Mine Lieben, danke für die netten Antworten. Ja, Jacky ist wirklich unglaublich süss, sieht nicht nur so aus ;-) leider macht er sich das aber auch gerne von Nutzen und ich befürchte ich verpasse manchmal wichtige Momente, denn er ist doch ganz typisch Terrier und versucht mich immer wieder zu manipulieren ;-) Heute hat er sich allerdings einen Klopfer erlaubt den ich euch berichten muss und um Interpretation bitte: das schreibe ich dann wohl doch einmal unter "Loser" ;-) L.G. Verena
Hallo Verena! Ich habe Jackys und deine Geschichte gelesen und ziehe den Hut vor euch. In Ansätzen kann ich deine Mühe und das Alles nachempfinden. Schöne Fotos habt ihr mitgebracht - darauf sieht er so fröhlich und entspannt aus, wirklich ein Freude! Schon allein das dokumentiert euren Erfolg! Auch wenn es vielleicht nie möglich sein wird, ein "angstfreies" Leben zu schaffen für einen solchen Hund - du schaffst es offensichtlich, es für ihn hundegerecht und lebenswert zu machen!! Und das ist ja der Kernpunkt :)!
Danke Anna, bin ganz gerührt,.... schnief, da merkt man doch gleich wie es mit den Leckerchen funktionieren muss, das motiviert einfach! Ja, ich liebe meinen Hund sehr und ich bin über jeden Moment glücklich in dem ich ihn entspannt und fröhlich sehe. Das ist für mich die schönste Belohnung,..das wir Zwei so tolle Spaziergänge im Freilauf unternehmen können, denn das ist genau das was ich mit einem "Hund haben" verbinde. Mensch und Hund im Einklang mit der Natur und integiert in die Familie und anlässlich dieser Erkenntnis verkünde ich jetzt eine Neuigkeit! L.G. Verena
Ich glaube hier ist der richtige Platz, ein bißchen über Moritz zu erzählen, er ist ja auch ein Spanier. Wie schon in meiner Vorstellung erwähnt, bin ich die ganze Sache sehr blauäugig angegangen. Von Auslandshunden wußte ich nicht viel, nur, daß sie ja angeblich in Bezug auf Artgenossen alle super sozialisiert sind,an Dankbarkeit glaubte ich zum Glück noch nie, wir reden ja schließlich von Hunden. Als mir Moritz begenete, war er nackt, abgemagert und kletterte auf meinen Schoß, er sah einfach erbärmlich aus. In der Pflegestelle lebte er mit mehreren Hunden, Katzen und Kindern zusammen, es gab keinerlei Probleme. Was ja auch nicht verwundert, denn in seinem Zustand konnte er keine Probleme machen, er stand sichtlich unter Schock. Zuhause angekommen hat er erst mal eine Woche fast ausschließlich geschlafen,langsam wuchs sein Fell und er kam immer mehr zu sich. Jetzt bringt jeder Tag neues Verhalten und Überraschungen mit sich. Ich kann nicht behaupten, daß ich ihn nach den 4 Monaten die er jetzt bei uns ist richtig einschätzen kann. Er ist auf jeden Fall kein unproblematischer, verschmuster, dankbarer Hund. Er mußte schließlich überleben und hat Strategien entwickelt. Menschen sind ihm unwichtig, d.h., er entwickelt langsam Bindung zu uns, begrüßt uns freudig läßt sich zum Spiel und Training sehr gut motivieren, aber fremden Menschen begegnet er mißtrauisch und ich bin ständig dabei, sie davon abzuhalten ihn anzufassen. Auch Hundekontakte sind nicht unproblematisch, er liebt seine Podenco Damen, mit denen er täglich laufen darf, aber bei anderen, vor allem kleineren Hunden wird grundsätzlich gebrummt. Na ja, könnte noch ewig weiter schreiben, möchte aber zusammenfassen sagen, daß ich mir das alles einfacher vorgestellt hätte, ich bereue meine Entscheidung nicht,weiß jetzt aber zur Genüge, daß man diese Hunde mit Vergangenheit nicht unterschätzen darf und bereit sein muß mit diesem Hund immer neue Herausforderungen zu meistern. Die Geschichte von Ben hat mir sehr geholfen und mir vor allem Mut gemacht! Liebe Grüße Yvonne
Hallo Yvonne, was für ein hübscher Kerl, Terrier mit Sicherheit deshalb auch der Eigensinn! Vielleicht magst Du etwas mehr über eure Probleme berichten. Jacky hat eine ähnliche Vergangenheit und hat jetzt, nach über einem Jahr, noch immer nicht alle Ängste abgelegt, d.h. er ist davon noch eine ganze Ecke entfernt! ;-) Allerdings wird er nach und nach ruhiger und ist nicht mehr so panisch. Erzähle doch noch etwas mehr! L.G. Verena
Zitat von Schmutzhund Jetzt bringt jeder Tag neues Verhalten und Überraschungen mit sich. Ich kann nicht behaupten, daß ich ihn nach den 4 Monaten die er jetzt bei uns ist richtig einschätzen kann.
Magst Du das mal näher beschreiben? Wie verhält er sich, und was daran ist jeweils für Dich überraschend?
