für den Einstieg schreibe ich über ein ganz einfaches "Problemchen", zu den härteren Brocken komme ich dann mal demnächst...
Wie schon erwähnt ist Norbert ja eher ein langsamer Schüler. Da er sich ja als Welpe in vielerlei Hinsicht nicht so schnell entwickelte wie seine Geschwister und beispielsweise auch als letzter der Welpen stubenrein wurde, habe ich eigentlich bislang gedacht, dass er einfach nicht sonderlich intelligent ist. Da wäre es unfair, ihn an seiner ziemlich cleveren Mutter zu messen und ihn zu überfordern und ich glaube, Mo sieht das genau so... In letzter Zeit aber hat Norbert mich aber des Öfteren überrascht. Beispielsweise veranstaltet er seit einigen Tagen nicht nur ein Mordsspektakel mit dem leeren Napf, wenn er meint, es sei nun aber Zeit zum Dinnieren, sondern schubst ihn aus dem Flur zur Futtertonne. OK, das mag für andere Hunde keine besondere Leistung sein, aber für Norbert ist das wirklich enorm!
Jedenfalls überlege ich nun, ob hinter Norberts scheinbarer Lernresistenz nicht doch etwas anderes steckt als "Unvermögen" und ob Mo und ich nicht unsere Strategie ändern sollten...
Beispiel: Norbert soll lernen, seine Mutter in Ruhe apportieren zu lassen. Im zweiten Schritt soll er lernen, auch draußen selbst zu apportieren.
Mo starrt gebannt auf den Ball in der gezückten Ballschleuder. Norbert hingegen fixiert bis aus Äußerste angespannt das Hinterteil seiner Mutter. Ich schleudere den Ball, Mo rennt los, Norbert hinterher und drängt sie ab. Sie läuft, sich gegen ihn anstemmend, in einem riesigen Bogen dem Ball hinterher. Kurz bevor sie die Stelle erreicht, wo der der Ball aufgeschlagen ist, bringt Norbert sie zu Fall. Er beisst dazu in vollem Lauf in ihr Hinterbein, macht eine Vollbremsung und hält sie selbst dann noch fest, wenn sie sich nach dem unvermeidlichen Sturz wieder aufrappelt. Sie ignoriert ihn und schleppt sich, ihren garstigen Sproß am Bein hängend, zum Ball. Sobald sie ihn erreicht hat, lässt Norbert ihr Bein los, packt sie stattdessen in den Nacken oder in den Rücken und lässt sich quasi zurück zu mir schleifen. Sie ignoriert das ebenfalls und quält sich tapfer Meter für Meter mit dem Ball zurück zu mir.
Ihre Methode, sein schlechtes Benehmen abzustellen, liegt also im konsequenten Ignorieren. Gut, hab ich gedacht, sie wird schon wissen, was zu tun ist und habe es in der ersten Zeit ebenfalls ignoriert. Nach einigen Wochen habe ich im Gegensatz zu Mo allerdings die Geduld verloren und das Folgende ausprobiert:
Mo angeleint, Ball für Norbert geworfen. => Norbert starrt seiner Mutter auf den Hintern und ignoriert den Ball. Ich schicke Mo den Ball holen (s. o.) oder hole ihn selbst. "Norbert, Nein!" gerufen. => Norbert lässt kurz los und packt dann wieder zu. "Norbert, Hierhin!" gerufen. => Norbert lässt kurz los und packt dann wieder zu.
Nach gewissen Spielzeit nimmt Norberts Interesse am Zufallbringen seiner Mutter ab und er läuft dann einfach nur noch neben ihr her. Dann lobe ich ihn mit "Norbert, fein!", woraufhin Mo das Spiel als beendet betrachtet (ihre Begeisterung dafür hält sich verständlicher Weise dann auch eh schon in Grenzen) und Mäuschen buddeln geht.
Was ich interessant finde ist, dass Norbert drinnen sehr wohl den Ball selbst apportiert und gern damit spielt, während er ihn draußen nicht einmal ansieht (auch nicht, wenn ich allein mit ihm unterwegs bin).
