wir haben noch eine ziemlich große Baustelle und die heißt Besucher. Die Baustelle ist noch so groß, weil wir sie bislang auch gemieden haben. D.h. wir bekommen keinen (männlichen/ unbekannten) Besuch. Da sich das ziemlich einsam anfühlt, würde ich mich über euren Rat sehr freuen. Was ist das Thema: Toto ist sehr unsicher bei männlichem Besuch (und Männern im Allgemeinen) und geht dann nach vorne (in wahnsinniger Geschwindigkeit, dass es schwer ist, das Fixieren vorher zu erkennen), wenn sich jemand bewegt (z.B. aus dem Raum geht) - in Popobeißermanier, also von hinten.
Was haben wir geübt? Es klingelt, Toto geht in seine Box (C+B) im Arbeitszimmer. Dann mache ich das Gitter zu zum Flur mit 'Toto Bleib'. Ich öffne die Tür und gehe als Split zurück zum Gatter. Der Besuch kommt rein, er ignoriert Toto und wenn Toto bekommt wieder ein C+ Super-Lecker für sein neutrales Verhalten. Das funktioniert für alle Arten von Besuch.
Bei Bekannten kann ich nun das Gatter aufmachen, er kommt raus zum Schnuppern, wird aber weder angefasst, noch groß angeschaut oder sonstwie vom Besuch bedrängt.
Bei etwas unbekannterem Besuch, kommt dieser erst rein. Nimmt Platz und dann komme ich mit Toto im Geschirr und an der Leine dazu. Er hat ein Körbchen neben dem Sofa in einer ruhigen Ecke und ich sitze neben Körbchen und Sofa. Toto wird an der Heizung aus Sicherheit festgemacht. Genauso hat er auch eine Box - in die geht er auch gerne und ich kann sie problemlos zumachen. Nur zum Besuchertraining ist mir nicht klar, wie der nächste Schritt aussieht und ich sehe dort auch nicht so toll, wie Toto's Köpersprache gerade ist. In all den Sequenzen hier wird jedes neutrale Verhalten wird mit C+B belohnt.
Wie baue ich nun fremden Besuch auf? Wir haben die Möglichkeit mit einem Cousin meines Freundes zu üben. Der würde erstmal nur Klingeln, Toto geht ins Arbeitszimmer wie oben beschriebet und wir reden kurz an der Tür. Dann geht er wieder. Im nächsten Schritt. Kurz reinkommen. Toto bleibt im Arbeitszimmer und der Besuch geht wieder. Im nächsten Schritt würde der Besuch sich auf das Sofa setzen. Ich komme mit Toto dazu und nach einigen Minuten geht der Besuch wieder. Macht das Sinn habt ihr andere hilfreiche Tips? Toto macht zwar Blieb auf der Decke, aber da er so mordschnell ist, ist mir das unangeleint zu gefährlich. Auch ist Toto positiv an den Maulkorb gewöhnt, trägt diesen aber nicht über einen längeren Zeitraum und ich möchte ihn auch nicht freilaufen lassen, damit er gar keine Fehler machen kann. Über eure Hilfe wäre ich sehr dankbar
Wir hatten schon in anderen Tagebüchern die Besucher-Situation, auch mit Barbara im Training. Es ist also sicher kein Fehler mal danach zu suchen. Auch wenn natürlich jede Situation eine andere Strategie erfordert.
Was ich mir generell vorstellen kann ist, dass Toto Besucher mit was angenehmem verbindet, wenn von ihnen ohne jedes Bedrängen und erstmal auch ohne Ansprache Leckerlies in seine Richutng fliegen. Und am besten von unterschiedlichen.
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
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Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]
Eigentlich hört siche uer Training doch klasse an. Ich kann dir da weiter leider nicht so wirklich Tips geben, aber es kommen sicher noch welche.
