Ein Aspekt, der das Zusammenleben mit einem Hund aus dem Ausland zumindest zeitweilig beeinflussen lassen, ist meiner Erfahrung nach das, was ich als "Kulturschock" bezeichnen würde.
Ich merke immer wieder, daß Neuhundehalter schon nach wenigen Tagen oder spätestens nach einigen Wochen meinen, bereits wirklich etwas über den Hund an ihrer Seite zu wissen. Mir ging das auch so: Ich weiß noch, daß ich zwei Wochen, nachdem Ben bei mir angekommen war, eine begeisterte Mail an die Orga schrieb - bevor ich wußte, was Ben an Verhalten noch zeigen würde. Dabei ist es tatsächlich hinreichend bekannt, daß selbst Hunde, die "nur" aus dem Tierheim nebenan kommen, im Schnitt acht Wochen benötigen, um annähernd ein für sie persönlich typisches Verhalten wirklich zu zeigen. Bei Ben dauerte es stellenweise noch länger, noch weit länger.
Was dabei eine wichtige Rolle spielte, war, daß er noch viel mehr nicht kannte als Hunde, die hier geboren und aufgewachsen sind. Sie sind vor allem ein ganz anderes Klima gewöhnt, für die Kälte, die hier oft herrscht, ist ihr Fell manchmal nicht ausreichend ausgebildet, "Winterfell", das hatte auch Ben im ersten Jahr nicht. Sein Bauch war fast ganz kahl, und er fror oft fast jämmerlich. Dazu kam, daß Regen ihm beständig Angst machte. Wenn der fiel, wollte mein Hund keinesfalls ins Freie, heute ist es eher umgekehrt, er will, ich nicht. ;-)
Ich kann noch erinnern, wie sehr ihn der erste Laubfall aufregte, er wußte nichts damit anzufangen, was da "von oben kam". Heute spielt er mit den Blättern fangen.
Die Wälder, die dauernd so anders aussahen, sie waren ihm zum Teil unheimlich, Sturmböen, die ihn beinahe wegwehten, sind es heute noch. Der erste Schnee, der ungewohnte Untergrund beim Laufen (ob nun im Wald oder auf der asphaltierten Straße), der Lärm überall, die vielen Menschen, die dauernden Hundebegegnungen - das alles machte ihn schon als solches unruhig und damit zum Teil auch aggressiv.
Ich möchte daher allen, die einen Hund aus dem Ausland aufnehmen, nahelegen, daran zu denken, daß diese Tiere noch mehr kennenlernen müssen, noch mehr fürchten könnten. Daß die Überforderung für den Hund durch all das zusätzlich Unbekannte noch schneller entstehen kann und gerade so ein Vierbeiner noch viel mehr Geduld braucht. Und man eben nicht nach ein paar Tagen oder Wochen schon wirklich etwas über sein Verhalten (oder eben auch seine Verhaltensstörungen) sagen kann, einfach weil es möglich ist, daß sich das eine erst später zeigt oder das andere durch den Kulturschock überhaupt nur entsteht.
Seid also behutsam mit Euren neuen Freunden, zeigt ihnen langsam und geduldig die Welt. Ich jedenfalls habe es mit Ben gern getan und ehrlich gesagt so manches auch für mich neu und bewußter entdeckt.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich kann mich da nur anschließen!!! Auch ich habe die Selben Erfahrungen mit Busky und Shiva gemacht! Bei der Eingewöhnung habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass es locker 4 Monate dauern kann, bis der Hund sein Wahres Ich zeigt. Gerade bei Busky gibt es auch heute noch Situationen, die mir banal erscheinen, ihn aber völlig aus der Bahn werfen. Auch bei uns waren die ersten Wochen immer total problemlos. Die Ecken und Kanten zeigten sich erst nach ca. 8 Wochen. Auch bin ich zwiegespalten, was die Aufnahme eines Auslandshundes betrifft! Ich bin nicht der Meinung, das dies unbedingt Anfängerhunde sind! Eine fehlende Sozialisation und eine vermasselte Prägephase bergen Komplikationen, die ein ganzes Hundeleben prägen können! Man übernimmt einen Blanko-Scheck! Und das muss dem neuen Halter bewusst sein! Die Tierschützer und Vermittler meinen es gut, aber sie können die Hunde nicht 100% ig beurteilen! Seit Euch bewusst darüber, dass diese Hunde meist sehr viel mitgemacht haben. Wenn die mal Fuß gefasst haben und sich sicher