Liegt Mo richtig, indem sie weiterhin aufs Ignorieren setzt, wird da irgendwann doch noch ein Lerneffekt einteten? Ich glaube das ja eher nicht, denn immerhin hat er ja jedes Mal Erfolg, wenn er sie zu Fall bringt. Scheint ihm richtig Spaß zu machen. Sollte ich mich nicht einmischen und darauf hoffen, dass Mo endlich mal der Kragen platzt (bei seinem Vater würde der Bengel so etwas nicht einmal versuchen)? Oder sollte ich etwas anderes probieren? Erst einmal nur noch mit beiden getrennt draußen spielen bis auch Norbert vielleicht Gefallen daran findet (wäre allerdings zeitmäßig problematisch)? Habt Ihr andere Ideen? Was meint Ihr dazu?
Ich würde ihn einfach anleinen, so dass er nicht hinterher kann und ihn mit "platz" oder "sitz" parken. Wenn er dann bleibt, loben und belohnen. Wenn das geht, würde ich auf Schleppleine umsteigen. Wenn das auch klappt, dann wieder frei üben. So lange, bis er "platz" oder "sitz" ausführen kann, während Mo apportiert.
Und füge noch eine Gegenfrage dazu; warum sollte Norbert dieses Verhalten einstellen, wenn er doch gelernt hat, das dies ein lustiges Spiel für ihn ist, er hat ja scheinbar absolut Gefallen dran gefunden. Wenn er nun also nicht bemerkt (bzw. es ihm egal ist), das weder Mo noch du dieses Verhalten wünscht....wirst du ihm das wohl etwas deutlicher klar machen müsssen, wenn Mo das nicht übernimmt. Am einfachsten ist da doch tatsächlich ein umlernen, so wie Nina beschrieb.
Für meine Hunde ist ein "Platz und Bleib" (während ich mit dem jeweils anderem rumturne, oder apportiere) auch eine Übung. Eine Kommandoausführung unter Ablenkung. Sie werden dafür belohnt und gelobt. Lege ich denjenigen, der grad nicht apportieren soll, nicht ab (oder gebe ihm irgendein Kommando), macht der auch wie er meint; Paula würde also Charly das apportel klauen, und Charly würde das auch versuchen, aber Frust schieben, weil Paula immer schneller ist.
Noch vor einem halben Jahr hätten sie sich um einen Futterbeutel richtig in die Flicken bekommen, und ich hätte sie auseinander pflücken müssen. Sie mußten also lernen, nicht "mitzumachen", wenn der andere dran ist.
Hast du für Norbert drinnen das Holen des Balles mit einem Kommando (hol, apport...irgendwas) belegt, oder rollst du einfach den Ball, und er weiß, was zu tun ist?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ich würde auch sagen, solange Mo apportiert hat Norbert Sendepause. Wenn er es nicht freiwillig tut, dann würde ich ihn anleinen Wenn Norbert apportiert, hätte Mo dann Sendepause. Ist bei 2 Hunden anfangs nicht sooo einfach, ist aber auch eine tolle Übung für Impulskontrolle. Meine beiden würden sich teilweise auch zoffen wegen des Futterbeutels Ich habe z.B. auch für beide gute unterscheidbare Spielzeuge und Futterbeutel, jede weiß mittlerweile für für sie ist und was nicht.
Zitat von StefIch würde auch sagen, solange Mo apportiert hat Norbert Sendepause. Wenn er es nicht freiwillig tut, dann würde ich ihn anleinen Wenn Norbert apportiert, hätte Mo dann Sendepause. Ist bei 2 Hunden anfangs nicht sooo einfach, ist aber auch eine tolle Übung für Impulskontrolle.
