Nachdem ich mich nun ja Vorgestellt habe wollte ich gleich mal eure Meinung zu meinem "Hundeproblem" erfahren
Also (ich hoffe es wird nicht zu lang), mein 2 Jähriger kastrierter Rüde Lakritze bereitet mir zunehmend Stress bei Hundebegegnungen . Ich Schilder einfach mal kurz die Situation.
Lakritze kommt aus Spanien und hat dort erst auf der Straße und dann im Tierheim. Mit 8 Monaten kam er durch eine Vermittlerin nach Deutschland. Auf der Suche nach dem passenden Hund habe ich mich sofort in ihn verliebt. Er ist ein total lieber, verschmuster Hund und ist einfach nur perfekt für mich. Er fordert mich total raus und Apportieren mit ihm macht total Spaß und mitlerweile klappt das auch ganz gut.
Nun ja, sobald wir das Grundstück verpassen bin ich Luft für ihn. Er läuft gut an der Leine aber Blickkontakt ist nicht mehr mörglich. Ich habe das Gefühl das er total unter Strom steht und ständig für eine "Gefahr" gewappnet ist. Sobald dann ein Hund auch nur in Sichtweite kommt macht er sich total groß und fixiert den Hund. Er lässt sich weder durch Spielzeug noch Leckerlies oder sonstwas ablenken. Kommt der Hund dann näher flippt er total aus und bellt und knurrt. Besonders schlimm habe ich dieses Verhalten bei sehr kleinen Hunden beobachtet. Die anderen Hundebesitzer ziehen ihre Hunde dann natürlich sofort weg sodass ein Kontakt kaum möglich ist. Sobald Lakritze den anderen Hund aber begrüßen oder gar mit ihm spielen durfte ist er total lieb und auch vorsichtig.
Anders ist dieses Verhalten aber wenn ich mit ihm Fahrrad fahre. Dann intressieren ihn die anderen Hunde nicht im Geringsten und er läuft ohne Stress zu machen an ihnen vorbei.
Vor einiger Zeit ging ich mit Lakritze zur Hundeschule in unserer Nähe. Die ersten Paar Male lief alles super, Lakritze bellte an Anfang aber nachdem alle Hunde toben durften lief es super. Dann stand der Spaziergang an, das heißt die Hunde durften sich erst nicht begrüßen, es hieß ich soll ihn auch nicht schnuppern lassen. Als Lakritze wieder total ausflippte hieß es ich soll ihn im Würgegriff auf den Boden drücken. An diesem Moment war es für mich vorbei. Ich schnappte meinen Hund und fuhr nach Hause. Ich bin immer Konsequent mit ihm aber so eine Konkrete Mordandrohund in diesem Moment ist für mich total inakzeptabel.
Noch ein kurzes Beispiel: Wir haben einen großen Hinterhof an dem Lakritze eine lange Leine hat sodass er wenn wir draußen Arbeiten frei rumlaufen kann. Kommt ein Hund vorbei bellt er und ich sage "Nein" und er setzt sich sofort zu mir und gibt Ruhe. Letztens Allerdings klingelt es an der Tür, Lakritze schießt raus und an der Straße läuft ein Hund. Die beiden kannten sich schon und können sich gar nicht ab. Lakritze läuft auf ihn zu und schnuppert. Die Besitzerin fängt ohne Grund an nach Lakritze zu treten und der andere Hund an um sich zu beißen. Ich bin natürlich sofort hinter ihm her doch es kam schon zu einer Beißerei. Ich war total geschockt. Ich denke zwar das ea nicht bösartig von ihm war doch seit dem bin ich sehr Vorsichtig geworden.
Wenn ich einen anderen Hund auf der Straße treffe versuch ich ihn natürlich ab zu lenken, mit Leckerlies, Clicker, Spielzeug, Abbruch Kommando, Ruck an der Leine, Geschirr griff usw. Doch in diesem Moment bin ich total Luft. Ich kann anstellen was ich wil l
Vielleicht hat jemand von euch Tipps wie ich dieses Verhalten in den Griff bekommen könnte. Aufgrund der Tatsache das er aus Spanien kommt kenn ich den genauen Auslöser für sein Verhalten nicht.
Zitat Vielleicht hat jemand von euch Tipps wie ich dieses Verhalten in den Griff bekommen könnte. Aufgrund der Tatsache das er aus Spanien kommt kenn ich den genauen Auslöser für sein Verhalten nicht.
Vielleicht musst du hier erstmal unterscheiden. Dein Hund hat seine ersten Erfahrungen offenbar als Strassenhund gemacht.
Ohne Leine kommunizieren sie völlig anders als mit Leine. Sie können sich völlig frei bewegen, meiden oder sich nähern, niemand außer ihnen bestimmt da irgendwas. Wenn du nun als Halter da bist, ist er ohne oder mit Leine unterwegs. Ohne Leine kannst du ihn schnell in Konflikt bringen, da er deine Nähe sucht und eben nicht so frei agiert. Mit Leine kann er nicht weg, also nochmal einen Einschränkung.
Gib euch mehr Zeit und mehr Abstand zu allem.
Zitat Er läuft gut an der Leine aber Blickkontakt ist nicht mehr mörglich.
Dann läuft er auch nicht gut an der Leine, die Leine ist eine Verbindung zum Halter. Ihr solltet erst mit viel viel Abstand an euren Spaziergängen arbeiten, Abstand zu allen möglichen Ablenkungen.
DU mußt interessant werden, dann erst kannst du ihm zeigen, dass du führst, was auch Schutz heißt. Er kennt das nicht, also erstmal lernen.
Zitat Lakritze schießt raus und an der Straße läuft ein Hund. Die beiden kannten sich schon und können sich gar nicht ab. Lakritze läuft auf ihn zu und schnuppert. Die Besitzerin fängt ohne Grund an nach Lakritze zu treten und der andere Hund an um sich zu beißen. Ich bin natürlich sofort hinter ihm her doch es kam schon zu einer Beißerei. Ich war total geschockt. Ich denke zwar das ea nicht bösartig von ihm war doch seit dem bin ich sehr Vorsichtig geworden.
DAS solltest du unbedingt vermeiden. Nicht er soll regeln. sondern DU. Das ist ein Stück Geduld, Arbeit und wieder Geduld, aber nur so lernst Lakritze, das er deiner Führung vertrauen kann.
Generell ist es schon so das ich Hundebegegnungen meide. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Meistens drehe ich um oder laufe ein Feld um größeren Abstand zu gewinnen, doch wenn der andere Hund ganz plötzlich Auftritt muss ich da leider durch.
An Orten die weit überschaubar sind lasse ich ihn auch ohne Leine laufen und dort lässt er sich auch super Abrufen. Sieht er jedoch einen Hund ist kein halten mehr, desshalb bin ich an Orten wo doch mal ein Hund kommen könnte nur mit Schlepp- oder Führleine Unterwegs.
Danke für deinen Beitrag zur Leinenführigkeit. Da hast du Wahrscheinlich recht... Es ist nur so das Lakritze am Anfang gezogen hat wie nichts gutes. Nur läuft er ohne ziehen am der Leine. Vielleicht hab ich das falsch gedeutet. Aber das ist doch schonmal ein Anfang oder ?
Für mich hört sich das durchaus nach Stress für Lakritz an, allerdings natürlich auch für Dich .
Du clickerst ja schon. Ich an Deiner Stelle würde wohl tatsächlich wieder ganz von vorne anfangen, damit er Dich draussen auch wahrnimmt und ihr gemeinsam spazieren geht. Heisst konkret draussen jeden BLickkontakt clickern und mit hochwertigen Leckerlis belohnen! An der Schlepp oft ranrufen und ihn kurz ins Signal nehmen, natürlich fleissig clickern und belohnen wenn er irgendwas machen kann. Mehr Spass in die Spaziergänge bringen, z.b. rufen und Leckerlis im Gras suchen, oder ranrufen und ein paar Meter gemeinsam rennen, ihn über einen Baumstamm oder Ast hüpfen lassen. Einfach dass er merkt, mit Frauchen draussen ist toll, die hat immer tolle Ideen. Sprich, Du musst Dich interessant machen. Das ganze natürlich erstmal in reizarmer Umgebung, also da wo nicht gleich andere Hunde sind.
Das draussen ignoriert zu werden kenne, bzw. kannte ich auch sehr gut. Mit ganz viel üben, Click for Blick ohne Ende, hochwertige Belohnung bei jeder Umorientierung (nicht nur Futter geben, sondern auch z.B. Spieli oder Futter suchen lassen etc.) habe ich da einen Fuß in die Tür bekommen. Aber das muss man ohne Auslöser üben. Bei uns ist es auch noch lange nicht richtig gut oder perfekt, immer noch sehr wechselhaft, aber doch immer öfter einigermaßen erfolgreich.
Die Situationen, dass er zur Tür rausschiessen kann, solltest Du unbedingt vermeiden. Aber das weißt Du ja schon selber.