Leider nein, jedenfalls nicht in der Ausführung. Ich versuche es mal allgemein: Grundsätzlich gibst Du dem Hund einen Rahmen / eine Grenze (grün), wird diese überschritten, wird er verwarnt (gelb), versucht er es direkt wieder wird es sanktioniert (rot). Vielleicht kann Sabine das noch besser beschreiben?
Bei youtube gibt es ein Video mit einem Welpen, ist momentan nur down, der Link steht im "Rudelharmonie nach Anita Balser"-Fred.
In Antwort auf:Muss gerade über folgendes nachdenken: Vielleicht ist das funktionierende hinter einem gehen unter Ablenkung der Unterschied, wenn man hinter einem gehen clickert oder es einfach nicht erlaubt ist? Es ist nicht konditioniert, sondern ein Verhaltens-Verbot oder -Gebot mit Konsequenzen, wenn es überschritten wird?
Ich habe mich am "hinter mir" dumm und dämlich geclickert und es hat nicht funktioniert, schlicht, weil Lotta fast überhaupt nicht hinter mir zu halten war, ich also auch nichts wirklich bestätigen konnte. Ganz richtig hinter mir läuft sie immer noch nicht, ihr Kopf ist immer mal wieder auf Höhe meines Beines, aber das reicht für unsere Zwecke erst mal. Sie drängelt auch nach wie vor nach vorne und ich muß ihr deutlich den Weg versperren, dann gibt sie irgendwann auf und bleibt hinter mir.
Bei Ablenkung (also anderer Hund) muß ich sie aber schon deutlich nach hinten schieben. Lasse ich ihr die Wahl (also Belohnung oder Vorgehen) würde es nicht funktionieren. Aber das ist ja allgemein unser Problem, dass Lotta absolut unbestechlich ist, wenn sie denkt, sie hat einen Job zu erledigen.
Vielleicht ist es Hundeabhängig, was besser funktioniert, ich habe jedenfalls auch deine Erfahrungen gemacht: Ich konnte es den beiden auch nicht durch clickern und schön füttern beibringen, sie gingen trotzem immer wieder nach vorne, vor allem, wenn ein entsprechender Reiz da war. Sie nehmen es durch das Verwarnen sehr viel ernster und halten sich daran, auch ohne großes Üben. Und Mini verbindet ganz klar nach vorne gehen und halten mit Angriff/Verteidigung gegen andere Hunde.
Zitat von SanneVielleicht ist es Hundeabhängig, was besser funktioniert...
Das kann gut sein. Es kommt halt immer drauf an, was dem Hund wichtiger ist: die Belohnung oder der "Auftrag".
Ich habe mich aber auch mal ein bißchen mit Schutzhundetraining und Diensthunden beschäftigt, damit ich Lotta besser verstehe und da war ein ganz wichtiger Aspekt, dass der Hund sich durch nichts von seinem Job ablenken lassen darf. Natürlich sollte der Hundeführer den Hund im Griff haben, aber das könnte mit eine Erklärung sein, warum ich Lotta nie mit Leckerlis bestechen konnte, wenn es um ihre selbsterwählten Aufgaben ging. Vielleicht wurde sowas ja sogar explizit mit ihr trainiert.
Mini war die Belohnung schon superwichtig, aber ihre Aufregung war einfach zu groß, so dass es trotzdem daneben ging. Momentan lobe ich noch ncihtmal bei Hundebegegnungen, da sie das schon hochfahren bzw. in Spannung bringen kann.
Was Lumpi wichtiger ist, weiß ich nicht. Bei Mo ist es definitiv die Belohnung und bei ihm klappt im Zweifel auch das hinter mir bleiben, wenn die Futterbelohnung stimmt. Bei Lumpi ist Belohnung nebensächlich. Verbote gehen aber gar nicht, weil ich nciht weiß, wie ich sie bei ihm durchsetzen soll, ohne sein Vertrauen auf´s Spiel zu setzen. Ausser ihn kurz zu nehmen und im Zweifel die Richtung zu wechseln, geht leider gar nichts. In so einer Situation ein zu scharfer Ton und gar ihn durch einen geworfenen Gegenstand oder ein Geräusch zu erschrecken, ginge überhaupt nicht. Da hab ich ein Nervenbündel an der Leine. Wir haben da leider noch keinen gangbaren Weg gefunden. Das Einzige was klappt, ist Clickern und immer weiter üben - bis es zur Routine geworden ist. So hab ich ihn auch dazu gekriegt sich an den Rand zu setzen, wenn ein Hund kommt.
Edit: da wir sogar inzwischen selbstauferlegtes Streichelverbot haben, ist natürlich auch Körpereinsatz, also z.B. zurückschieben nicht drin...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich hatte den Vorteil, dass Lotta prinzipiell erst mal versucht, links an mir vorbei zu kommen. Dadurch konnte ich ihr ganz gut den Weg versperren, wenn ich auf der linken Seite eine Begrenzung (Hecke, Hauswand, etc. ) hatte. Auf auf der Treppe bin ich breitbeinig von links nach rechts geeiert und habe ihr so den Weg versperrt. Einziger Nebeneffekt ist, dass sie mein breitbeiniges Gewanke manchmal mit "Tunnel" verwechselt und mir beim hinter mir laufen, den Kopf durch die Beine steckt.
Ich habe heute noch mal das "hinter mir" ausgetestet und mir ist folgendes aufgefallen: wenn die Hunde hinter einem laufen und man dazu die Leine hinter dem Rücken hält (ich habe sie teilweise hinter dem Rücken in beiden Händen) baut man automatisch mehr Körperspannung auf. Auch versuche ich automatisch mehr Platz einzunehmen, mache mich also breiter, um Lotta nicht vorbei zu lassen. Und sie bleibt dann auch sehr gut hinter mir, obwohl sie natürlich locker vorbei könnte. Und jetzt frage ich mich, ob nicht vielleicht die veränderte Haltung einen großen Teil des Effekts ausmacht.
In Antwort auf:Und jetzt frage ich mich, ob nicht vielleicht die veränderte Haltung einen großen Teil des Effekts ausmacht.
Jepp !
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von NinaIch habe heute noch mal das "hinter mir" ausgetestet und mir ist folgendes aufgefallen: wenn die Hunde hinter einem laufen und man dazu die Leine hinter dem Rücken hält (ich habe sie teilweise hinter dem Rücken in beiden Händen) baut man automatisch mehr Körperspannung auf. Auch versuche ich automatisch mehr Platz einzunehmen, mache mich also breiter, um Lotta nicht vorbei zu lassen. Und sie bleibt dann auch sehr gut hinter mir, obwohl sie natürlich locker vorbei könnte. Und jetzt frage ich mich, ob nicht vielleicht die veränderte Haltung einen großen Teil des Effekts ausmacht.
Dier Körperhaltung ist auf jeden Fall super-, superwichtig, ich musste das auch richtig bei Anita üben, fokussiert und gerade zu gehen. ich halte beide Leinen übrigens wie Du, Nina, hinter dem Rücken. Ich stelle mir ausserdem das Ziel vor, das hilft mir klarer zu gehen. :-) Wir hatten heute auch schon wieder ein Erfolgserlebnis: Beide waren im Freilauf als ein Radfahrer mit Hund schräg hinter uns auftauchte. Vor zehn Tagen wären beide unkontrolliert bellend hinter dem Hund her gerannt, denn es war zu spät zum anleinen. Heute ist Elmo einfach mit Clint weiter, Mini wollte einmal hin, da gab es rot, bei dem zweiten Ansatz zum Hund zu gehen, reichte ein gelb. In der ganzen Zeit wurde nicht ein einziges Mal gebellt, Minis Rute war oben, aber nicht gebogen. Das ist für Euch wahrscheinlich pillepalle, aber ich freu mich so unglaublich darüber, bei einer ähnlichen Situation vor drei Wochen sind meine zwei einem Hund hinterhergerannt und haben ihn in die Flucht geschlagen.
Zitat von Sanne Das ist für Euch wahrscheinlich pillepalle, aber ich freu mich so unglaublich darüber, bei einer ähnlichen Situation vor drei Wochen sind meine zwei einem Hund hinterhergerannt und haben ihn in die Flucht geschlagen.
Das ist überhaupt nicht pillepalle. Im Freilauf traue ich Lotta bei unerwarteten Hundebegegnungen noch lange nicht. Ich bin froh, wenn sie das an der Leine meistert.