Zitat von NinaIch würde ihn einfach anleinen, so dass er nicht hinterher kann und ihn mit "platz" oder "sitz" parken. Wenn er dann bleibt, loben und belohnen. Wenn das geht, würde ich auf Schleppleine umsteigen. Wenn das auch klappt, dann wieder frei üben. So lange, bis er "platz" oder "sitz" ausführen kann, während Mo apportiert.
ja, diese Situation wäre schonmal himmlisch. Das Problem in diesem Fall ist aber ja, dass Norbert beim Spielen draußen absolut auf Mo fixiert ist und sich für nichts anderes interessiert bzw. nichts anderes auch nur wahrnimmt. Wenn ich ihn anleine, während sie es nicht ist, starrt er sie an und ist durch NICHTS abzulenken. Es scheint dann meine Stimme nicht zu hören, nimmt die Leine nicht wahr und selbst Leckerchen, die er ansonsten phantastisch findet, schaut er nicht einmal an. Das heisst, ich könnte ihn gar nicht belohnen, selbst wenn er sitzen bliebe.
Wenn er angeleint ist und ich für Mo den Ball werfe, stürmt er einfach trotzdem hinter ihr her. Wenn ich ihn dabei festhalte, haut es mir die Beine weg und wenn ich ihn vorher irgendwo angebunden habe, hat der Ruck schon diverse Karabinerhaken gesprengt (inzwischen verwende ich einen Pferdeführstrick am Geschirr, der hält bislang). Und, wie gesagt, wenn Mo "Sendepause" hat, interessiert sich Norbert nicht die Bohne für den Ball, bleibt neben ihr stehen und starrt ihr auf den sitzenden Hintern. Das ist bei ihm schon keine falsche Verknüpfung mehr, sondern eine feste Verdrahtung: "Ballspielen? Mutters Hintern packen!" Die Frage ist halt, wie löse ich diese Verknüpfung?
Zitat von Pauly Hast du für Norbert drinnen das Holen des Balles mit einem Kommando (hol, apport...irgendwas) belegt, oder rollst du einfach den Ball, und er weiß, was zu tun ist?
Ja, das Kommando ist "Hol den Ball".
Dass Norbert die Leine ignoriert und mich gar nicht mehr "hört" ist übrigens nicht der Normalfall. Es kommt auf die Stärke der äußeren Reize an. Beispielsweise sind Rehe im Wald oder andere Hunde auch schon ein wirklich starker Reiz für ihn, aber selbst da "erreiche" ich ihn noch, solange er an der Leine ist.
Noch ein Problem in diesem Zusammenhang, das ich noch nicht erwähnt hatte: das Apportieren ist an meinem derzeitigen Wohnort die einzige Möglichkeit, die Hunde sich wirklich mal auspowern zu lassen. Bis wir her gezogen sind, konnten sie den ganzen Tag lang im großen Garten spielen, wenn sie es wollten, und zusätzlich gab es noch lange Spaziergänge in den Feldern. Dort war nichts eingezäunt. Wenn überhaupt mal Spaziergänger kamen, waren die schon von Weitem zu sehen, genauso wie Wild, und man konnte die Hunde dann einfach abrufen und gut wars. Hier auf dem Hof und den Weiden meines Chefs dürfen sich die zwei nur angeleint bewegen und es gibt nur einige Wiesen, wo ich sie laufen lassen darf. Ansonsten sind natürlich Spaziergänge an der Leine in den Wäldern angesagt, die aber mich wesentlich mehr auslasten als die Hunde. Und man wird ständig mit anderen Leuten und deren Hunden konfrontiert, da hier einfach alles sehr viel dichter bebaut ist und zudem viele Touristen unterwegs sind. Jedenfalls: wenn ich Norbert die ganze Zeit online lasse, während ich mit Mo apportiere, dann kann er sich noch weniger auspowern als ohnein schon.
Übrigens werde ich wegen der Hunde hier auch wieder wegziehen, bin schon auf der Suche nach einem abgelegenen Häuschen oder Hof mit großem Garten in Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Hessen oder RLP. Wenn Ihr Tipps habt, wo so etwas günstig zu vermieten ist, gern her damit! :)
Hm. was macht denn Norbert, wenn du allein mit ihm raus gehst, ohne Mo? Und während Mo sich mal allein beschäftigt (oder irgendwo abgelegt ist), wie ist er denn da so? Kann er sich auf dich einlassen, hat Spaß mit dir?
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ich würde dann echt mal alleine mit ihm rausgehen. Inka hat Corazón beim spielen ziemlich blockiert. Inka hat Corazón immer eins auf die Nuß gegeben, was für zaghafte Spielversuche echt Mist war Ich bin dann einfach mit Corazón auf die nächstbeste Wiese und sie konnte sich dann ungestört "entfalten" und aufs Spielzeug konzentrieren.
Zitat von PaulyHm. was macht denn Norbert, wenn du allein mit ihm raus gehst, ohne Mo? Und während Mo sich mal allein beschäftigt (oder irgendwo abgelegt ist), wie ist er denn da so? Kann er sich auf dich einlassen, hat Spaß mit dir?
Das passiert selten. Hätte neben den Jobs (wo die Hunde zwar bei mir sind, allerdings nicht frei laufen dürfen) keine Zeit, mit den beiden einzeln lang genug raus zu gehen, insbesondere jetzt, wo es so früh dunkel wird. War aber auch schon eine Idee, das trotzdem verkürzt zu tun, um das Apportieren gezielt mit ihm zu üben (siehe 1. Beitrag). Ohne Mo ignoriert Norbert den Ball aber draußen bislang, für andere Spiele ist er empfänglicher und tobt gern mit mir herum. Mir geht es aber nicht nur um Beschäftigung, sondern darum, dass er sich beim Rennen auspowern kann. Gehen Deine Gedanken dahin, dass einfach nicht ich im Mittelpunkt seines Interesses stehe, sondern Mo? Da magst Du recht haben, wobei das aber nur für draußen zutrifft. Drinnen orientiert es sich an mir. Während Mo sich schonmal zum Schlafen ins Nachbarzimmer verkrümelt, bleibt Norbert immer an meiner Seite und schläft am Liebsten auf meinen Füßen.
Zitat von StefIch bin dann einfach mit Corazón auf die nächstbeste Wiese und sie konnte sich dann ungestört "entfalten" und aufs Spielzeug konzentrieren.
Und spielen die Zwei heute gemeinsam mit Dir?
Ich werde es morgen noch einmal mit Einzeltraining versuchen. Werde dann berichten.. ;)
Nein, ich spiele mittlerweile wieder getrennt, da Inka mittlerweile sehr alt ist und ich Schiß habe, wenn sie mit Corazón kollidiert, daß sie sich weh tut. Ansonsten hat Inka Corazón meist ausgestrickst oder ihr das Spielzeug so abgeknöpft, das führte auch wieder zu Frust. Inka kennt bis heute kein Punkt und kein Komma, wenn es um ein Spielzeug geht
Bei der verfressenen Corazón habe ich mit einem Futterbeutel sehr gut Erfahrungen gemacht
Zitat von Böschungshinkel Gehen Deine Gedanken dahin, dass einfach nicht ich im Mittelpunkt seines Interesses stehe, sondern Mo? Da magst Du recht haben, wobei das aber nur für draußen zutrifft.
Ja, dahin zielte meine Vermutung. Und selbst wenn du drinnen seine volle Aufmerksamkeit hast....das Problem, von dem du schreibst, das hast du doch draußen, oder? *überleg*
Ich glaube, ein Hund unterscheidet durchaus zwischen drinnen und draußen. Und scheinbar hat Norbert eben gelernt, sich draußen eher an Mo zu orientieren, als an dir.
Dein Problem mit der Zeit verstehe ich. Auch bei mir ist es nicht immer einfach zwei ganz unterschiedlichen Hunden (Paula läuft gern und bracuht das auch, Charly ist eher langsam unterwegs) einzeln gerecht zu werden. Und beide müssen dann in stressigen Zeiten mit einem ihrer eigentlichen Bedürfnisse zurückstecken.
