ich habe meinen 2-jährigen Rüden Lenny vor 3,5 Monate aus dem Berliner Tierheim geholt. Allen Vorurteilen ggü. Tierheimhunden zum Trotz war er ab Anfang an (fast) perfekt für meine Erwartungen, d.h. ich habe ihn sehr zeitig von der Leine gelassen, war sofort im Hundefreilauf, konnte mit ihm joggen und Rad fahren ohne das groß üben zu müssen, er bellte fast nie, weder zu Hause noch bei Hundebegegnungen, war friedlich bei anderen Hunden bis auf ganz wenige Ausnahmen, und auch da waren es "nur" Raufereien ohne Folgen, und in keinem Fall gab es irgendein Problem mit Menschen, Kindern, Radlern usw. Der einzige Kritikpunkt war, dass er sehr stürmig bei der Begrüßung anderer Menschen und Hunde war, was bei einigen natürlich auch Respekt/Angst ausgelöst hat. Und warum auch immer, aber ich hatte den Eindruck, dass Lenny eher ein Schisser als sehr mutig ist, was mir sogar recht sein soll, denn ich hoffte so auf weniger "Ärger".
Im großen und ganzen war Lenny immer und überall "everybodies darling", selbst bei Leuten, die mit Hunden nicht so viel am Hut haben.
Der Grundgehorsam klappte nach Lust und Laune, ohne Ablenkung besser, mit eher gar nicht. Das habe ich darauf geschoben, dass wir ja nun einander noch fremd waren und er mich erst mal als sein Herrchen akzeptieren muss. (Mea culpa, falls gleich der berechtigte Einwand kommt, keinen Freilauf ohne Grundgehorsam. Ich weiß. Aber das war wahrscheinlich meine immer noch vorhandene Risikoneigung.)
Was nicht auf Anhieb klappte war: - Augentropfen geben (er hat geschnappt, in Richtung Tropfen, ich habe mit Hilfe von Fixierung des Kopfes (Nylonmaulkorb) und Leckerlies gearbeitet, nach einer Woche konnte ich tun was ich wollte) - Fellpflege (ist zum Glück nicht so notwendig, aber trotzdem. er hat geschnappt nach der Bürste, ich hab den Nylonmaulkorb angelegt, dann Bürste immer wieder schnuppern lassen, sanft gebürstet, Leckerlies, loben, nach drei Tagen auch kein Problem mehr. - Rückruf und Grundgehorsam (üben wir fleißig, es klappt auch ganz gut, insbesondere bin ich stolz auf den Notrückruf mit der Pfeife, der schon geklappt hat in Situationen, in denen ich mir erfahrungsgemäß die Kehle aus dem Hals hätte rufen können)
Ich habe einige Bücher gelesen, allerdings war das so viel Input, dass ich das wenigste davon trainiert habe, sondern mehr bei den Dingen (s.o.) "meine" Methode angewendet habe, die sich aus dem gelesenen Input irgendwie zusammensetzt. Auch setze ich den Clicker ein und bin mir bis heute nicht sicher, ob ich es richtig mache, obwohl ich es genau nach Abweisung von Hundeschule, Bücher und Forum mache. Auf Grund dieser ganzen positiven Erfahrungen habe ich Hundeschule eher als "nice to know" und "vielleicht lerne ICH ja was" begriffen. Habe 2x im Tierheim in Gruppe trainert (man bekommt 5x Training umsonst, rollierende Inhalte, und eher ausgerichtet an den "Problem"fällen), habe 1x eine private Stunde genommen (eher ein informatives Gespräch über Gott und die Welt in Bezug auf Lenny), und konnte bei einer Terminvereinbarung die Frage, welche "Probleme" ich denn mit Lenny habe, immer nur mit "eigentlich gar kein konretes" beantworten.