fühlen, kann der Charakter sich um 180° drehen. Eine große Gefahr sehe ich auch im Mitleid! Klar, auch mir kommen noch heute oft die Tränen, wenn Shiva in meinem Arm liegt und ich ihre Stummelrute betrachte... aber sie braucht Sicherheit in Form von Konsequenz und Regeln. Wenn ich meinen Pflegling wieder hergebe, dann kann ich sie nur so beschreiben, wie sie sich hier gezeigt hat. Dass heißt nicht das sie so bleibt. Im Gegenteil, ich bin sicher, sie wird ein ganz schöner Feger werden! Auch wird die Endstelle von mir keinen fertig erzogenen Hund bekommen! Sie soll hier langsam das Leben in einer Familie kennenlernen. Da ist noch soooo viel was sie nicht kennt. Schritt für Schritt arbeiten wir uns vor. Z.B. hatte sie panische Angst ein Haus zu betreten... oder die S-Bahn die hier fährt...die LKW`s... der Regen... Bürsten... man darf nicht auf den Tisch... ich könnte noch endlos schreiben. Das alles muss sie ganz langsam kennenlernen. Wobei Sie hier nie alleine ist. Shiva oder Busky zeigen ihr immer wieder, dass vieles einfach "nichts" ist. Sie orientiert sich sehr an meinen beiden. Vorallem hat sie sehr viel Angst vor Menschen. Erst geht einer von meinen vor, dann kommt sie ganz langsam auf fremde zu.
Also bitte überlegen, ob man der Situation gewachsen ist! Mitleid bringt keinen weiter!
Hach, würden das doch mehr Menschen lesen, was Ihr hier schreibt.
Ich selber habe ja keine Erfahrung mit Auslandshunden, aber mir leuchtet alles ein, was Ihr hier sagt. Und ich bin dankbar, daß ich es jetzt hier schon mal lesen kann. Denn wer weiß, was für Hundenasen meinen Weg noch so kreuzen werden......und dann werde ich nicht blauäugig und mit falschen Vorstellungen behaftet sein.
Und das gilt übrigens ganz genau so für alles, was Ihr hier zum Thema Hundeerziehung schreibt. Ich kann da meistens nicht mitreden, verfolge aber die Beiträge sehr aufmerksam und mit viel Interesse.
Ein feines Forum, wahrlich ein sehr feines Forum!!! :-)
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Zitat von MielitaUND: Ich habe es in einem anderen Forum schonmal gesagt: Mitleid ist keine Basis!
Ganz wichtig. Könnt Ihr beiden darüber einen eigenen Thread unter diesem Betreff aufmachen. Und erzählen, wie Ihr das mit Euren Hunden, Du mit Milli eben, die ja eigentlich ein "klassischer Mitleidskandidat" hätte sein können, angegangen seid?
Ich glaube wirklich, daß das ganz wichtige Hilfestellung für Menschen sein kann, die eben oft genau aus diesem Grund (Hund muß dankbar sein, örgs, wenn ich das schon höre), weil ihnen das Tier spontan halt leid tat, an einen solchen Vierbeiner gekommen sind. Denn nur allzu oft ...
Zitat von Mielita Bei uns im Tierheim kam es schon vor, dass Leute nach 2-4 Tagen aufgegeben haben und den Hund zurückgegeben haben, weil er sich nicht schnell genug eingelebt hatte! ???
... passiert ja genau das. Und ich denke, wenn wir schon Leute wie Dich hier haben, die so etwas erleben und darüber aus erster Hand berichten können, sollten wir das unbedingt nutzen.
Bei aller Blödelei, die mir auch viel Spaß macht, halte ich das für sehr wichtig und ist es mir wirklich ein Anliegen.
Wäre also lieb, wenn Du da mal "threadeln" würdest, denn da können dann ja weitere, die hier einen Auslandshund haben (Essener Rudel, Sonora fallen mir spontan ein, Hände hoch, wer noch? :-)), durchaus auch etwas zu sagen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Einstein ist ja auch so ein Auslandskandidat, er stammt aus Ungarn. Und den Kulturschock, den er bekam, konnte man ihm tatsächlich ansehen: Wurden ihm die neuen Eindrücke zu viel (und das ging zu Anfang recht schnell, denn er hatte noch nicht viel kennengelernt von der grossen, weiten Welt ausserhalb eines TH-Zwingers), stand er wie versteinert da und die Hinterläufe begannen zu zittern. Es wirkte so, als müsse er erstmal "zumachen", um die neuen Eindrücke zu verarbeiten.