Ich finde es aber wichtig, einzeln zu trainieren. Besonders, wenn man mit einem Hund eine Baustelle hat. Wäre ich mit Paula -besonders anfangs- nicht andauernd auch allein losgezogen, würde sie sich heute nur an Charly orientieren.
Eigentlich muß das auch gar nicht viel sein. heute den einen Hund 10 Minuten (oder eine halbe Stunde) allein mit, morgen den anderen. Das natürlich zusätzlich zu den eigentlichen Gassis. Oder heute der eine Hund einen Frostkong zur Selbstbeschäftigung, während ich mit dem anderem im Garten clickere. Morgen andersrum. Und besonders beim Clickern genügen 10min. Da ist also an Tagen mit etwas mehr Zeit auch für jeden Hund was drin.
Zur Auslastung: denkst du wirklich, beide müssen soviel laufen, um müde zu sein? Meine Hunde sind nach Denksport meistens genauso müde, wie nach einer Fahrradtour. Futterbeutel suchen und abliefern kann man auch ganz prima im Haus machen, auch in einer Zweizimmerwohnung. Wenn ich gar keine Zeit habe, gibt es was zum auspacken; Leckerlis in Klorollen usw. Vielleicht sind meine Hunde nicht solche Powerpakete, und immer kan sowas sicher di körperliche Auslastung nicht ersetzen....aber manchmal schon.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat von Pauly...Und scheinbar hat Norbert eben gelernt, sich draußen eher an Mo zu orientieren, als an dir. ... Ich finde es aber wichtig, einzeln zu trainieren. Besonders, wenn man mit einem Hund eine Baustelle hat. ... Zur Auslastung: denkst du wirklich, beide müssen soviel laufen, um müde zu sein? Meine Hunde sind nach Denksport meistens genauso müde, wie nach einer Fahrradtour.
ja, da er ja Mo's Sohn ist und bei uns blieb (bzw. zwei Wochen lang war er ja vermittelt gewesen, dann hat man ihn uns zurück gebracht), hat sich die Orientierung an seiner Mutter eben nie gelöst. Das ist einfach anders als wenn man einen Welpen aufnimmt, der sich einem neuen Rudel anschließen muß. Dass er sich drinnen mehr an mir orientiert liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich um ihn immer ganz besonders viel gekümmert habe als er noch sehr klein gewesen ist. Wegen seines schiefen Mäulchens hatte er ja zunächst Probleme beim Saugen und seine viel größeren Geschwister haben ihn einfach zur Seite geschoben. Daher haben wir ihn zugefüttert und unterm Pulli schlafen lassen und er hat auch "Förderunterricht" im Spielen bekommen.
Wegen der Auslastung, so können die Zwei ihren Bewegungsdrang halt zur Zeit nicht im gewohnten Umfang ausleben. Bis vor Kurzem gab es Bewegung, wann immer ihnen danach war, einen großen Garten zum Toben mit den Nachbarskindern, lange Spaziergänge ohne Leine, fast täglich Schwimmstunden im nahegelegenen Teich. Nun ist das alles weg und ich merke deutlich, wie sehr ihnen das alles fehlt und kann es kaum kompensieren. Mo kann man ganz gut auch "mit dem Kopf" beschäftigen, aber trotzdem will sie rennen. Und Norbert ist eh kein großer Denker, aber dafür ein echter Knuffel.
Was die "Baustelle" betrifft: Norbert ist der unkompliziertere Hund von den beiden. Mo ist zwar sehr gelehrig und klug, aber eigentlich diejenige, wegen der ich mich hier im Forum angemeldet habe. Stichwort "Aggressionshund"... Die fehlende Bewegung hat dazu geführt, dass sie teilweise wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist. Wir hatten schon vieles bewältigt und solch ein Rückschritt ist ganz schön frustrierend, zumal ich es ihr auch nicht verdenken kann unter diesen Umständen...
