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 Behaviour (öffentlich)
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Frau_v_B Offline



Beiträge: 859

15.09.2010 13:15
#31 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von critter
Schönen guten Morgen!


Danke, Dir auch

Zitat

Zitat
Den Besuch oder den Hund


Den Hund natürlich.



Das war auch nicht ernstgemeint

Zitat

Zitat
Vermutlich muss ich Samson in diesen Situationen nicht nur sagen, dass sie ungefährlich sind, sondern ihm auch ausdrücklich klarmachen, dass mein Mann dazu authorisiert ist?!


Das würde ich definitiv raten. In solchen Fällen denke ich immer, dass es am einfachsten geht, wenn man den Mensch als eigene Ressource zum Tabu erklärt. Alles andere ist wesentlich schwerer dem Hund zu "erklären".



O.k., dann werde ich das 'Der gehört mir'-Programm gleich bei der nächsten Gelegenheit starten.

Toller Thread! Danke, Wildfang

wildfang Offline




Beiträge: 32

15.09.2010 14:05
#32 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

@Nachfragen
es ist schön, wie Kailash sich immer wieder zu mir umdreht, wenn wir spazierengehen, es ist toll, wie er "Bleib" macht, wenn ich an Wegkreuzungen vorgehe, re u. lk. schaue, um ihn, wenn alles O.K. ist, abzuholen.
Aber auch wenn man aufpasst, wie ein Schiesshund, kann man etwas übersehen, zu langsam sein.
Dann "knallt seine Sicherung durch" (wie bei meinem früher durchgehenden Pferd) und dann erst den Fremden freundlich ansprechen, Versuch Hund zu sich zu rufen (mit souveräner Stimme/schwierig bei Schreck und - ganz richtig - mich in die richtige Position bringen zum Splitten, ohne ihn zu ermuntern, nach vorne zu gehen....DAS ist das Schwierige!

@sich Durchsetzen
...aber souverän, genau das richtige Maß an Schärfe, Modulationsspielraum behalten, auch hier liegt der Teufel im Detail, bzw. brauch es wohl viel Fingerspitzengefühl. Werde ich zu laut, sauer etc. ist der Ofen ganz aus - der Hund weicht aus, entzieht sich...

@Leckerlis
ich bin froh, dass Kailash darauf anspricht und es scheint seinen Spass an den Übungen deutlich zu erhöhen - ist das nicht besonders wichtig?!

Diana Offline

mit intelligenzspielendem Aussie in eigener Burg gegen Donnerwetter unterwegs


Beiträge: 286

15.09.2010 14:31
#33 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Whow, was für ein interessanter Threat.....

Liebe Grüße
Diana mit Maya!

critter Offline



Beiträge: 729

15.09.2010 14:38
#34 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von wildfang
@Nachfragen
es ist schön, wie Kailash sich immer wieder zu mir umdreht, wenn wir spazierengehen, es ist toll, wie er "Bleib" macht, wenn ich an Wegkreuzungen vorgehe, re u. lk. schaue, um ihn, wenn alles O.K. ist, abzuholen.
Aber auch wenn man aufpasst, wie ein Schiesshund, kann man etwas übersehen, zu langsam sein.
Dann "knallt seine Sicherung durch" (wie bei meinem früher durchgehenden Pferd) und dann erst den Fremden freundlich ansprechen, Versuch Hund zu sich zu rufen (mit souveräner Stimme/schwierig bei Schreck und - ganz richtig - mich in die richtige Position bringen zum Splitten, ohne ihn zu ermuntern, nach vorne zu gehen....DAS ist das Schwierige!


Ich habe es schon mal geschrieben, dass mir mal auch im Wald ein paar Wanderer entgangen waren. 4 Do Khyis sind mit voller Geschwindigkeit richtung Fremde geschossen. Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken, aus dem Bauch heraus habe ich mit Piepsstimme gerufen "Priima, du darfst begrüssen!" und gesehen, wie verdutzte Wuffels auf die Bremsen getretten haben. Noch mehr Piepsen, wie schön und brav die Hunde sind und ich hatte sie um mich. Splitten war nicht nötig.
Aber ich weiss, was du meinst. Deswegen denke ich, das es sinnvol ist Menschen als "nur Menschen" zu benennen oder höffliches "Hallo" als Zeichen für den Hund zu haben, dass alles in Ordnung ist. Nutze jede Möglichkeit, dem Hund zu sagen, was er tun soll, wenn er dich konsultiert. Lobe ihm enthusiastisch, wenn er folgt. Annerkennung ist hier ein Stichwort, Gutti - wenn er nimmt -spitze.

Zitat
@sich Durchsetzen
...aber souverän, genau das richtige Maß an Schärfe, Modulationsspielraum behalten, auch hier liegt der Teufel im Detail, bzw. brauch es wohl viel Fingerspitzengefühl. Werde ich zu laut, sauer etc. ist der Ofen ganz aus - der Hund weicht aus, entzieht sich...


Jep. Sie haben dünne Haut. Ich brülle meist zu Hause, als Übung. Wenn die Wuffels flüchten, habe ich immer die Möglichkeit um Entspannung zu sorgen. Dann gehe ich einfach zu dem "Täter", sage, dass es schon gut ist und verlange eine einfache Übung. Nachher viel Platz für das übliche Theater.
Alternative: kurzes, lautes "E"! Und ruhiges Rufen, wenn der Hund zu mir schaut.

Zitat
@Leckerlis
ich bin froh, dass Kailash darauf anspricht und es scheint seinen Spass an den Übungen deutlich zu erhöhen - ist das nicht besonders wichtig?!


Mann, du hast Glück! Klar, wenn Kailash für Futter arbeitet es ist ein Hit! Dann kannst du immer wieder ein Spielchen mit ihm anzetteln, Spass ist super-wichtig.
Was du schreibst ist alles genau richtig. Du brauchst Zeit und Nerven aus Stahl, aber die Richtung stimmt. Falls du mal Probleme mit Stimme hast, trainiere einfach einen Pfiff. Es läuft genauso wie "kehr um", nur statt rufen pfeifft man.
Barbara

Nina Offline



Beiträge: 3.332

15.09.2010 15:37
#35 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Ich bin hier vielleicht etwas fehl am Platze mit meinen Kommentaren, denn Schäferhunde sind ja eher leichtführig. Aber selbst bei Lotta ist es unmöglich zu sagen "Du wachst nicht". Das einzige was bei ihr funktioniert ist, ihr klar zu machen, dass ich das richtige Ziel für ihre Alarmmeldung bin, dass sie also nicht handelt sondern nur Bescheid gibt.

Wie ich das hinbekommen habe, kann ich nicht so wirklich sagen. Im Haus war es noch relativ einfach, aber draußen ganz und gar nicht. Es waren tausend kleine Schritte. Das wichtigste war vielleicht, nicht die Bruchteile von Sekunden zu verpassen, wenn sie doch mal gezögert hat. Inzwischen dreht sie sich sogar zu mir um, aber das gab's früher überhaupt nicht. Wenn ich in ihr Zögern sofort mit einer Reaktion meinerseits vorgestoßen bin, dann hat sie sich an mir orientiert. Danach war es zu spät.

Ich glaube, das einzige was hilft ist, authentisch zu sein. Es reicht nicht, nach Schema F zu handeln und ein Programm runter zu spulen, dass man sich irgendwo antrainiert hat, sondern man muß voll und ganz hinter seiner Handlung stehen. Wenn ich mich durchsetzen will, dann muß auch alles in mir darauf konzentriert sein. So dass meine Versagen keine Option ist. Ich stelle mir dann gerne vor, ich hänge an einer Dachrinne und wenn ich loslasse, dann falle ich runter. Die gleiche Wichtigkeit muß es für mich haben, mich durchzusetzen. Und damit meine ich jetzt nicht, dass man gewalttätig werden muß, aber ich habe schon einige Ringkämpfe mit Lotta hingelegt. Spaß macht das nicht. Und ein HSH ist ja noch mal ein - zwei Nummern größer.

Dazu kommt natürlich, dass man dem Hund vermitteln muß, dass man die Situation tatsächlich auch im Griff hat. Ich glaube, da steht uns häufig unsere menschliche Höflichkeit im Weg. Lotta hat z.B. kein Verständnis dafür, wenn ich in unserem Revier (und in ihren Augen gehört und so ungefähr der ganze Hochtaunuskreis) jemandem ausweiche. Aber je großkotziger ich daherkomme und für uns den Weg frei mache, desto weniger Bedürfnis hat sie, einzugreifen.

Ich kann mir vorstellen, dass bei einem HSH diese Ausstrahlung noch viel, viel wichtiger ist, als bei einem Schäferhund. Man muß die Persönlichkeit haben, um so einen Hund zu führen. Aber Persönlichkeit kann man trainieren. Das hat bei uns ganz viel gebracht, dass ich gar nicht mehr so sehr meinen Hund trainiert habe, sondern nur noch auf meine eigene Ausstrahlung geachtet habe.

Fee Offline




Beiträge: 2.690

15.09.2010 17:32
#36 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

HSH sind wirklich ein anderes Kaliber...

Zitat von wildfang

Dann "knallt seine Sicherung durch" (wie bei meinem früher durchgehenden Pferd) und dann erst den Fremden freundlich ansprechen, Versuch Hund zu sich zu rufen (mit souveräner Stimme/schwierig bei Schreck und - ganz richtig - mich in die richtige Position bringen zum Splitten, ohne ihn zu ermuntern, nach vorne zu gehen....DAS ist das Schwierige!



Mir fällt da spontan ein, dass man, wenn der Hund einen Maulkorb trägt, vielleicht nicht so einen großen Schreck bekommt, wenn unvermittelt jemand auftaucht und dann auch souverän bleiben kann.
Außerdem macht so ein Do ja sowieso schon Eindruck. Aber er sieht auch knuffig und wie ein Teddy aus. Wenn so ein Do einen Maulkorb trägt, haben die Leute vielleicht auch mehr Respekt und weichen von sich aus ein Stück zur Seite. Wenn man in solchen Momenten, also bei Menschensichtung unterwegs, sich dann vor den Hund schiebt und voran läuft und die Menschen dann einen Boden machen, dann ist man in den Augen des Hundes doch sicherlich ein wahrer Held.
Nur so ne Idee halt...

... von einem Fusshupenhalter...

********************************
Liebe Grüße

Fee mit Nela

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

15.09.2010 20:20
#37 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Grins. Ob das der durchschnittliche Postbote auch so sieht? ;-)



Der durchschnittliche Postbote in unsrer Gegend ist heilfroh, wenn es überhaupt einen Zaun gibt und der Briefkasten draussen ist. Bei den umliegenden Höfen gibt es diesen Luxus nicht, obwohl es die Hunde dort genauso ernst meinen, auch wenn sie nicht alle gross und schwarz sind. Ich denk mal, solange der Hund in irgendeiner Form unter Kontrolle ist, gehts in Ordnung, auch wenn ich persönlich en Posboten als tägliches Übungsobjekt nutzen würde.

Dass das Bärchen Menschen gut einschätzen kann, glaube ich nur punktuell. Ich denke, da spielen sehr viele Erfahrungen hinein, die wir nicht kennen. Unsicherheit erkennt er jedenfalls auf grosse Entfernung.

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

15.09.2010 20:29
#38 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Frau_von_Bödefeld

O.k., dann werde ich das 'Der gehört mir'-Programm gleich bei der nächsten Gelegenheit starten.



Ich glaub ich komm nach Hause, DAS will ich nicht verpassen

critter Offline



Beiträge: 729

16.09.2010 07:28
#39 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Fee

Mir fällt da spontan ein, dass man, wenn der Hund einen Maulkorb trägt, vielleicht nicht so einen großen Schreck bekommt, wenn unvermittelt jemand auftaucht und dann auch souverän bleiben kann.
Außerdem macht so ein Do ja sowieso schon Eindruck. Aber er sieht auch knuffig und wie ein Teddy aus. Wenn so ein Do einen Maulkorb trägt, haben die Leute vielleicht auch mehr Respekt und weichen von sich aus ein Stück zur Seite. Wenn man in solchen Momenten, also bei Menschensichtung unterwegs, sich dann vor den Hund schiebt und voran läuft und die Menschen dann einen Boden machen, dann ist man in den Augen des Hundes doch sicherlich ein wahrer Held.
Nur so ne Idee halt...

... von einem Fusshupenhalter...


Die Idee wäre nicht schlecht, wenn es einen Maulkorb gäbe, dem ein Do Khyi sich nicht entledigen konnte. Ich habe mehrere getestet. Ashar ist ein absoluter Weltmeister, er wird ohne grosse Aufregung einfach mit der Pfote einmal patzen und schon ist das Ding weg. Das letzte mal war es beim TA. Nach 15 Minuten hat er entschieden, dass er genug hat.
Beim Spazierengehen wäre er nicht so gedultig - Mauli fliegt sofort weg.
Barbara

Toni Offline

wo langjährig unschuldig sitzender Knasti entschädigt wird


Beiträge: 6.180

16.09.2010 09:56
#40 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Diana
Whow, was für ein interessanter Threat.....




Absolut!!!!! Finde es total spannend und bin immer wieder ueber Barbaras (Critter) HSH Erfahrungen platt. Echt toll Barbara, wie du diese Hunde kennst.
Diese Hunde sind schon fazinierend.

LG Nicole

**************
Liebe Grüße
Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen

"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."

Jean Donaldson

critter Offline



Beiträge: 729

16.09.2010 10:49
#41 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Toni
Finde es total spannend und bin immer wieder ueber Barbaras (Critter) HSH Erfahrungen platt. Echt toll Barbara, wie du diese Hunde kennst.
Diese Hunde sind schon fazinierend.

LG Nicole


Danke, aber...
Ich habe meine Erfahrungen grundsätzlich mit eigenen Hunden gesammelt. Und nur mit Do Khyis. Ich weiss nicht, in wie fern kann man meine Beobachtungen auf die andere HSH - oder auch andere Do Khyis - übertragen. Ich stehe zwar in Kontakt mit mehreren anderen Do Khyi Haltern, die zumindest zum Teil meine Erfahrungen teilen, aber bitte um Vorsicht. HSH sind sehr unterschiedlich, jedes Tier ist eigen. Auch wenn ich ein paar Trainingsansätze gerne hier beschreibe muss jeder Hund zuerst mal beobachtet werden. Erst wenn man schon grundsätzliche Züge des Hundes kennt kann man halbwegs voraussehen, wie er auf menschliches Agieren reagieren wird.
Ja, Do Khyis sind faszinierend. Sie haben Sinn für Humor und viel Fantasie. Sie können die besten Partner und Freunde eines Menschen sein. Sie können allerdings auch verdammt gefährlich werden. Ich weiss zumindest 2 Do Khyis, die in den letzten 2 Jahren eingschläfert wurden, weil sie zuerst nicht richtig erzogen waren und dann den Besitzern Angst machten. Ein Do Khyi ist gross, hat gewaltig grosses Gebiss und wiegt im Durchnitt mehr als 50 kg. Er muss nicht beissen um einen Menschen zu verletzen.
Barbara

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

16.09.2010 12:40
#42 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Ich nehme vor allem an, zumindest kenne ich das von den Kangals so, daß Do Khyis ähnlich eigenständig veranlagt sind, oder täusche ich mich da? Dazu kommt bei Kangals, daß sie einen riesigen Radius im Freilauf wirklich brauchen, und ich meine, das hättest Du zumindest von Deinen auch mal gesagt. Schon da müßte ein gutes Training ansetzen, denke ich, ihnen soweit wie möglich das zu geben und zwar kontrolliert zu geben, was sie eben brauchen, oder sehe ich das falsch?

Ich hörte übrigens mal einen spannenden Vorschlag für eine Belohnung für einen Kangal, der Leckerchen besonders in Hundebegegnungen und bei Rückrufen, wenn er längst etwas viel Spannenderes gefunden hatte, eher total lächerlich fand. Auf den Click könne auch, sagte eine Kollegin damals, ein "kangalen dürfen", stehen, das heißt, daß der Mensch mit dem Hund gemeinsam das tut, was Kangals fast immer tun, wenn sie können, nämlich die Gegend ruhig stehend sorgfältig "scannen". Hast Du ähnlich besondere Motivatoren auch für Deine Do Khyis, Barbara? Wäre ja für Wildfang vielleicht durchaus hilfreich, auf noch andere Dinge als Futter zurückgreifen zu können, auch wenn ihr Hundekus Leckerchen mag, muß man ja immer schauen, wie lange er sie nehmen kann, wenn er im Streß ist.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

critter Offline



Beiträge: 729

16.09.2010 13:45
#43 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Ich nehme vor allem an, zumindest kenne ich das von den Kangals so, daß Do Khyis ähnlich eigenständig veranlagt sind, oder täusche ich mich da?


Leider täuschst du dich nicht. Schon Welpen sind erstaunlich selbständig. Ein pubertierender Rüde lässt sich wenig sagen, Hündin desto weniger . Stur sind sie bekannteweise auch, wie alle Tibeter.
Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, wie man damit umgehen soll. Manche spielen den "alpha", was die Hunde meist mit Grinsen beobachten. Manche versuchen etwas durch Zwang erreichen, was in der Regel in die Hose geht. Es klappt am besten, was ich schon vorher geschrieben habe: tiefe Beziehung aufbauen, Vertrauen gewinnen und den Hund überzeugen, dass man recht hat. Das hält lebenslang, besonders, wenn der Hund eigene Erfahrungen sammeln darf.
Beispiel: Amida habe ich zuerst versucht vor den Gefahren zu schützen. Das Ergebnis - immer wieder kehrende Versuche Tabus zu brechen. Dann habe ich Augen zu gemacht, als sie unbedingt in den Bach wollte. Ich habe nur ruhig gesagt: da gehen wir nicht, es ist gefährlich - und plums! gehört. Tja, sie ist in den Bach gefallen, kltaschnass und schreiend herausgeklettert und zu mir gelaufen. Einmal war genug - der Satz, den ich damals gesagt habe, wirkt bis heute.
Für Rüden ist es wichtig ihre Würde zu behalten. Manchmal lohnt es sich deswegen Kompromisse zu machen und nicht auf perfekte Folgsamkeit zu bestehen. Hündinen dagegen muss man ganz konsequent führen, sie sind sonst unberechenbar.

Zitat von Elektra
Dazu kommt bei Kangals, daß sie einen riesigen Radius im Freilauf wirklich brauchen, und ich meine, das hättest Du zumindest von Deinen auch mal gesagt. Schon da müßte ein gutes Training ansetzen, denke ich, ihnen soweit wie möglich das zu geben und zwar kontrolliert zu geben, was sie eben brauchen, oder sehe ich das falsch?


Barbara, du siehst alles richtig. Ein HSH wird auch 2 km weit weg laufen, wenn er den Menschen sehen kann. Man muss es einfach wissen, sonst zischt der Hund ab um bewegliche Objekte am Horizont zu untersuchen. Das schlimmste, was man in so einer Situation tun kann ist Schreien - das wird immer als Bestätigung verstanden und der Hund läuft noch schneller weg. Deswegen Pfiff ist besser, oder ruhiges Rufen mit sofortigem Laufen in entgegen gesetzte Richtung.
Ich lasse meine Wuffels im Wald laufen. Läuft einer weg, drehe ich um und verschwinde hinter dem ersten Baum. In kurzeste Zeit stehen alle da.

Zitat von Elektra
Ich hörte übrigens mal einen spannenden Vorschlag für eine Belohnung für einen Kangal, der Leckerchen besonders in Hundebegegnungen und bei Rückrufen, wenn er längst etwas viel Spannenderes gefunden hatte, eher total lächerlich fand. Auf den Click könne auch, sagte eine Kollegin damals, ein "kangalen dürfen", stehen, das heißt, daß der Mensch mit dem Hund gemeinsam das tut, was Kangals fast immer tun, wenn sie können, nämlich die Gegend ruhig stehend sorgfältig "scannen". Hast Du ähnlich besondere Motivatoren auch für Deine Do Khyis, Barbara? Wäre ja für Wildfang vielleicht durchaus hilfreich, auf noch andere Dinge als Futter zurückgreifen zu können, auch wenn ihr Hundekus Leckerchen mag, muß man ja immer schauen, wie lange er sie nehmen kann, wenn er im Streß ist.


Futter funktionierte bei mir auch, als die Dos noch jung waren. Erwachsen sein heisst kein Futter bei der Arbeit.
Die beste Belohnung ist immer das, was der Hund in gegebenem Moment will. Zweitbeste ist Anerkennung, je nach Hund unterschiedlich. Ashar schmelzt, wenn er "Gut gemacht!" hört und geknuddelt wird. Gandhi freut sich wie ein Welpe, wenn ich "Priiiima Piesel!" piepse und ihn nur leicht berühre. Amida will immer noch Futter, am besten zu suchen. Sonst gibt es Freilauf, Futtersuche, Gallopp durch den Wald, Herumsitzen auf der Wiese, Schafe besuchen, einen Hund begrüssen zu dürfen, gemeinsame Gegendbeobachtungen... Manchmal ist es so, dass wir nach der normalen Runde zum Fluss fahren oder befreundeten Hund besuchen. Erstaunlicheweise verstehen die Hunde das als Belohnung.
Ich agiere je nach Situation, ich habe kein Rezept.

wildfang Offline




Beiträge: 32

16.09.2010 15:12
#44 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Oh, es gibt nicht nur Futterbelohnung bei uns. Kailash spielt excellent Fußball, wir durchstreifen barfuss Flüsse, machen lange Spaziergänge mit dem Pferd, er liebt es mit diesem um die Wette zu laufen, wir spielen verstecken, erklimmen Holzstöße, gehen in die Berge, Massage in der Wiese, Schlammbad in der Pfütze, besuchen freilaufende Kamele etc., ppp.

Aber heute kam ich mir vor, wie eine lästige Fliege. Auf dem kleine Morgenweg von dem Haus zum Wald waren ca 200m hinter uns die Nachbarshündin mit dem Opa Gassi. Beide liebt und kennt er. Aber 200 m entfernt und in des Hauses Nähe waren sie wohl eine Bedrohung? Eindringlinge?
Er zog an der Leine wie blöd, bellend, sich aufmantelnt.
Ruhig gab ich Kommandes - ein kurzes Herschauen seinerseits; vorbeigehen und mit "Ist OK" splitten geht nicht, weil er an mir vorbeiprescht. Direkt vor ihn und Blickkontakt erzwingen? Dann verstelle ich ihm die Sicht und wenn er vorbeiguckt, will er dann beschwichtigen oder bin ich nur "lästig"? Ich habe ihn dann ein bisschen am Fell geschüttelt und - immerhin - das tiefe Bellen ging in ein helleres Junghundebellen unterbrochen von Gähnen. Juchhuh, wenigstens bin ich ihm einen kleinen innerlichen Konflikt wert.

Genetik:
Von seinen Geschwistern ist wohl nur 1 Schwester ähnlich wie er (Beißvorfälle)
Testosteron:
Vor der Kastration bekam er 2 x den Kastrationschip
Rüde/Frauchen:
Ist wohl was dran, dass Mann und Hündin, Frau und Rüde eher hierarchische Probleme haben (aber wollen wir nicht v.a. parenterales Verhalten unsererseits, aber ab wann ist da - auch bei verwilderten Hunden - Schluß?
Umwelt:
Fördert die Tatsache, dass er alleine mit mir lebt (kein Mann im Haushalt, kein anderer Hund) seinen Wchinstinkt?? Mir kommt es immer eher so vor, als "gäbe er an", als dass er echt um mich besorgt ist, dAS gefühl habe ich einfach nie!

critter Offline



Beiträge: 729

16.09.2010 15:44
#45 RE: Territoriale Aggression beim Herdenschutzhund Zitat · Antworten

Zitat
Testosteron:
Vor der Kastration bekam er 2 x den Kastrationschip
Rüde/Frauchen:
Ist wohl was dran, dass Mann und Hündin, Frau und Rüde eher hierarchische Probleme haben (aber wollen wir nicht v.a. parenterales Verhalten unsererseits, aber ab wann ist da - auch bei verwilderten Hunden - Schluß?
Umwelt:
Fördert die Tatsache, dass er alleine mit mir lebt (kein Mann im Haushalt, kein anderer Hund) seinen Wchinstinkt?? Mir kommt es immer eher so vor, als "gäbe er an", als dass er echt um mich besorgt ist, dAS gefühl habe ich einfach nie!


Verstehe ich das richtig, dass er vor dem OP schon 1 Jahr lang chemisch kastriert war? Wenn ja, dann wird sich sein Verhalten nicht ändern.
Mit dem Wachinstinkt das ist so eine Sache - manche Dos zeigen es ab Welpenalter, manche erst ab 3-4 Lebensjahr. Ich kenne Kailash nicht, daher ist es schwer zu sagen, zu welcher Sorte er gehört.
Es kommt mir allerdings bekannt vor, was du schreibst. 2 jähriger Gandhi war Beller, Angeber und bewacht hat er nur das, was ihm Ashar gezeigt hat. Das war seine "Lehre". Angegeben hat er vor allem um mich zu beeindrucken. Er war eifersuchtig, wenn ich einen anderen Hund gelobt oder gestreichelt habe, der arme "Gegner" war dann Feind nr 1.
Ich denke, dass sich Kailash wie ein verliebter Junge benimmt. Er hat keinen "Vorbildhund", aber eine glückliche Beziehung mit dir. Was mir auffällt ist dass du vielleicht zu weit in die Richtung "Partnerschaft" gegangen und zu wenig als Respektperson gesehen bist. Er wird alles für dich tun so lange du keinen menschlichen Partner hast oder einen anderen Hund aufnimmst. Und so lange du genau so mit ihm umgehst wie bis jetzt...
Aber solltest du mal etwas tun, was ihm nicht gefällt, konnte es passieren, dass er nicht mehr unter Kontrolle ist. Wie ein trotziges Kind oder eben eifersuchtiger Ehemann kann ein Do Khyi viel Mist bauen!
Barbara

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