ich habe im Vorstellungsbereich schon mal kutz anklingen lassen, welche "Probleme" ich mit meiner Luna habe. Nochmal kurz zu ihr: Luna ist eine ca 2jährige Dalmi-/Windhundmixhündin aus Gran Canaria; sie wurde auf der Strasse eingefangen und kam dann in eine Perrera und von dort über eine Tierschutzorga nach Ö. Seit 6 Monaten ist Luna nun bei mir- ich bin sehr glücklich sie zu haben, dennoch gibt es einige Probleme. Luna verbellt fremde "komische" Menschen (Stock, Hut, Augenkontakt bzw. wenn sie angesprochen wird) Luna verbellt fremde Hunde (Leinenpöbeln, im BG hängen aufs Feinste) Luna mag keine Fremden in ihrem Territorium (Besuch den sie nicht kennt) Hunde/Menschen die sie bereits kennengelernt hat sind kein Problem- vorrausgesetzt sie sind vertrauenswürdig aus Hundesicht. Bei ihr bekannten Hunden, ist es kein Problem (da ist sie auch unterordungsbereit und zeigt "normales" Sozialverhalten), lernt sie aber einen Hund neu kennen, zeigt sie wenn Kontakt erwünscht ist sehr imponierendes Verhalten, wobei es auch passieren kann, dass es nahtlos in Drohverhalten übergeht (Knurren, Kopfauflegen, T-Stellung). Meistens kommt es zu Drohgebärden wenn der andere Hund sich z.B. nicht ruhig verhält wenn sie ihn beschnuppern will-sprich geht der Hund weg weil ihm/ihr diese "Leibesvisitation" zu intim ist regt sie sich auf und blockt den anderen. Hunde die kleiner sind als sie, liebt sie- egal ob sie von ihnen angesprungen wird oder ihre Individualdistanz sonst massiv unterschreiten. Bei grösseren Hunden reagiert sie meiner Meinung nach unsicher- so nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung. Oder ist sie Rang-/Statusbezogen? Ich hoffe mir kann jemand helfen, damit es für Luna und auch für mich etwas entspannter wird! Vielen Dank schonmal!
Hmmmm. Da kann bei nem Hund aus m Tierschutz vieles Grund sein! Weißt du was über ihre Vergangenheit?
Ansonsten mag Pepe die von dir geschilderten Situationen auch nicht. Er rastet komplett aus und ist dann auch kaum ansprechbar. Ist das bei euch auch so.
Bei Pepe liegt jedoch eine Schilddrüseunterfunktion vor. Hast du lunas Werte mal testen lassen. Bei vielen hunden hängt dieses für uns teils vollkommen irrationale Aggressionsverhalten damit zusammen. Das ist ein super komplexes und kompliziertes thema!
Was Du schilderst scheint mir erst MAl ganz normales Hundeverhalten. Sie ist unsicher, das stimmt. Verhält sich etwas wie Loki, mein Spanier. Ist ja auch schwer für sie an der Leine und mit den vielen Eindrücken. Das Ziel wäre, ihr zu vermitteln, dass Du auf sie aufpasst, dass sie nicht nötig hat, selber solche Begegnungen zu regulieren. Du zeigst ihr, was sie machen soll (Alternativverhalten) und sie lernt schließlich, sobald ihr was komisch vorkommt zu Dir zu kommen.
Also immer viel Abstand herstellen und lieber mal rückwärts gehen, damit sie genug Zeit hat, den anderen Hund zu checken. Alles was ihr Angst macht, kannst Du "schönklickern", also gegenkonditionieren. Dazu gibt es schon viele Threads hier. Da Du dazu viele kleine weiche Leckerli brauchst, müüsen die Mahlzeiten entsprechend reduziert werden.