Ich denke man unterschätzt oft die Hunde, die sich bezüglich "Unterordnung" bißchen doof anstellen Ich dahcte auch, Corazón sei bißchen auf den Kopf gefallen, ist sie aber gar nicht! Im Gegenteil, sie macht immer eine kleine Kosten-Nutzen-Rechnung, bevor sie was macht, sie ist eher ziemlich schlau. Inka ist so doof und macht alles, was ich sage auch ohne Leckerchen
Ich mache die Solo-Übungseinheiten eher kurz. 3-5mal Futterbeutel ist bei ihr z.B. absolut ausreichend, dann ist er noch interessant und ihre eher kurze Konzentrationsphase hält noch an. Inka würde ihn bis zum Herzkasper holen.
Manchmal muß man echt Ewigkeiten suchen, bis Hundi was Spaß macht.
Zitat von Böschungshinkel ja, da er ja Mo's Sohn ist und bei uns blieb (bzw. zwei Wochen lang war er ja vermittelt gewesen, dann hat man ihn uns zurück gebracht), hat sich die Orientierung an seiner Mutter eben nie gelöst. Das ist einfach anders als wenn man einen Welpen aufnimmt, der sich einem neuen Rudel anschließen muß.
Da magst du recht haben...obwohl ich ein wenig anders denke. Ich glaube, das man als Mensch durchaus die Verbindung zu der Mutter etwas lösen kann, wenn man sich wichtig genug macht, und eben viel allein mit dem Welpen unternimmt (dann bleibt ihm nämlich nix anderes, als sich am Menschen zu orientieren). Das ist aber bei mir tatsächlich nur blanke Theorie, ich hatte erst einmal einen Welpen, und das ist 15 Jahre her, und der war ohne seine Mutter bei mir.
Zitat von BöschungshinkelDass er sich drinnen mehr an mir orientiert liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich um ihn immer ganz besonders viel gekümmert habe als er noch sehr klein gewesen ist.
Und wenn du dich auch draußen um ihn gekümmert hättest (also auch da sehr oft allein mit ihm unterwegs)....dann würde er sich doch vielleicht auch draußen etwas mehr an die orientieren, oder nicht? Das meinte ich mit "er hat vielleicht gelernt, sich draußen an Mo zu orientieren" Aber wie gesagt, ich hatte noch nie ein Mutter-Kind Gespann...bin da also eher unwissend.
Zitat von BöschungshinkelWas die "Baustelle" betrifft: Norbert ist der unkompliziertere Hund von den beiden. Mo ist zwar sehr gelehrig und klug, aber eigentlich diejenige, wegen der ich mich hier im Forum angemeldet habe.
Ach so. Das habe ich dann überlesen...ich dachte, es wäre Norbert und sein Problem mit dem Apportieren. Aber um den ging es doch jetzt hier, oder?
Zitat von BöschungshinkelStichwort "Aggressionshund"... Die fehlende Bewegung hat dazu geführt, dass sie teilweise wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist. Wir hatten schon vieles bewältigt und solch ein Rückschritt ist ganz schön frustrierend, zumal ich es ihr auch nicht verdenken kann unter diesen Umständen...
Das das frustrierend ist, glaube ich gern. Ich drücke die Daumen, das du es wieder in den Griff bekommst. Aber prima, das Norbert sich anscheinend da nicht von ihren unangenehmen Verhaltensweisen beeinflussen lässt, oder? Da hab ich manchmal ein Problem. Meine Hunde gucken sich leider nicht nur das Gute voneinander ab.
Zitat von StefIch denke man unterschätzt oft die Hunde, die sich bezüglich "Unterordnung" bißchen doof anstellen Ich dahcte auch, Corazón sei bißchen auf den Kopf gefallen, ist sie aber gar nicht! Im Gegenteil, sie macht immer eine kleine Kosten-Nutzen-Rechnung, bevor sie was macht, sie ist eher ziemlich schlau.
