Herr jeh, Missverständnis. Wie das geht, weiß ich - was aber soll es bedeuten? Was will der Hund damit ausdrücken? (Im Falle von Kepri ist klar - aber bei anderen Hunden?)
Grins. Da hatten wir Dich ja total mißverstanden. Und wir haben Kepri soooooooo überredet, nur für Dich vorzuführen. ;-)
Aber vielleicht kann Anja trotzdem helfen: Soweit ich weiß, macht Frau Kepri das nämlich schon auch mal gerne bei Hunden und nicht nur an Frauchens Tasche. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von RichyAb ca. einer Entfernung von 20 Meter setzen sich die 75Kg in Bewegung und los geht es, Kamm hoch Zähne zeigen und mit Bocksprüngen in Richtung anderer Hund.Wirklich, ihr könnt mir glauben, es macht keinen Spaß, mit seinem Allrad hat er eine gewaltige Kraft, man darf ihm auch keine Gelegenheit geben Anlauf zu nehmen sonst bekommt man ihn nicht gehalten.
Hallo!
Ich hab genau das selbe Problem mit unserem 16 Monate alten Deutsche Doggen Rüden. Wir gehen Hundeschule und haben auch schon mehrere Trainer durch. Auch hier bei uns hat kaum ein Trainer Ahnung von diesen Hunden.
Ich weiß ja nicht wie bei euch die Örtlichkeiten sind, doch in der Regel bist du zu nahe dran wenn das Getöse los geht.
Kannst du vorher abwenden und das Ruhig sein belohnen? Nach Möglichkeit drehe ich ab bevor das Getöse los geht, bei uns gab es Zeiten da war ich schon stolz wie Oskar wenn ich ruhig auf 20 Meter herangekommen bin.
unser täglicher Spaziergang führt hauptsächlich über Waldwege. Die schmalen meide ich mittlerweile und begehe nur mehr Forstwege, die breit genug für ein Auto sind. Aber selbst da kann man nicht überall ausstellen. Seit etwa einem Monat gehe ich mit Watson nur mehr an der Leine spazieren.
Wenn wir einen fremden Hund ausmachen (normalerweise hat ihn Watson da noch nicht gesehen), versuchen wir die Aufmerksamkeit von Watson auf uns zu ziehen. Meist ändere ich dabei auch die Richtung. Hat er den Hund dann ausgemacht, laufe ich Achten mit ihm sobald er sich anspannt oder die Haare aufstellt. Immer wieder ran an den "Feind" und wieder weg. Das geht natürlich nicht lange, weil die meisten Hundebesitzer da unbeirrt weiter auf uns zukommen.
Ab einer gewissen Distanz (ich schätze so um die 15m) muss ich dann ins Unterholz ausweichen, wenn die Sache ohne bellen ablaufen soll. Ich laufe dann einen großen Bogen um den anderen Hund herum. Dabei bleibt Watson ruhig. Mittlerweile kann ich alternativ dazu auch in die gleiche Richtung wie der andere Hund gehen ohne dass sich Watson ständig umdreht und stehen bleibt. So kommen wir zur nächsten Ausweiche. Wird dabei allerdings ein gewisser Mindestabstand unterschritten, lässt sich Watson nicht mehr ablenken und fixiert den anderen Hund.
Solange der andere Hund nicht zu bellen anfängt können wir im Abstand von mind. 10m an einem fremden Hund vorbeigehen, wenn wir vorher etwas Zeit hatten um ein paar Achten zu laufen. Die Achten dienen hauptsächlich dazu Watsons Aufmerksamkeit von dem anderen Hund auf mich zu lenken und es beruhigt ihn ganz offensichtlich, dass ich die Situation im Griff habe und reagiere.
Gestern hatten wir dann eine seltsame Situation. Uns kam ein Hund entgegen, der offensichtlich ähnliche Probleme wie Watson hat. Sein Frauchen stellte uns aus und ließ Ihren Hund sitz machen. Trotzdem bellte er munter weiter. Ich ging mit Watson an ihm vorbei, als er plötzlich auf den anderen Hund lossprang und bellte. Dabei hat er mich so umgerissen, dass ich auf ihn fiel. Keiner von uns zwei hat sich verletzt, aber unabsichtlich hab ich ihn durch meinen Sturz ziemlich grob ins "Sitz" gedrückt. Danach war Ruhe. Wir konnten ohne weitere Knurrgeräusche oder aufgestellte Haare an dem Hund vorbeigehen. Ich hab sogar noch umgedreht und mich mit der Dame unterhalten. Dabei war Watson total ruhig.
Die Freude darüber hat sich aber bei der nächsten Hundebegegnung dann wieder relativiert, als Watson das übliche Programm abspielte.
Wir machen mit Ihm Deckentraining (also liegen bleiben auf einer Decke, selbst wenn es an der Tür klingelt), Aufmerksamkeitsübungen (z.B. die vor die Nase gehaltene Belohnung gibts nur dann, wenn er mich anschaut), außerdem Hundeschule, bei der wir solche Situationen bestmöglich üben. Ich versuche möglichst viele fremde Hunde zu treffen, was allerdings in unserer ländlichen Gegend immer schwieriger wird. Irgendwann kennt man einfach alle. Der Erfolg hält sich in Grenzen.
Schwierig, sehr schwierig. Ich finde du machst eigentlich schon viel was ich dir raten könnte, viele Ideen habe ich leider nicht mehr.
Watson ist jetzt 16 Monate alt, hast du schon mal an einen Kastrationschip gedacht? Ich glaube nicht unbedingt daran Verhaltensprobleme chirurgisch lösen zu können aber einen Versuch währe es vielleicht Wert.
Das Hauptproblem sehe ich bei euch in der Größe des Hundes, Eisan hat 32 kg, mehr mag ich mir gar nicht vorstellen. Vielleicht gibt es ja eine Lösung ihn einfacher/sicherer führen zu können. Von einem tösenden Hund um gerissen zu werden stelle ich mir für alle Beteiligten nicht sehr vertrauenserweckend vor. Es gibt Geschirre die haben vorne an der Brust einen zusätzlichen Ring, wenn du da (zusätzlich) eine Leine befestigst kannst du ihn vielleicht zu dir umlenken und besser halten, wenn das Kräfteverhältnis sich zu deinen Gunsten verschiebt. Ich habe bei Eisan die Erfahrung gemacht das sein Getöse am Halsband noch viel schlimmer ist als am Geschirr, der Druck auf den Kehlkopf hat ihn noch mehr angestachelt.
Clickerst du? Hast du schon mal was von Entspannungssignal und Umlenkungssignal gehört? Vielleicht käme das noch in Frage.
Ich habe die Weißheit nicht mit Löffeln gefressen und meine Erfahrungen beschränken sich weitestgehend auf Eisan, teile dir nur meine Meinung und Gedanken zu dem was du schreibst aus meiner persönlichen Perspektive mit.
Versuche mal eine Weile, wirklich wegzugehen. Also keine Achten zu laufen, vor allem kein "auf den Feind zu" mehr. Laß Watson den anderen Hund einmal sehen, clickere, füttere und gehe zur Verstärkung der Belohnung einfach weg. Wenn er den anderen in einer weiten Entfernung gut aushalten kann, gehe wenige Schritte auf ihn zu, clickere und gehe wieder weg, richtig wirklich weg. Steigere die Anzahl der Schritte, die Du auf den anderen zugehst, nur sehr langsam, überfordere Watson dabei nicht.
Ich kenne zahlreiche Hunde, die mit dieser Achtenlauferei oder dem Gependel Probleme haben. Es ist auch hundlich betrachtet logisch. Sie wollen durch ihre "Ausfälle" erreichen, daß die Distanz zum anderen größer wird, indem er weggeht. Wenn ich mit meinem Hund die Distanz vergrößere, indem ICH weggehe, erreichen wir gemeinsam das gleiche Ziel, und es gibt keinen Grund, weiterzupöbeln. Wenn dann aber Du als Hundehalter das Ziel plötzlich aus den Augen verlierst und die Distanz durch neuerliche Annäherung wieder verringerst, ist der Hund wieder genötigt, es selbst zu erreichen, also wird er wieder pöbeln.
Das ist das Problem vieler Halter und solcher Methoden, der Hund wird regelrecht irre daran, daß Du immer wieder etwas anfängst, was er absolut nicht will, nämlich auf den anderen zuzugehen. Dann gehst Du wieder weg, dann wieder hin - da würde ich auch durchdrehen.
Ich würde Dir vorschlagen, Deinem Hund lieber so oft wie möglich zu zeigen, daß Du in seinem Sinne regelst. Denn jedes Getöse seinerseits bringt Euch einen Rückschritt. Versuche vielleicht lieber, am Grundgehorsam zu arbeiten, Watson da alles sehr positiv zu verkaufen, die Ablenkung langsam zu steigern, bis er auch Ablenkung durch Hunde bewältigen kann, Du kannst ihn dann sitzen oder liegen oder hinter Dir bleiben lassen und den anderen notfalls wegschicken, wenn Watson lernt, sich auf Dich diesbezüglich verlassen zu können, wird er auch aufhören, zu tösen, das erledigst Du ja dann für ihn. Sozusagen. ;-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich habe bei Lumpi mit Pendeln auch anfangs die größten Schwierigkeiten gehabt. Also habe ich ihn immer erstmal bei Feindsichtung aus der Gefahrenzone gebracht, d.h. wir haben eben die Richtung gewechselt und sind weggegangen. Das kommt einem anfangs komisch vor, weil man den vorher festgelegten Spazierweg dann eben nicht, oder in eine andere Richtung geht. Aber es funktioniert. Dafür haben wir das "Turn" geübt, sprich eine Kehrtwendung mit mir zusammen, damit ich ihm das Umdrehen und Weggehen auch ankündigen konnte. Langsam konnten wir den Abstand verringern und irgendwann klappte auch das Pendeln. Das hat aber eine ganze Weile gedauert.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Vielen Dank für eure Antworten. Ich sehe schon, da liegt noch ein Haufen Arbeit vor uns.
Ich werde in Zukunft diese Übung also so aufbauen, dass ich mit Watson ausstelle, statt zu pendeln. Außerdem werde ich wohl mit der Clickerei anfangen müssen, da hab ich keine Ahnung von. Muss mich da erst mal einlesen, aber ich hab das schon in vielen Beiträgen gesehen, scheint ja eine Wunderwaffe zu sein.
Wünsch euch noch ein schönes Wochenende und nochmal Danke, Lupo