für den Hund zu zeigen, stehen bleiben (und wenns auch direkt an der Haustür ist) bis die Nase ruhig ist und mich anschaut. Dann einige Übungen, die ihr wirklich Spaß machen, abfragen und ab ins Haus, Garten oder auch ins Auto, um dorthin zu fahren, wo sie sich nicht so hochspult.

Zitat
Ich dachte auch, wenn sie ausgepowert ist, ist sie etwas ruhiger - aber pustepuchen...


Auch 18 km laufen müssen nicht bedeuten, daß dein Hund ausgepowert ist.
Lastest du sie auch durch Kopfarbeit (z.B. etwas suchen) aus?

Zitat
Nun meine Fragen: wie verhalte ich mich richtig bei anderen Hunden??


Leider können wir hier nur schwer beurteilen, warum Lara ausrastet, aber wichtig wäre natürlich, daß du agierst bevor sie anfängt zu tösen. Du hilfst Lara, wenn du Hunden ausweichst indem du zur Seite gehst,einen grossen Bogen läufst oder du machst zum richtigen Zeitpunkt kehrt, um Lara aus ihrer misslichen Lage zu erlösen. Dabei soll sie das Gefühl bekommen, daß du ihr hilfst, wenn sie mit einer Situation überfordert ist.
Arbeitest du mit dem Clicker?

Liebe Grüsse
Kerstin

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Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

27.09.2010 23:02
#5 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Willst Du eine ganz ehrliche Meinung? Ich würde sie mit Beißkorb freilaufen lassen, nachdem ich mit Beißkorb offline Hundebegegnungen trainiert hätte. Für mich klingt das Ganze, als ob sie ihr hundliches Repertoire, inklusive der Chance des Meidens, die Du ihr mit der Leine nimmst, verfügbar haben müßte. Ich wäre bereit, das mit Dir, wenn alle Beteiligten Hunde mit Beißkorb wären und via Signale gelenkt würden, zu üben. Die Jungs kennen solche Situationen und sind alle defensiv, können vor allem mit Artgenossen sehr gut umgehen, u.a., weil sie wissen, daß ich ohne Kompromisse dazwischen bin, wenn es wirklich mal heikel werden sollte.

Wenn Lara einfach nur lernt, daß sie Dir vertrauen kann, weil Du sie sicher durch's Leben führst, ihre Bedürfnisse erkennst und potentielle Bedrohungssituationen adäquat für sie löst, wird sich auch das Leinengepöbel weitgehend legen, da bin ich sicher.

Ein Ergebnis übrigens, daß wir just heute mit dem Mali hatten, den ich trainiere, weil er einen anderen Hund, der ihn angegriffen hatte, verletzt hatte und nun auf einen Wesenstest vorbereitet werden muß, einfach, weil er ein Mali in den Händen vollständig unerfahrener Halter ist.

Wir haben in den letzten Wochen reichlich mit meinen Jungs geübt, nachdem er mit ihnen im Freilauf kein Problem mehr hatte, hatten wir bis heute mehrere Begegnungen gehabt, die wir zunächst ruhig an der Leine geführt hatten, bevor die Hunde dann ohne Leine zusammensein durften.

Das gepaart damit, den ehemaligen Diensthund wie einen Diensthund zu behandeln, führte heute dazu, daß er die Nagelprobe der Rüdenbegegnung an der Leine mit einem Gegenüber bestand, daß definitiv nicht ohne ist, nämlich meinem Paten-Diensthund Quinn. Es geht, wenn man die Mischung aus Bestätigung/Belohnung und Zwang sinnvoll aufbaut und einsetzt, anders leider meiner Erfahrung nach gerade mit Rassen wie Schäfis, Malis, Rottis oder Dobis nicht.

@Soffie
Danke für's Kopieren.

Edit: 18 Kilometer wandern - das klingt für mich eher nach zuviel als nach zuwenig. Viele Halter glauben, gerade bewegungsfreudige Hunde müßten "ausgelastet" werden. Leider ist das bei nervösen Tieren, die auf Umweltreize eventuell eher unsicher reagieren, meist genau die falsche "Medizin". Ich denke, Lara bräuchte möglicherweise auch deutlich mehr "Kopfarbeit" und "Konzentrationsübungen" und weniger "action".

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

28.09.2010 10:20
#6 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Edit: 18 Kilometer wandern - das klingt für mich eher nach zuviel als nach zuwenig. Viele Halter glauben, gerade bewegungsfreudige Hunde müßten "ausgelastet" werden. Leider ist das bei nervösen Tieren, die auf Umweltreize eventuell eher unsicher reagieren, meist genau die falsche "Medizin". Ich denke, Lara bräuchte möglicherweise auch deutlich mehr "Kopfarbeit" und "Konzentrationsübungen" und weniger "action".


Dem kann ich mich nur anschließen. Richtige Fortschritte habe ich mit Lumpi erst gemacht, als ich mindestens 2 Gänge runtergeschaltet habe, viele Entspannungspausen eingebaut habe und zwischendurch lieber ein paar Tricks mit ihm geübt habe. Dadurch ist er viel entspannter geworden.