Grundsätzlich finde ich es aber auch überhaupt nicht schlimm, wenn Toto noch eine ganze Weile wirklich gesichert bleibt (=angebunden oder Box). Das gibt dir nämlich auch die Sicherheit, die du ausstrahlen solltest.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Die Besuchersituation ist eine der am schwierigsten zu trainierenden. Man kann viele Fehler machen, was im schlimmsten Fall gefährlich werden kann. Zudem "tickt" jeder Hund anders. Was beim einen richtig ist, kann beim anderen grottenfalsch sein. Daher wäre es verantwortungslos, hier zu raten, da gehört ein guter Trainer ran. Solange sichere den Hund, am besten so, daß er vom Besuch nichts mit bekommt. Es gibt einfach Dinge, die kann und sollte man nicht in Eigenregie bearbeiten, gerade, wenn soviel schiefgehen kann. Und leider habe ich genau solche Verschlimmerungen durch falschen bzw. für den Hund unpassenden Rat schon zu oft erlebt, sorry.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Warum den Hund nicht einfach erstmal in der Box lassen? Wäre auf jeden Fall entspannter, als ihn an der Heizung festzumachen, auch für den Hund. In der Box ist er ja sicher. Und dann am besten einen Trainer nach Hause holen.
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Zitat von DonQuijote im Beitrag #5Warum den Hund nicht einfach erstmal in der Box lassen? Wäre auf jeden Fall entspannter, als ihn an der Heizung festzumachen, auch für den Hund. In der Box ist er ja sicher.
Ich finde nicht, das man das so allgemein einfach sagen kann. Paula ist früher auch ganz oft an ihren Plätzen angeleint gewesen ( an Heizungen, wir haben aber auch an einigen Stellen für diesen Zweck Haken in die Wand gebohrt). Ich kann nicht sagen, das sie sich dort unentspanner gefühlt hat, als in einer Box. Kommt doch drauf an, wie man diesen "sicheren Platz" für den Hund aufgebaut hat.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Deshalb schrieb ich, was ich schrieb. Nicht jeder Hund fühlt sich in der Box sicher. Nur mal meine Hunde genommen: Ben - Box oder anleinen = nach vorne gehen. Muß bei mir sein. Seppl - Box geht, anleinen = Katastrophe, bei mir sein ist gut, er braucht aber Auszeiten. Ilias - anleinen geht, wenn in meiner Nähe, Box = Katastrophe, am besten ist "kontakten dürfen". Athos - Box wegen mieser Vorerfahrungen = Katastrophe, anleinen löst verbellen aus, Lösung = klare Führung durch mich.
Man kann es drehen, wie man will, man kann nichts Generelles raten.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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Vielen Dank für Euer Feedback bislang. Ich wollte hier gar keine kontroverse Diskussion um Box oder Nicht Box initiieren. Gewiß ist dort jeder Hund unterschiedlich und sicherlich hat auch jeder Hund mit Besuch unterschiedliche Themen oder am besten keine. Ich habe mir einfach Austausch gewünscht, was bei euren Hunden geholfen hat, den Besuch angenehm zu machen und wie kleinschrittige Programme bei euch aussehen und daher geschrieben, wie ich es nun anfangen möchte - eben so, wie es für Toto am einfachsten ist aus der Erfahrung und Übung. Auch habe ich Unterstützung durch einen Hundetrainer (der ist nur leider nicht hier vor Ort) und Ziel ist nicht, einfach draufloszulegen in Eigenregie. Ich bin an Erfahrungen interessiert und wie diese gelöst wurden.
So ist das natürlich ein ganz anderer Schnack. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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Zitat Ich bin an Erfahrungen interessiert und wie diese gelöst wurden.
Bei Merle? Sie ist unsicher, geht aber nach vorn. Also Besuch war schwierig, geht aber heute, wenn wir ganz klar regeln.
Zu Beginn hatte ich sie an der Leine gesichert, dass ging garnicht. Am Hoftor, an der Tür und dann noch an der Leine, sie tobte so schnell und heftig, neee, so ging es nicht. Sie darf bei Besuch generell nicht mit an die Tür oder das Hoftor. Sie bleibt in der Küche, wo sie heute schon viel viel ruhiger bleibt, wenn jemand kommt. Besuch wird angewiesen, ruhig hinsetzen, kein anschauen, ansprechen oder gar anfassen von Merle. Ich erkläre auch immer, dass Merle sich einfach sicherer fühlt, wenn sie den Besuch beschnüffeln darf ohne Beachtung durch diesen.