Dass der Kulturschock auch Klima und Witterung betrifft, hatte Barbara ja bereits erwähnt. Auch die Krankheiten sollte man nicht ausser Acht lassen; Einstein hatte zu Beginn ständig mit Entzündungen aller Art zu kämpfen. Meine TÄ erklärte mir, dass in anderen Ländern (unsere unmittelbaren Nachbarländer vielleicht mal ausgenommen) auch andere Keime/Erreger vorkommen. Auf die im neuen Zuhause müsse sich der Organismus jedoch erst einmal einstellen, und so würde er auf Kleinigkeiten reagieren, die für einen hier geborenen Hund nichts Aussergewöhnliches seien.
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Das Eini Problem hatten wir mit Busky auch. Den hatten wir zwar aus einem dt. Tierheim, stammte aber ursprünglich aus Tschechien. Anfangs holte er sich hier jeden Fips! Auch Shiva und jetzt Roni hatten nach ein paar Tagen direkt eine Erkältung. Das muss man mit einplanen. Aber leider wissen die meisten das nicht.
Laika kommt aus Griechenland. Wobei ich glaube dass sie in dem "Tierheim" dort noch ganz gut untergebracht war. Wie ich erfahren habe, lebte sie dort u. a. zusammen mit ihrer Mutter (ich war nahe dran auch sie aufzunehmen, als ich dies später erfuhr). Laika lebte ca. zwei Wochen bei einer Pflegefamilie in Heiligenhausen. Ich denke, zuerst einmal in einer Pflegefamilie aufgenommen zu werden, nachdem man aus dem Ausland "eingeflogen" wird, ist für den Hund das beste. Diese Familien kennen sich in der Regel sehr gut mit Hunden - und vor allem Hunden aus dem Ausland - aus und können ihnen die Umstellung sehr erleichtern, bevor sie dann in ihre eigentlichen Familien aufgenommen werden. Laika jedenfalls machte gar keine Probleme. Sie war mit ihren ca. 5 Monaten absolut stubenrein, kinderlieb verträglich mit allen anderen Tieren und ging schon relativ gut an der Leine.
Sabine, bitte versteh uns nicht falsch! Wir sagen ja gar nicht, dass die Auslandshunde immer problematisch wären. Nur ist das Prädikat Auslandshund kein Garant für super lieb, super verträglich und vorallem super dankbar. Es freut mich immer, wenn ein Hund (egal ob Deutschland oder Ausland) ein schönes zu Hause findet!!!
Das habe ich auch so nicht verstanden, ich wollte nur meine Erfahrung mit meinem Auslandshund beitragen. Ich weiß, dass wir hier grundsätzlich in einem "Problemhund-Forum" sind, aber ich finde es auch immer wieder schön positive Erfahrungen mitteilen zu können, vor allem bei Themen, bei denen dies nicht unbedingt üblich ist.
Öhm, Sabine, sei mir nicht böse, aber so einfach, wie Du es darstellst, ist es doch gar nicht. Laika zeigt ein sehr typisches Hüterverhalten, und sie ist nicht nur nicht zu 80 Prozent, sondern draußen, behaupte ich, höchstens zu 20 Prozent abrufbar, weil überhaupt kaum ansprechbar. Die Dame sind witterungsaufnehmenderweise dauerbeschäftigt, sie erkundet und scannt ständig ihre Umgebung - das ist durchaus ein Verhalten, das ich auch von anderen Auslandshunden kenne. Viele von denen waren sehr viel Eigenständigkeit gewöhnt und haben gelernt, für sich selbst sorgen zu müssen, wenn sie überleben wollten.
Es geht doch gar nicht darum, hier über negative Erfahrungen zu sprechen. Das ist mir alles viel zu sehr wertend. Was ich will, ist sagen: Es gibt Verhalten, die ein Auslandshund weit eher zeigt als ein anderer. Und auf dieses Verhalten muß sich der Mensch, der mit ihm umgehen soll/will einstellen. Das Verhalten selbst ist damit weder gut, noch schlecht, sondern es geht nur um die Feststellung: Es kann auftreten, es kann ungewohnt sein, es ist zu erklären mit den und den Gründen und man kann damit auf diese oder jene Weise umgehen, wenn man darauf vorbereitet ist, es sich klar gemacht hat.
Du hast selbst gesagt, daß Du mit Laikas Unabhängigkeitsbestreben nicht immer leicht umgeht. Und sicher fandest Du es nicht lustig, als sie abgehauen war und Dir über Tasso zurückvermittelt werden mußte.