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
__________________________________________________________________________

Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Nina Offline



Beiträge: 3.332

28.09.2010 10:48
#7 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Bei Lotta war es genau umgekehrt. Weniger Kopfarbeit und längere, ruhigere Spaziergänge. Drei Stunden Spaziergang am Tag, ohne großes Zwischenprogramm, und sie ist total locker und zufrieden. Sie hat halt einfach Bewegungsdrang und der muß raus. Joggen und Radfahren sind auch prima.

Lara09 Offline

die als letztes Mittel Kampfpupse loslässt


Beiträge: 15

28.09.2010 11:09
#8 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Danke erstmal für die vielen Antworten!

Also morgens üben wir - bei Fuss, Sitz, Platz hier und anschließend ist sie immer total aufgedreht - spielt mit mir, rennt um mich herum (in diesem Moment weiß sie ganz genau, wielang ihre Leine ist
Morgens funktioniert das am Besten - Mittags und nachmittags sind (habe ich zumindest das Gefühl) die Einflüsse - Gerüche größer. Da ist sie schon auf 180 wenn wir aus der Tür rausgehen und guckt und schaut.

Fährte habe ich angefangen, habe ich durch meinen Umzug nicht weitergemacht, werde ich jetzt aber wieder anfangen.

Sie ist auf jeden Fall ohne Leine entspannter, vielleicht ließe sie sich auch bei Sichtung eines anderen Hundes ganz einfach abrufen, das habe ich aber bislang noch nicht ausprobiert/nicht getraut.

Was kann ich noch für die Kopfarbeit tun? Auch zuhause oder nur draussen?
Zuhause schläft sie am liebsten, mein Larali
Was wären geeignete Konzentrationsübungen?
Lara probiert immer wieder "abzubrechen" - dass heißt beim Bei Fuss üben sich fallen lassen und wälzen. Wenn ich dann aber konsequent weitermache - macht sie auch mit - sie ist ein richtig schlaues Weib!

Klicker habe ich mir gekauft - aber noch nicht eingesetzt. Klicke ich, wenn sie etwas richtig macht - also mich z.B. anschaut? ich habe die letzten Jahre im Hundesport mit Bällchen gearbeitet, darauf geht lara aber garnicht.

FrauBine Offline



Beiträge: 3.919

28.09.2010 11:16
#9 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Hast du denn schon mal versucht, mit Schleppe zu arbeiten? Damit könntest du ihr ein bisschen mehr Freiraum gönnen und gleichzeitig ausprobieren, ob sie sich - wenn kein Zug auf der Leine ist - vielleicht tatsächlich angesichts anderer Hunde abrufen lässt... (mit genug Sicherheitsabstand natürlich) Wenn du sagst, dass sie sich im Freilauf nicht weiter als 3 - 5 Meter von dir wegbewegt, wärt ihr mit einer 10-m-Schleppe vielleicht gut bedient. Du hättest die Sicherheit, immer noch eine Einwirkungsmöglichkeit zu haben und sie könnte vielleicht entspannter mit dir laufen...

LG,
Sabine

Lara09 Offline

die als letztes Mittel Kampfpupse loslässt


Beiträge: 15

28.09.2010 12:45
#10 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

ich hab immer das gefühl - lara ist wie ein rennpferd - sobald ich sie an die leine nehme - egal ob 5 oder 10 m - die ersten 20 min powert sie sich aus - mit mir dran und zieht und zerrt. Bewegungsdrang...

mit dem ausweichen bei anderen Hunden ist so eine sache - das geht wenn ich in einem nicht so hundebevölkerten stück laufe schon, aber es ist schwierig wenn ich zu stoßzeiten laufe (also in meiner Mittagspause und um 17 Uhr, wenn ich Feierabend habe).

Übrigens hatte ich ein absolutes irres Erlebnis gestern: wir sind über einen ca 3 Meter breiten Bach über einen Baumstamm geklettert. Bach war ca. 10 cm tief - Lara hat sich nicht drüber getraut - ist stehen geblieben und hat geweint

Dann ist mein Freund wieder rüber, hat sie an die Leine genommen - und was macht sie??? - sie balanciert hinter ihm auf dem Baumstamm her

Nina Offline



Beiträge: 3.332

28.09.2010 14:27
#11 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Zitat von Lara09
ich hab immer das gefühl - lara ist wie ein rennpferd - sobald ich sie an die leine nehme - egal ob 5 oder 10 m - die ersten 20 min powert sie sich aus - mit mir dran und zieht und zerrt. Bewegungsdrang...



Mich erinnert das ganz stark an das Problem, das Nicole und Mio früher hatten. Ich durfte das auch einmal live bewundern, als es noch akut war. Mio war am Anfang eines Spaziergangs so überwältigt von den ganzen Eindrücken, dass er nichts mehr wirklich aufnehmen konnte und nur an der Leine hin und her gerannt ist. Das war reine Überforderung mit der ganzen Umwelt. Lara hat ja, wenn ich mich recht erinnere, auch eher wenig vom Leben gesehen, bevor sie zu Dir kam. Vielleicht ist das bei ihr auch totale Reizüberflutung.

