Wie sagt man doch so schön? Der Teufel sch… immer auf dem größten Haufen. Und ich kann Euch wirklich ganz genau genau sagen, wo der zurzeit liegt: Bei mir zu Hause. Privater Stress Firma: unglaublicher riesengroßer, schrecklicher Stress und Ärger und an der Hundefront wird es auch nicht besser (Das Problem ist immer noch blond. Und schwarz. Und braun-weiß.)
Der kleine Vampir Nachdem Elmos Hornhautverletzung an der linken Seite verheilt ist, sind wir am Sonntag zum Notarzt gefahren, da er sich nun auf der rechten Seite (mit bloßem Auge erkennbar und ich weiß ja jetzt wie das aussieht) eine Verletzung zugezogen hat. Wir haben zwei Salben bekommen, Elmo haben diese Salben aber anscheinend so wehgetan, dass er sogar versuchte mich zu beißen, damit ich ihm auch ja nix davon ins Auge tue. Gestern sah das Auge dann noch schlimmer aus als Sonntag und ich bin wieder ab zum TA. Der mir dann völlig geschockt mitteilte, dass Elmo eine Salbe mit Cortison verschrieben wurde und dadurch die Verletzung nun ein Loch in der Hornhaut ist, groß und direkt üebr der Iris und dazu noch völlig entzündet. Das erklärt, warum er sogar zu Háuse momentan ängstlich ist. Elmo bekommt jetzt Tropfen und eine andere Salbe und darf nicht ins Sonnenlicht. Er ist jetzt unser kleiner Vampir.
Dafür hat die Blutuntersuchung ergeben, dass seine Schilddrüsenwerte völlig normal sind. Sprich, es ist jetzt bewiesen: Er ist einfach so psychisch gestört. Nein, im Ernst, es kann noch damit zusammenhängen, dass seine Hypersexualität (klein, aber oho: Der Lütte hat schon mit 3,5 Monaten eine gschwollene Prostata und gepinkelt wie ein Großer und das Beinchen gehoben) die kontinuierliche Unruhe und Überängstlichkeit auslöst. Hier hat unsere Tierärztin uns geraten, es einfach mal testweise mit einem Hormonpräparat, das gespritzt wird und drei Monate wirksam ist, zu probieren. Davon könnte Elmo eine grundsätzliche Ruhe in sein Leben bekommen. Alternativ könnte ich noch nach Afrika auswandern, bei der momentanen Hitze ist er auch ruhig und schläft viel.
Die Leinenimpulse und das Hausprogramm Vor dem Tierarzt hatten wir auch einen Termin bei einer Trainerin, die viel mit Chihuahuas gearbeitet hat. Nicht, dass ich eine neue Trainerin suche, aber mich hat einfach ihre Sicht der Dinge interessiert. Eine wirklich sehr nette, ruhige Frau, die meinte, unsere Trainingsmethode würde gut zu uns passen. Sie arbeitet zwar anders (Leinenimpulse, körperliche Einwirkung wie etwa Druck auf die Flanke bei aggresivem Anfall), aber ich denke, ihr Weg ist für meine Zwerge nicht wirklich optimal. Beispiel: wir unterhielten uns beim Spaziergang, es kamen zwei Hunde vorbei und sie hielt Mini ganz kurz, was die Lütte wirklich verrückt machte und beide Hunde waren ganz aufgelöst hinterher. Schon dieser enorme Stress durch die kurze Leine hat mir gezeigt, dass ich lieber erst einmal weiter unseren bisherigen Weg verfolgen möchte und mir wieder einmal deutlich gemacht, dass es für meine Hunde nciht das richtige ist. Ich sage ganz bewusst „meine Hunde“, denn ich mag nicht ausschließen, dass es für manche Hunde der richtige Weg ist.
Aber, und das war ganz interessant: Sie meinte, sie würde trotzdem an der häuslichen Situation etwas verändern und die Hunde auch einmal einschränken. Zu Hause können sie sich bei mir völlig frei bewegen, haben mehrere Schlafgelegenheiten, schlafen aber zugegebenermaßen bei mir im Bett, dürfen aufs Sofa, dürfen auch mal zuerst durch die Haustür. Spielzeug ist bei uns allerdings weggepackt (das gibt’s nur unter Aufsicht) und für Futter muss grundsätzlich etwas gemacht werden. Sie meinte, ich sollte die Hunde wirklich einmal auch von den erhöhten Schlafplätzen aussperren oder sie auch mal nicht in meinen persönlichen Raum lassen. Wenn ich in die Küche gehe und Futter zubereite nicht sofort etwas geben, sondern vielleicht einen Tee machen, kurz rausgehen und dann das Futter geben. Die Theorien kenne ich natürlich auch alle, fand es aber nicht unbedingt nötig, da die Hunde mir ja auch Platz machen, nicht mosern, wenn ich sie wegschicke und sie auch mit Blicken wegschicken kann. Allerdings beginnt Elmo schon mal Mini anzuknurren, wenn sie später ins Bett kommt. Er geht dann ja auch sofort auf Kampfmodus, wenn nicht schnell reagiert wird. Sie meinte: Die Hunde kennen zu Hause keinerlei Grenzen, verteidigen auch mal Ressourcen, warum sollten sie mir dann draußen auf einmal die Führungsrolle zu sprechen und sich zurückhalten und eben nicht im Rudel sofort loskreischen?
Ich lasse mir jetzt interessehalber einen Plan ausarbeiten und wäre auch geneigt es auszuprobieren. Was meint Ihr dazu? Elmo ist nur immer so unruhig und die Nachtstunden wirklich sehr entspannend und er genießt dann wirklich meine Nähe. Nachts/frühmorgens schmust sich dann auch Mini an mich, sie ist sonst kein großer Schmuser. Wäre das schlimm für die Hunde, wenn das jetzt alles wegfällt? Was denkt Ihr? Oder bin ich nur eine egoistische Kuh, die die Nähe der Hunde zu nachtschlafender Zeit eher braucht als die Zwerge selbst? @Vero, Verena, Ihr habt die beiden ja auch live erlebt, was meint Ihr?