Wir alle hier haben unsere Hunde lieb, besonders lieb, wenn ich das hier so lese. Deshalb muß hier niemand dauernd behaupten, sein Hund oder alles im Zusammenleben mit seinem Hund sei unproblematisch oder dauerschön. Es ist keine "Schande", auch mal zu sagen: "Der dämliche Köter hat dies oder jenes nicht gemacht, er nervt." Das tun sie uns nämlich auch allen mal - ganz gehörig auf den Sender gehen. ;-)
Liebe ist dann, das anzugehen, was wir an Verhalten nicht haben wollen und die nötige Geduld, Zielstrebigkeit und Konsequenz an den Tag zu legen. WEIL wie sie lieben, unsere dämlichen Köter. ;-)
Zu beschönigen ist jedenfalls weder Liebe, noch für den Hund gut. Denn genau das tun viele Leute, die sich Hunde aus dem Ausland holen - sich selbst was vormachen, den Hund auf ein Podest heben (der ist ja so süüüß, klar, aber er hat leider auch schon zwei Menschen und drei Hunde attackiert, aber er wollte ja nur spielen) und im Zweifel lieber verschweigend und die Schuld auf den Hund schiebend (ICH habe ja alles versucht, aber der Hund wollte ja nicht - das ist IMMER gelogen) das Tier im besten Falle ins Tierheim bringen.
Verstehe mich nicht falsch, ich kritisiere Dich nicht und greife Dich nicht an. Ich habe nur das Gefühl, Du fühlst Dich irgendwie unter einem Druck, und den mußt Du hier nicht haben. Ok?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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Mal meine ganz persönliche Meinung zu diesem Forum: ich bin gern hier, weil ich hier nicht den erhobenen Zeigefinger gezeigt bekomme, auch nicht mit 1000 Tips und Verhaltensregeln überhäuft werde. Sonder Verständnis, Mut und immer aufbauende Worte finde. Genau das ist der Grund, warum ich hier bin. Es geht hier nicht darum, jemanden ständig nach dem Mund zu reden aber hier wird eben nie niveaulos aufeinander rumgehackt.
Zitat von MielitaWenn mich jemand Fragen würde "Auslandshund ja oder nein?" würde ich spontan mit einem dicken fetten JA! antworten. Aber so uneingeschränkt könnte ich es nach genauerem Nachdenken dann doch nicht stehen lassen, da ich auch schon Hunde kennengelernt habe, mit denen ich mein Leben lieber nicht teilen würde, wenn ich die Wahl hätte bzw. bei denen ich mir nicht sicher war, ob ich das mit ihnen "hinkriegen" würde, wenn ich entsprechend mit ihnen trainieren würde.
Es wäre sicher auch ein Fehler, so eine Frage generell mit JA zu beantworten. Ich würde aus grundsätzlichen Erwägungen keinen Unterschied zwischen Auslands- und Inlandshunden machen (wenn ich jetzt an die Diskussion denke, ob man überhaupt Tiere aus dem Ausland vermitteln sollte) und die Frage sicher mit: "Grundsätzlich ja, aber....." beantworten.
Die gleiche Antwort würde ich aber auch auf die Frage: "Hund aus dem Tierschutz ja oder nein?" geben. Und dieses "aber" steht dafür, daß ich, egal wo, einen Hund finden muß, der zu mir paßt. Ich würde auch viele Hunde aus deutschen Tierheimen nicht nehmen (können und auch wollen), weil ich wüßte, daß ich ihnen in meiner jetzigen Lebenssituation nicht gerecht werden könnte oder weil mich bestimmte Probleme vielleicht auch generell überfordern würden.
Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß die schwierigen Verhaltensweisen dieser Hunde bereits bekannt sind, offensichtlich höher als bei Auslandshunden. Bei diesen gibt es vielleicht öfter als bei denen aus den Tierheimen hier "Überraschungen" im Verhalten, wenn sie sich gut eingelebt haben. Und das muß mir eben vorher bewußt sein, damit ich abwägen kann, ob ich dann die nötige Zeit und Energie hätte, damit umzugehen.
Ich finde daher diesen Thread hier ganz wichtig. Er beleuchtet einen speziellen Aspekt der Vermittlung von Auslandhunden, der vielen nicht bewußt ist. Es ist gut, wenn auf diese spezielle Problematik des "Kulturschocks" bei vielen (natürlich nicht bei allen) Auslandshunden hingewiesen wird. Denn nur mit diesen Informationen kann man später eine fundierte Entscheidung für einen speziellen Hund treffen....und die sollte dann eben auch ein Leben lang tragen.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)