Fee Offline




Beiträge: 2.690

28.09.2010 17:57
#12 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Zitat von Lara09
Dann ist mein Freund wieder rüber, hat sie an die Leine genommen - und was macht sie??? - sie balanciert hinter ihm auf dem Baumstamm her



Hey, das ist übrigens ein super Training! Es muss auch nicht über einen Bach sein...

Bodenarbeit über einen Parcours. Verschiedene Untergründe (eine Art Barfusspfad), auf Baumstämmen balancieren, durch und über Autoreifen steigen, Slalom gehen, über Stöcke steigen,... Das ist super für das Körpergefühl des Hundes und für die Konzentration außerdem werden Nervenbahnen stimuliert.

********************************
Liebe Grüße

Fee mit Nela

Lara09 Offline

die als letztes Mittel Kampfpupse loslässt


Beiträge: 15

28.09.2010 19:27
#13 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

erstmal: Elektra vielen Dank für das Angebot mit dem gemeinsamen Training - ich würde sehr gerne darauf zugreifen, da ich unbedingt professionelle Hilfe brauche. Ich brauche unbedingt jemand Aussenstehendes, der auch MEIN Verhalten beurteilt, da vielleicht manche Reaktionen auch von mir hervorgerufen oder verstärkt oder unterstützt werden.

Heute abend hatte ich ein Erfolgserlebnis: wir haben wie irre zusammmen getobt :-))
Nachdem wir 3 Hunden begegnet sind, habe ich mir ein abgeschiedenes und blickgeschütztes Stück gesucht und wollte mit ihr auf Baumstämmen balancieren - sie ist auf den Baumstamm und wieder runter und in eine Pfütze gehüpft - da hat sie die wilde Hummel gestochen - wie eine Irre ist sie achten gelaufen und ich bin hinter ihr hergerannt, danach ist sie hinter mir hergerannt usw.

Das war ein echter Erfolg!!! Lara lernt in Teilstücken. Anfangs kannte sie garnix. Keine Leckerlis, kein Bällchen, keine Stöcke, kein Spielen. Langsam Langsam öffnet sie sich immer mehr :-))

Mio ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2010 23:26
#14 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Zitat von Nina
Mich erinnert das ganz stark an das Problem, das Nicole und Mio früher hatten. Ich durfte das auch einmal live bewundern, als es noch akut war. Mio war am Anfang eines Spaziergangs so überwältigt von den ganzen Eindrücken, dass er nichts mehr wirklich aufnehmen konnte und nur an der Leine hin und her gerannt ist. Das war reine Überforderung mit der ganzen Umwelt. Lara hat ja, wenn ich mich recht erinnere, auch eher wenig vom Leben gesehen, bevor sie zu Dir kam. Vielleicht ist das bei ihr auch totale Reizüberflutung.



Mich auch . Seit dem bin ich Mio habe, bin ich auch eine Wandersfrau. Bei Mio wurde es besser, als erstmal ich nichtmehr viel von ihm auf dem Spaziergang erwartet habe. Er sollte erstmal die Möglichkeit bekommen, alles kennenzulernen, ohne das auch noch ich ständig dazwischen gefunkt habe. Heute interessieren ihn lediglich Wildspuren ... und andere Hunde . Viel Bewegung ist für Mio nach wie vor unglaublich wichtig. Hat er zu wenig, staut er die Energie auf und läd sie dann durch vermehrtes Aggressionsverhalten ab.

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

29.09.2010 00:22
#15 RE: Aggressionen gegen jeden anderen Hund Zitat · Antworten

Ich denke auf jeden Fall, daß es sehr wichtig ist, einerseits ein Ziel vor Augen zu haben, nämlich den Hund (menschen-)alltagstauglich zu machen, sich und dem Vierbeiner aber andererseits nicht dadurch im Weg zu stehen, daß man sich und ihn unter Druck setzt. Ich habe bei Seppl, Ilias und Athos zu Beginn nur erwünschtes Verhalten geclickert, insbesondere jede Hinwendung zu mir. Alle drei konnte ich binnen kürzester Zeit offline laufenlassen, sie hatten einfach gelernt, daß sich Interesse an mir schlicht lohnt. Parallel habe ich allen Streß von ihnen ferngehalten bzw. sie "beschützt", wenn sie in Konflikte gerieten.

Ich ging zu Anfang so gut wie nur in reizarme Umgebungen, in denen ich sie wirklich rennen lassen konnte, allerdings nie zu lange. Und ich glaube, es sind ganz passable Burschen geworden, obwohl gerade Ilias bei früheren Haltern durch Angst bis hin zu Panikattacken in Verbindung mit bestimmten Umweltreizen auffiel, er galt, wie die meisten hier wissen, als komplett untrainierbar.

Die Jungs hatten definitiv unterschiedlichen Problemlagen und haben unterschiedlichen Bewegungsdrang. Trotzdem half allen die Kombi aus klarer Struktur, zurückfahren von Druck und Erwartungshaltungen mit viel Freilauf. Von daher denke ich, daß das wohl für die meisten Hunde ein ganz gutes Rezept wäre. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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