Zitat von RiekewheatenKannst Du bitte das Ampelprinzip noch mal kurz und knackig beschreiben?
Ich erkläre es mal so, wie ich es grundsätzlich verstanden habe
Grün: Kommando zB. "hinter mir"
Gelb: Geräusch und Bewegung auf den Hund zu - um den Hund zum Zurückbewegen und damit Zurückdenken zu bewegen Oder wie ich es für mich sagen würde: ein Geräusch und eine Bewegung mit dem/der der Hund verbindet, dass das, was er gerade im Begriff steht zu tun, nicht erwünscht ist.
Rot: Fortsetzung der Bewegung auf den Hund zu mit kurzer - nicht schmerzhafter Berrührung.
Die Bewegung soll dabei eine deutliche, entschlossene Energie vermitteln. Ein Bild, das man sich dabei vor Augen halten kann ist, wenn Mann sich schon mal vor einem anderen Mann aufbaut, Brust raus, Kopf hoch mit klarer Energie nach vorne, die dem Anderen sagen soll: "hallo, an mir vorbei gehts nicht, kannste knicken"
Aber wie so oft im Leben, setzt es sicherlich kaum Einer wie der Andere ein. Will heißen, man stimmt es auf den eigenen Hund ab.
Beim Spazierengehen an der Leine, sollen meine Dackel hinter mir laufen, wenn nun einer der Dackel schon mal die Tendenz zeigt die imaginäre Linie zu überschreiten, dann verlangsame ich das Tempo, Blick vom Dackel geht hoch zu mir, Tempo wird gedrosselt.
In Antwort auf:Rot: Fortsetzung der Bewegung auf den Hund zu mit kurzer - nicht schmerzhafter Berrührung.
Gibt es eine Alternative zur Berührung? Also quasi für super-sensible Hunde??? Ich tu mich mit sowas einfach fürchterlich schwer. Lumpi trifft fast der Schlag, wenn ich ihn anfasse, weil er etwas nicht soll. Auch wenn es nur ein Antupfen mit dem Zeigefinger ist...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Haha Gibt es eine Alternative zur Berührung? Also quasi für super-sensible Hunde??? Ich tu mich mit sowas einfach fürchterlich schwer. Lumpi trifft fast der Schlag, wenn ich ihn anfasse, weil er etwas nicht soll. Auch wenn es nur ein Antupfen mit dem Zeigefinger ist...
Ich könnte mir vorstellen, dass bei Hunden wie Lumpi gelb schon anders aussehen müsste. Vielleicht würde bei ihm gelb und eine gaaaanz leichte Bewegung auf ihn zu schon reichen, z.b. ne kleine Gewichtsverlagerung und rot könnte dann eine wirkliche Bewegung sein? Bei Daisy (auch so ein Sensibelchen) hätte das als Warnung sicherlich schon gereicht.
Was mir noch schleierhaft ist, wie man rot auf Entfernung machen soll bei einem Hund, der alles apportiert. Wenn Kira jetzt sagen wir mal den Schleppleinenradius hätte, wäre sie 10m weg von mir (ich gehe jetzt mal von dem Prinzip aus, dass man die Ampel nicht nur verwendet, damit die Hunde hinter einem bleiben). Bis ich mich 10m auf sie zu bewegt hätte, hat sie gemütlich das Kacki aufgegessen, ihre Sachen erledigt. Es wäre also keine Sofort-Konsequenz mehr. Etwas werfen ist auf die Entfernung auch witzlos, ich würde auf 10m nie treffen und ja, ein Tau würde sie sogar als Spiel verstehen. Hm.
Zitat von SchnuffelnaseIch könnte mir vorstellen, dass bei Hunden wie Lumpi gelb schon anders aussehen müsste. Vielleicht würde bei ihm gelb und eine gaaaanz leichte Bewegung auf ihn zu schon reichen, z.b. ne kleine Gewichtsverlagerung und rot könnte dann eine wirkliche Bewegung sein? Bei Daisy (auch so ein Sensibelchen) hätte das als Warnung sicherlich schon gereicht.
Guter Gedanke. Das Schwierige ist wie immer die Umsetzung . Lumpi nimmt mich oft gar nicht wahr. Da muss ich schon direkt eine Kehrtwendung machen und ihn mitziehen. Dann ist er wieder bei mir. Das ist aber dann m.E. schon eine Rot-Variante, oder?