Zitat von Schmutzhund ... möchte aber zusammenfassen sagen, daß ich mir das alles einfacher vorgestellt hätte, ich bereue meine Entscheidung nicht,weiß jetzt aber zur Genüge, daß man diese Hunde mit Vergangenheit nicht unterschätzen darf und bereit sein muß mit diesem Hund immer neue Herausforderungen zu meistern. Die Geschichte von Ben hat mir sehr geholfen und mir vor allem Mut gemacht!
Weißt Du, ich habe an und mit Ben besonders eins gelernt: Die Spezies Hund auf andere/neue Weise zu sehen und zu achten. In gewisser Weise stimmt dieses Vorurteil, die ausländischen Hunde seien besser sozialisiert, nämlich doch: Sie zeigen an vielen Stellen noch unverstelltes, normal hundliches Verhalten, Verhalten, das wir unseren Hunden hier längst abtrainiert oder weggezüchtet haben. Im Grunde -so denke ich heute- wollen wir eigentlich gar keine Hunde, sondern Wesen, die unserem Hundebild entsprechen. Hunde also, die nicht bellen, nicht knurren, nicht schnappen, keine Aggressionen zeigen, nicht meiden. Sie sollen lustig und fröhlich und dankbar sein, unsere Stimmungen und Gedanken lesen und was wir sonst noch alles in sie reinprojezieren.
Wenn ich im Gegensatz dazu Ben betrachte, der so ziemlich alles hundliche tut, was wir nicht (mehr) haben wollen in unserer Gesellschaft, sprich knurren, bellen, schnappen, der weitgehend nicht tut, was unsere Gesellschaft so "süß" findet (spielen, um des Spielens willen, sich an die Leute ranwerfen, von jedem bekraulen lassen), entspricht er diesem Hundebild natürlich gar nicht. Aber dem eigentlichen, dem des hochsozialen Wesens, das auf höchst differenzierte Weise kommunizieren, Konflikte ohne Beschädigung und doch aggressiv, regeln kann, dem, das auf wunderbare Weise souverän neben mir steht, mit allem Stolz, den ein Hund aufweisen kann, dem entspricht er schon. Meinem Hundebild also. Meinem neugewonnenen und täglich neu genossenen. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich sehe es genauso ;-) Wenn ich heute voller Stolz die Leistungen die Jacky erbringt betrachte und glücklich bin, wenn ich sehe, wie sehr er sich bemüht gegen seine Ängste, die er sonst auf hundliche Art (bellen, schnappen etc.) deutlich gemacht hat, anzugehen und wie glücklich er ist,... wenn er merkt wie stolz ich auf ihn bin,... wenn er es wieder geschafft hat, sich aus meiner Sicht heraus, "richtig" zu verhalten, dann stelle ich fest, dass ich Hunde völlig anders betrachte als ich es früher tat. Ich nehme sie mehr als das wahr, was sie sind,... als "Hund"! Es hat etwas gedauert, bis ich mich damit abgefunden habe, einen auf unsere Gesellschaft unsozialisierten Hund zu besitzen. Jetzt möchte ich diese Erfahrung nicht mehr missen und bin richtig glücklich mit meinem Kläffer. Lieben Gruß von Verena
In Antwort auf: Weißt Du, ich habe an und mit Ben besonders eins gelernt: Die Spezies Hund auf andere/neue Weise zu sehen und zu achten. In gewisser Weise stimmt dieses Vorurteil, die ausländischen Hunde seien besser sozialisiert, nämlich doch: Sie zeigen an vielen Stellen noch unverstelltes, normal hundliches Verhalten, Verhalten, das wir unseren Hunden hier längst abtrainiert oder weggezüchtet haben. Im Grunde -so denke ich heute- wollen wir eigentlich gar keine Hunde, sondern Wesen, die unserem Hundebild entsprechen. Hunde also, die nicht bellen, nicht knurren, nicht schnappen, keine Aggressionen zeigen, nicht meiden. Sie sollen lustig und fröhlich und dankbar sein, unsere Stimmungen und Gedanken lesen und was wir sonst noch alles in sie reinprojezieren.
Wenn ich im Gegensatz dazu Ben betrachte, der so ziemlich alles hundliche tut, was wir nicht (mehr) haben wollen in unserer Gesellschaft, sprich knurren, bellen, schnappen, der weitgehend nicht tut, was unsere Gesellschaft so "süß" findet (spielen, um des Spielens willen, sich an die Leute ranwerfen, von jedem bekraulen lassen), entspricht er diesem Hundebild natürlich gar nicht. Aber dem eigentlichen, dem des hochsozialen Wesens, das auf höchst differenzierte Weise kommunizieren, Konflikte ohne Beschädigung und doch aggressiv, regeln kann, dem, das auf wunderbare Weise souverän neben mir steht, mit allem Stolz, den ein Hund aufweisen kann, dem entspricht er schon. Meinem Hundebild also. Meinem neugewonnenen und täglich neu genossenen. :-)
Dat ist so schööön und spricht mir ja so dermaßen aus der Seele - mir kommen fast die Tränen *hachseufz*. Da hast du mich jetzt noch sehr glücklich gemacht zu später Stunde .
Zitat von Lionne Da hast du mich jetzt noch sehr glücklich gemacht zu später Stunde .
Das freut mich sehr. Danke.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)