LOki entdeckt ja im Zusammenhang mit dem TRailen und seiner "Triebarbeit" gerade, sich fürs Dummyzergeln zu begeistern. Bis dato gab es das nur in ganz verspielten und geschützten Situationen in sanften und kurzen Ansätze. Das ist in der Rasse veranlagt und zusätzlich von mir so verstärkt, weil er ja ein sanfter Besuchshund werden sollte.
Wo ich jetzt sehe, mit welcher Begeisterung Loki heftig brummend am Dummy zerren kann (bei einer anderen Helferin, noch nicht mit mir) ahne ich, dass sich das auch als Superbelohnung ausbauen lässt. Und da kommt mir die Frage, was macht Zergeln in aufregenden Situationen mit ihm? ZB denke ich an Katzensichtung oder Hundebegegnung. Puscht ihn das dann noch mehr auf, und verschärft damit den Stress oder eignet sich Zergeln zum Stress abreagieren auf freudige Weise. Vielleicht so ähnlich wie die Futterhand?
Von Euch arbeiten doch viele mit Beißwurst oder Beißkissen. Was habt Ihr da für Erfahrungen? Speziell zwei Fragen hab ich: Kann das Zergeln überhaupt zu einer gaaaanz tollen Belohnung werden, wenn er es erst mit dem Futterdummy lernen muss? Würde ich in den genannten heiklen Situationen seine aggresive Stimmung damit steigern?
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]
Dummy zergeln ist bei uns kontraproduktiv. Ich gehe davon aus, dass du den Futterdummy meinst. Den bringt mir Joschi und dann bekommt er aus selbigem ein Leckerlie.
Wir zergeln mit Seil und besonders beliebt mit Ball.
Tschüssi Ille und Joschi für immer im Herzen
************************ Ich kann meinem Hund nicht so viel Gutes tun, wie er mir selbst guttut! Ille
Also meine Jungs sind nach Zergelspielen (egal ob mit "Dummy" und Frauchen oder dem Lumpen mit dem Ärmel) immer besonders ausgeglichen. Denke aber das kommt auch auf den einzelnen Hund an und auf seine Motivation sich überhaupt auf das Zergeln einzulassen
_________________________________________________ Viele Grüße von Christine mit den 3 1/2 Flauschis Berry für immer in meinem Herzen und Neo, Dark & dem kleinen Colonel im Hier und Jetzt
Erstmal grundsätzlich: Zerrgeln ist Beutespiel, verstärkt also natürlich NICHT aggressives Verhalten. Das sind zwei getrennte Verhaltenskreise, und gerade das spielt ja im Sport-Schutzdienst eine große Rolle.
Was passieren kann, ist, daß ein Hund, der darin ungeübt ist und der trieblich (zu) hoch gefahren wird, unansprechbarer wird, frei nach dem Motto: Trieb macht blöd. Den richtigen Umgang damit müssen Hund und Halter gemeinsam lernen.
Was zu Aggression führen könnte, wäre höchstens, wenn man den Hund zuviel/zu oft frustet. Auch hier: richtiges Spiel will gelernt sein.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Wo ich jetzt sehe, mit welcher Begeisterung Loki heftig brummend am Dummy zerren kann (bei einer anderen Helferin, noch nicht mit mir) ahne ich, dass sich das auch als Superbelohnung ausbauen lässt. Und da kommt mir die Frage, was macht Zergeln in aufregenden Situationen mit ihm? ZB denke ich an Katzensichtung oder Hundebegegnung. Puscht ihn das dann noch mehr auf, und verschärft damit den Stress oder eignet sich Zergeln zum Stress abreagieren auf freudige Weise.
Genau das müsstest du ausprobieren, denk ich. Am besten natürlich unter fachlicher Anleitung. Es liegt zum Teil auf einfach daran, wie ausgeprägt der Beutetrieb ist. Juni ist ein Hund, der sehr schnell, sehr hoch im Trieb fährt. Daher kann ich Zergelspiele im Moment noch nicht als Alternative zum Wild anbieten. Sie fährt dann zu hoch und ist den ganzen Spaziergang aufgeregt, weil es könnte ja ein Zerrspiel geben. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir es irgendwann nutzen können. Sie lernt nämlich im Training langsam immer mehr Impulskontrolle. Danach braucht sie immer 2-3 Tage Pause und dann kann man mit ihr mal wieder zergeln.
Aggression wird ein Zerrspiel nicht auslösen, aber durchaus Verhalten, dass du dir nicht unbedingt wünschst. Ist Juni z.B. hoch im Trieb, sind Fremdhundkontakte schwierig, weil sie die dann gerne jagt. Sie muss erst wieder runterkommen und dann darf sie auch wieder Kontakt aufnehmen.
Liebe Grüße Linda, Juni und Piri mit Sire Ben im Herzen vereint. ___________________________________________________________________________
"Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege. Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen. Es wird kein Tag vergehen, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen." (Verfasser unbekannt)
Obwohl Anni ja auch sehr schnell hochfährt, kann ich gut mit ihr zergeln. Sie gibt problemlos alles aus, egal ob Seil, Stofftier, Schafsfell oder was auch immer. Ich wechsel immer mal wieder ab, ob sie "aus" gibt, oder "gewinnt". Lass ich sie gewinnen, läuft sie entweder eine kleine Runde mit ihrer Trophäe und bringt sie mir dann zum weiterzergeln, oder sie hält sie mir sofort wieder hin.
Für Anni ist es ein schönes Spiel und durchaus geeignet zum Stressabbau.
DAnke für Eure (ersten?) Kommentare. Das ist scheinbar wieder ein weites Feld. Loki kann ja seine Impulse eher zu gut kontrollieren. Jedenfalls kontrolliert er sie besser als ich. DA kommen wir quasi vom anderen Ufer, im Vergleich mit den meisten von Euch. ERstmal macht es mir Spass, dass Loki überhaupt so schön aus sich heraus gehen kann. Auch wenn Ihr das als seehr ruhig bezeichnen würdet.
Beute vs. Aggro: Ist das Fassen und Aufbrechen der Beute am Ende nicht schließlich auch ein aggressiver Akt, wenn auch mit dem Ziel des Fressens und nicht dem, den Feind zu vernichten??
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Zitat Was zu Aggression führen könnte, wäre höchstens, wenn man den Hund zuviel/zu oft frustet. Auch hier: richtiges Spiel will gelernt sein.
Bedeutet oft und schnell genug gewinnen und fressen lassen mit Fingerspitzengefühl?
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Zitat von Elektra im Beitrag #4Erstmal grundsätzlich: Zerrgeln ist Beutespiel, verstärkt also natürlich NICHT aggressives Verhalten. Das sind zwei getrennte Verhaltenskreise, und gerade das spielt ja im Sport-Schutzdienst eine große Rolle.
Das finde ich viel zu einfach gedacht.
Es kann beim Zergeln auch um Besitzanspruch gehen oder im (Beute-)Spiel anfangen und dann zu einem Besitzstreit werden. Bei Hunden oft zu sehen. Zwischen Mensch und Hund nicht so oft, aber durchaus möglich. Je nach Hund ist auch diese Konkurrenz-Kampf-Sache mit im Spiel - ohne immer ein Problem zu sein.
Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob das immer so richtig ein Beuteding ist. Zwar werden natürlich Bewegungen aus dem Beutebereich ausgeführt und natürlich irgendwie auch darüber verstärkt, aber ich glaube, bei manchen Hunden ist Spiel und Beute dennoch sehr stark getrennt. Erst recht, wenn man ihnen das Zergeln über andere Motivationen beigebracht hat.
Und auch im Menschensport sieht man, wie aus Spiel Ernst werden kann. ;)
Zitat Was zu Aggression führen könnte, wäre höchstens, wenn man den Hund zuviel/zu oft frustet. Auch hier: richtiges Spiel will gelernt sein.
Bedeutet oft und schnell genug gewinnen und fressen lassen mit Fingerspitzengefühl?
Ah, doch wirklich mit Futterdummy, nicht mit Spieli.
Mit einem Dummy würde ich das nicht machen wollen. Ich hab keine Lust - egal unter welchem Umstand - meinem Hund beizubringen, dass wir zum Essen Wettzerren veranstalten. ;) Eigentlich übe ich ja ständig was Anderes mit ihm, nämlich Zurückhaltung und Gelassenheit beim Essen. Das Höchste der Gefühle ist da für mich Futtertreiben und da wäre es mir schon lieber, wenn ich da eine besseren diskriminativen Stimulus hätte als nur meinen Marker und die Art, wie ich das Futter präsentiere. :/
Von daher habe ich sowas auch nie probiert. Aber vielleicht ja andere?
Nun, Loki interessiert nur eine fressbare Beute und keine zum Spielen.
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Salias und ich haben das Zergeln rein zufällig aus der Not heraus gelernt. Salias geht zwar sehr gerne Gassi, ist dann aber doch jedesmal froh, wenn wir wieder Zuhause sind. Das betrifft ganz besonders das erste Morgengassi. Nachdem mehrere Kopfkissen und Bettdecken ihr Leben lassen mussten bin ich per Zufall auf Zergeln als Alternative gestossen. Inzwischen kann ich ihm jedesmal wenn er Stress hat, die Alternative "zergeln" anbieten. Das Kommando ist "such die Kordel" Ihr solltet mal die Galoppsprünge sehen, wenn Salias seine Kordel sucht. Dann wird gezergelt was das Zeug hält. Manchmal gewinnt er, manchmal gewinne ich und wenn ich ganz lieb bitte, dann kann Salias sogar ein "aus" Er kann mir nämlich nix abschlagen Ich hab den Eindruck es hilft ihm. Es hilft ihm, mit den Gefühlen die gerade in ihm toben fertig zu werden. Und was hilft hat recht, oder?
Also so Studien an Menschen besagen lt Buch (Lernfall Aggression), dass es nichts Besonders bringt, wenn man seine Aggression sozusagen raus lässt. Man kann auch einfach so lange Kopfrechnen machen oder sonstwas, einfach etwas, was damit nichts zu tun hat, was ablenkt, und ist hernach genauso unaggressiv. Aaaber: Ich denke, es hilft einfach enorm, in dem Moment, die Wut, den Frust nicht anders abzulassen. Kopfrechnen erfordert mehr Impulskontrolle, würde ich mal meinen, als eine körperliche Aktivitöt zum Saurauslassen. :) Draufhauen oder Wegrennen ist einfach die natürlicher Weise naheliegendere Variante als Wölkchenzählen oder Blumenbetrachten. ;)
Amy und mir hilft das Zergeln sehr beim Autotraining.. sie fordert es richtig ein.. und auch bei sonstigen Sachen setze ich das gerne ein um mit Amy unbeschadet an den Sachen vorbei zukommen.. manchmal trägt sie es auch danach gerne ein bis zwei meter.. dann ist ihr das Spieli egal..
LG Sandra mit kleinem küßchenverteilenden Monster Amy und Kater namens Kater sowie Sieta, Ladygolana und Sam
--------------------------------------------- Der kleinste Schritt zum Glück ist sich glücklich zu schätzen ohne erst einen Grund dafür zu suchen (Unbekannt)
Zitat Das finde ich viel zu einfach gedacht. Es kann beim Zergeln auch um Besitzanspruch gehen oder im (Beute-)Spiel anfangen und dann zu einem Besitzstreit werden. Bei Hunden oft zu sehen. Zwischen Mensch und Hund nicht so oft, aber durchaus möglich.
Das war ja auch keine wissenschaftliche Abhandlung, deshalb stand da "grundsätzlich". Daß es Ausnahmen und "wenns und abers" gibt, sagt ja schon, daß ich auf den Frustaspekt hinwies. Geht ein Hund allerdings auf eine Konkurrenzschiene, hat das auch mit Beute nicht mehr viel zu tun, dann hast Du IMHO eher schon einen fast oder richtig linkslastigen, der eher den Menschen dahinter meint. Das muß man natürlich differenzieren.
Daß wir hier über das Zerrgeln mit einem Futterdummy reden, hatte ich leider auch überlesen. Das würde ich tatsächlich auch nicht machen, da wäre mir die Gefahr zu groß, daß der Hund letztlich Futter verteidigt.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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