Als weitere Maßnahmen habe ich momentan nix geplant. Ich höre auf Euren Rat, mache mir Mut, nimm mir die Zeit einzeln zu gehen um einfach mal den Dampf raus zu lassen und zu entstressen, trainiere mit Mini einzeln, denn bei ihr bin ich auf Grund ihrer Scheinangriffe weitaus unentspannter, und schaue, dass ich auch meine privaten Pausen bekomme. Gut, momentan gibt’s gar keine Pause, aber das geht auch vorbei. Mit Elmo habe ich zudem vor, viele Einzelkontakte initieren, sprich dass er ohne Mini mit anderen Hunden unterwegs ist und auch mit ihnen spielen kann. Denn sonst geht Mini immer dazwischen und erlaubt es ihm nicht. Ach ja, DAS wiederum erlaube ich Mini nicht mehr. Es gibt kein Mobben, schubsen, und Abhalten vom Spielen. Ich denke, dass muss ich entscheiden, nicht Mini. (Habe vor ein paar Tagen damit angefangen) Zum Bellen im Büro: Hier wird derjenige gelobt, der bei Geräuschen und nicht ins Gebell der anderen Hunde im Gebäude mit einfällt. Zudem sind sie morgens an der Schleppleine, ich will nicht mehr, dass Elmo bellend auf hereinkommende Menschen zustürmt. Macht er das von sich aus nicht, wird er gelobt und bekommt ein Leckerchen.
So, das zur momentanen Situation. Ist wieder ellenlang geworden, aber ich muss sagen: Es hat verdammt gut getan, alles von der Seele zu schreiben. Da ich das nur so oft tue, hoffe ich, ich nerve Euch nicht damit.
Liebe Grüße
Eure Spiegelbeschwörerin von der Kampffront Hamburg ;-), Sanne
In Antwort auf:Gestern sah das Auge dann noch schlimmer aus als Sonntag und ich bin wieder ab zum TA. Der mir dann völlig geschockt mitteilte, dass Elmo eine Salbe mit Cortison verschrieben wurde und dadurch die Verletzung nun ein Loch in der Hornhaut ist,
War das dann derselbe TA? *nurbahnhofversteh*
In Antwort auf:dass seine Hypersexualität (klein, aber oho: Der Lütte hat schon mit 3,5 Monaten eine gschwollene Prostata und gepinkelt wie ein Großer und das Beinchen gehoben)
Wie sind eure Überlegungen hinsichtlich Kastration? Ist er immer noch so einer, der auf allem rumjuckeln will, etc.? Denn es gibt, abgesehen von der Nervigkeit, auch gewisse physische Spätfolgen, die man, v.a. wenn er eine große Prostata hat, durch Kastration eventuell im Vorfeld mal reduzieren kann. Bitte um Bericht, wie die Hormontherapie anspricht....*gespanntwarte*
In Antwort auf:Alternativ könnte ich noch nach Afrika auswandern, bei der momentanen Hitze ist er auch ruhig und schläft viel.
Kenn ich . Angenehm, angenehm, gell *hüstelundzurOharüberschiel*
In Antwort auf:Beispiel: wir unterhielten uns beim Spaziergang, es kamen zwei Hunde vorbei und sie hielt Mini ganz kurz, was die Lütte wirklich verrückt machte und beide Hunde waren ganz aufgelöst hinterher.
Ähhm. Muss ich mich dir anschließen, finde ich weniger gut. Heißt ja für den Hund: 1. Bewegungseinschränkung: Kann jetzt nicht weglaufen, beschwichtigen, sich wehren, whatever he wants.... 2. Ein unangenehmes Erlebnis in einer schon angespannten Situation --> verstärkt Anspannung..? 3. Stimmungdübertragung wird begünstigt.... 4. Druck auf die Halsregion in agressiven Situationen erhöht den Blutdruck in der Halsschlagader, dort sitzen rezeptoren, die auf erhöhten Blutdruck mit weiterer Stresshormonausschüttung reagieren --> schon läuft das teufelchen im Kreis.... Hab ich was vergessen?
In Antwort auf:Die Theorien kenne ich natürlich auch alle, fand es aber nicht unbedingt nötig, da die Hunde mir ja auch Platz machen, nicht mosern, wenn ich sie wegschicke und sie auch mit Blicken wegschicken kann.
Naja, aber das spricht eigentlich nicht dafür, dass deine Hunde dich daheim nicht respektieren, finde ich.
In Antwort auf:Allerdings beginnt Elmo schon mal Mini anzuknurren, wenn sie später ins Bett kommt. Er geht dann ja auch sofort auf Kampfmodus, wenn nicht schnell reagiert wird.
Das ist aber ja eine Sache zwischen den beiden und hat mit dem respekt dir gegenüber wenig zu tun. Solange keiner dich anknurrt, wenn du später ins Bett kommst . Offensichtlich kannst du das ja auch unterbinden ( - hab ich jetzt so verstanden...?).
In Antwort auf:Sie meinte: Die Hunde kennen zu Hause keinerlei Grenzen, verteidigen auch mal Ressourcen, warum sollten sie mir dann draußen auf einmal die Führungsrolle zu sprechen und sich zurückhalten und eben nicht im Rudel sofort loskreischen?
Wie gesagt - für mich hört es sich nicht so an, als würde dir daheim die Führungsrolle abgehen - oder tut sie das wirklich?? Ich denke, die meisten dieser kleinen Übungen, wie ich sie kenne, (solange sie konsequent aber freundlich durchgeführt werden und man seine Hunde nciht terrorisiert) finde ich schon gut. Wie zum beispiel: Immer schön sitzen vor dem aus dem Haus gehen, ab und zu mal Türen hinter sich schließen, vor dem Fressen sitzen, vor dem aufs Sofa gehen anfragen- also NILIG eben :)wenn ich dieses schöne Wort mal so anwenden darf. Sie fördern die eigene Konsequenz und festigen den Gehorsam und die Aufmerksamkeit des Hundes. Ganz egal, ob man wirklich ein "Respektsproblem" hat oder nicht - schaden tut das denke ich keinem. Der Hund "lernt" dabei eben auch, "höflich" zu sein in der Menschenwelt. Und, dass sich Gehorsam auszahlt.
Ich finde aber häufig, dass das Fehlverhalten, dass dabei als Ausgangspunkt genommen wird, gar nicht auf ein "Rangordungsproblem" zurückzuführen ist - oft hat der Hund diese Dinge einfach nicht gelernt. Respektieren tut er seinen Menschen trotzdem. Er muss aber erst lernen, dass Mensch möchte, dass er nicht zuerst durch die Tür geht - es ist ihm nicht angeboren...etc. etc. Ich hoffe, es ist verständlich was ich meine - finde es schwierig auszudrücken. Dabei wird m.E. viel zu schnell von einem "Rangordungsproblem" gesprochen - dabei liegt die Ursache odch oft darin, dass mensch Hund Sachen erst beibringen muss...