Ach und was ich selber all zu oft noch verpfusche: Nicht so oft und so weit wie nötig schönfüttern, sondern - wie möglich. Heißt schon anfangen, sobald Luna das "Objekt" sieht, nicht erst, wenn sie sich schon steif macht und auch wenn es vorbei ist hinterher schauen lassen und weiter füttern. Außerdem nicht nur gefährliche Hunde sondern auch Hunde, die ihr gleichgültig sind schönfüttern, weil sie lernen soll: Hunde sind lecker. Zumal oft neben der Größe noch andere Faktoren eine Rolle spielen, die wir nicht merken und unsere Hunde auch erst beim Kontakt mitkriegen. Daher oft das Kippen, erst hin wollen, dann drauf stürzen.
Das soll fürs Erste reichen außer dem Tipp, sobald wie möglich Dir das Ganze von einer richtig guten Trainerin zeigen zu lassen. Der TEufel steckt ja, wie so oft, im Detail.
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
[small]Tiere sind die besten Freunde.
Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]
Die tatsächlichen Gründe wirst Du wohl nie herausfinden. Allerdings sagt ihre Herkunft ja schon eine Menge aus. Sie wurde auf Gran Canaria auf der Straße eingefangen. Wahrscheinlich war das also ihr Zuhause: die Straße. Entgegen vieler Behauptungen von diversen Tierschützern sind Straßenhunde in der Regel nicht immer gut mit Artgenossen sozialisiert. Ihr Leben ist geprägt von Gefahr, Schmerz und großen Entbehrungen. Es herrscht eine große Konkurrenz um Futter, sichere Liegeplätze usw. Gerade Hündinnen werden noch oft von Rüden bedrängt, wenn sie läufig sind und so stehen alle diese Hunde unter enormem Stress, denn jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Vermutlich musste sie in vielen Situationen mit Drohgebärden oder Aggression versuchen ihr Gegenüber einzuschüchtern, um an Ressourcen zu kommen oder um vorzugreifen, dass ein anderer Hund sie zuerst angreift. Und welche Erfahrungen Strasenhunde mit Menschen machen müssen, braucht man auch nicht weiter erläutern. Soviel zu ihren Motiven - oder zumindest zu dem Teil ihrer Motive, die vielleicht eine Rolle spielen
Alles, was mit Rangordnung etc zu tun hat, bitte gleich aus dem Gedächtnis streichen Die ollen Kamellen sin lange widerlegt, auch wenn viele altgediente Trainer und Hundehalter noch an diesen Theorien festhalten.
Deine Aufgabe ist es nun Deine Maus zu schützen, ihr zu zeigen, dass Du die Situationen für sie regelst. Verschaffe ihr den nötigen Abstand, wenn es ihr unangenehm ist. Sie muss auch nicht jeden anderen Hund kennenlernen. Wenn, dann in Situationen, wo Zeit ist, der andere Hundehalter bereit ist es langsam anzugehen. Ich gehe z.B. mit solchen Leuten immer erstmal eine Weile im Abstand an der Leine spazieren. Begegnungen an der Leine: NIE. Hunde können an der Leine nicht kommunizieren, sie können nicht ausweichen und fühlen sich bedrängt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gegenkonditionierung. Jedes Mal, wenn ihr einen Hund oder Menschen seht, passiert etwas Tolles. Bei uns ist das: Blick zum Hund, Click und Leckerchen. So ändert sich langfristig die Emotion, die im Hund beim Anblick ausgelöst wird. Und wie Bara sagte: so oft wie möglich. Auch bei bekannten oder unkritischen Hunden/Menschen das gleiche Spiel.
Es gibt hier einige gute Freds zum Thema clickern. Ich schau mal, dass ich sie später hier verlinke. Du kannst Dich aber auch mal einfach durch die Rubrik "Behaviour" lesen. Egal, ob der Hund Aggressionen gegen Hunde, Menschen, Radfahrer oder Autos zeigt: das grundsätzliche Training ist das Gleiche!
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Die anderen haben ja schon fast alles geschrieben. Woher genau Deine Maus nun so unsicher ist, wird man wohl nie mehr erfahren. Alles in allem hört sich Deine Beschreibung genau so an, wie die meines Hundes, sei es auf Menschen, Besuch oder Hunde bezogen. Dieser kam mit 8 Wochen zu mir und hatte nie schlechte Erfahrungen. Wichtig ist jetzt einfach wie schon geschrieben Gegenkonditionierung zu betreiben. Wir als Mensch-Hund-Team machen das seit 8 Monaten wirklich aktiv und ernsthaft und haben seitdem doch schon tolle Erfolge erzielt! Les Dich einfach erstmal zu dme Thema ein!
Ich kann mich den anderen nur anschließen. Lunas Verhalten Hunden und Menschen gegenüber resultiert ausschließlich aus Unsicherheit. Letztlich hast Du es ja selbst schon erkannt, denn wie Du schriebst, sind Menschen/Hunde, die sie kennen gelernt hat und die aus ihrer Sicht keine Bedrohung darstellen, auch kein Problem. Mein Hund reagierte bei fremden Hunden sehr ähnlich (seit der Kastra hat sich das extrem verschlechtert, deswegen "reagiertE"), sowohl an der Leine als auch im Freilauf. Um noch etwas von Tante Haha zu ergänzen: Ich denke auch, es wäre gut, die Freilauf-Begegnungen zu organisieren. Sie also nicht überall hinstürmen zu lassen, sondern Dir a) die Hunde gezielt auszusuchen (also Hunde die sich zum Beispiel ebenfalls versteifen oder Imponiergehabe zeigen meiden) und b) die HH dann zu bitten, den Hund erst einmal anzuleinen, um dann in der für Euch nötigen Distanz einige Zeit hinterher zu laufen. Dann kann sie "den Feind" in Ruhe studieren, riechen, beobachten und hat die Chance in einem verhältnismäßig entspanntem Zustand zu erkennen, dass es eben kein Feind ist. Erst wenn Du das Gefühl hast, sie interessiert sich kaum noch für den anderen, würde ich sie nach Abspache mit dem anderen HH ableinen. Das ist zugegebernermaßen sehr aufwendig und nicht immer machbar, aber so kannst Du ihr positivere und stressfreiere Hundebegegnungen verschaffen und das wird sich nach vielen, vielen, vieeeeeeelen Wiederholungen natürlich bemerkbar machen. Wenn sie jetzt mit ihrem Imponiergehabe auf den/die Falsche/n trifft und es zu einer eventuell für sie schmerzhaften Prügelei kommt, wird das alles noch wesentlich schwieriger.
Liebe Grüße, Nicole & Señor Rossi...der anstelle des Glücks lieber Jagdobjekte und den nächsten Ärger sucht. ;)
Zitat von Medusa im Beitrag #6Ich kann mich den anderen nur anschließen. Lunas Verhalten Hunden und Menschen gegenüber resultiert ausschließlich aus Unsicherheit.
Das würde ich so allerdings nicht sagen. Aus den Beschreibungen, die wir hier bekommen haben, lässt sich schließen, dass das Verhalten zumindest teilweise einer Unsicherheit geschuldet zu sein scheint. Das ist bei einem ehemaligen Straßenhund, der sich nun einer völlig neuen Lebenssituation und völlig anderen Begegnungssituationen konfrontiert sieht auch sehr wahrscheinlich. Aber zu sagen, das Verhalten beruht "ausschließlich" auf Unsicherheit können wir doch überhaupt nciht sagen. Da können noch viele Faktoren eine Rolle spielen. Das kann territoriales Verhalten genauso sein wie Ressourcenverteidigung bis hin zu richtigem Angstverhalten, also eines das über Unsicherheit weit hinausgeht.
Trotzdem sind die gegebenen Tipps richtig und wichtig, damit hier Ruhe rein kommt. Luna muss lernen, dass sie nicht selbst regeln muss, sondern dass frauchen dafür sorgt, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Und sie soll lernen, dass keiner ihr was tut und dass es Alternativen zu dem bislang gezeigten Verhalten gibt - und zwar bessere.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Medusa im Beitrag #6Ich kann mich den anderen nur anschließen. Lunas Verhalten Hunden und Menschen gegenüber resultiert ausschließlich aus Unsicherheit.
Das würde ich so allerdings nicht sagen. ............ Aber zu sagen, das Verhalten beruht "ausschließlich" auf Unsicherheit können wir doch überhaupt nciht sagen.