Mit der Zeit wurden einige Dinge besser, andere Dinge eher schlechter. So wurde mir irgendwann auf dem Hundespielplatz in Rummelsburg mitgeteilt, dass Lenny ganz schön dominant ist und andere Frauchen von kleineren Rüden Angst um ihre Hunde hätten. Das hat mich wie aus allen Wolken getroffen, denn es war nie etwas "ernstes" passiert, ich kannte nur die Grundregel "das klären die Hunde schon" die auch auf der dortigen Homepage/Forum vertreten wird, und ich war immer zur Stelle um Lenny sofort aus der Rauferei rauszuholen. (was ev. auch nicht immer richtig war, zumindest nicht so wie ich es praktiziert habe, aber dazu später.)
Vor zwei Wochen wurde er kastriert (Vollnarkose, Hormonumstellung, Antibiotika, Trichter, Schmerzmittel) in der Hoffnung, dass sich damit die oben erwähnten Situationen auf dem Hundespielplatz oder auch auf der Strasse (immer mit Rüden) entspannen. Vor einer Woche, der erste Gassigang ohne Trichter nach der Kastra, gab es die erste Beißerei, bei der bei beiden ein Stück Ohr gelitten hat. (wieder Vollnarkose, nähen, Trichter, Antibiotika, Schmerzmittel) U.U. habe ich diese ausgelöst, weil ich im falschen Moment dazwischen gegangen bin, aber auch dazu später. D.h. zum jetzigen Zeitpunkt schiebe ich noch viele aktuelle Verhaltenänderungen auf die Einwirkungen der Hormonumstellung und der ganzen Medikamente. Welche Baustellen möchte ich zeitnah trainieren: 1) Seit ein paar Tagen geht Lenny Radfahrer an, nach einem (noch) nicht durchschaubaren Muster. Das war früher niemals so. Ich komme nicht umhin zuzugeben, dass ich (als passionierte Radfahrer) seit Lenny Radfahrer "hassen" gelernt habe und teilweise Angst um meinen Hund habe. Denn sie fahren in meiner Ecke zu 80% auf dem Bürgersteig und zu 50% mit völlig unangepasster Geschwindigkeit für einen Fußweg. Insofern wäre Angst schon ein denkbares Motiv, aber "meiden" eine nicht praktikable Lösung. 2) Lenny schlägt zu Hause an, wenn Mitbewohner nach Hause kommen und Nachbarn das Treppenhaus passieren. Sicher ein normales Verhalten, zumal er nur wenige Male anschlägt und auf Aufforderung sofort ruhig ist. Aber trotzdem nicht gut, da es 1) m.M. nach über die Monate eher intensiver geworden ist statt weniger und 2) nachts um 1 Uhr ist 1x bellen schon 1x zu viel, wenn es zu verhindern ist. 3) Begegnung mit Rüden, damit ich wieder mehr Souveränität bekomme, wann und wie ich eingreifen soll und wann eher nicht.
Nach einem Roman zur Vorgeschichte komme ich endlich zum Punkt: Ich kann zwar viel lesen, diskutieren, trainieren etc. aber ich denke und möchte einen Profi haben, der sich Lenny persönlich anschaut und einschätzt und mich beim Training in den notwendigen Intervallen unterstützt. Deswegen die konkrete Frage: 1) Ist eine Trainersuche jetzt sofort sinnvoll oder erst später, da Lenny ja 1) sich nach 3,5 Monaten u.U. immer noch nicht voll eingelebt hat und 2) zur Zeit durch Hormonumstellung und Medikamente nicht "ganz normal" ist. 2) Gibt es Empfehlungen/Adressen in Berlin, bevor ich das Telefonbuch durchprobiere und viele Trainer mir alle was anderes erzählen und uns beide mehr verwirren als trainieren.
Liebe Grüße aus Berlin, Lenny und Sebastian _______________________________________________________________________________________ "Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!" - Gorch Fock
Du wirst hier keine Namen und Adresse lesen, ohne dass es vorher mit Barbara abgesprochen wurde , da sie als Forumsleitung mit ihrem Namen für Empfehlungen steht. Ich kann aber später ggf. im Rahmen einer PN Tipps geben.
Ob das JETZT der richtige Zeotpunkt ist, sich einen Trainer zu suchen, kann ich dir nicht sagen! Ich denke, das kann man immer machen und das Training entsprechend dem Hund eben anpassen, so dass er trotz des "neu ankommens" bei dir nicht überfordert wird!
Zitat von Lennox im Beitrag #1 Deswegen die konkrete Frage: 1) Ist eine Trainersuche jetzt sofort sinnvoll oder erst später, da Lenny ja 1) sich nach 3,5 Monaten u.U. immer noch nicht voll eingelebt hat und 2) zur Zeit durch Hormonumstellung und Medikamente nicht "ganz normal" ist.
Jetzt, sofort!!!! Zumindest, damit du mal eine professionelle Einschätzung bekommst, was Lenny überhaupt für ein Typ ist. M.M.n. hätte man das VOR der Kastration machen sollen. Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn du Recht hattest, mit deiner Einschätzung, dass Lenny eher ängstlich ist, kann man nach meinem Wissensstand damit die Situation noch verschlimmern, hatte ich ja in deinem andern Thread schon geschrieben. Aber das ist ja nun unwiederruflich. Rüdenbegegnungen würde ich erstmal komplett meiden und an der Leine sowieso, das kann nur schiefgehen. Sorry, aber das was du schreibst, klingt für mich absolut haarsträubend! Selbst mein Hund, den ich für einen Raufbold halte, hatte selber noch nie eine ersthafte Verletzung oder einem anderen eine zugefügt in unseren immerhin schon gemeinsamen drei Jahren. Auch solltest du mit solchen Dingen wie unter Zwang fixieren etc. sehr vorsichtig sein und es meiden, wenn es nicht wirklich unbedingt sein muss(ich denke mal, Augentropfen gibt man nicht zum Spaß...). Der Hund sollte eher Vertrauen in dich aufbauen und nicht verlieren. Er kann dir aber nur vertrauen, wenn du ihn vor unerwünschten Situationen schützt. Solche Hundewiesen und -plätze meide ich mit meinem vollkommen. Und wenn dein Hund schon jetzt in dieser kurzen Zeit so viele Raufereien und sogar eine Beißerei hatte, hat er daran sicherlich keinen Spaß und du solltest da fernbleiben.
Liebe Grüße
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Trainer sofort. Warum? Du musst lernen JETZT richtig mit Lenny umzugehen. Die ersten Probleme habt ihr ja schon. Falsch trainiert - oder eben gar nicht - verschlimmert in der Regel solches Verhalten. Davon auszugehen, dass es sich legt, hat schon so Manchen in die Verzweiflung getrieben. Es gibt ja nicht Training oder Leben. Der Hund lernt immer. Anfangs sollte man alles langsamer angehen, aber richtig sollte man es schon machen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Pepe im Beitrag #2Du wirst hier keine Namen und Adresse lesen, ohne dass es vorher mit Barbara abgesprochen wurde
Ich nehm auch gern Adressempfehlungen von Barbara , nur ihre Schule ist mir für eine dauerhafte Begleitung zu weit.
Aber es gibt doch bestimmt Berliner hier, die Empfehlungen ausprechen können. Wegen meiner auch per PN, will hier auch weder Werbung, noch Garantien. Nur ich würde halt einfach nach Telefonbuch und Entfernung gehen, und das ist u.U. ein mühsamer Weg.
Liebe Grüße aus Berlin, Lenny und Sebastian _______________________________________________________________________________________ "Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!" - Gorch Fock
Übrigens: Lenny kommt gerade erst bei Dir an, da ist es ganz normal, dass er allmählich die eine oder andere Überraschung aus seinem Köfferchen auspackt
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"Ein Leben ohne Fuchs ist möglich, aber sinnlos." :-)
Zitat von DonQuijote im Beitrag #3Sorry, aber das was du schreibst, klingt für mich absolut haarsträubend!
Was konkret?