Hunde lernen Kontextbezogen. Es gibt Kontexte, da haben auch rangniedrigere Tiere im Rudel (um mal in die ntur zu gucken) ihre Aufgabe und führen vielleicht in dieser speziellen Situation dann auch den Rest. Das heißt aber nicht, dass das ab jetzt ranghohe Familienmitglieder sind. Ich denke, dementsprechend kommt es mehr darauf an, welche Aufgaben wir unseren Hunden bewusst oder unbewusst zuteilen - und wie wir es schaffen, unsere Kommunikation mit ihnen und unsere Körpersprache so zu beeinflussen und zu beherrschen, dass das, was wir wirklich von ihnen wollen, auch wirklich rüberkommt.
Aber irgendwie bin ich jetzt abgeschwiffen tut mir leid.
Insgesamt sehe ich das so: Ein echter Führer ist sehr sehr großzügig. Er ist selbstbewusst und sich seiner Führungsrolle bewusst - daher hat er es nicht nötig, sich wegen jedem kleinen Pfurz eine Grundsatzdiskussion zu liefern. Souveränität ist das Zauberwort.
Das eindimensionale Reduzieren auf Dominanz/Rangfolge erklärt finde ich zum Einen nicht alle Situationen ausreichend. Zum Anderen zerstört es emotional einfach auch viel in der Mensch-Hund-Beziehung, wenn einem erzählt wird, das kleine Pelzding, das man so liebt, versuche ständig, einen zu unterminieren. Das tut weh und ist auch einfach nicht richtig und erzeug irgendwie eine falsche Perspektive.
In Antwort auf:Ich lasse mir jetzt interessehalber einen Plan ausarbeiten und wäre auch geneigt es auszuprobieren.
Na klar. Ideen kann man sich ja alle Mal holen.
In Antwort auf:Was meint Ihr dazu? Elmo ist nur immer so unruhig und die Nachtstunden wirklich sehr entspannend und er genießt dann wirklich meine Nähe. Nachts/frühmorgens schmust sich dann auch Mini an mich, sie ist sonst kein großer Schmuser. Wäre das schlimm für die Hunde, wenn das jetzt alles wegfällt? Was denkt Ihr? Oder bin ich nur eine egoistische Kuh, die die Nähe der Hunde zu nachtschlafender Zeit eher braucht als die Zwerge selbst?
Hihi....Na, und wenn? Dann bist du eben egoistisch (Kuh find ich jetzt doch etwas gemein ). Schließlich haben wir ja unsere Hunde, damit sie uns gut tun, nö? Aber, im Ernst: Ich persönlich kenne ja deine Kleinen nicht. Ich denke, bei mir wärs so: Bett ok - wenns aber Stress gibt, und gestänkert wird, fliegen beide raus. Nächster Versuch am nächsten Tag. Wenn auf Dauer trotzdem nicht klappt - tja, dann isses eben so.(Meins darf nur nicht ins Bett weils sooooo haart :(. )
In Antwort auf: Denn sonst geht Mini immer dazwischen und erlaubt es ihm nicht. Ach ja, DAS wiederum erlaube ich Mini nicht mehr. Es gibt kein Mobben, schubsen, und Abhalten vom Spielen. Ich denke, dass muss ich entscheiden, nicht Mini.
So halte ich das auch mit meiner kleinen Spaßbremse . Finde ich richtig.
ein langer Bericht von dir, der mehr Einblick verschafft in euer Zusammensein (ich hatte bisher nur einen halben Film im Kopf), von daher kann da gar nix nerven
Auch ich schließe mich Anna an, sie hat alles Wichtige gesagt. Eins noch; wenn dein Elmo solchen Stress mit seinen Hormonen hat, könnte eine Hormontherapie helfen. "Könnte" weil: Man hört auch von Hunden, bei denen es gar nicht anschlägt. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, denke ich. Fällt dieser Stress für ihn weg, wird er möglicherweise ansprechbarer. Auf der anderen Seite ist es so, dass (nur um es mal gesagt zu haben) eine Kastration/chemische Kastration/Hormonbehandlung bei unsicheren Rüden nicht empfohlen wird. Aber ich denke, deine TÄ wird dich diesbezüglich sicher gut beraten.
Auf alle Fälle find ich es toll, wie engagiert du mit dem Thema umgehst und drück dir ganz doll die Daumen, dass dein (euer) Stress demnächst wieder auf ein "erträgliches" Maß reduziert wird.
Liebe Sanne, das was Anna schreibt kann ich nur unterstützen.
Zitat von AnnaIch finde aber häufig, dass das Fehlverhalten, dass dabei als Ausgangspunkt genommen wird, gar nicht auf ein "Rangordungsproblem" zurückzuführen ist - oft hat der Hund diese Dinge einfach nicht gelernt. Respektieren tut er seinen Menschen trotzdem. Er muss aber erst lernen, dass Mensch möchte, dass er nicht zuerst durch die Tür geht - es ist ihm nicht angeboren...etc. etc. Ich hoffe, es ist verständlich was ich meine - finde es schwierig auszudrücken. Dabei wird m.E. viel zu schnell von einem "Rangordungsproblem" gesprochen - dabei liegt die Ursache odch oft darin, dass mensch Hund Sachen erst beibringen muss...
Hunde lernen Kontextbezogen. Es gibt Kontexte, da haben auch rangniedrigere Tiere im Rudel (um mal in die ntur zu gucken) ihre Aufgabe und führen vielleicht in dieser speziellen Situation dann auch den Rest. Das heißt aber nicht, dass das ab jetzt ranghohe Familienmitglieder sind. Ich denke, dementsprechend kommt es mehr darauf an, welche Aufgaben wir unseren Hunden bewusst oder unbewusst zuteilen - und wie wir es schaffen, unsere Kommunikation mit ihnen und unsere Körpersprache so zu beeinflussen und zu beherrschen, dass das, was wir wirklich von ihnen wollen, auch wirklich rüberkommt.
Insgesamt sehe ich das so: Ein echter Führer ist sehr sehr großzügig. Er ist selbstbewusst und sich seiner Führungsrolle bewusst -daher hat er es nicht nötig, sich wegen jedem kleinen Pfurz eine Grundsatzdiskussion zu liefern. Souveränität ist das Zauberwort.
Hihi....Na, und wenn? Dann bist du eben egoistisch (Kuh find ich jetzt doch etwas gemein ). Schließlich haben wir ja unsere Hunde, damit sie uns gut tun, nö? Aber, im Ernst: Ich persönlich kenne ja deine Kleinen nicht. Ich denke, bei mir wärs so: Bett ok - wenns aber Stress gibt, und gestänkert wird, fliegen beide raus. Nächster Versuch am nächsten Tag. Wenn auf Dauer trotzdem nicht klappt - tja, dann isses eben so.(Meins darf nur nicht ins Bett weils sooooo haart :(. )
Sicherlich kann es hilfreich sein auch einmal eine andere Meinung einzuholen, schon allein aus dem Grunde weil Du nun wieder ein besseres Gefühl zu Deinem eigenem Training hast. Du hast doch selbst erkannt woran es bei Dir mangelt. Du hast extremen Stress! Nimm das ernst und versuche Dir nicht noch mehr Druck aufzuhalsen indem Du z. B. Deine Hunde aus dem Bett schmeisst. Solange sie Dich nicht anknurren, sondern Dich liebevoll und freudig empfangen oder sich an Deine Beine kuscheln, solange sehe ich da keine Probleme und ich denke das Kuscheln im Bett braucht ihr alle Drei!
Wenn Du im Moment sehr viel Stress hast, dann könntest Du Deine Spaziergänge in einsame Gegenden verlegen, einfach einmal wieder durchatmen, mit Deinen zwei süssen Hüpfern über die Wiese tollen! Ich dachte auch immer das ich viel mit Jacky arbeiten muss um schneller am Ziel zu sein. Jetzt versuche ich es anders zu sehen, auch dank vieler Hinweise anderer Menschen. Gestern hatte Jacky z.B. einen kurzen Aussetzer und einen Bekannten, von dem ich neulich noch im Angebermodus berichtet habe ;-) angesprungen, weil er auf Jacky 2 Schritte zu ging. Jacky hat ihn angebellt und in die Luft geschnappt. Das war komplett daneben, allerdings aus der Situation zu erklären und ich habe gepennt weil ich mir zu sicher war das dies nicht passiert.
Es wäre eventuell hilfreich wenn Du Dein Augenmerk demnächst auf etwas anderes als auf Deine zwei Lieblinge richten könntest, ginge das?
Übrigends, ich finde beide Racker ganz toll und bin mir sicher das Du ihre Probleme bald in den Griff bekommst, mach weiter und zwar nach deinem Schema, das ja das richtige zu sein scheint und nimm Dir Zeit! Liebe Grüße von Verena
Und hier die Antworten auf die Fragen. Ich hab es irgendwier nicht mti den Zitaten geschafft, sorry:
War das dann derselbe TA? *nurbahnhofversteh*
Ne, am Sonntag war es der Nottierarzt, gestern einer der zwei Tierärzte, die wir regelmäßig konsultieren. Wie sind eure Überlegungen hinsichtlich Kastration? Ist er immer noch so einer, der auf allem rumjuckeln will, etc.? Denn es gibt, abgesehen von der Nervigkeit, auch gewisse physische Spätfolgen, die man, v.a. wenn er eine große Prostata hat, durch Kastration eventuell im Vorfeld mal reduzieren kann. Bitte um Bericht, wie die Hormontherapie anspricht....*gespanntwarte*
Herumjucken tut er nicht, da ich das von klein auf strengstens verboten habe und alle passenden Objekte auch weggeräumt werden (Kissen sind dazu uninteressant). Wenn eins herumliegt, probiert er es zwar immer mal wieder, aber mit einem strengen Nein hört er sofort auf. Trotzdem hat er schon seit er 3,5 Monate ist eine geschwollene Prostata. Vielleicht probeire ich es einfach mal aus, die Tierärztin meinte, es hätte keinerlei Nebenwirkungen,d er Hund würde nur ruhiger und gelassener werden. Kastration war bisher kein Thema, da Mini ja kastriert wurde auf Grund Ihrer großen Probleme während der Läufigkeit und der Scheinschwangerschaften.
Ähhm. Muss ich mich dir anschließen, finde ich weniger gut. Heißt ja für den Hund: 1. Bewegungseinschränkung: Kann jetzt nicht weglaufen, beschwichtigen, sich wehren, whatever he wants.... 2. Ein unangenehmes Erlebnis in einer schon angespannten Situation --> verstärkt Anspannung..? 3. Stimmungdübertragung wird begünstigt.... 4. Druck auf die Halsregion in agressiven Situationen erhöht den Blutdruck in der Halsschlagader, dort sitzen rezeptoren, die auf erhöhten Blutdruck mit weiterer Stresshormonausschüttung reagieren --> schon läuft das teufelchen im Kreis.... Hab ich was vergessen?
Ne, hast Du nicht. Eigentlich hätte ich Ihr auch die Leine aus der HAnd nehmen soll. Ich fand auch, es war sehr , sehr deutlich, dass die Hunde megagestresst sind.
In Antwort auf:Die Theorien kenne ich natürlich auch alle, fand es aber nicht unbedingt nötig, da die Hunde mir ja auch Platz machen, nicht mosern, wenn ich sie wegschicke und sie auch mit Blicken wegschicken kann.
Naja, aber das spricht eigentlich nicht dafür, dass deine Hunde dich daheim nicht respektieren, finde ich.
Das ist aber ja eine Sache zwischen den beiden und hat mit dem respekt dir gegenüber wenig zu tun. Solange keiner dich anknurrt, wenn du später ins Bett kommst . Offensichtlich kannst du das ja auch unterbinden ( - hab ich jetzt so verstanden...?). Ja, da hast Du Recht. KAnn oft unterbinden und abbrechen. Ich vermeide auch solche Situation und gibt es mal Stress, bekommen beide Hunde eine Auszeit.
Wie gesagt - für mich hört es sich nicht so an, als würde dir daheim die Führungsrolle abgehen - oder tut sie das wirklich?? Ich denke, die meisten dieser kleinen Übungen, wie ich sie kenne, (solange sie konsequent aber freundlich durchgeführt werden und man seine Hunde nciht terrorisiert) finde ich schon gut. Wie zum Beispiel: Immer schön sitzen vor dem aus dem Haus gehen, ab und zu mal Türen hinter sich schließen, vor dem Fressen sitzen, vor dem aufs Sofa gehen anfragen- also NILIG eben :)wenn ich dieses schöne Wort mal so anwenden darf. Sie fördern die eigene Konsequenz und festigen den Gehorsam und die Aufmerksamkeit des Hundes. Ganz egal, ob man wirklich ein "Respektsproblem" hat oder nicht - schaden tut das denke ich keinem. Der Hund "lernt" dabei eben auch, "höflich" zu sein in der Menschenwelt. Und, dass sich Gehorsam auszahlt.
Ich glaube, NILIG muss ich wirklich richtig einführen, denn sie fragen mich ehrlich gesagt nicht nach Erlaubnis ob sie aufs Bett, oder Sofa dürfen. Hast Du da noch Tipps oder kann ich hier noch etwas dazu nachlesen? MArgit hat es doch so erfolgreich auch bei Archy eingeführt, oder?
Ich finde aber häufig, dass das Fehlverhalten, dass dabei als Ausgangspunkt genommen wird, gar nicht auf ein "Rangordungsproblem" zurückzuführen ist - oft hat der Hund diese Dinge einfach nicht gelernt. Insgesamt sehe ich das so: Ein echter Führer ist sehr sehr großzügig. Er ist selbstbewusst und sich seiner Führungsrolle bewusst - daher hat er es nicht nötig, sich wegen jedem kleinen Pfurz eine Grundsatzdiskussion zu liefern. Souveränität ist das Zauberwort. Das eindimensionale Reduzieren auf Dominanz/Rangfolge erklärt finde ich zum Einen nicht alle Situationen ausreichend. Zum Anderen zerstört es emotional einfach auch viel in der Mensch-Hund-Beziehung, wenn einem erzählt wird, das kleine Pelzding, das man so liebt, versuche ständig, einen zu unterminieren. Das tut weh und ist auch einfach nicht richtig und erzeug irgendwie eine falsche Perspektive. Überhaupt nicht abgedriftet und schön gesagt. Eigentlich finde ich das ja auch, aber wenn man verzweifelt ist, überlegt man sich doch schon, ob nicht doch das ein oder andere erfolgsversprechender ist.
Und nochmal zu Euren Antworten - DANKE dafür ! - SchleMiel, Verena und Vero: Ich werde das mit der Hormontherapie auch noch einmal mit unserer Trainerin besprechen und noch etwas mehr dazu recherchieren. Ja, und NILIG könnte nicht schaden, aber dieses strikte Programm ist vielleicht wirklich nichts für uns. Verena, da hast Du Recht, das wäre eher noch mehr Stress. Ich versuche mich momentan nicht nur auf die Hunde zu konzentrieren, aber es ist derzeit wirklich nur Arbeit und dann Hunde, für mich bleibt nix übrig, naja, bis auf die Forumszeit.
Ich versuche mich weiter zu entstressen und dank Euch lache ich die ganze Zeit dabei und fühle mich trotzdem noch gut. Was würde ich ohne das Forum tun?
Wow. Tolle Antwort, Lionne, da bleibt eigentlich nix mehr hinzuzufügen.
Bis auf - mal wieder -: Hut ab, Sanne, wie du mit deinen beiden arbeitest und wieviel Energie du investierst. Mach weiter mit den Methoden, mit denen ihr bisher auch gut gefahren seid, und versuch etwas Spannung rauszunehmen (den Vorschlag, mal irgendwo in die "einsame Pampa" zu fahren und einfach einen schönen und unbesorgten Nachmittag ohne Stress und Hundebegegnungen zu geniessen, finde ich super!) und selbst wieder ein wenig cooler zu werden.
Du schaffst das schon!!!
Liebe Grüße und gute Besserung für den armen kleinen Vampir! Sabine
Büdde büdde, gern geschehen. (Ihr macht mich ja ganz verlegen....*rotwerd*)
In Antwort auf:Ne, am Sonntag war es der Nottierarzt, gestern einer der zwei Tierärzte, die wir regelmäßig konsultieren.
Alles klar,kapiert . Uff... gut, dass du euren Normalen nochmal konsultiert hast. Da hat der Nottierarzt wohl etwas ins Klo gelangt.
In Antwort auf:Ich glaube, NILIG muss ich wirklich richtig einführen, denn sie fragen mich ehrlich gesagt nicht nach Erlaubnis ob sie aufs Bett, oder Sofa dürfen. Hast Du da noch Tipps oder kann ich hier noch etwas dazu nachlesen? MArgit hat es doch so erfolgreich auch bei Archy eingeführt, oder?
Ja, ich glaub, die hat ihnen das alles aufgeschrieben *g*. Vielleicht kann dir Margit sagen, wo das alles steht, ich bin mir sicher, es ist hier irgendwo, nur weiß ich nicht wo....
Zum Thema Couch: Wenn du es machen magst (war von mir jetzt nicht so gemeint, gell, war nur ein Beispiel) - ich habs so gemacht: Will das Tier auf die Couch, wenn ich drauf bin, holt sie ja meist einen kleinen Schwung, oder macht eben irgendwelche Anstalten raufzuklettern. Dann kommt von mir ein Geräusch, ähh, wie beschreib ich das . ich mache das öfters, so eine Art betontes "öööp!" oder "hm!". Das heißt übersetzt: "Unterbrechen Sie sofort Ihre derzeitige Handlung." Dann guckts mich an. An der Stelle würde ich das Kommando einflechten, "Sitz" oder "Schau" mich an. Wurde das ausgeführt, heißts bei uns "Feiiiin, hoppi, jetzt komm her!" und ich rutsch ein Stück zur Seite. NILIG haben wir v.a. in der Pubertät gemacht (Oha war uuuunmöglich ). Also: sie musste vor jeder Tür sitzen, oft vor Treppen und Durchgängen abliegen, bleiben, wurde dann gerufen. usw. Einfach kleine Gehorsamsübungen im Alltag. Mal mit Leckerli, mal nur verbales Lob. Und es hat ihr auch noch Spaß gemacht *kicher*.
In Antwort auf:Eigentlich finde ich das ja auch, aber wenn man verzweifelt ist, überlegt man sich doch schon, ob nicht doch das ein oder andere erfolgsversprechender ist.
Na klar, das ist ja auch gut so - sonst würde man doch nie dazulernen. Ich kenne das sooooo gut von mir selbst, immer diese Zweifel: "Was mache ich falsch, vielleicht akzeptiert mich der Hund nicht richtig, etc. etc.". Es ist ja auch genau das richtige, wenn man solche Sachen einfach mal durchdacht und sich damit auseinandergesetzt hat. Wenn man dann zu dem Schluß kommt "Dieses und jenes kommt mir komisch vor, aber das finde ich gut", ist ja schon wieder was dabei rausgesprungen....
Zu dem was Schle über die Kastration gesagt hat: Ja, stimmt. Ich hab das auch schon gehört, dass man unsichere Rüden nicht unbedingt kastrieren sollte. Ich hab im ersten Moment mehr an die Prostata (die Arme ;) und an den eventuellen Stresspegel gedacht. Aber mit der Hormonbehandlung müsstet ihr das ja eigentlich genau herausfinden können. Einfach so zu kastrieren, ist wahrscheinlich kein guter Plan. Die Frage ist nur, ab wann es evtl. zu gesundheitlichen Problemen kommt, bzw. was mit der Prostata wirklich los ist.
LG und ab und zu möglichst ein paar entspannende Stündchen!
Öhm, sorry, aber ich muß doch etwas "unken". Ich bin mir nämlich nicht so ganz sicher, ob ein wenig mehr Struktur und auch tendentiell etwas Zwang nicht doch ganz gut für Euch wäre.
Für mich stellt sich die Frage: Woraus resultiert die Aggression der beiden bzw. bei Mini? Ist das wirklich "nur" Angst? Oder hat die Dame ein Dominanz-Problem?
Weißt Du, ich dachte lange, Ben wäre nur ängstlich. War er aber nicht. Und ist es schon gleich gar nicht mehr. Monsieur haben aber durchaus gelegentlich Frust und würden am liebsten alle Entscheidungen treffen - inklusive derer, die die Dauer von Spaziergängen betreffen.
Ich dachte auch lange: Ich muß ihn nur ganz doll liebhaben, dann wird das alles schon. Nein. Wurde es nicht. Ich mußte mir einfach eingestehen, daß ich -um Ben wirklich zu helfen bzw. ihm die Notwendigkeit, aggressiv zu agieren, zu nehmen- einen eigenen Führungsanspruch erheben und durchsetzen mußte. Das hat gar nichts mit Rangordnungstheorie oder Rudelordnung zu tun, sondern nur damit, daß Hunde nun einmal hierarchisch "gepolt" sind und daß derjenige, der in der Hierarchie oben steht/stehen will, eine Qualifikation "nachweisen" muß.
Ich habe für mich bzw. bei Ben gesehen bzw. sehe es immer noch, daß es ohne Deutlichmachung eines eindeutigen Führungsanspruchs eben nicht ging/geht. Zuneigung hin oder her, wenn ich nicht aufpasse, macht mein persönliches Schnuffeltier, was es will und nicht, was ich will. Und Ben testet immer wieder mal gerne, ob nicht doch er die Führung übernehmen könnte. Was sofort wieder vorbei ist, wenn ich -für ihn deutlich und verständlich- Nein sage und dazu führt, daß er danach freudig an meiner Seite arbeitet. Und das meine ich wirklich: Freudig. Froh, daß er Klarheit hat und mit Spaß an der Sache.
Meiner Ansicht nach geht es bei Euch bzw. dieser Trainerin nicht darum, jetzt ständig wild an der Leine rumzurucken. Es geht um gezielte und deutliche Ansagen, körperliche Einwirkungen, die ein Hund begreifen kann. Die ihm deutlich machen: SO nicht. Aber so, wie ich es möchte und dann ohne die Dinge, die Dich, Hund, jetzt aggressiv machen. Ich bin mir tatsächlich nicht so sicher, ob Mini nicht lernen müßte, sich an Deiner Seite so sicher zu fühlen, daß die Notwendigkeit zu aggressivem Verhalten gar nicht auftaucht.
Ich habe nämlich genau das auf dem Baumann-Seminar erlebt: Die Leute kamen, erklärten, ihre Hunde seien aggressiv, bei vier von vier war eines der angeblichen Problem interartliche Aggression, insbesondere, wenn die Hunde an der Leine wären, hieß es. ALLE Hunde zeigten dann im -z.T. wirklich Härte--Test, das sie eigentlich hätten meiden wollen bzw. Sicherheit gebraucht hätten, keiner ging wirklich aggressiv gegen die an ihnen vorbeigeführten bzw. ihnen gegenübergestellten Hunde vor. Alle vier Hunde waren durch Baumann sofort führbar - weil er ihnen deutliche Signale gab und gleichzeitig SOFORT erwünschtes Verhalten bestätigte. Ganz ehrlich - das waren andere Hunde als die, die ihre Halter beschrieben hatten. Und warum? Weil sie das, was der Mensch an ihrer Seite wollte, plötzlich auf für sie verständliche Weise mitgeteilt bekamen.
Ich habe oft das Gefühl, sobald jemand sagt, Dein Hund benötigt auch mal eine Einwirkung, denkt der Betreffende sofort, er soll seinen Vierbeiner malträtieren/prügeln/quälen. Das ist aber mitnichten so. Hunde agieren auch im Rudel in einem gewissen Prozentsatz sozionegativ, und daran nimmt keiner Schaden, da auf eine klare Ansage sofort wieder soziopositiver Kontakt folgt. Es wissen aber damit alle, wo es langgeht und was Sache ist.
Ihr könnt mich jetzt steinigen, aber ich glaube tatsächlich, daß wir einfach viel zu oft von unseren menschlichen Strukturen und Methoden ausgehen. Es könnte doch sein, daß es Mini schlicht gut täte, wenn Du Ihr eindeutig sagst, was sie darf und was nicht. Soll heißen, wenn Du -statt daß sie auf das Sofa oder Bett von sich aus springt- das Signal "Hopp" gibst. Und sie runterwirfst, wenn sie von sich aus raufhüpft. Du kannst doch 'ne Minute später von Dir aus erlauben, sie ist dann genauso drauf wie sonst auch, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß Du das Heft in der Hand hast - auch aus ihrer Sicht.
Ich finde es tatsächlich nicht unlogisch, zu sagen, wenn die Hunde schon zu Hause keine Strukturen haben und machen, was ihnen in den Kram paßt, wie sollen sie Dich draußen dann ernstnehmen, insbesondere, wenn Du ihnen tatsächlich kein Verhalten anbietest, mit dem sie aus ihrer Aggression rauskommen. Damit, daß Du die Dinge regelst und den Hunden aus den Pfötchen nimmst, will doch niemand ihnen was nehmen, sondern es soll ihnen etwas gegeben werden - die Sicherheit, durch die sie sich dann in allen Lebenslagen zurücklehnen können, mit dem gewufften "Frauchen macht das schon".
Und das hat auch nichts damit zu tun, daß ein guter "Führer" sehr, sehr großzügig sein sollte. Klar, kann er, soll er, darf er. Nur: Er sollte nicht vergessen, daß Hunde mit menschlicher Großzügigkeit in dieser Form nichts bzw. nicht das gleiche anfangen können wie Menschen. Sie können das, was wir unter großzügig verstehen, durchaus als Schwäche erleben, eben weil sie artlich ganz anders ticken. Ich persönlich z.B. bin großzügig genug, meinen Hund in meinem Bett schlafen zu lassen. Aber ich bin nicht großzügig genug, ihn da von sich aus reinklettern zu lassen. Ben kriegt für alles ein Signal, und ich sehe auf meinem Sofa gerade einen hochentspannten und zufriedenen Hund liegen, der er nicht war, als ich meinte, großzügig auf deutliche Ansagen und Regeln verzichten zu können.
Zum Thema "Unruhe": Ich weiß, daß das ein heikles Thema ist, aber da gerade der Dienst-Rüde meines Trainers aus genau diesem Grund kastriert wurde, bringe ich es doch hierher mit, wobei ich dem nicht unbedingt das Wort reden will, nur die Argumentation meines Trainers wiedergeben möchte: Er sagte mir gestern, er hat es machen lassen, weil Quinn mit drei Hündinnen zusammenlebt und quasi dauerhaft unter Streß war deswegen. Er erklärte, er wolle seinem Hund das einfach nicht mehr zumuten und ihm "Ruhe gönnen". Ich fand das sehr überzeugend, und er ist sicher keiner, der mit sowas leichtfertig "hausieren" geht.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von ElektraUnd das hat auch nichts damit zu tun, daß ein guter "Führer" sehr, sehr großzügig sein sollte. Klar, kann er, soll er, darf er. Nur: Er sollte nicht vergessen, daß Hunde mit menschlicher Großzügigkeit in dieser Form nichts bzw. nicht das gleiche anfangen können wie Menschen. Sie können das, was wir unter großzügig verstehen, durchaus als Schwäche erleben, eben weil sie artlich ganz anders ticken. Ich persönlich z.B. bin großzügig genug, meinen Hund in meinem Bett schlafen zu lassen. Aber ich bin nicht großzügig genug, ihn da von sich aus reinklettern zu lassen. Ben kriegt für alles ein Signal, und ich sehe auf meinem Sofa gerade einen hochentspannten und zufriedenen Hund liegen, der er nicht war, als ich meinte, großzügig auf deutliche Ansagen und Regeln verzichten zu können.
Zum Thema "Unruhe": Ich weiß, daß das ein heikles Thema ist, aber da gerade der Dienst-Rüde meines Trainers aus genau diesem Grund kastriert wurde, bringe ich es doch hierher mit, wobei ich dem nicht unbedingt das Wort reden will, nur die Argumentation meines Trainers wiedergeben möchte: Er sagte mir gestern, er hat es machen lassen, weil Quinn mit drei Hündinnen zusammenlebt und quasi dauerhaft unter Streß war deswegen. Er erklärte, er wolle seinem Hund das einfach nicht mehr zumuten und ihm "Ruhe gönnen". Ich fand das sehr überzeugend, und er ist sicher keiner, der mit sowas leichtfertig "hausieren" geht.
Hallo Sanne, das sehe ich ähnlich wie Barbara. Ist keine große Sache und Du behälst Deine Hunde im Bett ;-)
Was die Kastration anbelangt: ich habe alle meine Rüden kastrieren lassen, da sie ohnehin im Leben kaum die Chance gehabt hätten sich mit einer Hündin zu paaren und ich sehe es genauso wie Barbaras Trainer, warum sollte man dem Hund nicht dadurch etwas mehr Ruhe geben. Keiner meiner Hunde wurde lethargisch, keiner wurde dick o.ä.. SIe waren insgesamt etwas entspannter, vor allem in der Nähe von läufigen Hündinnen ;-)
Schle Miel
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gelöscht
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04.06.2008 12:40
#12 RE: Des Teufel's Toilette/News von der Hundefront
Und damit Sanne nicht langweilig wird, senfe ich jetzt auch noch mal ;-)
In Antwort auf:Öhm, sorry, aber ich muß doch etwas "unken". Ich bin mir nämlich nicht so ganz sicher, ob ein wenig mehr Struktur und auch tendentiell etwas Zwang nicht doch ganz gut für Euch wäre.
Struktur schadet mit Sicherheit niemandem und auch ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man einem Hund schon seine Grenzen aufzeigen muss. Einfach, damit der Klarheit darüber hat, was erwünscht ist und was nicht. Schaut man sich die Hunde selbst an, so stellt man fest, dass auch sie nicht frei von ... äh ... "deutlichen Ansagen" sind wenn es darum geht, andere zu maßregeln - will sagen; ein Hund, der seine Wünsche durchzusetzen weiß, "versteht" vermutlich auch dieses Anliegen anderer ;-)
Aber: Im Falle von Sanne ist es ja nun grad so (seit einiger Zeit sogar, wenn ich nicht irre), dass sie a) selber großen Stress hat, b) erst Mini die Gebärmuttergeschichte und jetzt c) Elmo neben seiner Prostatasache dieses Augendings hat. Kranke oder angeschlagene Hunde reagieren anders, das ist kein Geheimnis. Das gepaart mit dem Stress von Sanne ergibt die ungünstigste Ausgangsposition, die man sich denken kann, finde ich.
In Antwort auf:Für mich stellt sich die Frage: Woraus resultiert die Aggression der beiden bzw. bei Mini? Ist das wirklich "nur" Angst? Oder hat die Dame ein Dominanz-Problem?
Die Frage finde ich auch wichtig, hab aber so meine Zweifel, ob man sie zumindest im Moment wirklich beantworten kann. Siehe oben, a) bis c) ;-) Hinzu kommt, dass beide ja bei der Hundesitterin die gleichen Mätzchen machen. Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn die Hundesitterin sich haargenau wie Sanne verhält. Anderer Mensch - anderes Verhalten. Ist hier aber nicht so ...
Nur anz kurz: ich habe die drei imTeam ja nun schon öfter erlebt und mein Eindruck ist wirklich ,dass es Angst ist. Um mit der anders umgehen zu lernen, benötigen die Hunde gewiss mehr Struktur, um sich Sannes Führung anvertrauen zu können. Ein Dominanzproblem sehe ich nicht. Eher auch noch mal im Kopf behalten, was Schle schrieb: Mini und Elmo haben gerade gesundheitlich einiges durchgemacht, da sind Rückschritte nicht erstaunlich. Elmo ist jetzt grad um ein Jahr alt und Mini grad zwei (berichtige mich, Sanne, wenn ich mich vertue ;-)). Noch junge Hunde. Und Sanne hat grad großen Streß auf der Arbeit...Das ist echt viel auf einmal!
Sorry, nur kurze Mittagspause, deshlab vielleciht etwas planlos hingesenft.
Zitat von Schle Miel Aber: Im Falle von Sanne ist es ja nun grad so (seit einiger Zeit sogar, wenn ich nicht irre), dass sie a) selber großen Stress hat, b) erst Mini die Gebärmuttergeschichte und jetzt c) Elmo neben seiner Prostatasache dieses Augendings hat. Kranke oder angeschlagene Hunde reagieren anders, das ist kein Geheimnis. Das gepaart mit dem Stress von Sanne ergibt die ungünstigste Ausgangsposition, die man sich denken kann, finde ich. [...] Hinzu kommt, dass beide ja bei der Hundesitterin die gleichen Mätzchen machen. Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn die Hundesitterin sich haargenau wie Sanne verhält. Anderer Mensch - anderes Verhalten. Ist hier aber nicht so ...
Stimmt, die Ausgangssituation ist wirklich blöd. Daher dachte ich gerade, daß es beiden Seiten helfen könnte, auf vermeintliche Kleinigkeiten zu achten, wie es eben der Unterschied "Hund springt von sich aus ins Bett" und "Hund wird aufs/ins Bett gerufen" einen darstellt. Ich für mich, und ich kann da wirklich nur für mich sprechen, habe gemerkt, daß das auch mir gut tut, besonders dann, wenn ich ein bißchen "out of space" bin. Und für die Hunde ist es allemal gut, eben weil sie sich orientieren können, wo sie jetzt dazu nicht gut in der Lage sein könnten.
Die Sache mit der Hundesitterin gibt mir zu denken. Das war ja zuvor nicht so, da gab es ja greifbare Verhaltensunterschiede, die sich jetzt plötzlich zu nivellieren scheinen. Das ist eine Entwicklung, die für mich für eine sehr große Verunsicherung auf Seiten der Hunde steht, jetzt erstmal unabhängig davon, woraus diese resultiert.
Ich glaube auch nicht, daß das Problem daran liegt, daß die beiden plötzlich Dominanzaggression zeigten, ich vermute auch mal, daß es um Unsicherheit/Angst geht. Aber: Gerade diese Hunde benötigen einen engen Rahmen, absolut klare Vorgaben, weil sie sich an irgendwas orientieren müssen. Darauf basiert meine Ideen, die Strukturen deutlicher zu machen als sie es bisher sind, nicht darauf, daß ich glaube, die beiden tanzten Sanne jetzt gemein auf der Nase rum. ;-)
Sanne, eine Frage, auch auf Basis des Seminars. Es war da ein Hund dabei, der eine (angeblich medikamentös eingestellte) Schilddrüsenunterfunktion hatte. Er war im Ergebnis hyperaktiv und wurde, zu allem Überfluß, von seinem Besitzer auch noch dauernd über Ballspiele und ähnliches hochgepusht. Der sah gar nicht, daß der Hund das Gegenteil, ein Absenken des Erregungsniveaus in seiner Gesamtheit, gebraucht hätte. Wie ist das bei Euch? Haben die beiden Ruhephasen, wenn ja, mußt Du sie "runterfahren" oder kommen sie selbst zur Ruhe? Wie hoch ist ihr Erregungsniveau, wenn Du sozusagen von einem "Grundlevel" sprechen solltest?
Was ich oft erlebe, auch bei dem Labie, den ich trainiere, jetzt wieder, ist wirklich, daß man nervöse Hunde tatsächlich ganz gut über Entspannungsübungen u.ä. helfen kann. Und: Es hilft, zumindest bei mir ist das so, auch dem Menschen selbst, mal runterzukommen.
Wie sieht das bei Euch aus?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Schle Miel
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gelöscht
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Beiträge:
04.06.2008 14:53
#15 RE: Des Teufel's Toilette/News von der Hundefront
In Antwort auf: Sanne, eine Frage, auch auf Basis des Seminars. Es war da ein Hund dabei, der eine (angeblich medikamentös eingestellte) Schilddrüsenunterfunktion hatte. Er war im Ergebnis hyperaktiv und wurde, zu allem Überfluß, von seinem Besitzer auch noch dauernd über Ballspiele und ähnliches hochgepusht. Der sah gar nicht, daß der Hund das Gegenteil, ein Absenken des Erregungsniveaus in seiner Gesamtheit, gebraucht hätte. Wie ist das bei Euch? Haben die beiden Ruhephasen, wenn ja, mußt Du sie "runterfahren" oder kommen sie selbst zur Ruhe? Wie hoch ist ihr Erregungsniveau, wenn Du sozusagen von einem "Grundlevel" sprechen solltest?
Da steig ich doch glatt auch noch mal mit ein ;-)
Sanne, du schreibst, die beiden sind mit im Büro und bellen da auch rum? Wie ist das, sind sie eigentlich irgendwann mal allein, haben sie Ruhephasen, wo sie absolut nichts tun (müssen)? Außer nachts? Wenn ich lese "Büro, Hundesitter ...", dann kommt der Eindruck auf, sie sind immer mit einem Menschen zusammen?
Folgendes: Es gibt irgendwo (ich müsste jetzt suchen) eine Untersuchung über die Ruhezeiten von Hunden. Darin meint man erkannt zu haben, dass Hunde durchschnittlich 17 Stunden am Tag ruhen/schlafen/dösen/nichts tun sollten. Den Untersuchungen nach waren die die entspanntesten, ausgeglichensten Hunde, die diese Zeiten vorzuweisen hatten. Darüber hinaus will man festgestellt haben, dass Hunde, die täglich zwischen 4 und 5 Stunden allein sind (günstigstenfalls innerhalb der oben genannten 17 Stunden) ebenfalls entsprechend relaxter sind. Was nicht heißen soll, dass die Hunde in der verbleibenden Zeit "bespaßt" werden müssen. Sie sind dann zwar wach/unterwegs/beschäftigt, werden aber nicht permanent "auf Trab gehalten".
Zu deiner aktuellen Situation noch mal: Als es beim Oh und mir zwischenzeitlich so schlimm war, dass gar nix mehr ging - was wie bei dir an meinem Stress, einer gesundheitlichen Einschränkung seinerseits und seinem Alter lag - hab ich alles Training und Probieren sausen lassen und eine Pause eingelegt. Da ich sah, dass wir aufgrund der ungünstigen Ausgangslage eh nicht weiterkamen (im Gegenteil, jedes Üben wurde schlimmer, des Ohs unerwünschtes Verhalten schliff sich erst recht ein), hab ich meinen Hund genommen, mich mit ihm in die Wallachei geschlagen und darauf vertraut, dass wir da niemanden treffen, dem gegenüber sich der Hund schlecht benehmen könnte ;-)
Der Erfolg war bahnbrechend. Sowohl der Oh als auch ich konnten entspannen, ich besonders das Zusammensein mit meinem Hund (wieder) genießen, wir trafen nichts und niemanden, mit dem wir hätten "üben oder trainieren" müssen, kein Stress, keine unerwünschten Begegnungen - einfach Ruhe. Der Druck fiel weg, heute wieder "üben zu müssen", etwas "erreichen zu müssen". Und am besten: Durch den Wegfall der Begegnungen konnte mein Oh sein Verhalten nicht weiter festigen ;-)
Als mein persönlicher Stress dann langsam nachließ, hatte ich auch den Kopf wieder frei für andere Dinge. Und siehe da, es ging besser als je zuvor. Uns beiden hatte die "Pause" gut getan.