Ich bin (und ich tue es auch meist jetzt noch) für jeden Spaziergang ins Auto gestiegen und ein geeignetes Gelände gesucht. Das klingt zwar völlig bescheuert, aber es war von Nöten, da die ersten 5 Minuten in unseren Anfangszeiten sehr entscheidend waren. Davon hing der ganze Spaziergang ab. War in den ersten Minuten ein eintscheidender Reiz, dann war der ganze Spaziergang für die Katz.
Das Gassigehen verkürzen, habe ich anfangs auch gemacht. Das Ergebniss war allerdings, daß ich die Gassigehzeit von jedem Hund der im Umkreis von 5 km um uns wohnte wusste und mich irgendwann gefangen in meinen eignen vier Wänden fühlte. Mio voller Tatendrang wurde für Stress immer anfälliger anstatt besser. Daher habe ich mir dann wirklich leere Gebiete gesucht, z.B. neben einer stark befahrenen Bundesstraße wo keiner gerne läuft, im Wald, Zeiten zu denen sonst keiner läuft (12 Uhr super, alle essen zu mittag) und Mio erst mal die Umwelt wahrnehmen konnte ohne Menschen und Hunde. Da sind wir dann auch richtig lange gelaufen. Aber wir haben aber auch viele Pausen eingelegt. Und da ist aber auch Vorarbeit Zuhause von Vorteil. Wenn der Hund das "runterstreicheln" wirklich mit Entspannung verknüpft, dann kannst Du das Erregungslevel auch etwas runterbringen in dem Du zwischendrinn einfach mal inne hälst und einen Zwangsstop einlegst.
Es ist wirklich nicht einfach, das Mittelmaß für so einen Hund zu finden, aber das wichtigste ist, da rein zu finden. Und das sollte erstmal das Ziel sein. Zu fühlen, wann er was braucht.
Zitat von Tante_HahaEin Hund schläft viele Stunden am Tag, manchmal bis zu 14 Stunden - manchmal sogar länger.
Ich habe zuletzt sogar gehört, daß 17-20 Stunden ganz normal sind..........
In dem Buch "Stress bei Hunden" von M. Nagel und C. v. Reinhardt wurde die Umfrage zu den Lebensbedingungen von Hunden und zu Stress-Symptomen veröffentlicht. Unter anderem wurden die Hunde nach den Ruhephasen eingeteilt. Das Ergebnis: die Hunde, die 20 Stunden und mehr am Tag schlafen, hatten die wenigsten Stresssymptome. Nun kommen da aber noch diese und jede Faktoren hinzu. Als kurze Zusammenfassung wurde geschrieben, dass davon ausgegangen werden müsse, dass jeder Hund die Möglichkeit haben sollte, 17 Stunden täglich zu schlafen oder zu ruhen.
Dann gab es noch den Punkt Spaziergang. Hunde, mehr als 3 Stunden am Tag ausgeführt wurden, hatte mehr Stresspunkte. Die wenigsten Stresspunkte hatten die, die bis zu 2 Stunden insgesamt am Tag spazieren gingen. Im Vergleich dazu wurde aber auch betrachtet, wie das mit Hunden ist, die Freilauf und Kontakt zu Artgenossen haben. Fazit: die Hunde, Freilauf und Kontakt zu Artgenossen hatten, hatten die wenigsten Stresspunkte. Gefolgt von denen, die keinen Freilauf und keinen Kontakt zu Artgenossen hatten. Danach kamen die, die keinen Freilauf hatten, aber Kontakt zu Artgenossen. Die meisten Stresspunkte hatten die Hunde, die Freilauf haben, aber keinen Kontakt zu Artgenossen.
Das hört sich jetzt alles sehr theoretisch an. Zu sehr zu verallgemeinern finde ich auch falsch. Jeder Hund ist anders und jeder sollte seinen Rhythmus finden. Allerdings finde ich es wichtig, dass man sich diese Daten auch mal vor Augen hält und seinen Hund nochmal genauer beobachtet.
Ist er wirklich gelöst und tollt fröhlich durch die Gegend, oder ist da doch schon eine Anspannung zu spüren? Puscht der Hund sich hoch, oder bin ich es vielleicht, die den Hund hochpuscht?
Vielleicht hilft hier auch ein Tagebuch zu führen. Wie lange war der Spaziergang, wie lange das Training? Was ist beim Spaziergang vorgefallen, also welchen Reizen war der Hund ausgesetzt? Braucht der Hund lange, um nach dem Spaziergang zur Ruhe zu kommen? Usw.
Zitat von Tante_HahaEin Hund schläft viele Stunden am Tag, manchmal bis zu 14 Stunden - manchmal sogar länger.
Ich habe zuletzt sogar gehört, daß 17-20 Stunden ganz normal sind..........
In dem Buch "Stress bei Hunden" von M. Nagel und C. v. Reinhardt wurde die Umfrage zu den Lebensbedingungen von Hunden und zu Stress-Symptomen veröffentlicht. Unter anderem wurden die Hunde nach den Ruhephasen eingeteilt. Das Ergebnis: die Hunde, die 20 Stunden und mehr am Tag schlafen, hatten die wenigsten Stresssymptome.
Ich habe ja mit Charly einen Hund, der sich soviel Ruhe nimmt, wie er braucht. Wenn er schlafen will, schläft er. Wenn er ruhen will, liegt er eben nur rum. Und wenn er es nicht eilig hat, muß ich eben auf ihn warten.
Und Charly kommt tatsächlich den 20 Stunden im Ruhemodus (nicht immer schlafend, sondern eben oft auch nur ruhend) echt sehr nahe.
Dafür ist er der ausgeglichenste Hund, den ich kenne. Er "ruht in sich", das ist wirklich wahr.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ich bin jetzt nicht so dabei, Schilddrüse, Allergien und Schmerzen sind zuverlässig ausgeschlossen?
Wenn ich das richtig im Kopf habe kommt die Maus aus Ungarn, aus nicht der allerbesten Haltung. Führst du sie am Halsband oder am Geschirr? Manchmal kann das schon eine Hilfe sein. Vermutlich hatte sie schon genügend Möglichkeiten das Halsband, bzw. Zug darauf negativ zu verknüpfen. Eventuell wurde sie bei ihrem ehemaligen Besitzer in Anbindehaltung gehalten oder doch immer mal wieder angebunden und konnte dann Reizen nicht entfliehen oder sich wehren? Versuche doch mal in diese Richtung zu denken. Du beschreibst das sie angeleint viel schlimer ist als frei, vielleicht kommt das da her?
Eisan und ic sind in der Anfangszeit auch zu jedem Gassi mit dem Auto gefahren, warum nicht? Ist doch kein Problem. Wenn du damit Reize die ihr Training erschweren und ihr Streß bereiten verringern kannst, dann tu das doch.
Ich hab so ein wenig das Gefühl du willst etwas viel, viel zu schnell. Schau mal Lara hat so viele Veränderungen durch, gib ihr Zeit, fahr deine Ansprüche an sie etwas zurück und mach EASY....so manches löst sich dann sicher von selbst und an den anderen Punkten bekommst du einen Fuß in die Türe. Wenn sie auf 180 ist, geh heim, dann warst du schon zu lange unterwegs. In diesem Zustand erreichst du nur noch mehr Streß für sie und Frust für dich.
Ich weiß nicht, ob ich es schon geschrieben habe, aber mir hat mal jemand gesagt: "Ein Spazeirgang entscheidet sich auf den ersten zehn Metern." Das klingt übertrieben, aber es ist was dran. Wenn ich auf den ersten zehn Meter (bei uns von der Haustür durch den Garten zur Straße) absolut gesittetes Benehmen verlange (also dass es nur weiter geht, wenn Lotta bei Fuß läuft) dann geht sie auch entspannt auf die Straße.
Lasse ich sie zum Gartentor vorlaufen, dann wird erstmal die ganze Straße gescannt und alles, was ihrer Ansicht nach da nicht hingehört, verbellt. Daher mache ich die ersten fünf - 10 Minuten ganz ruhig und warte nur auf ihre Aufmerksamkeit. Ist Lotta nicht aufmerksam, geht's halt nicht weiter. Ich bleibe dann meist stehen und mache gar nichts, bis Lotta sich mir zuwendet. Für jedes Zuwenden geht es vorwärts, wendet sie sich ab und zieht, bleibe ich wieder stehen. Signale bekommt sie maximal ein einzelnes "hier bei mir" ansonsten soll sie sich von sich aus auf mich konzentrieren. Manchmal kommen wir so auch erstmal gar nicht vom Fleck, aber wenn ich das durchhalte, dann ist der Rest des Spazeirganges entspannter.
Zitat von NinaIch weiß nicht, ob ich es schon geschrieben habe, aber mir hat mal jemand gesagt: "Ein Spazeirgang entscheidet sich auf den ersten zehn Metern." Das klingt übertrieben, aber es ist was dran. Wenn ich auf den ersten zehn Meter (bei uns von der Haustür durch den Garten zur Straße) absolut gesittetes Benehmen verlange (also dass es nur weiter geht, wenn Lotta bei Fuß läuft) dann geht sie auch entspannt auf die Straße.