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Haha Guter Gedanke. Das Schwierige ist wie immer die Umsetzung . Lumpi nimmt mich oft gar nicht wahr. Da muss ich schon direkt eine Kehrtwendung machen und ihn mitziehen. Dann ist er wieder bei mir. Das ist aber dann m.E. schon eine Rot-Variante, oder?
Würde ich auch so sehen. Wobei mitziehen ja eigentlich eine Bewegung von ihm weg ist, wobei es bei der Theorie ja irgendwie immer darauf ankommt, Bewegung auf den Hund zu zu machen, seine Bewegungsfreiheit durch Körpereinsatz einzuschränken. Jedenfalls habe ich es so verstanden.
Warum nimmt er dich nicht wahr?
Wenn er nichts mit den Ohren hat, kann man davon ausgehen, dass er ein Geräusch, das du machen würdest, wahrnimmt. Ob er darauf reagiert, ist erstmal eine andere Frage. Ich habe bei Kira auch manchmal gedacht, sie nimmt mich nicht wahr. Aber komischerweise hört sie da selektiv, d.h. bestimmte Geräusche wie z.b. das leise Klimpern der Disc-Scheiben oder aber auch das Rascheln der Jackentasche dringen schon zu ihr durch. Da muss ich mich dann halt fragen: nimmt sie es nicht wahr oder ignoriert sie mich. Jeder Hund sortiert ja die Reize. Und anscheinend wird "Frauchen ruft" noch zu häufig unter "unwichtig" eingestuft. Es könnte sein, dass er es als wichtiger einstufen würde, wenn jedesmal rot folgen würde. Allerdings bin ihc mir nicht sicher, ob ich diese Methode bei einem Hund anwenden würde, der noch zu wenig Vertrauen hat. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine deutliche Leitung zwar einem Hund Sicherheit gibt, aber dieses Bedrängen erfordert ja schon ein gewisses Vertrauen seitens des Hundes. Ich weiß nicht...
Daisy z.b. war ja ein totaler Angsthund. Wenn sie in Panik war, hatte man das Gefühl, es dringt nichts zu ihr durch. Aber das stimmte nicht. Es war nur in dem Moment für sie nicht relevant, wenn sie "blockierte". Nun wäre es sicherlich relevant geworden, wenn jedesmal rot gefolgt wäre. Aber es hätte sein können, dass sie sich dann entschieden hätte, doch mal lieber nicht in der Nähe dieser Frau zu bleiben, die sie dauernd bedrängt. Bei ihr musste ich echt seeeehr langsam und zurückhaltend vorgehen. Und den Rückruf, ja, sie hat ihn gelernt. Mit
Lumpi hat ein wirklich sehr selektives Wahrnehmen. Und man muss schon unterscheiden: Manchmal hört er mich - das sieht man auch, z.B. weil er kurz den Kopf in meine Richtung bewegt. Dann ist er oft nur so starr, dass er sich kaum bewegen kann. Dann kann ich auch auf ihn zugehen. Manchmal bekommt er aber auch nichts mit. Deshalb ist Berührung nicht das richtige. Stell Dir einen Hund vor, den Du zig Mal in verschiedenen Lautstärken oder auch mit Geräuschen ansprichst. Er reagiert nicht. Zu tupfst ihn mit dem Zeigefinger an und er fährt zusammen, als hätte ihm der Tod selbst an die Schulter gefasst. Er bekommt dann wirklich nichts mit. Es fällt Lumpi unheimlich schwer sich auf mich zu konzentrieren. Das ist aber grundsätzlich so. Wo der kleine Mo mal 2 Sekunden schnüffelt, kann Lumpi 10 Minuten stehen und immer denselben Grashalm abschnüffeln. Für ihn ist draussen immer noch echt schwierig.
Und zum Schritt auf ihn zu: wenn der Hund doch an mir vorbei geht, also nach vorne - wie geh ich dann einen Schritt auf ihn zu, ohne dass er selbst auch weitergeht? Er bleibt ja dann nicht stehen, wenn ich mich auch noch bewege...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
@Frau T: Elmo ist ja auch so ein Sensibelchen. Bei ihm reicht eigentlich schon eine Drehung des Körpers zu ihm oder nur das Geräusch als gelb bzw. um ihn zu stoppen. Elmo habe ich gestern bei uns an der Strasse auch frei laufen lassen und nur Mini an der Leine genommen, er nimtm ganz automatisch seine Position ein.
@Schnuffelnase: 10m sind am Anfang ja gar nicht erlaubt, max. ein Radius von 3m, jedenfalls bei uns. Wie Euer rot genau aussehen würde – keine Ahnung, das kann etwas komplett anderes als bei uns sein.
