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 Pflicht und Kür (öffentlich)
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Lini Offline

mit facettenreichem Mottchen und höchst aristokratischem Schafschubser und: Tante "Klein Ben"


Beiträge: 4.836

19.07.2013 21:53
#16 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von DonQuijote im Beitrag #14
Wenn Sancho die Wahl zwischen Wald und Straßencafe hat, würde er sicher auch Wald nehmen.

Na klar, das heißt ja auch nicht, dass jeder besuch im Café negativ ist. Ich habe da aber den entscheidenden Vorteil, dass fast jederzeit jemand Zuhause ist und Ben da bleiben kann. Als Einzelperson sieht das natürlich ganz anders aus.

Ich werde jetzt nicht noch näher auf die Ansprüche eingehen, da es anscheinend irgendwie negativ besetzt ist. Ich hatte nicht vor, damit auszudrücken, dass mehr oder weniger Anspruch besser ist. Sondern die Frage, was einem selbst wichtig ist. Aber verschiedene Ansprüche, die hat doch jeder an das Leben und auch an die Hunde, was alleine schon in der Hundeauswahl ersichtlich wird. Das ist doch auch schön so, sonst wäre es langweilig.
In manchen Dingen bin ich sicher zu ehrgeizig, so habe ich es mir auch zu Herzen genommen, Ben so zu nehmen, wie er ist. Da habe ich schon einen Rüffel von Petra und Frau T. bekommen. Vielleicht ändere ich meine Meinung auch nochmal zum Thema Ansprüche, habe ja noch an die 60 Jahre Zeit. Aber manchmal schadet auch ein wenig Ehrgeiz nicht. Aber wie gesagt, habe ich nur ein Gefühl beschrieben.

Die Frage wäre aber erst mal, ob du Michaela, überhaupt auf der Wiese sitzen möchtest oder nicht?
Kommt bei mir sehr häufig vor, weil ich es einfach mag.

Liebe Grüße Linda, Juni und Piri
mit Sire Ben im Herzen vereint.
___________________________________________________________________________

"Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben,
die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen.
Es wird kein Tag vergehen, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen." (Verfasser unbekannt)

DonQuijote Offline

lauter und auffälliger Prinz ganz ohne Esel, aber gegen viele Windmühlen kämpfend


Beiträge: 2.582

19.07.2013 22:18
#17 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Lini im Beitrag #16


Die Frage wäre aber erst mal, ob du Michaela, überhaupt auf der Wiese sitzen möchtest oder nicht?
Kommt bei mir sehr häufig vor, weil ich es einfach mag.


Ähm, ja, will ich. Wenn ich das nicht wollen würde, wäre ja dieses Verhalten von Sancho gar niemals aufgefallen, weil ich es dann auch nie getan hätte. Es geht nicht nur um Wiesen, sondern auch um Cafes, Parkbänke, Restaurant, Biergarten etc. und sowas will ja wohl fast jeder normale Mensch irgendwann mal, oder?



Liebe Grüße
Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho

Lini Offline

mit facettenreichem Mottchen und höchst aristokratischem Schafschubser und: Tante "Klein Ben"


Beiträge: 4.836

19.07.2013 22:27
#18 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Joa, aber nicht jedem ist das wichtig.

Was hast du denn schon unternommen? Wie und wann genau zeigt sich das "Wachhundverhalten"?

Liebe Grüße Linda, Juni und Piri
mit Sire Ben im Herzen vereint.
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"Seelenhunde hat sie jemand genannt - jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben,
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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

19.07.2013 22:28
#19 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Als allererstes nochmal: im Ausgangsproblem ging es nicht darum, dass der Hund auf der Wiese keine Auszeit nehmen kann. Es ging darum, dass der Hund die Ressource "Sitzendes Frauchen" verteidigt.
Das ist für mich etwas anderes als dem Hund beizubringen, dass er auch Auszeiten hat.

Linda, bitte fühl Dich nicht angegriffen. Es geht hier um ein ganz spezielles Problem, bei dem die Frage "muss man das trainieren" doch gar nicht grundsätzlich beantworten kann.
Natürlich muss ein Hund an unterschiedlichen Situationen lernen dürfen. Aber da muss ich nicht mit auf der Wiese sitzen anfangen, wenn ich vorrangigere Probleme habe. Denn dann komme ich schnell an einen Punkt, wo ich den Hund überfordere, weil ich ihn zu vielen Situationen aussetze.

Zitat
Grob gesagt: Ich habe als allererstes den Anspruch an mich, den Hund sicher und souverän zu führen, was auch bedeutet, dass ich ihm nur Situationen zumute, die er leisten kann.Wenn erausreichend lernen durfte,dassich sein sicherer Hafen bin, dann habe ich den Anspruch, dass er sich auch an mich wendet und die Signale berücksichtigt, die ich ihm gebe, weil ich es besser einschätzen kann, als er.


Sorry, aber das ist unser aller Ziel. Das habe ich mit meinen Hunden aber noch nicht erreicht. Und deshalb setze ich mich mit ihnen auch nicht auf die Wiese. Wenn weniger schwere Situationen noch nicht klappen, dann trainiere ich erstmal die. Ich freue mich für jeden, dessen Hund ihm so vertraut. Ich weiß, dass Ben Dir vertraut, Linda. MIR vertraut Lumpi nicht, dass ich ihn vor dem Mann beschütze, der da gerade mit ihm redet. Soweit sind wir einfach nicht.

Nochmal: ja, man sollte das üben - WENN der Hund soweit ist!

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

19.07.2013 22:44
#20 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Also erst einmal, ich kenne das Problem. Richy wacht und dort wo wir sind, da ist überhaupt sein Territorium. Im Grunde möchte er die Regeln aufstellen, die für den jeweiligen Platz gelten und an die sich alle Zwei- wie Vierbeiner zu halten haben.

Für mich ist das keine Frage, ob die Situation statisch oder dynamisch ist. Das Verhalten meines Hundes ist nicht generell in unterschiedlichen Situationen anders, es wirkt sich beim Vorbeigehen nur kurzfristiger aus. Insofern macht es in meinen Augen keinen Sinn erst - oder ausschließlich - Sitationen in Bewegung zu üben. Da gibt es kein entweder - oder, sondern es sind einfach unterschiedliche Ansätze, mit denen ich das Verhalten verändern möchte.

Wobei ich gerade die ruhigen Momente auf einer Bank, auf der Wiese, auf einem Baumstamm im Wald, am See usw. inzwischen als sehr intensiv und uns alle drei entspannend erlebe. Was sich dann wiederum positiv auf Hundekontakte, bzw. bei Querida auf die Abrufbarkeit am Wild auswirkt.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

19.07.2013 22:45
#21 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Fortsetzung (Akku war leer...)

Wie Du schriebst Linda, muss ich einschätzen können, was ich dem Hund zumuten kann. Und genau Sa passte die Argumentation nicht. Du hast auch keine anderen Ansprüche. Du hast nur einen Hund (von einem anderen weiß ich nix), dem Du die beschriebene (!) Situation schon zumuten kannst. Könntest Du das nicht, dann wäre Dir Frage nach "sollte man explizit das trainieren" von Dir auch anders beantwortet worden. Ich gebe Dir ja Recht, dass man es trainieren sollte. Wenn ich das vom Hund verlangen kann.

Zitat
Aberich dachteeigentlich, dasVorwissen über mich würde ausreichen, um zu dem Schluss zu kommen, dass ich soetwas nicht mit Anspruch meine.


*hüstel* Dass WIR Dich kennen, heißt aber nicht, dass jeder, der hier im öffentlichen Bereich liest weiß, was Du damit meinst. Die meisten da kennen Dich, Ben und Eure Geschichte nämlich nicht

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Karl Valentin

guste1970 ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2013 22:51
#22 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Hm, irgendwie hat hier jeder Recht und doch geht es aneinander vorbei.
Ich finde es sogar sehr wichtig, das sitzen auf einer Wiese zu trainieren. Merle war hyper und ist schnell gestresst, sie sollte es in allen Situationen lernen, das "Runterkommen". Und entspannen.
Und hier hat Linda sicher recht wenn sie schreibt, kleinschrittig aufbauen.
Also sucht man sich dafür eine Wiese, wo erstmal kaum Ablenkung ist, er sein Frauchen nicht verteidigen muß. Und übt Entspannung. Und dann langsam steigern.

Auch Frau T. hat recht. Bei genügend Baustellen ist das Trainieren von "Ressource sitzendes Frauchen" eher nebensächlich. Doch dort fängt man nicht an.

Ich trainiere täglich im Garten die Situation "Ruhe" und auch im Haus. Im Haus brauche ich keine Leine mehr, im Garten häufiger. Ich würde mich mit ihr nicht auf eine belebte Wiese setzen, aber abseits kann sie durchaus runter kommen. Weil wir daran arbeiten. Eine Wiese ist doch nur eine von vielen Möglichkeiten.
Sie sollten es überhaupt lernen können, überall. Dem Hund und seinen Baustellen angepasst, aber ich meine ja. Auf jeden Fall trainieren. Und nicht nur auf der Wiese.

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

19.07.2013 22:52
#23 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Tante_Haha im Beitrag #21
dem Du die beschriebene (!) Situation schon zumuten kannst.

Was, liebe Frau T., würdest du denn dafür als Voraussetzungen ansehen?

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

19.07.2013 22:57
#24 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Dass mein Hund nicht in Panik verfällt, dass er ansprechbar ist, dass er weniger schwierige Situationen schon bewältigen kann zum Beispiel. Aber auch ganz praktisch: wenn ihn z.B. der Weg zu einem Ort wo ich das üben kann, schon so stresst, dass ich ihn überfordere, muss ich mir erstmal den erarbeiten.

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Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
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Karl Valentin

Lini Offline

mit facettenreichem Mottchen und höchst aristokratischem Schafschubser und: Tante "Klein Ben"


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19.07.2013 23:04
#25 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Tante_Haha im Beitrag #19

MIR vertraut Lumpi nicht, dass ich ihn vor dem Mann beschütze, der da gerade mit ihm redet. Soweit sind wir einfach nicht.

Nochmal: ja, man sollte das üben - WENN der Hund soweit ist!


Ich denke aber schon, dass ihr weiter seid, als du denkst.

Die Situation war für mich gar nicht beschrieben, außer auf einer Wiese sitzen!? Für mich wäre jetzt klar, dass ich erst mal ganz ohne problematische Außenreize anfange, ggf. also ohne Menschen- und Hundesichtung. Das wäre doch mit deinen Herren nicht schwieriger, als diese Begegnungen mit den komischen HH, die du sonst immer hast.

Ich wollte lediglich sagen, dass ich immer gerne Situationen trainiere, die über den Alltag hinaus gehen und deswegen sage ich: Ja, das sollte man trainieren. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich auf Alltagssituationen konzentrieren, damit diese optimiert werden. Das ist doch auch nicht schlechter. Nur ein andere Vorgehensweise.

Daraus wurde aber gemacht, ich hätte nur einen höheren Anspruch, weil Ben nicht so viele Probleme hat und ansonsten müsste ich meinen Anspruch herunterschrauben. Ist für einen User, der unsere Geschichte nicht kennt, ebenfalls nicht nachvollziehbar. Das war reine Interpretation und daraufhin habe ich erklärt, warum mein Anspruch trotzdem angemessen sein kann.

Liebe Grüße Linda, Juni und Piri
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missmexx ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2013 23:05
#26 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat von Elektra im Beitrag #1
Ich stolperte gerade an anderer Stelle über eine Aussage, die mir zu denken gibt. Ich habe sie anonymisiert, würde sie aber gerne allgemein einmal diskutieren.

Zitat
Ich kann mit meinem Hund auch ganz schlecht auf einer Wiese etc. sitzen. Er verfällt dann sofort in eine extremes Wachhundverhalten.


Ich würde hier spontan sagen: Gerade, WENN es so ist, würde ich genau diese Situation üben und dem Hund gezielt beibringen, gemeinsam auf einer Wiese zu sitzen und zu "chillen" (wie die Jugend von heute das wohl nennt ;-)), um dafür zu sorgen, daß es so eben nicht sein muß. Denn besonders solche Probleme wirken sich oft auch auf andere Teile des Alltags aus, der Hund zeigt das Verhalten ja auch in anderen Kontexten.

Was meint Ihr dazu?



Wir haben das Problem auch und ich würde gern daran trainieren. Gerade weil es sich auf andere Teile des Alltags auswirkt. In meinem Fall kann ich tatsächlich sagen, dass Hanna im allgemeinen ein guter Wachhund ist. Das hat sicherlich den Vorteil, dass ich mit ihr nachts keine Angst haben muss (um mich-um andere schon...), aber das kann es in meinen Augen eigentlich nicht sein. Es macht sämtliche Hunde- und Menschenbegegnungen mehr oder weniger schwierig.

Sicherlich muss man abwägen, wie weit der Hund ist und was man ihm zumuten kann und was nicht. Meiner Hanna mute ich inzwischen zu, das lernen zu können und zu müssen, allein es bleibt die Frage wie?

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

19.07.2013 23:10
#27 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat
Dass mein Hund nicht in Panik verfällt, dass er ansprechbar ist, dass er weniger schwierige Situationen schon bewältigen kann zum Beispiel. Aber auch ganz praktisch: wenn ihn z.B. der Weg zu einem Ort wo ich das üben kann, schon so stresst, dass ich ihn überfordere, muss ich mir erstmal den erarbeiten.



GErade, wenn ein Hund so leicht in Panik verfällt, würde ich viele ruhige "statische" Situationen üben. Und wenn es direkt vor der Haustür wäre.

Es geht hier aber doch wohl eher um die Frage, ob man territoriales Verhalten hinnimmt und dann entsprechende Situationen meidet oder eher trainieren sollte. Wenn ein Hund seinen Platz, die Dinge oder sein Herrchen/Frauchen verteidigt, bringt das ja wohl eher den menschlichen Begleiter in Panik als den Hund.

Ich weiß noch wie unangenehm es mir im Urlaub war, dass Richy am Hundestrand UNSER Handtuch wild entschlossen verteidigte, gegen JEDEN. Ich hätte getrost meine Sachen da liegen lassen können und baden. Statt dessen sind wir zunächst weit weg vom Trubel (und vom Wasser *seufz) und haben dann Begegnungen geübt. Nach gut einer Woche hatte ich keine Angst mehr um die spielenden Kinder um uns herum.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Toni Offline

wo langjährig unschuldig sitzender Knasti entschädigt wird


Beiträge: 6.180

19.07.2013 23:13
#28 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Tobi hat auch diese "Veranlagung", aber es ist schon besser geworden. Ich setze mich jetzt auch öfter mal auf den Bänkeplatz im Tierheim.
Oder wenn ich mich mit jemanden unterhalte, gehe ich auch schon mal in die Hocke, halte Tobi dann aber auch im Geschirr und berühre ihn um in Kontakt zu bleiben.

Ich denke, wenn man sitzt, kniet oder liegt ist man in Hundeaugen nicht mehr so "präsent" und der Hund "rutscht" da in die Position ungeführt zu sein. Oder man erscheint dem Hund "angriffbarer" und deshalb verteidigt er.

Ich finde auch, dass man daran arbeiten sollte.

**************
Liebe Grüße
Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen

"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."

Jean Donaldson

guste1970 ( gelöscht )
Beiträge:

19.07.2013 23:13
#29 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Zitat
Meiner Hanna mute ich inzwischen zu, das lernen zu können und zu müssen, allein es bleibt die Frage wie?


Immer mal hinsetzen wo nix los ist, eine Wiese, ein Wald, am Feld, Hauptsache einsam. Und dort wird erstmal gekrault aber auch das "bleib" oder "leg dich" geübt. Bei einem Hund der wenig Körperkontakt sucht, würde ich das clickern bzw shapen, sonst würde ich hier sehr bewußt den Körperkontakt als Belohnung und Stimulanz einsetzen. Einfach gezieltes Entspannen.
Hat der Hund das verinnerlicht und bietet es schon an, könnte man drauf aufbauen und mehr Reize zulassen. Oder?

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

19.07.2013 23:15
#30 RE: Hinnehmen oder trainieren? Zitat · Antworten

Seltsam, ich habe jetzt mal alles gelesen, und was mir auffällt, ist an einigen Punkten eine Art Ausschließlichkeit bzw. die Meinung, daß es eine Abfolge geben müßte. Erst muß Hund fit sein, dann ... lese ich mehrfach. Andererseits sage und beobachte ich: Hund wird nicht fit, weil ...

Heißt: Ich habe mit einem hochaggressiven Ben, sobald ich wußte, in welche Richtung mein Training gehen sollte, also nachdem ich Peter gefunden und mich in Bezug auf die Möglichkeiten des Clickers weitergebildet hatte, von Beginn an AUCH daran geübt, daß er statische Situationen "ertragen" kann.

Wenn ich an das denke, was Ute B.-B. auf vielen Seminaren predigte, dann war das u.a., daß Hunde Entspannung lernen müssen und zwar nicht erst, wenn sie ansonsten "fit" sind, sondern als integraler Bestandteil des Trainings auf dem Weg dahin. Das war immer ein Punkt, mit dem ich vollständig übereinstimmte und nach wie vor übereinstimme.

Denn ein Hund, der a) nie lernt, daß er nicht immer Mittelpunkt ist/sein muß und b) nicht die Chance hat, sich tatsächlich mal rauszunehmen und zu entspannen, KANN bestimmte Situationen, gerade statische, gar nicht bewältigen können.

Für mich schließt sich also überhaupt nicht aus, auch mit einem noch unsicheren Hund genau daran zu arbeiten. Und das meint nicht, mit einer Gruppe von Hunden, sondern eben einzeln. Und das meint auch nicht, daß man sich gleich auf die Hundewiese setzen und "tut nixe" einbeziehen sollte, sondern eben, daß man sich irgendwo (das muß keine Wiese sein) mal kurz hinsetzt, den Hund eine Weile streichelt, ein Entspannungssignal aufbauend oder abrufend und dann weitergeht. Und natürlich heißt es nicht, daß man das von Beginn an endlos treiben sollte, sondern eben, daß man es minutenweise aufbaut und steigert, wie jedes Training eben.

Ich war auf diese Weise übrigens über lange Zeit mit Ben immer wieder in einem Biergarten, erst zu Zeiten, wo nicht viel los war und kurz, dann zu anderen Zeiten und/oder länger, und ich habe ihm wirklich ALLES geclickert, bevor ich überhaupt auf die Idee kam, ihm auch Signale zu geben, ihn zu entspannen, aber das tat ich dann irgendwann auch, zeitweise parallel, dann ausschließlich (wobei nah vorbeigehende Menschen und Hunde IMMER geclickert wurden) - und niemand wird abstreiten, daß Ben ein SEHR entspannter Hund geworden ist. Vielleicht auch, weil ich mit einem so hochproblematischen Hund TROTZDEM den Anspruch hatte, "normale" Dinge tun zu wollen und daran halt immer AUCH gearbeitet habe, wenn auch nicht ausschließlich.

So sind meine Hunde alle stadt- und biergartentauglich geworden, sogar der kleine Herr Ilias kann es, wenn es mit ihm auch ist wie mit Sire Ben, er muß es halt nicht unbedingt haben. Aber: Selbst er kann in einem Café oder Biergarten entspannen und entsprechend mit, wenn es nötig oder sinnvoll ist oder er gerade doch mal Lust dazu hat.

Ich glaube übrigens auch nicht, daß man trennen muß zwischen "auf der Wiese sitzen und entspannen können" und "er verteidigt die Ressource Frauchen". Könnte er entspannen bzw. hätte DAS langsam und kleinschrittig gelernt, würde er wahrscheinlich auch Frauchen nicht verteidigen (müssen). Genau deshalb plädiere ich ja für dieses integrale Training, wenn der Hund von Anfang an das richtige lernt, kann er es in andere Situationen übertragen, aber auch nur dann, denke ich.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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