Das ist natürlich völlig richtig. Ich hatte mich auf den letzten Satz bezogen "Oder ist sie Rang-/Statusbezogen?" und da ich dies komplett verneinen wollte, dabei völlig falsch formuliert. Sorry.
Liebe Grüße, Nicole & Señor Rossi...der anstelle des Glücks lieber Jagdobjekte und den nächsten Ärger sucht. ;)
zuerst mal vielen Dank für das Interesse, ich versuche auf ein paar Anregungen meinen Senf dazu zugeben
Zitat von Pepe im Beitrag #2 Bei Pepe liegt jedoch eine Schilddrüseunterfunktion vor. Hast du lunas Werte mal testen lassen. Bei vielen hunden hängt dieses für uns teils vollkommen irrationale Aggressionsverhalten damit zusammen. Das ist ein super komplexes und kompliziertes thema!
Luna`s Schilddrüsenwerte sind überprüft und in Ordnung :-)vielen Dank trotzdem für den Hinweis!
Zitat von baraloki im Beitrag #3 Das Ziel wäre, ihr zu vermitteln, dass Du auf sie aufpasst, dass sie nicht nötig hat, selber solche Begegnungen zu regulieren. Du zeigst ihr, was sie machen soll (Alternativverhalten) und sie lernt schließlich, sobald ihr was komisch vorkommt zu Dir zu kommen.
Wie hast du das gemacht bzw wie kann ich versuchen ihr mehr Sicherheit/Vertrauen zu geben? Ausser eben mehr Abstand herzustellen und Alternativverhalten zu formen? Hat dein süsser Spanier auch ähnliche Probleme?
Zitat von Tante_Haha im Beitrag #4Vermutlich musste sie in vielen Situationen mit Drohgebärden oder Aggression versuchen ihr Gegenüber einzuschüchtern, um an Ressourcen zu kommen oder um vorzugreifen, dass ein anderer Hund sie zuerst angreift. Und welche Erfahrungen Strasenhunde mit Menschen machen müssen, braucht man auch nicht weiter erläutern. Soviel zu ihren Motiven - oder zumindest zu dem Teil ihrer Motive, die vielleicht eine Rolle spielen. Deine Aufgabe ist es nun Deine Maus zu schützen, ihr zu zeigen, dass Du die Situationen für sie regelst. Verschaffe ihr den nötigen Abstand, wenn es ihr unangenehm ist. Sie muss auch nicht jeden anderen Hund kennenlernen. Wenn, dann in Situationen, wo Zeit ist, der andere Hundehalter bereit ist es langsam anzugehen. Ich gehe z.B. mit solchen Leuten immer erstmal eine Weile im Abstand an der Leine spazieren. Begegnungen an der Leine: NIE. Hunde können an der Leine nicht kommunizieren, sie können nicht ausweichen und fühlen sich bedrängt.
Ich denke auch sie hat gelernt Angriff ist die beste Verteidigung und nachdem das bis jetzt sehr erfolgreich für sie funktioniert hat bleibt sie bei diesem für sie sich lohnendem Verhalten- wie gesagt es bleibt bis jetzt nur bei Drohungen, abgeschnappt, gezwickt oder gebissen hat sie bis jetzt nicht und ich hoffe es bleibt auch so.
Zitat von Tante_Haha im Beitrag #7 Aber zu sagen, das Verhalten beruht "ausschließlich" auf Unsicherheit können wir doch überhaupt nciht sagen. Da können noch viele Faktoren eine Rolle spielen. Das kann territoriales Verhalten genauso sein wie Ressourcenverteidigung bis hin zu richtigem Angstverhalten, also eines das über Unsicherheit weit hinausgeht.
Also ich glaube ein Teil davon ist in jedem Fall uch territorial motiviert- vielleicht wird aber territorial Verhalten durch Unsicherheit verstärkt?
Wir werden jetzt auf jeden Fall mit dem Clickern beginnen- Clicker ist schon besorgt und viele tolle Leckerlis sowieso Habt ihr noch Tipps und Tricks wie man es am Besten macht bzw gibt es irgendwelche "Fehler" die man machen kann?
Zitat Luna`s Schilddrüsenwerte sind überprüft und in Ordnung :-)vielen Dank trotzdem für den Hinweis!
Du glaubst gar nicht wie viele Tierärzte sich nicht die Bohne mit Schilddrüse auskennen. Da stellt sich ja schonmal die Frage welche Werte geprüft wurden. Meist nämlich nur T4 und TSH - und das ist nicht wirklcih aussagekräftig. Dafür müssten noch einige Werte mehr geprüft werden. Und genau diese TÄ sagen auch die SD-Werte sind in Ordnung, wenn sie im unteren Drittel des Referenzbereichs liegen. Genau dann müsste man allerdings sehr genau hinschauen, vor Allem im Hinblick auf alle notwendigen Werte. Verhaltensauffälligkeiten treten oft schon im sog. subklinischen Bereich auf, also wenn die Werte sich nahe der unteren Grenze des Referenzbereichs befinden. Man weiß aus dem Humanbereich wie sich schlechte SD-Werte auf das Wohlbefinden auswirken können.
Zitat Wie hast du das gemacht bzw wie kann ich versuchen ihr mehr Sicherheit/Vertrauen zu geben? Ausser eben mehr Abstand herzustellen und Alternativverhalten zu formen?
Unter Anderem genau das. Überlege genau, welche Situationen für Luna schwierig sind, welche sie in Konflikte bringen und versuche sie gar nicht erst in solche Situationen geraten zu lassen. Klar kann man das nicht immer verhindern. Aber sie nicht immer wieder damit zu konfrontieren gibt Euch die Möglichkeit Vertrauen aufzubauen, Signale zu festigen und Euch für den Ernstfall zu rüsten. Zeig ihr, dass Du ihre Bedürfnisse siehst und weiche aus. Bleib ruhig, nicht laut oder hektisch werden. Ist nicht immer einfach. Und wie schon geschrieben: Hunde kennenlernen gerne - aber mit Bedacht und langsam. Lieber ihr habt einige wenige hunde, mit denen ihr gehen könnt - dann aber streßfrei - als ganz viele, bei denen es ungemütlich wird.
Zitat Ich denke auch sie hat gelernt Angriff ist die beste Verteidigung und nachdem das bis jetzt sehr erfolgreich für sie funktioniert hat bleibt sie bei diesem für sie sich lohnendem Verhalten- wie gesagt es bleibt bis jetzt nur bei Drohungen, abgeschnappt, gezwickt oder gebissen hat sie bis jetzt nicht und ich hoffe es bleibt auch so.
Dafür musst Du sorgen. Wenn sie nämlich mit dem bislang gezeigten Verhatlen keinen ERfolg hat, wird sie in der Aggressionsspirale einen Schritt weiter gehen. Hunde tun nur das, was ihnen Erfolg bringt. Nützt knurren nix mehr, schnappen sie ab. Wenn das funktioniert, warum sollen sie dann erst noch knurren? Hilfst Du Luna indem Du sie vor solchen Situationen schützt, sie nicht in solche Situationen bringst usw., muss sie keinen Schritt weiter gehen.
Mit dem Clicker hast Du ein super Instrument. Denn der Clicker kann, wenn er sehr positiv verknüpft ist, die Ausschüttung von Glückshormonen im Hundekörper anregen. So kannst Du oft auch noch Situationen "retten", die kurz vorm Kippen sind. Auch in Situationen, in denen der Hund schon Aggressionsverhalten zeigt, kann der Clicker irgendwann tatsächlich den Hund beruhigen.
Danke nochmal für den Hinweis mit der SD- aber ich kann dir sagen das die Werte tatsächlich i.O. sind- ich habe selbst Vetmed studiert und mir diesbezüglich auch alles sehr genau angesehen bzw Endokrinologen dazu befragt. Es wurde ein komplettes SD-Hormonprofil inclusive Cholesterin und THAA (SD-Autoantikörper) gemacht
Wir werden es jetzt mal langsam angehen und eben nur die Kontakte mit souveränen Hunden suchen- den Rest lassen wir mal. Und clickern natürlich
Zitat von LunaNora im Beitrag #12Danke nochmal für den Hinweis mit der SD- aber ich kann dir sagen das die Werte tatsächlich i.O. sind- ich habe selbst Vetmed studiert und mir diesbezüglich auch alles sehr genau angesehen bzw Endokrinologen dazu befragt. Es wurde ein komplettes SD-Hormonprofil inclusive Cholesterin und THAA (SD-Autoantikörper) gemacht
Gut zu wissen :-) Vielleicht können wir Deine Kenntnisse ja auch mal brauchen
Viel Spaß beim Clickern - denn das macht es auf jeden Fall!!!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
So ich gebe jetzt mal einen kurzen Lagebericht :-) Ich habe den Clicker an 3 aufeinanderfolgenden Tagen versucht zu konditionieren- hat auch sehr gut funktioniert und Luna hält sofort Ausschau nach ihrem Leckerli. Jetzt habe ich ein paar Fragen zwecks desweiteren Handlings: Soll ich jeden Hund beclickern, den wir sehen? Auch dann falls der Abstand zu klein ist und sie schon reaktiv wird (kann ja passieren)? Wenn Luna zu Hause fremde Besucher verbellt (also territorial motivierte Aggression zeigt) auch clickern? Wenn Luna fremde "komische" Personen draussen verbellt clickern? Bestärkt man dann nicht unerwünschtes Verhalten?
Zitat Soll ich jeden Hund beclickern, den wir sehen? Auch dann falls der Abstand zu klein ist und sie schon reaktiv wird (kann ja passieren)?
Ja, so früh wie möglich! Und jeden Hund, auch die die sie nicht blöd findet. Es soll verknüpft werden: Anblick Hund = es passiert etwas tolles. Das hat zur Folge, dass der ANblick des Hundes selbst in Luna irgendwann positive GEfühle auslöst. Auch wenn es zu eng wird, einfach weiterclickern. Warum, hab ich hier mal aus einem anderen Fred kopiert, ich zitiere mich da mal selber, deshalb nicht über fremde Hundenamen wundern:
Zitat von Tante_HahaEs ist erwiesen, dass das Clickergeräusch (im Grunde auch jedes Andere ebenso trainierte Geräusch) in der Lage ist, im Körper des Hundes die Ausschüttung von Glückshormonen anzuregen. Dies setzt voraus, dass der Hund den Clicker immer und immer wieder in positiven Situationen mit Erfolgserlebnissen, toller Belohnung und einfach einem guten Gefühl verknüpft. Und wenn wir das schaffen, haben wir ein wunderbares Instrument den Clicker auch in schwierigen Situationen einzusetzen.
Aggression kann man nicht belohnen. Es ist kein willentlich gezeigtes Verhalten. Aggression entsteht in einer sehr sehr alten Gehirnregion, die z.B. auch das Sexualverhalten steuert. Es ist für ein Lebewesen überlebensnotwendig. Es sieht einen Reizauslöser, Streßhormone werden ausgeschüttet und der Körper ist in höchster Alarmbereitschaft. Die wichtigen Körperregionen, die für eine Flucht oder einen Kampf benötigt werden, werden besser durchblutet, um zu Höchstleistungen fähig zu sein. Wenn ich auf 180 bin und jemand gibt mir ein Stück Schokolade, werde ich es vielleicht nicht nehmen wollen, aber es "belohnt" meine Aggression doch auch nicht, bzw. macht sie doch nicht schlimmer. Warum sollte es das beim Hund tun? Wenn mir jemand in so einer Situation auch noch sagt "Hör auf damit!", ändert sich im günstigsten Fall nichts an meiner Aggression, im schlimmsten Fall - wenn er mich dabei vielleicht auch noch festhält (Leine!), versucht an mir rumzuziehen oder mich vielleicht schubst, werde ich noch aggressiver.
Was wir aber tun können, ist zu versuchen die dahinterliegende Emotion positiv zu beeinflussen. Und hier kommt der Clicker ins Spiel. Nun können wir Reizauslöser positiv belegen, der Hund sieht einen Fahrradfahrer, Click udn Leckerchen (C&B). Ich arbeite z.B. auch mit Zeigen und Benennen. Ich sage "Schau mal ein Radlfahrer", Lumpi schaut hin, C&B. Alles, was einen Namen hat, verliert schonmal ein wenig von seinem Schrecken. Das sollte man zunächst in einer Entfernung üben, in der der Hund noch ansprechbar und somit aufnahmefähig ist. Dann kann man sich immer weiter vor wagen. Ist der Hund nicht mehr ansprechbar, nimmt kein Leckerchen, ist man etwas zu schnell vorgegangen und man geht im Training lieber nochmal einen Schritt zurück. Kann man mal wirklich nicht ausweichen, ist auch mal ablenken legitim. Das nützt zwar nichts beim Training, wirft einen aber auch nicht zurück, weil der Hund zu sehr bedrängt wird. Futter vor die Nase, davorstellen usw.
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Was könnte als Schlimmstes passieren? Ganz einfach: Aki könnte lernen, dass er mit Knurren und Bellen ein Leckerchen bekommen kann. Das ist allerdings etwas ganz anderes! Dann ist es nämlich keine Aggression mehr, sondern ein willentlich gezeigtes Verhalten, um eine Belohnung zu bekommen. So wie man einem Filmhund beibringt auf Signal zu fletschen. Der ist in dieser Situation auch nicht wirklcih aggressiv, sondern hat gelernt das Verhalten auf Signal zu zeigen - ohne die dahinter liegenden Emotionen zu bekommen. D.h. seine Emotionen und damit seine Motivation haben sich geändert. Das hört man in der Regel aber am Bellen. Wenn Dein Hund was von Dir will, bellt er völlig anders als wenn er ausrastet. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Aggression kann man nicht belohnen, egal was Dir irgendwer einreden will. Du kannst VERHALTEN belohnen, nicht aber EMOTIONEN. Und Verhalten kann man deutlich einfacher umlenken und Alternativverhalten beibringen, als man Emotionen umpolen kann.
Zitat Wenn Luna zu Hause fremde Besucher verbellt (also territorial motivierte Aggression zeigt) auch clickern?
Bei Besuch ist es immer eine Sache. Nicht immer ist es nur territoriales Verhalten und gerade bei einem unsicheren Hund würde ich auf gar keinen Fall diese einseitige Diagnose stellen wollen. Gerade bei Problemen mit Besuch ist es sehr häufig eine Mischung aus verschiedenen Motivationen. Besuchsprobleme sind sehr komplex im Training, denn was für den einen Hund gut ist, kann für den anderen schlecht sein. Hier muss man immer ganz genau schauen, was dem Hund in dieser Situation gut tut. Ganz wichtig ist, dass man selber den Besuch im Griff hat. Keiner fasst den Hund an, keiner bedrängt ihn usw. Meine Hunde sind z.B. am Besten im Griff zu halten, wenn sie einen Markknochen bekommen. Dann wird mal aus dem Körbchen gebrummelt, wenn der Besuch reinkommt und dann ist es gut. Wenn unvorhergesehen Besuch kommt, werden die Hunde mit einer Handvoll geworfener Leckerchen in den NEbenraum gebracht. Ist der Besuch mal drin, werden die Hunde mit Kausachen rausgelassen und sie können sich erstmal beruhigen. Es gibt Hunde denen es hilft, wenn sie mit zur Tür dürfen, für andere ist das genau das FAlscheste. Da ist ein richtig guter Trainer und/oder viel Beobachtung gefragt. Aber um trotzdem Deine Frage zu beantworten: Klar kannst Du auch da clickern. Aber eine Strategie sollte man entwickeln. Hilft es dem Hund wenn er auf seinen positiv aufgebauten Platz geht? Gut, dann übt man das trocken auch mit dem Clicker, z.B. indem man die Türglocke mit dem Handy aufnimmt oder jemand klingelt. Da gibt es viele Möglichkeiten.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin