Bei Lumpi haben wir auch alles Mögliche durch. Er hat speziell vor Männern und Kindern Angst und das (auch) aufgrund völlig fehlender Erfahrung im frühen Welpenalter und daraufhin leider auch noch schlechter Erfahrung im Anschluss. Sein Verhalten zu Hause ist allerdings auch territorial mit einer Portion "Aufpasser-Gen", da in ihm auch höchstwahrscheinlich Herdenschutzhundblut zirkuliert. Anfangs konnten wir Lumpi einfach nur beschützen, indem wir ihn weggebracht haben. Er war nicht ansprechbar und da war auch nix zu machen. Bei ihm sieht es heute so aus, dass er was Tolles zu kauen bekommt, am Besten frischen Knochen, Markknochen o.ä. bekommt. Dann kann der Besuch erstmal unbehelligt reinkommen und Lumpi ist erstmal beschäftigt. Danach wird jeder positive Kontakt, aber auch selbstständiges Distanz aufbauen bestätigt und belohnt. Bei sehr langen Besuchen kommt Lumpi auch mal eine Weile ins Fernsehzimmer. Heute braucht er meist gar kein Kindergitter mehr und er legt sich auf's Sofa. Das war aber ein langer Weg von 4 Jahren. Lumpi wurde in seiner ersten Vermittlungsstelle stundenlang als Strafe in eine Box gesperrt, deshalb fiel das aus. Ein späterer Versuch zeigte zwar, dass er die Box nicht mehr als negativ empfand, sie aber auch kein Rückzugsort für ihn gewesen wäre.
Nils ist als Puli sehr misstrauisch Fremden gegenüber und legt erstmal los. Bei ihm funktioniert es am Besten, wenn er an der Leine mit C&B mit zu Tür darf. Danach kann auch er sich seinem Kauknochen widmen. Besuch, der dann ein Mal drin ist, gehört dazu und muss nicht mehr verjagt werden.
Mo bekommt natürlich auch was zu kauen, auch wenn er Besuch gut findet. Aber das hält ihn davon ab die Besucher Wild und mit viel Gehüpfe zu begrüßen und er wäre ohnehin schockiert, wenn Lumpi was kriegt und er nicht
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Bei Flo hatten(manchmal haben) wir das Besucherproblem auch, sie hat keine Angst vor Menschen, sondern ist territorial und es hatte sich bei ihr das "ich verjag jeden der kommt lautstark und mit aller Kraft" über die Zeit doll eingespielt. Das lag daran, dass wir sie lange Zeit immer direkt an der Tür dabei haben wollten (der arme Hund sollte nicht "weggesperrt" sein) und sie deshalb gar keine Anweisung bekam und sich ihr anfängliches Wuffen dann immer mehr ausweitete.
Dann haben wir sie beim Klingeln immer auf ihren Platz im Wohnzimmer geschickt, wo sie dann fröhlich vor sich hingebellt hat, weil sie nichts anderes zu tun hatte und die Situation natürlich noch genauso aufgeladen war. Das hat das Problem außerdem nur verlagert zum Eintritt des Besuchs im Wohnzimmer, das heißt er stand dann plötzlich in Flos Sichtfeld und sie, angebunden an ihrem Platz hat dann richtig randaliert.
Gebessert hat sich das ganze erst, als ich eine Situation eingerichtet habe, in der ich Flo ein gutes Alternativverhalten anbieten kann, weil das bei ihr im Allgemeinen super funktioniert. Sie möchte gern alles richtig machen und ihr fällt das sehr viel leichter, wenn man ihr sagt, was sie tun und nicht nur, was sie nicht tun soll.
Aktuell ist es so, dass es beim Klingeln mit viel Leckerchen und positiver Stimme in die Küche geht (meist wird der Hund eher sanft kutschiert, da sich das "beim Kingeln geh ich auf meinen Platz" bei Flo sehr stark eingeprägt hat und sie, nachdem die an der Tür gebellt hat, immer erstmal von selbst auf ihren Platz geht), in der Küche bekommt sie dann eine Handvoll Leckerchen geworfen, die sie immer voller Begeisterung aufsammelt, während der Besuch reinkommt und sie diesen also schonmal hört, sich aber lieber auf die Leckerchen konzentriert.
Wenn der Besuch nicht länger bleibt (Post, Handwerker etc.) bleibt sie in der Küche hinter einem Kindergitter und kann somit alles mitbekommen (bellt nicht mehr), ist aber separiert und merkt, dass sie nichts regeln muss. Zur Sicherheit lasse ich sie manchmal vom Flur aus Übungen machen, dann wird der fremde Besuch sicher ignoriert.
Bleibt der Besuch länger, lasse ich sie dann z.B. Sitz machen, während der Besuch neben mir steht und gebe ihr damit die Zeit, diesen zu beobachten und einzuschätzen. Meist ist sie dann ganz schnell entspannt genug, dass ich das Türchen aufmachen und sie zum Besuch lassen kann. Dann sind auch kaum weitere Vorkehrungen nötig, bei Flo ist wirklich nur die "der Besuch kommt rein" Situation kritisch, dann lässt sich sich sofort alles vom Besuch gefallen, legt sich auf den Rücken, spielt mit ihm etc. Dennoch passe ich auf, wenn der Besuch aufsteht /ins Zimmer kommt/laut ist... auf, dann gibts extra . Liebe Grüße Nina