Dann hole ich mit bewaffnet Merle dazu und sie darf OHNE Leine schnüffeln. Ich clicker fröhlich rein. Nach kurzer Zeit bringt sie meist schon Spielzeug und noch vorsichtig wird Kontakt hergestellt. ABER, anfassen ist definitiv nicht und ich halte es kurz und bin immer am regeln.
Unsichere oder ängstliche, aber auch "dominante" Menschen werden nicht mit Merle bekannt gemacht. Menschen die sie dann öfter sieht, sind kein Problem mehr. Mit diesem Ritual an sich ist es auch kein Problem mehr. Sie kennt es und reagiert immer ruhiger. Gelassener.
Beispiel: Auf unserem Grundstück ist eine Pforte, die unser Grundstück mit dem meines Schwagers verbindet. Und selbiger meinte neulich, einfach dort durch gehen zu müssen. Wir sind nicht sooo innig, das sie häufig bei uns wären. Ich bekam fast einen Herzkasper als Merle bellend losprechte und ich meinen Schwager sah. Aber er blieb absolut ruhig und Merle drehte ab und kam zu mir. Alles war gut, ich wollte meinem Schwager zwar gern ein paar Takte sagen, ließ es aber in Gegenwart von Merle.
Fazit, bei uns ist die Leine eher ein Aufreger, da sie nicht meiden kann. Im Zweifel würde ich in unserem Fall eher einen Maulkorb zur Sicherheit, als eine Leine benutzen. Hab ich keine Zeit zu managen (Feiertage zum Beispiel und ich koche oder Geburtstage), bleibt Merle separat in einem anderen Raum. Wird sie zu aufgeregt, nehme ich sie aus der Situation. Hat sie am Anfang fremde Menschen schon auf große Sichtweise von 50 bis mehr Metern böse verbellt, können wir heute schon recht entspannt Besuch empfangen. Wenn ICH regel und sie Bewegungsfreiheit hat.
Ich drücke euch die Daumen, ihr werdet euren Weg bestimmt finden.
Von meinen vier Hunden wären drei theoretisch mit Besuch heikel, Ben war es extrem. Wie schon beschrieben, gingen bestimmte Dinge nicht, Ben z.B. geht an der Leine stärker nach vorn als ohne, Athos verbellt an der Leine, obwohl er das ohne Leine nicht täte, hat zusätzlich schlechte Erfahrungen mit Boxen, während Seppls Problem seine Unsicherheit ist und er eigentlich an meine Seite sein müßte, was jedoch durchaus dazu führen kann, daß er damit eine besonders große Klappe hat.
Ich denke, erstmal muß man schauen, welches die Motivation des Hundes ist. Ben hatte schlechte Erfahrungen mit Menschen generell gemacht und war ihnen gegenüber auch draußen aggressiv. Zudem ist er hoch territorial. Athos ist ein Mali und dementsprechend ebenfalls territorial, er findet fremde Menschen verzichtbar und läßt sich nicht gerne anfassen, ist aber lange nicht so aggressiv wie Ben es war. Seppl mag Menschen eigentlich, war jedoch durch seine Vorgeschichte stark verunsichert, er ist jedoch, außer beim Auto, relativ wenig territorial, fühlt sich jedoch neben mir ziemlich stark und glaubt, er müsse andere von mir fernhalten.
Bei Ben arbeitete ich zunächst daran, daß er Menschen grundsätzlich nicht mehr als Bedrohung erlebte. Erst, als er sie an anderen Orten akzeptieren, einige sogar mögen konnte, konnten wir auch in den eigenen vier Wänden arbeiten. Ich sagte ihm dabei ständig, was er tun sollte ich schützte ihn davor, daß Besucher ihm zu nahe kommen konnten. Bei ihm ging es im ersten Schritt um eine positive Neubesetzung des Reizes Mensch, erst im zweiten um die Frage nach dem Territorium.
Bei Athos war es ganz leicht. Ich zeigte ihm, daß generell ich regele und er keinen "Job" zu erledigen hat, gleichzeitig sorgte ich dafür, daß ihn niemand anfaßte, wenn er das nicht wollte. Damit war das Thema bei ihm ganz schnell "durch".
Bei Seppl ging es um extrem klare Strukturen, ihn mußte ich gelegentlich, statt ihn wie Ben und Athos eng bei mir zu haben, eher von mir trennen, gleichzeitig mußte ich für den Raum sorgen, den er brauchte, um sich, wenn er sich überfordert und bedrängt fühlte, auch zurückziehen zu können.
Obwohl Ilias kein Aggressionsproblem in Sachen Besucher hat, muß ich auch ihn schützen, da er als klassischer A-Typ erstmal überall hin will, dann aber manchmal Angst vor seiner eigenen Courage bekommt.
Bei allen vier Hunden -und das gilt auch für ALLE Kundenhunde- ging es neben Fragen der Konditionierung/Neubesetzung des Reizes Mensch IMMER auch darum, eine ruhige, souveräne Führung aufzubauen, die den Hunden zeigte, daß sie nicht agieren MUSSTEN, sondern mir alles überlassen konnten. Ohne solche Strukturen und ohne daß die Hunde lernen, dieser Führung zu vertrauen, wird das ganze Geclicker allein auch kaum zum Ziel führen, Leine/Box hin oder her, wobei ich von der Leine tendentiell generell abraten würde.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich bekomme leider extrem wenig Besuch, und wenn, dann sind die Menschen bereits bestens bekannt mit den Hunden. Allerdings hatte ich ja letztens den Elektiker bei mir und das war für mich sehr spannend!
Giaia ist ja ein unsicherer Hund und unsere Wohnung ist ihre Höhle, da wird auch gebellt, wenn es klopft oder wenn jemand am Fester erscheint. Carlos ist ein Sonnenschein, der würde auch noch einen Einbrecher freundlichst begrüßen . Da Karl alles und jeden toll findet, ist Giaia immer im Zwiespalt, sie will auch hin, möglichst vor Carlos, traut sich aber nicht so recht und ist so wahnsinnig aufgeregt.
Deshalb habe ich, um diese Aufregung zu vermeiden, Carlos auf seinen Platz geschickt und an der Heizung festgemacht und Giaia aufs Sofa, ebenfalls angeleint. Der Elektriker mußte nur in den Gang und hat sich genau garnicht für die Hunde interessiert. So konnte Carlos nicht hin zum Begrüßen und Giaia lag aufmerksam, aber nicht aufgeregt auf dem Sofa. Hingelassen hätte ich den Mann aber nicht! Solange genügend Abstand besteht, hat Giaia auch keinen Streß.
Vielen, vielen Dank! Genau danach habe ich gesucht :-) Das hilft sehr.
Ich baue draußen sehr, sehr intensiv den Reiz Mensch neu auf und Toto und ich haben einen sehr guten Weg gefunden, wie das am besten klappt.
Wurden vor 2-3 Monaten noch männliche Spaziergänger mit einem Jumper und ggf Schnapp in die Richtung erwidert (gewiß ein Resultat meiner mangelnden Führung draußen), so können wir heute mit entweder Signal 'hinten', d.h. Toto läuft mit dem Kopf auf der Höhe meines Knies oder im Sitz all diesen Dingen ziemlich souverän begegnen - in der Distanz die Toto benötigt. Im Sitz ist es weniger, im Laufen sind mittlerweile 4 M ideal - das war früher natürlich auch anders. Der Clicker hat uns hier sehr weitergebracht und heute gibt es nur sehr wenige Blicke von ihm, wo ich denke Oh, das kippt gleich. Jumper haben wir derzeit gar keine mehr. Das ist ein Riesenfortschritt und auch dem 'bösen' Nachbarn begegnet er so viel gelassener.
Toto braucht mich als Split dazwischen, sonst geht es nicht. Und Toto vertraut mittlerweile darauf, dass ich ihn entsprechend schütze. Und wenn es durch ein deutliches Stop in Richtung Mensch ist, damit dieser nicht näher kommt.
So wird / ist es auch im Haus mit bekanntem Besuch. Toto fühlt sich am besten dicht bei mir und wenn ich zwischen dem Besuch bin und Toto und dieser Toto völlig ignoriert. Toto ist auch eher der Hund der gerne kontaktet, einmal kurz schnuppern und weg. Das kann mit Mauli passieren, an den er positiv gewöhnt ist. Deswegen bin ich mit der Box nicht glücklich, zumal ich da eben nicht so gut sehe, wann / bevor es ihm zuviel wird und er eine Pause bekommt.
Campino hat auch die Baustelle Besuch. Zum einen hat er Angst vor fremden Menschen, aber er ist auch sehr territorial. Draußen, also außerhalb seiner Territorien, hat er sich ziemlich gut an andere Menschen gewöhnt. Dort ignoriert er sie, schnüffelt ganz manchmal und weicht aus, wenn er jemanden komisch findet oder sich bedrängt fühlt. Ein Knurren kommt nur noch vor, wenn er sehr bedrängt wird, was aber ewig nicht passiert ist.
In Besuchssituationen behält er die Menschen extrem im Blick und wäre er frei, würde er nach vorne gehend jede Bewegung versuchen zu verbieten. Wir haben das Problem noch nicht im Griff. Aber wir haben eine optimale Zwischenlösung gefunden bis wir es "normal" hinkriegen. Pino ist in den Räumlichkeiten eingesperrt, wo er auch bleibt, wen er alleine sein muss. Er hat kein Problem mit dem Alleinsein. Wenn ich mit ihm zum Besuch gehe, ist er an der Leine am Geschirr. Campino ist nicht leinenaggressiv. Deshalb führt es zu keiner Verschlimmerung des Problems, ist aber sicherer. Er bekommt sehr viel . Jeder Blickkontakt zum Besuch, jede Bewegung des Besuchs und jede Kommandoausführung wird belohnt. Auf diese Art sagt er fast nie mehr was, früher hat er ständig losgebellt und geknurrt. Und wenn er sich tatsächlich mal aufregt, beruhigt er sich jetzt sehr schnell wieder. Er ist meistens auf seinem Platz und ich sitze auf dem Sofa daneben. Angebunden habe ich ihn nie. Die Besuchssituation ist so stressig für ihn und auch mich, dass ich ihn nur viertelstundenweise dazu hole. Er hat keinen direkten Kontakt zum Besuch und er entspannt sich nie richtig in dessen Gegenwart, es tritt auch keine Gewöhnung ein. Wir trainieren dies viel zu selten, als das wir richtige Fortschritte machen könnten.
Bei der Arbeit (wo er sich genauso extrem wie zuhause verhielt), läuft es viel besser. Dort ist er jede Woche 1 - 3 Mal und hat eine Box im Büro. In seiner Box ist er sehr ruhig und entspannt. Die meisten Menschen können sich dort frei bewegen ohne das ihn das groß interssiert. Bei wenigen Ausnahmen muss ich mich nur vor die Box setzen und dort mit diese schmackhaft machen. So richtig in Rage gerät er dort aber nie. Außerhalb der Box führe ich ihn auch an Leine und Geschirr. Er wird von den Menschen dort ignoriert und ignoriert sie ebenfalls. In Situationen, die knurren auslösen könnten, gibt es auch hier und er reagiert so lockerer da drauf. Wenn er sich an seinen Maulkorb gewöhnt hat, werde ich anfangen die Leine wegzulassen, das ist mein nächster geplanter Schritt.
In beiden Fällen gibt es auch Menschen, die er sehr gerne mag. Mit denen kann er frei umgehen und behandelt sie genauso, wie er uns behandelt.
Mieze ist auch so ein Kandidat. Sie mag keine fremden Menschen draußen und im Haus schon dreimal nicht. Das Anbinden war das erste, was mir empfohlen wurde, als Mieze anfing im Haus Menschen zu verbellen. Leider war das für uns genau das falsche und hat alles noch schlimmer gemacht.
Wir haben mittlerweile eine Box, die im Wintergarten neben unserem Wohnbereich steht. Wir machen oft Trockenübungen ohne echten Besuch, damit das In-die-Box-gehen beim Klingeln zur Normalität wird. In der Box gibt es immer was Leckeres. Außerdem kommt eine Freundin von mir, die von Mieze im Haus problemlos akzeptiert wird, zu Üben vorbei. Da darf dann Mieze wenn sie ruhig bleibt aus der Box.
Weiter sind wir leider noch nicht. Wenn sich Fremde im Haus aufhalten sorge ich dafür, dass Mieze davon nicht viel mitkriegt.