ich hab mich schon etwas durchs Forum gelesen und bin auch Teils fündig geworden. Ich suche nach Anti Jagdtrainings-Übungen. Also wie habt ihr mit euren Hunden trainiert um ihnen das Jagen weniger interessant zu machen? Ich will, dass mein Hund endlich versteht, dass es sich mehr lohnt bei mir zu bleiben. Ich versuche über das sichere "Kommen" mit ihr zu trainieren. Aber vielleicht könnt ihr mir noch Übungen oder Tipps nennen? Das wäre echt super.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Speziell AJT habe ich nun nicht gemacht, habe nur drauf geachtet, das Quo und auch Five in ihrer Jugend kein Erfolgserlebnis in dieser Richtung hatten. Also mit Schleppleine gesichert! Parallel dazu wurde am sicheren "Hier", "Platz" und an der Impulskontrolle gearbeitet. Also Spieli werfen und er darf erst auf Freigabe hinterher. Erschwerend dann später auch auf dem Weg zum Spieli "Platz" oder Rückruf. Beim Waldgassi dann möglichst bei Wildsichtung der Rückruf bevor der Hund durchstartet. Wenn er kommt, natürlich Party . Die Schlepp kommt erst ab, wenn man sie eigentlich nicht mehr braucht. Quo ist mittlerweise so weit, das er bei Wilsichtung stehen bleibt und mich ansieht, dann kann ich ihn rufen und belohnen.
Ich habe auch nicht speziell Antijagdtraining gemacht. Aber ich habe zum Einen grundsätzlich daran gearbeitet, dass meine Hunde z.B. so oft wie möglich Blickkontakt herstellen. Ausserdem üben wir immer weiter "Radius einhalten". Mit Übungen zur Impulskontrolle tu ich mich noch etwas schwer. Hier ist mein Hauptproblem Lumpi - wenn´s kein echter Hase ist, interessiert´s ihn nicht. Ich hab schon Vieles probiert. Spätestens wenn er´s einmal gesehen hat und es ist kein Tier, klappt´s mit der Impulskontrolle...
Einzig mit Mo hab ich speziell das Vorstehen beclickert. Mo ist zum Teil ein Pointer oder Bretone (und das ziemlich sicher). Er hat unheimlich schnell Fährten aufgenommen. Sobald die Nase zum Boden ging, hab ich geclickert. Heute zeigt er ziemlich gewissenhaft Fährten an und holt sich seine Leckerchen ab - die gibt´s natürlich zum Suchen in der Wiese und nicht einfach aus der Hand.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich habe mit Charly damals (leider) unterwegs nicht geklickert. Aber zum Affen gemacht habe ich mich; ich mußte mir ständig was einfallen lassen, damit er nicht nach Wild/Wildspuren sucht. Charly mag leider gar keine Spielzeug, und irgendwelche Hampelein damit schon gar nicht. Das einzige, was ihn wirklich interessiert, ist alles, was essbar ist. Also hat er gelernt, einen Futterbeutel su apportieren. Der wurde dann später versteckt, er durfte ihn suchen. Der hing in Bäumen, war unter Laub vergraben usw.
Dann habe ich unterwegs tolle Sachen "gefunden"; Papprollen mit Keksis drin, Keksis die aus Maulwurfshügeln wachsen, frischen Pansen der in einer Tüte an einem Baum hing usw. Wenn ich sowas gezückt habe, wurde das mit einem "Jippie, guck hier" angekündigt. Es drufte nie langweilig sein, und es musste immer lecker sein....und irgendwann warf er sich dann bei meinem "Jippie" zu mir rum. Also gab es ein "Jippie" bei Sichtung von Wild, oder wenn er Wildspuren gefunden hatte. Anderen Jagderfolg als den bei mir konnte er nicht haben, weil er an der Schleppleine war.
Das hat bei Wildsichtung und Wildspurenfund tatsächlich zuverlässig funktioniert. Lediglich bei nah flüchtendem Wild wäre er immer (!!) weg gewesen. Ich bin also immer mit Adleraugen Gassi gegangen. Rumbummeln ohne mich auf Charly zu konzentrieren geht erst seit ca. 2 Jahren (Charly ist jetzt 10 Jahre alt).
Ganz wichtig finde ich einen Grundgehorsam; ein "steh" oder "Halt!" auf das der Hund sich wirklich aus der Bewegung stoppen lässt. Bei uns ist es ein "Halt" das Charly einfriert. Und das habe ich wirlich geübt, bis es mir zum Halse raushing. Zunächst an der Schleppe ohne Ablenkung, dann an der Schleppe mit Ablenkung usw. Und er bekommt heute noch einen Jackpot für ein "Halt" bei großer Ablenkung (Wild, andere Hunde). Ich gehe also immer noch mit Stinkekäse oder Wiener Würstchen in der Tasche Gassi.
Zudem habe ich eine Gassiausrüstung, die sich sehen lassen kann. Ohne Futterbeutel, normale leckerlis + Jackpot verlasse ich nicht das Haus. Ich mache -immer noch- täglich Übungen zur Impulskontrolle mit Charly. Den Dummy darf er erst auf Freigabe holen usw. Solche Übungen unterwegs gemacht, lenken dann gleich von Wildspuren ab.
_________
Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Wie die Vorschreiberinnen auch machen wir es so: - sehr lange an der Schleppe gelaufen, die kommt heute auch noch oft dran, wenn ich weiß, wir gehen in Wald oder wildreiche Gegenden- oder wenn Ella doch enten mal wieder total interessant findet...und das dann über ein paar Tage zeigt - Impulskontrolle (wird immer wieder in Spazeirgänge eingeflochten) - einen bestimmten Radius nicht überschreiten (kann man auch prima mit Hilfe der Schleppleine aufbauen) - Suchspiele (Spielzeugtierchen oder Futterbeutel, wenn keine anderen Hunde in der Nähe sind)
Und wir haben ein Extrasuperabrufwort aufgebaut: Das ist ganz bewusst kein normaler Rückruf und soll deshalb irgendein anderes gut zurufendes Wort sein (bei uns: Pass auf!) - und das Wort wird mit "fliegenden Leckerli" kombiniert. Schaut so aus, dass du das Superwort rufst und wenn der Hund sich zu dir dreht (sollte noch im definierten Distanzradius sein) und auf dich zukommt, unterstützt du mit Jajaja! (keep going Signal) und sobald er näher bei dir ist, wirfst du eine Handvoll richtig gute Leckerli von dir schwungvoll weg und zwar in die entgegengesetzte Richtung vom Reiz. Jeder gern suchende/schnüffelnde Hund wird nach den Leckerli den Boden absuchen - und du hast dann in der Regel Zeit deinen Hund anzuleinen. Der Superabruf muss aber erst langsam aufgebaut werden: Sobald dein Hund in noch geringer Entfernung (2 bis 3 Meter) zu dir ist, sprichst du ihn an und lockst ihn zu dir, z.B. schon mit Leckerli in der Hand - allerdings ohne das normale Rückrufwort zu benutzen, einfach nur zu dir locken. Wenn er zu dir kommt - zack fliegen die Leckerli weg. Nach ein paar Mal nimmst du dann das Superwort dazu. Und so übst du das eine Weile, dann mit weiteren Entfernungen, wenn dein Hund schon intensiver schnüffelt. Wenn dein Hund Ressoucen (Leckerli) verteidigt, solltest du darauf achten, dass euch kein fremder Hund in die Quere kommen kann., sonst ist der Stress für deinen zu groß und er kann nix lernen. Wir haben den Hardcore-Test mit Hasen oder Rehen bis jetzt noch nicht gehabt, aber ich habe Ella damit von Maulwurflöchern, von Eichhörnchen und galoppierenden Pferden abrufen können. Wir üben immer fleißig weiter, damit der Superabruf richtig "sitzt" und zuverlässig klappt.
Viel Spaß beim Üben - und denk dran, wenn es mal nicht so richtig klappt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, alles braucht seine Zeit .
Viel Freiwilligkeit clickern. Heißt: Spaziergänge sind Team-Sache, Frauchen schlappt nicht einfach neben dem Hund durch die Gegend. :-)))
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von ElektraViel Freiwilligkeit clickern. Heißt: Spaziergänge sind Team-Sache, Frauchen schlappt nicht einfach neben dem Hund durch die Gegend. :-)))
Oh ja , das kann man gar nicht oft genug sagen. Wehe ich schlappe nur so "unmotiviert" durch die Gegend - und bin nicht "teamfähig"...da werd ich aber sowas von abgestraft: siehe Sonntag (Tagebucheintrag)...Dann sucht sich mein Pelztierchen eben selbst ihre Beschäftigung und NATÜRLICH entscheidet SIE, was ihr ds lieb ist.
Den Tipps meiner Vorschreiber möchte ich mich anschließen. Wichtig finde ich auch wirklich den Hund zu beobachten und schon dann zu reagieren, wenn er ca. 3 (!) Sekunden suchend in eine bestimmte Richtung schaut oder mit der Nase eine Spur verfolgt.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Alle mögliche Nasenarbeit bau ich mit in Spaziergänge ein, als Ersatz für die freie Jagd. Und Loki nimmt es als "Ersatz", aber doch dankend an, wenn er nicht gerade Wild riecht...sieht...hört....
Leider hatte er schon vor mir seine Jagderfolge und ich hab mich seeehr schwer getan damit, das ernst genug zu nehmen. Wenn er sein Jagdgeschrei von sich gibt, würde ich ihn am liebsten laufen lassen. Hab immer das Gefühl: So was Tolles kann ich ihm niemals nicht bieten.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]
Den Weg von Christiane mit dem "Jippiiiiii..." finde ich super.
Da meine beiden den Jagdtrieb ja von Haus aus haben und wir hier in unserem Wald sehr viel Wild, wäre das ein guter Ansatz. Ich glaube, das versuche ich mal. Den Futterbeutel kennen meine Beiden auch. Damit habe ich seinerzeit das Aportieren angefangen.
Ich hatte immer eine alte Outdoortasche dabei für all Dummy´s, Futterbeutel als Fun-Dummy, Futtertube ( wir füttern unsere roh). Da kommt eine Menge zusammen.
Was mich total begeistert hier im Forum ist die Vielfalt an Wegen, die jeder so gegangen ist. Toll...
Zitat von ElektraViel Freiwilligkeit clickern. Heißt: Spaziergänge sind Team-Sache, Frauchen schlappt nicht einfach neben dem Hund durch die Gegend. :-)))
Hallo Barbara,
ich clickere was das Zeug hält. Ich bin mittlerweile nur noch mit tonnenweise Leckerli bewaffnet unterwegs :-) Aber du hast ja gesehen wo wir zu Hause sind. Um mich sind nichts anderes als Wald und Wiese. Wild so weit man sehen und riechen kann :-) Und jetzt im Frühjahr ist das Wild natürlich besonders aktiv. Da ist es für meine Kleine eben besonders schwer.
@ baraloki : Ich kann ganz gut verstehen was du meinst. Lucy fiept manchmal auch das mir die Ohren wehtun. Als ob sie in einen Rausch verfallen wäre. Man kann ihr die Sehnsucht ansehen. Manchmal tut es mir auch leid, dass ich ihr ihre Natur ein Stück weit nehmen muss. Aber jagen und wildern ist eben gesetzeswidrig und bei uns wird das auch gelebt. Nach einer Verwarnung des Jägers und einer Geldstrafe des Landratsamtes werden bei uns die Hunde dann vom Jäger einfach geschossen. Also muss es einfach sein, dass sie lernt diese Alleingänge zu lassen.
Ich grüße mal als Leidgenossin. Viele der hier beschriebenen Tipps versuchen wir auch umzusetzen. Es klappt alles, wenn Caruso in meiner Nähe ist und auch an der Schleppleine. Selbst in einem Wildfreigehege kann ich recht problemlos mit ihm um das Kaninchengehege gehen. Hat er aber einmal angesetzt zu hetzen, erreiche ich den Kerl nicht mehr - no chance! Ich muss immer auf der Hut sein und höllisch auf ihn aufpassen. Grrrrrrrrrr damit das Leben auch ja nicht langweilig wird!
Habe ja auch so einen kleinen Jagdhund. Kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Bei Nicky ist vor allen Dingen wichtig, dass ich sie abrufe BEVOR sie einer Spur hinterher geht. Ich muss sie also beschäftigen und genau beobachten. Würde ich einfach nur stumpf durch die Gegend latschen, würde sie mir garantiert abhauen. Wenn ich sie aber beschäftige und sie rechtzeitig abrufe können auch kleine jagdverrückte Beagles ohne Leine laufen.
Hallo, Voraussetzung war bei Alta, dass die Grundkommandos (Sitz, Platz, Bleib, ...) gut sitzen. Eine weitere wichtige Voraussetzung war die Impulskontrolle (geübt zunächst zu Hause und dann beim Gassigehen, immer und immer wieder mit steigender Ablenkung). Das ATJ speziell mache ich grundsätzlich mit Geschirr und an einer 15m SL. Und so läuft das ab: wir suchen uns eine große Wiese. Sitz oder Platz mit Bleib, C&B und Freigabe. Dann wird kontrolliert über die Wiese getobt. Dafür habe ich zwei Kommandos eingeführt: 1. "da lang" bedeutet, dass Alta den Leinenradius einhält, d.h. Alta wechselt dann die Richtung. 2. "weiter" bedeutet, dass ALta von Mäuselöchern oder Wildspuren ablässt und mir folgt. (Mittlerweile muss ich diese Kommandos kaum noch geben, da Alta gelernt hat, wie diese Übung abläuft).
Der nächste Schritt ist dann, dass Alta durch "komm" abgerufen wird, C&B und "bleib". Danach erfolgt die Freigabe (C&B) zum Mäuselöcher buddeln und/oder zum Schnuffeln. Das Freigabekommando dafür ist "schnuffeln". Das üben wir derzeit täglich und Alta macht es sehr viel Spaß. Dabei wird jeder Vogel, Hase, etc. schöngeclickert. Man darf aber nicht überziehen, also Hund genau beobachten und entsprechend positiv beenden. Wir bauen auch immer wieder kleine Übungen wie Blickkontakt aufnehmen oder Platz mit Bleib etc. mit ein. Und ganz wichtig ist, dass man sich auch mal zum Affen macht, soll heißen, auf den Boden werfen oder knien, Futtersuche usf. Man muss für Hundi halt interessant bleiben.
Wir hatten da gerade auf unserer "Runde" ein recht nettes Erlebnis. Enten sitzen am Kanal! Die haben den Vorteil, dass sie weggfliegen und eigentlich nicht erreichbar sind. Wir kommen ganz nahe an die Enten ran. Caruso wird abgesetzt. Ich gehe weiter zu den Enten und die Blöden bleiben weiter sitzen. Ich pfeife Caruso heran und setze ihn wieder ab. Wir schauen uns gemeinsam die Enten und er bekommt für jedes Anschauen Click und ein Leckerchen. Endlich fliegen die Enten weg und ich gebe Caruso frei. Er rennt kurz hinterher aber da er die Enten nicht mehr sieht, hält er ein ich kann ihn zurückpfeifen und wir können prima unseren Spaziergang fortsetzen. Leider hat man nicht so häufig so kontrollierbare Situationen.