Lasse ich sie zum Gartentor vorlaufen, dann wird erstmal die ganze Straße gescannt und alles, was ihrer Ansicht nach da nicht hingehört, verbellt. Daher mache ich die ersten fünf - 10 Minuten ganz ruhig und warte nur auf ihre Aufmerksamkeit. Ist Lotta nicht aufmerksam, geht's halt nicht weiter. Ich bleibe dann meist stehen und mache gar nichts, bis Lotta sich mir zuwendet. Für jedes Zuwenden geht es vorwärts, wendet sie sich ab und zieht, bleibe ich wieder stehen. Signale bekommt sie maximal ein einzelnes "hier bei mir" ansonsten soll sie sich von sich aus auf mich konzentrieren. Manchmal kommen wir so auch erstmal gar nicht vom Fleck, aber wenn ich das durchhalte, dann ist der Rest des Spazeirganges entspannter.
Genauso läuft das bei uns auch ab. Manchmal steh' ich mir die Beine in den Bauch aber es funktioniert.
Ja aber ich finde nicht, dass er sich entspannen kann dann. Er guckt mich zwar an und es geht dann auch weiter aber innerlich ist er hibbelig. Äusserlich auch, denn er fiept. Oder sowas in der Art.... So wie "Ich guck dich ja an, komm, los, gehen wir!!!"
Zitat Ja aber ich finde nicht, dass er sich entspannen kann dann.
Dann werde ich immer langsamer und vesuche, "Ommmmmm" zu übertragen. Dann gucke ich Lotta gar nicht an (Aufmerksamkeit macht sie nur noch hibbeliger) sondern konzentriere mich auf tief durchatmen und mache, wenn es geht, auch noch die Augen zwischendurch zu (nicht irgendwo vorrennen ) zu und gehe gaaaaaaanaz langsam und gleichmäßig vowärts und versuche, innerlich ganz ruhig zu werden. Das reicht meist und Lotta stellt ihr Gehibbel ein.
Und wenn sie dann immer noch hibbelt, dann setze ich mich irgendwo hin und mache zwei Minuten Erregungslevelsenkungspause bei denen ich mich nur freue, wie schön doch das Wetter gerade ist und wie ruhig alles ist und einen Hund habe ich in den zwei Minuten auch nicht. Das habe ich anfangs bestimmt alle 20 Minuten gebraucht und Lotta hat dabei gefiepst und genervt und konnte sich gar nicht beruhigen. Inzwischen brauche ich das nur noch in absoluten Ausnahmefällen und sie setzt sich dann schnell dazu und wartet einfach.
Ich hab das so beim Reiten gemacht, wenn ich auf einem hibbeligen Pferd saß. Dann habe ich aufgehört irgend etwas zu machen, habe mich nur darauf konzentriert, ganz ruhig zu sitzen und "ruhe, ruhe, ruhe" zu denken. Dadurch wird man selbst ruhiger und das übrträgt sich. Bei Lotta ist es jedenfalls so, dass ich nichts tun kann, um sie vom hibbeln abzubringen. Außer gar nichts zu tun.
Es hat aber schon lange gedauert, bis das so funktioniert hat. Das ging nicht von jetzt auf gleich.
Das mit dem brav bei Fuß laufen klappt wunderbar, solange kein Artgenosse in Sicht ist. Da kannn ich mich echt nicht beschweren. Sie läuft da wirklich ganz klasse und gesittet neben mir.
Aber sobald etwas in Sicht, kommt, das sie in Aufregung versetzt, hat sie alles andere vergessen. Leider. Aber ich arbeite daran und das vermutlich noch ganz ganz lange......
Zitat von Marie Hmm, ich glaube dann ticken die beiden ähnlich.
Das kann gut sein. Das ist dieser furchtbare will to please. Wenn Aufmerksamkeit als Bestätigung winkt, dann kann hund durchaus auch nur dafür immer weiter hibbeln. Da kann man echt nur suggerieren, dass es jetzt total langweilig wird und es überhaupt keinen Grund gibt, sich in so eine Erwartungshaltung rein zu steigern.
Zitat von Nina Das ist dieser furchtbare will to please.
Ja, dennoch hab ich manchmal das Gefühl er hat ebenso einen starken "will to unplease" Ebenfalls für Aufmerksamkeit. Zumindest ist das mein Eindruck...