Spannend, das es noch mehr Hunde davon gibt. Ich habe früher auch immer gedacht, der Charly ist ein kleines bißchen langsamer im Denken. Aber der rechnet immer erst, wie er mit möglichst wenig verschwendeter Energie ans Ziel kommt. Und zu allererst, ob das Ziel für ihn überhaupt erstrebenswert ist. Ist es seiner Meinung nach nicht lohnend, pfeift er drauf. Ich finde das auch ziemlich schlau.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat von PaulyIch glaube, das man als Mensch durchaus die Verbindung zu der Mutter etwas lösen kann, wenn man sich wichtig genug macht, und eben viel allein mit dem Welpen unternimmt (dann bleibt ihm nämlich nix anderes, als sich am Menschen zu orientieren). ... Und wenn du dich auch draußen um ihn gekümmert hättest (also auch da sehr oft allein mit ihm unterwegs)....dann würde er sich doch vielleicht auch draußen etwas mehr an die orientieren, oder nicht? Das meinte ich mit "er hat vielleicht gelernt, sich draußen an Mo zu orientieren"
Klar, da hast Du natürlich recht. Wenn ich von vorn herein geplant hätte, Norbert zu behalten, hätte ich vieles wahrscheinlich auch von vorn herein anders gemacht als er in der Prägephase gewesen ist. So habe ich mich natürlich um ihn gekümmert, ihn betüddelt und auch unterrichtet, aber meist eben in Anwesenheit seiner Eltern. Ich war froh, dass er sich zunächst sehr an Peezz orientiert hat, der vom Charakter her einfach ein unkomplizierter Traumhund ist (mal abgesehen von seinem Jagdtrieb, den Norbert auch geerbt hat.) Wie ich in meinem Vorstellungsthread erzählt hatte, war es ja ein Unfallwurf und es war zu keiner Zeit geplant gewesen, weitere Hunde zu halten außer meiner Mo und Peezz, der zu meinem Ex gehört. Wir hatten die Welpen natürlich sehr lieb, aber es war klar, dass wir keinen von ihnen behalten wollen. Die Vermittlung lief gut und auch für Norbert hatten wir eine passende Famile gefunden, wie es schien. Sie hatten sich ihn extra ausgesucht, weil er optisch so ein "besonderes" Hündchen gewesen ist. Dann aber haben sie ihn uns zurück gebracht, weil sie Angst hatten, er könne als erwachsenen Hund zu dominant werden (er hat im zarten Alter von 10 Wochen den bereits vorhandenen 5 jährigen Hund der Familie "untergebuttert"). Dann war er also wieder zurück und eine Weile haben wir uns noch nach einer anderen Familie für ihn umgesehen. Aber es fand sich niemand mehr, bei dem wir ein wirklich gutes Gefühl hatten und wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass es ihm nicht gut geht oder er nochmals zurückgebracht würde, das hätte ihm sicher geschadet. Irgendwann habe ich dann beschlossen, ihn zu behalten. Dann kam ziemlich bald die Trennung, Hausverkauf und Umzug und Norbert lief weiterhin einfach mit seinen Eltern und inzwischen hier nur noch mit seiner Mutter mit. Und nun habe ich den Salat. Quasi Kurz vor dem Umzug allerdings war ich einige Tage allein mit Nobbi bei einem Hobbytreffen, wo auch zwei andere Hunde gewesen sind und wo er sich völlig unkompliziert verhalten und sich klar an mir orientiert hat. Allerdings haben wir da nicht apportiert.
Zitat von Pauly ich dachte, es wäre Norbert und sein Problem mit dem Apportieren. Aber um den ging es doch jetzt hier, oder?
ja, schon richtig. Ich dachte, ich fange mal mit der Aufarbeitung des kleinsten Problems an Wobei die Geschichte mit dem Apportieren und Mos Verhalten gegenüber Norbert auch ihren Charakter ganz gut von einer positiven Seite beleuchtet, finde ich zumindest Wenn man sie in Rage erlebt, dann ist es kaum vorstellbar, dass das die selbe Hündin ist, die ihrem Sprößling alles durchgehen lässt und sanft wie ein Lämmchen all sein schlechtes Benehmen duldet... vielleicht mache ich nachher mal einen extra Thread dazu auf. Ein Tagebuch vielleicht?
Zitat von Pauly Aber prima, das Norbert sich anscheinend da nicht von ihren unangenehmen Verhaltensweisen beeinflussen lässt, oder? Da hab ich manchmal ein Problem. Meine Hunde gucken sich leider nicht nur das Gute voneinander ab.
Das finde ich auch erstaunlich. Wobei Norbert sich schon auch einiges abguckt, allerdings kommt er wie oben beschrieben auch sehr nach seinem Vater. Und wir haben dafür gesorgt, dass die Welpen in der Prägephase bestimmte Erfahrungen machen, wenn nur er dabei gewesen ist. Besucher beispielsweise haben wir zwar eingeladen, gerne und viel auch Kinder, aber nur, wenn sie nicht dabei war oder welche, von denen wir wussten, dass Mo sie mag, denn so konnte sie den Welpen kein schlechtes Vorbild sein. Denke, das hat eine Menge ausgemacht. Heute ist es so, dass Norbert sich schon einiges "abschaut", aber seine Grundeinstellung ist anders. Grundsätzlich ist seine Haltung gegenüber fremden Menschen immer positiv, während Mo erst einmal grundsätzlich mißtrauisch und feindseelig gestimmt ist.
Was schauen sich Deine Hunde voneinander ab?
Zitat von StefIch denke man unterschätzt oft die Hunde, die sich bezüglich "Unterordnung" bißchen doof anstellen Ich dahcte auch, Corazón sei bißchen auf den Kopf gefallen, ist sie aber gar nicht! Im Gegenteil, sie macht immer eine kleine Kosten-Nutzen-Rechnung, bevor sie was macht, sie ist eher ziemlich schlau.
Wenn es nur um die Unterordnung ginge, wäre ich da ganz bei Dir. Und ich glaube auch nicht, dass Norbert strunzdumm ist. Aber, ich habe ihn ja mit seinen Geschwistern aufwachsen sehen, die ihm wirklich in fast allen Belangen um Nasenlängen voraus gewesen sind. Nobbi hat immer als Letzter etwas Neues gelernt und hinkte einfach etwas hinterher. Aber, es mag sein, dass er das inzwischen aufgeholt hat, seit einigen Monaten habe ich ja keinen direkten Vergleich mehr zu den anderen Welpen, höre bzw. lese nur manchmal etwas darüber, wie sie sich so machen. Auf jeden Fall waren auch seine Eltern mit einem Jahr auch beide schon weiter. Wobei das natürlich auch mit daran liegt, dass ich in den letzten Monaten nicht so intensiv mit Norbert geübt habe wie damals mit ihnen.
Zitat von Böschungshinkel Was schauen sich Deine Hunde voneinander ab?
Ich geh mal davon aus, das du nicht die guten bzw. erwünschten Sachen meinst (davon gibt es tatsächlich auch einige), sondern die eher unerwünschten.
Paula hatte anfangs absolut kein Interesse an Katzen, bzw. war denen eher freundlich gesonnen. Charly hasst Katzen, wenn er eine sieht, funktioniert gerade eben noch der absolute Grundgehorsam (und in der Beziehung haben wir einige Jahre Antijagdtraining hinter uns). Also hat Paula von Charly gelernt, das Katzen richtig blöd sind, bei uns im Garten nichts zu suchen haben, und man unterwegs mal auch gut guckt, ob man eine entdeckt.
Dafür hat Charly von Paula gelernt, das im Papierkorb meiner Tochter auch mal leere Naschiverpackungen (Chipstüten usw.) drin sind, und das man die prima rausholen kann. Für ein paar Chipskrümel oder so lohnt sich das schon. Und das man eßbares in Papiertüten tatsächlich vom Stubentisch holen kann. Charly hat Paulas Vorgabe noch etwas ausgebaut, sie macht es nämlich, wenn ich dabei bin, und sie mit einem "Nein" davon abhalte. Er macht es nur, wenn ich nicht da bin, oder nachts, während ich schlafe. Da sieht man mal, wie schlau er ist; wenn keiner "nein" sagt, kann es ja auch nicht unbedingt verboten sein
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula