Zitat Weil der Mensch versagt hat, aber wenn es keinen anderen Weg mehr gibt, dann braucht es einen Menschen der wenigstens den Hund erlöst. Und sei es durch diesen letzten schweren Schritt.
Dieser Gedanke tut mir fast körperlich weh, ich kann dieses Thema nicht ohne Emotionen angehen. Denn diesen letzten Schritt zu entscheiden, hieße für mich, dass ich aufgeben müßte, weil der Hund keine Lebensqualität mehr erreichen könnte. Egal was ich tue oder tun könnte.
Zitat Und bei dem Beispiel von der : was ist denn aus Ben und Athos geworden? Nach wie vor , ist es DAS woran ich mich orientiere. Das Unmögliche möglich machen, mit Liebe und Geduld und zeit und auch Geld für Behandlungskosten.
Athos und Ben waren gefährlich, aber keine geladenen Waffen mit kaputter Sicherung und aversiver Diensthundeausbildung. Und sie waren nicht zusätzlich dauerhaft schmerzhaft krank. Beide konnte ich immer anfassen, anleinen, Beißkörbe aufsetzen - das alles ging mit dem Malinois nicht.
@ Silke Das Verklagen hätte an den Problemen des Hundes ja nichts geändert, also keine Lösung für die eigentliche Frage.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Elektra im Beitrag #107 Beide konnte ich immer anfassen, anleinen, Beißkörbe aufsetzen - das alles ging mit dem Malinois nicht. .
ja drum:
Zitat von animonda im Beitrag #103 und es gibt sicher Hunde , für die der letzte Gang eine seelische Erlösung ist. .
und falls nicht behandelbare chronische Schmerzen mitspielen , auch eine körperliche.
Aber trotzdem trifft die Entscheidung der HH........ und muß sich fragen ob er alles getan hat und er muß mit der Entscheidung leben. Es auf den Trainer "abzuschieben" oder zu sagen, der weiß nicht mehr weiter und sagt "einschläfern" , ist FÜR MICH , keine Alternative. Da bin erstmal ICH gefragt, neue Wege zu finden.
Zitat von Mydog im Beitrag #104Ich halte mich hier raus, weil ich nur Entscheidungen zu treffen habe für die Lebewesen, die mir anvertraut sind. Und da stand ich noch nie vor einer solchen Entscheidung.
Und ich würde mir auch immer nur eine Meinung in einem ganz konkreten Fall bilden, den ich kenne und einschätzen kann. Deshalb macht - für mich persönlich - die theoretische Diskussion darüber keinen Sinn.
Trifft es sehr gut, wie ich finde
Liebe Grüße
Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia
guste1970
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02.04.2014 22:25
#109 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers?
Zitat Das Verklagen hätte an den Problemen des Hundes ja nichts geändert, also keine Lösung für die eigentliche Frage.
Ich weiß, deshalb schrieb ich, ich kann nicht emotionslos an dieses Thema gehen . Es ist ein Leben und ich kann den Gedanken nicht verdrängen, dass es eine Chance gehabt hätte, hätte haben können. Sollen, Müssen. Diesem Hund nützt es nix mehr , aber wenn der Verantwortliche (oder die) nie wieder aus einem Hund eine so bedrohliche und unberechenbare Waffe machen können, dass der Hund als Hund leben darf, dann wäre dieser verlorene Hund nicht ganz umsonst.... ach Mist, er lebt noch aber hat keine Chance mehr. Mich kotzt das an, sorry.
Ich finde es ja echt interessant, dass in dieser theoretischen Diskussion, in der es ja nur um die Theorie geht, darauf hingewiesen wird, dass es nur theoretisch ist, keiner etwas zu meinem persönlichen Beispiel sagt.
Ich hätte mit Nachfragen gerechnet, sogar mit unangenehmen, ob wir den wirklich alles versucht haben? Ob es nicht eine andere Möglichkeit gab? Ob wir den Hund zu früh aufgegeben haben? Was denn so schwer war, dass wir diese Entscheidung getroffen haben? Und vieles mehr.
Herzliche Grüße Kerstin&Blue mit Pflegemaus Lia und Maya, Hugo und Mini immer im Herzen
Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will. (Anatole France)
Zitat von KerstinKatharina im Beitrag #110Ich finde es ja echt interessant, dass in dieser theoretischen Diskussion, in der es ja nur um die Theorie geht, darauf hingewiesen wird, dass es nur theoretisch ist, keiner etwas zu meinem persönlichen Beispiel sagt.
Ich habe den Grund dafür schon genannt:
Zitat von Mydog im Beitrag #104Und ich würde mir auch immer nur eine Meinung in einem ganz konkreten Fall bilden, den ich kenne und einschätzen kann.
Ich kenne Euch nicht, kannte den Hund nicht und auch Fragen würden mich nicht in die Lage versetzen, die Situation beurteilen zu können.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Zitat von KerstinKatharina im Beitrag #110 Ich hätte mit Nachfragen gerechnet, sogar mit unangenehmen, ob wir den wirklich alles versucht haben? Ob es nicht eine andere Möglichkeit gab? Ob wir den Hund zu früh aufgegeben haben? Was denn so schwer war, dass wir diese Entscheidung getroffen haben? Und vieles mehr.
Von meiner Seite aus, kann ich mich nur wiederholen: es ist die Entscheidung des Halters. In eurem Dobi "Fall" : Es war eure Entscheidung, es gab für Euch keine andere Möglichkeit. Sonst hättest Du/ihr ja nicht so entschieden? Warum soll ich das in Zweifel ziehen?
Aber wenn Du das gerne weiter erklären willst, und Dir das hilft, es jetzt mit Abstand nochmal oder überhaupt erstmal (?) zu verarbeiten, dann nur zu.
Liebe Grüße
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guste1970
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02.04.2014 22:51
#113 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers?
Kerstin, diese theoretische Diskussion ist leider nicht nur theoretisch und geht einem schon an die Nieren, das Gemüt, es geht einem unter die Haut.
Zitat Ich hätte mit Nachfragen gerechnet, sogar mit unangenehmen, ob wir den wirklich alles versucht haben? Ob es nicht eine andere Möglichkeit gab? Ob wir den Hund zu früh aufgegeben haben?
Du setzt dich für Hunde ein, sie sind dir wichtig, warum sollten wir das mit solchen Fragen in Frage stellen? Ich diskutiere nicht um`s Diskutieren Willens, die Entscheidung durfte nicht einfach gewesen sein. Vielleicht will keiner drauf rumhacken? Ich glaub ich bin hier erstmal raus.
Du bist da außen vor, Du hast auch keine theoretische Meinung geäußert.
Andere sehr wohl und ich finde manche fast "vermessen". Sorry wenn ich es so ausdrücke.
Das ist das schöne, man kann sehr viele verschiedene Meinungen in einer Diskussion kennenlernen. Man kann auch sich selbst ein Urteil bilden, wie man zu den verschiedenen Standpunkten steht, aber man kann keinem seine eigene Meinung absprechen
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Zitat von animonda Das ist das schöne, man kann sehr viele verschiedene Meinungen in einer Diskussion kennenlernen. Man kann auch sich selbst ein Urteil bilden, wie man zu den verschiedenen Standpunkten steht, aber man kann keinem seine eigene Meinung absprechen
Iris,
Du bringst es auf den Punkt.
Ich bin ja selber sehr interessiert an den verschiedenen Meinungen. Finde es aber teilweise heftig wie grundsätzlich die Meinungen sein können.
Ich glaube daran, dass es eben auch etwas zwischen "schwarz" und "weiss" gibt. Und es manchmal die beste Lösung für einen Hund sein kann, auch ganz theoretisch.
@ Silke,
danke für Deinen Fürspruch, dass Du es als gegeben nimmst was wir für unseren Hund entschieden haben, empfinde ich als "Vertrauensbeweis". Danke.
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guste1970
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02.04.2014 23:16
#117 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers?
Zitat Andere sehr wohl und ich finde manche fast "vermessen". Sorry wenn ich es so ausdrücke.
Und ich bin hier raus. Genau dieses
Zitat und ich finde manche fast "vermessen"
- Denken führt dazu. Das ist uns eigen, jeder bezieht sich auf seine Meinung, Religion und schon fallen wir übereinnander her . Über Tod und Leben zu entscheiden, wer will da entscheiden was "vermessen" ist bei einer Meinung? Ist eine andere Meinung als die eigene "vermessen"? Wer will denn schon darüber nachdenken, freiwillig?
Und wenn es hier wer tut, bei diesem heiklen Thema, finde ich es gut. Und ich finde alle Einwände gut, denn ehe dieser Schritt entschieden wird/werden muß, sind mir tausend Einwände lieber als Gleichgültigkeit oder zu schnelles Aufgeben.
Zitat von guste1970 im Beitrag #117Über Tod und Leben zu entscheiden, wer will da entscheiden was "vermessen" ist bei einer Meinung? Ist eine andere Meinung als die eigene "vermessen"? Wer will denn schon darüber nachdenken, freiwillig? Und wenn es hier wer tut, bei diesem heiklen Thema, finde ich es gut. Und ich finde alle Einwände gut, denn ehe dieser Schritt entschieden wird/werden muß, sind mir tausend Einwände lieber als Gleichgültigkeit oder zu schnelles Aufgeben.
Silke,
sorry, ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Jeder soll und darf seine Meinung haben und das ist gut so. Und ich will niemanden angreifen.
Worum es mir mit dieser Aussage ging: niemand soll bitte ausschließen, dass es Hunde gibt, bei dem eben der von Barbara erwähnte Punkt erreicht ist.
Zitat von Elektra im Beitrag #99... Das hieße aber auch, es gibt immer einen, der es besser kann und keine Grenzen, oder? Die Frage wäre da, ob das so stimmt oder es nicht doch den "point of no return" gibt. Es soll ja Hundetrainer geben, die sich solche Aussagen nicht leicht machen, wirklich Ahnung haben und und und ... ...
Herzliche Grüße Kerstin&Blue mit Pflegemaus Lia und Maya, Hugo und Mini immer im Herzen
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Tja, das ist halt der Punkt und auch der Grund, aus dem ich mich von Anfang an aus dem Thread raushielt: Es gibt immer, sowohl bei der Einschätzung eines Einzelfalls, als auch, wenn es um den Lebenswert von TS-Hunden hier oder im Ausland geht, soviel, was eine Rolle spielt/spielen sollte, daß solch theoretische Diskussionen meist nur zu verhärteten Grundsatzdebatten führen, die viel zu gerne auch noch ausarten.
Was hätte hier, insbesondere unter dem ursprünglichen Betreff und Thema denn stehen bzw. entstehen sollen? Trainerschelte? Kollektive Empörung? Wir kennen diesen Trainer nicht, nur die Beschreibung des Halters. Der war sicher bemüht, alles richtig darzustellen, hat aber nun einmal nur den subjektiven, seinen Hund liebenden Blickwinkel. Man müßte da doch wenigstens diesen Trainer fragen, WARUM er das gesagt und ob er das wirklich so, wie es rüberkam, gemeint hat. Nichtmal das weiß man so sicher.
Dann wäre zu trennen zwischen Tierschutz hier und im Ausland, um -ethisch und emotional gesehen- den Begriff "lebenswertes Leben" auch nur annähernd zu definieren.
Eine ganz andere Ebene wäre die der Menschen. Was machen wir falsch, in Zucht, Haltung, Tierschutz, Verhalten mit uns anvertrauten Lebewesen, unserem Blick auf die Rolle, die sie für verschiedene Menschengruppen spielen. Was müßte sein? Was ist Realität? Was läßt sich ändern, was nicht?
Wut und Empörung sind verständlich, aber was hilft "hätte, könnte, sollte" den aktuell vor sich hinvegetierenden Hunden?
Und das sind nur Ausschnitte dessen, was man in punkto Recht oder Unrecht von Hunden in Tierheimen bedenken müßte.
In Verhaltensfragefällen ist es ähnlich. Ja, die Menschen müßten eine bestimmte Einstellung haben. Haben sie oft aber nicht. Hilft es dem Hund DANN, ihn dort zu lassen? Ja, der Halter müßte mit dem Hund arbeiten, aber was, wenn seine Lebensumstände bestimmte Maßnahmen nicht möglich sein lassen? Oder noch schlimmer, wenn er einfach nicht in der Lage ist, einen Hund mit bestimmten Problemen zu führen und es aufgrund persönlicher Gestricktheit auch nicht lernen wird/kann? Seppl und Seppls Ex-Frauchen war so eine Paarung, die sich gegenseitig nicht guttun konnte, bei aller sehr wohl vorhandenen Liebe. Und nicht jeder Trainer kann dann jeden Hund mal eben selbst übernehmen. Darf er dann nicht zur Abgabe raten oder, in spezifischen Ausnahmeproblemkonstellationen ggf. zur Einschläferung?
Ich sage: Es kommt auf den Trainer an, darauf, wie gut und erfahren er WIRKLICH ist. Einer wie Esther, einem wie Peter würde ich da vertrauen, einem, der Hunde, angeblich, um sie vor der Tötung zu bewahren, mit Freßnäpfen prügelt, eher nicht.
Hier gibt es tausend "wenns und abers", und aus meiner Sicht ist DAS das einzige, was man dazu sagen kann und sollte.
@ KerstinKatharina Glaubst Du wirklich, daß hier jemand mit Dir in einem öffentlichen Bereich über einen offenbar so schmerzvollen Bereich Deines Privatlebens diskutieren wird? Ich würde Dich dazu maximal FRAGEN und das auch nur in einem direkten persönlichen Gespräch, aber sicher in keinem anderen Rahmen.
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Was mich hier so umtreibt ist einfach, es gibt scheinbar gute Gründe für die Tötung eines Tieres, es gibt scheinbar keinen anderen Ausweg ohne zusätzliches Leiden für das Tier. Ist das aber auch die Absolution für unser Tun? Ich glaube nicht! Erst maßen wir uns an unglaubliches Elend über die Tiere zu bringen. Und dann töten wir sie. Manchmal verständlich, manchmal vielleicht notwendig. Aber richtig? Moralisch gerechtfertigt? Ich glaube einfach nicht, dass man sagen kann, wenn das Tier so und so reagiert, dann darf man es töten. Ich denke, das ist zu kurz gesprungen. Unsere moralische Verantwortung geht weiter. Wenn wir nicht anders können, dann müssen wir das auch auf unser Gewissen nehmen. Es mag vielleicht notwendig erscheinen ein Tier zu töten. Aber ist es deswegen auch in Ordnung?