Ich glaube, ich muss anfangen Tagebuch zu schreiben, es passieren jeden Tag so viele schöne Dinge. Heute ist Mini jedes Mal mit einem Affenzahn gekommen (freue mich jetzt jedes Mal total und quietsche, wenn sie kommt, nachdem ich es noch mal bei Anita auf dem Video, dessen Link ich hier eingestellt habe, gesehen habe) und sie sind 1a hinter mir gelaufen im Freilauf, ich musste nur 1 mal korrigieren. Und gestern haben wir 15 Hunde gesehen, an einem sind wir auch direkt am Gehsteig vorbei. Es gab nur einmal ein Bellen von Mini und das war, als ich in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bin: Anstatt von A nach B zu gehen wie sonst, habe ich gedacht "Oh ein Hund, das könnte an der Stelle schwierig werden, was mache ich denn jetzt?" habe gestoppt, meine Hunde angeguckt, vor allem Mini und damit quasi die Aufforderung zum Bellen gegeben (sie bellt eher, wenn ich sie angucke, fühlt sich dann vielleicht verantwortlich). Wenigstens hat Elmo keine Kloppe fürs nicht-Bellen von Mini bekommen.
In Antwort auf:@Frau T: Elmo ist ja auch so ein Sensibelchen. Bei ihm reicht eigentlich schon eine Drehung des Körpers zu ihm oder nur das Geräusch als gelb bzw. um ihn zu stoppen. Elmo habe ich gestern bei uns an der Strasse auch frei laufen lassen und nur Mini an der Leine genommen, er nimtm ganz automatisch seine Position ein.
Danke Sanne. Ich fürchte, ich muss mir für meine Doofen was anderes einfallen lassen. Eine Drehung des Körpers zu Lumpi hin oder ein Geräusch hat bei Lumpi eher zur Folge, dass er eine Bewegung von mir WEG macht. Ihm ist körperliche Nähe einfach unangenehm. Wenn Lumpi beim ersten Mal hört und sich neben mich stellt, also die gewünschte Position einnimmt, ist alles ok. Sobald ich ihn nochmal auffordern muss oder ich mich vielleicht sogar vor ihn stelle o.ä., kommt sofort ganz viel Beschwichtigung (Nase lecken, Kopf wegdrehen, sehr langsame Bewegungen). Also weiter Clickern und hoffen, dass der Kerl mich irgendwann ganz toll findet....
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Haha Danke Sanne. Ich fürchte, ich muss mir für meine Doofen was anderes einfallen lassen. Eine Drehung des Körpers zu Lumpi hin oder ein Geräusch hat bei Lumpi eher zur Folge, dass er eine Bewegung von mir WEG macht.
genau das ist ja auch das Ziel, wenn er die rote Linie übertritt, soll er ja wieder zurück. Aber letztendlich: Mach das, womit ihr klarkommt und wenn es so gut für Euch funktioniert, ist das doch richtig prima.
In Antwort auf:genau das ist ja auch das Ziel, wenn er die rote Linie übertritt, soll er ja wieder zurück
Von mir weg heisst aber nicht unbedingt zurück. Das kann auch noch weiter vor sein. Und GUT funktioniert in dieser Beziehung bislang leider nichts. Also zumindest gibt´s keine Aha-Effekte. Länger wie 2 Minuten bei Fuss laufen ist immer noch nicht drin. Und hinter mir bleiben - da ist nicht dran zu denken! Wir werden schon noch eine Lösung finden! Eigentlich ist mir gar nicht so wichtig wo meine Hunde nun genau laufen - hinter mir fände ich gar nicht so gut, neben mir wäre mir lieber. Dann sehe ich frühzeitig, wenn Lumpi unsicher wird. Hauptsache sie rennen nicht kreuz und quer und Zickzack... wenn ich die ultimative Lumpi-Methode gefunden hab, gibt´s einen eigenen Thread!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
In Antwort auf:Rot: Fortsetzung der Bewegung auf den Hund zu mit kurzer - nicht schmerzhafter Berrührung.
Gibt es eine Alternative zur Berührung? Also quasi für super-sensible Hunde??? Ich tu mich mit sowas einfach fürchterlich schwer. Lumpi trifft fast der Schlag, wenn ich ihn anfasse, weil er etwas nicht soll. Auch wenn es nur ein Antupfen mit dem Zeigefinger ist...
na, wenn Du keine Berührung brauchst, dann würde ich auch keine einsetzen. Tapsi ist auch ein Sensibelchen, sie würde mir zusammenbrechen, wenn ich es übertreibe. Kimba kann quasi nix schocken, sie schüttelt sich mal kurz und das wars. Die Ampel birgt aus meiner Sicht das Risiko, das man schnell übertreibt. So ist sie von Anita aber gar nicht gemeint.
Zitat von Tante_HahaVon mir weg heisst aber nicht unbedingt zurück. Das kann auch noch weiter vor sein.
In dem Fall musste mal den zirkusreifen Schnuffelnase-Hupfer üben. Damit kannst du Lumpi den Weg verbauen, ohne ihn zu berühren. Kira darf bei einer gewissen Leinenlänge auch nicht überholen, hat es aber immer wieder versucht. Manchmal habe ich auch einfach eine Linksdrehung gemacht, aber da das mit Schubsen verbunden ist, ist das ja nix für Lumpi. Aber der Hupfer wohl, denk ich mal. Dafür musst du einfach nur schnell sein. Sobald du merkst, er verlagert sein Gewicht nach vorn und versucht, dich zu überholen, machst du einen Satz nach schräg links vor ihn und drehst dich blitzschnell zu ihm um. Du wartest also nicht, bis er schon halb vorbei ist und du machst es schnell.
Das kannst am besten mal als Trockenübung machen mit einem Menschen. Du stehst dann direkt vor ihm und sollte er versuchen, links oder rechts vorbei zu schleichen, hast du bestimmt auch Torwartqualitäten.
Es ist gut möglich, dass der Hund dann beschwichtigt. Wenn er das tut, gehst du einfach rückwärts und löst die Situation auf, halt sofort den Druck rausnehmen. Beschwichtigen an sich heißt noch nicht, dass der Hund jetzt furchtbar verängstigt ist. Wenn du mal guckst, wie das bei Hunden untereinander läuft, muss noch nicth viel los sein, damit einer beschwichtigt. Wenn man darauf adäquat reagiert, ist doch alles gut. Jedenfalls bleibt Kira jetzt bei einer bestimmten Leinenlänge an meiner Seite. Sie ist schnell aufmerksamer geworden, was ich mache. Mit Richtungswechsel haben wir es auch probiert, das klappt schon auch, aber letztlich läuft der Hund da, wenn er unaufmerksam ist, auch in die Leine- viel schöner ist das für ihn auch nicht. Ich fand das Hüpfen irgendwie effektiver.
Du musst einfach nur schnell sein und den Raum, den der Hund betreten will, einnehmen, bevor er es tut. Ist ein bisschen Übungssache, aber bei Kira klappen all diese Raumkontrolledinger sehr gut. Aber man muss üben, ich war anfangs hoffnungslos zu langsam, da war sie schon dreimal vorbei, bis ich zum Sprung ansetzte.
Ich persönlich fände es interessant, von euch immer mal zu lesen, wie es so läuft. Irgendwie könnten Teile der Methode was für uns sein, teilweise mache ich ja Dinge schon ähnlich (z.b. arbeiten mit Körpersprache undRaumkontrolle). Auf der anderen Seite würde ich nie die volle Methode übernehmen wollen, bei mir würde es sicherlich viiiiel mehr Leckerchen geben, wenn Hundi was gut macht
Ja, es läuft immer noch richtig gut, jedenfalls, wenn ich führe. Ich darf nicht stehen bleiben oder in alte Verhaltensmuster zurückfallen, dann geht es schief, aber ich lerne ja noch… Elmo bellt seit einer Woche überhaupt gar nicht mehr, es ist nur noch Mini, die den Drang hat, sich ggf. lautmalerisch zu äußern. Dadurch, dass ich laufe, folgen die Hunde in manchen kniffeligen Situationen wie von alleine. Ein Beispiel: Ich gehe einen Gehweg entlang, aus einem Auto wird ein Hund aus dem Auto ausgeladen und am Bürgersteig postiert. Es gab keine Möglichkeit auszuweichen. Ich habe den anderen Hund ausgeblendet und bin einfach stramm weitermarschiert und die Hunde sind ohne Mucks dran vorbei (Distanz: 50cm). Mit einem winzigen Verhaltensunterschied hätte es in der Situation aber auch schief gehen können: Wäre ich stehen geblieben, hätte Mini bestimmt gebellt. Früher bin ich etwa stehen geblieben, hätte versucht den anderen Hund schön zu füttern und so daran vorbeizukommen. Das regt Mini aber nur noch mehr auf und wenn ich stehen bleibe, ist sie schon total angespannt, nach dem Motto: Da kommt jetzt einer.
Elmo, macht wie gesagt, gar nichts mehr, er bellt überhaupt nicht mehr mit. Aber dafür spielt er jetzt des öfteren mit anderen Hunden, was er zuvor so gut wie gar nicht gemacht hatte und ich freue mich immer riesig, wenn ich das sehe. Daher darf er auch ab und an mal ohne Leine hier in der Stadt laufen, er nimmt dann ganz automatisch seinen Platz als Schlusslicht ein.
Mini schafft es bis zu einer Distanz von 2-3m ruhig und unaufgeregt zu bleiben, danach wird es schwierig für sie. Ebenfalls schwierig sind freilaufende, auf uns zu laufende Hunde und stehen bleiben, wenn andere uns passieren. Aber hey, ich bin schon total dankbar, dass wir alle drei in so vielen Situationen ruhig bleiben, das klappt auch irgendwann. Ich mache mir da keinen Zeitdruck, sondern werde es einfach Schritt für Schritt steigern. Wenn alle Begegnungen auf 1,50m klappen, dann kommt die nächste Distanz und so weiter. Schön finde ich, dass mehrere Bekannte und Freunde – von unserer Tierärztin bis zur sehr guten Freundin sagen, ich wäre viel entspannter und die Hunde ebenfalls. Eine gute Freundin meinte sogar, Mini wirke richtig erleichtert.
Es gibt zudem noch weitere positive Nebeneffekte: Mini ist sonst durchaus eigenbrötlerisch, nicht so schmusig und nicht so scharf auf Körperkontakt aus wie Elmo. Seit dem Intensivtag ist sie viel anhänglicher, schmust mit uns, sucht den Kontakt; außerdem spielt sie jetzt jeden Abend – mit Elmo, mit Spielzeug, mit uns. Das hat sie vorher fast gar nicht gemacht, vor allem nicht mit uns. Vielleicht, weil sie jetzt nicht mehr so viel Energie für’s Aufpassen verbraucht? Elmo hatte zudem vorher Mini angeknurrt, wenn sie abends mit unter die Bettdecke wollte, da wurde er richtig stinkig. Das ist komplett weggefallen, sie liegen manchmal sogar aneinander und an mich gekuschelt. Des weiteren hören sie sehr viel besser als vorher, im Freilauf reicht etwa nur das Geräusch, um sie wieder hinter mich zu bringen, sie kommen sofort, wenn ich sie rufe und selbst an der Tür im Garten, kann ich sie ohne Leine daran hindern, einfach loszustürmen.
Eine Freundin mit drei Chihuahuas war so begeistert von unseren Erlebnissen und arbeitet seit zwei Wochen allein nach den DVDs. Sie hat einen noch viel größeren Erfolg. Ihre Hunde haben vorher ALLES – Jogger, Radfahrer, Boote, andere Tiere, Hunde, einfach alles angebellt und hingen kläffend in der Leine. Es war sogar so schlimm, dass sie untereinander vor Stress aufeinander dann losgegangen sind. Im Restaurant war es nur möglich, sie in einen Kennel zu stecken, der mit einem dunklen Tuch abgedeckt war, da sofort losgebellt wurde, wenn der Kellner am Tisch stand. Wenn sie zum Auto gingen, waren die Hunde schon so aufgeregt, dass sie gebellt haben, meine Freundin konnte das Haus nicht ohne ein Riesentheater verlassen – kurz gefasst: Es war einfach wirklich schwierig mit den dreien. Wir haben uns jetzt Sonntag getroffen und die Hunde sind wie verwandelt. Kein Spaziergänger oder Jogger wurde angebellt, alle drei gingen manierlich und unaufgeregt an der Leine ohne zu ziehen, unsere Hunde waren freundlich untereinander (sie haben sich bislang nur 2x getroffen, sie wohnt leider etwas weiter weg) und im Restaurant blieben die drei nicht nur still, sondern lagen einfach auf einer Decke, sogar als ein aufdringlicher Kellner meinte, sie sich mal gaaaanz genau anschauen zu müssen. Ich konnte es gar nicht glauben, das war so ein extremer Unterschied zu früher.
Und zum Schluss zu den Leckerlis: Meine Hunde bekommen auch Leckerlis, wenn sie etwas toll machen, aber nicht mehr bei Hundebegegnungen, denn das regt sie einfach noch mehr auf.