Zitat von DonQuijote im Beitrag #3Auch solltest du mit solchen Dingen wie unter Zwang fixieren etc. sehr vorsichtig sein und es meiden
Ich denke, dass habe ich getan. Er tut ALLES für Futter, selbst Augentropfen. Und ich hab ihm die entsprechend verkauft, denke ich. Er ist ein Zappelphilipp, und somit musste ich ihn einfach nur mal zum still sein "überreden". Aber Zwang war das (in meinen Augen) nicht.
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21./22.07.2012? Da bin ich in Paris, ansonsten gerne. Leipzig ist ja "um die Ecke".
Zitat von Liese im Beitrag #6Übrigens: Lenny kommt gerade erst bei Dir an, da ist es ganz normal, dass er allmählich die eine oder andere Überraschung aus seinem Köfferchen auspackt
Ich weiß. Aber ich will halt gleich den passenden Schrank bauen für seine ausgepackten Sachen, und nicht später drei mal einen neuen kaufen müssen, weil der andere zu klein geworden ist.
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Zitat von DonQuijote im Beitrag #3Sorry, aber das was du schreibst, klingt für mich absolut haarsträubend!
Was konkret?
Das z.B.
Zitat von Lennox im Beitrag #7Vor einer Woche, der erste Gassigang ohne Trichter nach der Kastra, gab es die erste Beißerei, bei der bei beiden ein Stück Ohr gelitten hat. (wieder Vollnarkose, nähen, Trichter, Antibiotika, Schmerzmittel) U.U. habe ich diese ausgelöst, weil ich im falschen Moment dazwischen gegangen bin, aber auch dazu später.
Vielleicht magst du ja mal konkreter beschreiben, wie das passiert ist. Evtl. kommt es auch nur schlimmer bei mir rüber, als es im Endeffekt ist, die andern scheinen es ja nicht so zu sehen.
Ich wohne auch mit meinem Schnuffel in der Großstadt und ich habe anfangs den Stresspegel sehr unterschätzt. Genauso, wie ich auch dachte: der Hund ist total entspannt und unkompliziert, Rüden raufen halt mal... Radfahren tue ich nur noch an sehr ruhigen Stellen und sehr umsichtig, weil es für einen unsicheren schreckhaften Hund ein Horror ist, wenn ein Radfahrer ihn schneidet.
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Jedenfalls solltest Du "das machen die unter sich aus" schnell vergessen. Wie sagt Barbara richtigerweise immer so schön? Klar, wenn man Interesse an natürlicher Selektion hat, kann man die Hunde das unter sich ausmachen lassen. Hunde leben mit uns in einer nicht hundgerechten Welt und ein Aspekt davon sind die verdammt vielen Artgenossen, mit denen er sich konfrontiert sieht. Muss der Hund immer selbst regeln, wird er das tun. Und er tut es auf seine Weise. Das ist dann aber meist nicht das, was dem Menschen gefällt. Und die meisten Hunde sind dankbar, wenn man ihren Stress erkennt und für sie regelt. Die allerwenigsten wären zum souveränen Anführer geeignet und sind nur allzuoft überfordert mit ihrer Aufgabe. Deshalb fällt die Reaktion meist stärker aus, als wir uns das denken. Und man darf auch nicht die anderen Hunde vergessen, die ggf Verletzungen davontragen. Und selbst wenn sie keine äusserlichen Verletzungen haben, so können ständige Bedrängungssituationen eine Artgenossenaggression begünstigen oder auslösen. Es ist unsere Aufgabe unsere Hunde zu schützen und darauf zu achten, dass sie auch keinem Anderen etwas tun. Auf eine Anzeige mit folgendem Wesenstest und ggf MK-und Leinenpflicht kann man auch verzichten.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
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Sebastian, ich würde an deiner Stelle auch sofort einen Trainer suchen. Lenny packt anscheinend wirklcih gerade seine Koffer aus und zusätzlich kommt die Hormonumstellung dazu. Ist sicher gerade schwierig für den Buben.
Was den Trainertip betrifft, kann ich dir zwar keinen geben. Aber eins muß ich schon loswerden:
Ich wohne im Osten von Österreich und habe vor einem Jahr das erste mal mit Barbara trainiert. Es war sehr intensiv und ich habe sehr viel Input bekommen. Was aber machbar war, da ich schon einige Grundlagen intus gehabt habe. Ein halbes Jahr später war Barbara bei mir und wir haben das Training angepasst (Nala´s Probleme haben sich etwas verlagert). Ich muß sagen, für mich ist die Trainingsintensität OK. Du bekommst eine Einschätzung vom Lenny und eine Anleitung, wie du mit ihm durch schwierige Situationen kommst und viel mehr. Und dann liegt es an dir, das Training fortzusetzen! Barbara ist ja regelmässig in verschiedenen Ecken von DE. Das klingt jetzt wie eine Werbung, aber diese Empfehlung kommt vom Herzen :o)
Zitat von DonQuijote im Beitrag #9Vielleicht magst du ja mal konkreter beschreiben, wie das passiert ist. Evtl. kommt es auch nur schlimmer bei mir rüber, als es im Endeffekt ist, die andern scheinen es ja nicht so zu sehen.
Mach ich gern, da ich eh Feedback zu meinem Verhalten haben wollte. Ich hoffe, es sprengt dieses Thread nicht, wenn ja, müssen wir das auskoppeln. Situation: Ich spiele mit Lenny auf einer großen Wiese mit dem Ball, Lenny ist ohne Leine. Anderer Hund, kastrierter Rüde, ca. gl. Größe und Statur, kommt ohne Leine auf die Wiese. Sobald ein anderer Hund kommt, ist für Lenny alles andere zweitrangig, also auch der Ball und ich. (Anm.: das ändert sich auch gerade, wahrscheinlich durch die Kastra). Beide Hund begegnen sich, Totenstille, Körper an Körper, Rute senkrecht, Nackenfell gestreubt. Ich weiß leider nicht, was ich jetzt am besten hätte tun sollen, ich weiß nur, dass Lenny sich jetzt nicht mit "normal" abrufen lässt und dass es mit gr. Wahrscheinlichkeit gleich eine Rauferei gibt. Wie auch immer, ich will eine Rauferei verhindern, gehe hin, greife mir Lenny direkt am Geschirr und will ihn rausführen. Im Nachhinein denke ich "vollkommen verkehrt gehandelt", und das meine ich nicht in Bezug auf Verletzungsgefahr für mich. Denn es passiert, was passieren muss: Lenny ist "kampfunfähig", da ich ihn ja festhalte, tobt jetzt wie blöd, hat im schlechtesten Fall noch Vertrauensverlust o.ä. Der andere Hund schaltet spätestens mit meinem Eingriff auf Angriff, trifft Lenny überall (er hatte zum Glück nen Maulkorb), ich bekomme ihn natürlich nicht weg von Lenny, und der Halter ist weit weg. Irgendwann kam er und wir konnten beide Hunde gemeinsam trennen. Lenny einen Riß im Ohr, trotz Maulkorb, der andere Hund hat wahrscheinlich ein "gelochtes" Ohr, denk ich.
Meine heutige Meinung ist: Im Idealfall natürlich die Begegnung nicht zulassen, aber in meiner Gegeng kann es jederzeit wieder dazu kommen, unabhängig ob ich Lenny an der Leine hab oder nicht. Wenn es nochmal so weit ist, dass die Hunde in einiger Entfernung von den Haltern (noch) Kräfte messen, aber beiderseitig noch keine Attacke gestartet wurde, einfach "relaxt" weggehen und den Hund ruhig abrufen. (Im Idealfall natürlich mit der Pfeife, die inzwischen, glaub ich, sehr gut funktionieren könnte.) Selbstverständlich immer im Augenwinkel die Hunde, und wenn sie nicht hinterherkommen, sondern sich doch anfangen zu raufen, nur mit beiden Haltern von zwei Seiten gleichzeitig eingreifen. Und jetzt bitte Feedback, aber lasst mich heil mit Euer Kritik, ich bin nur ein unwissender Mann!
Zitat von Tante_Haha im Beitrag #10Jedenfalls solltest Du "das machen die unter sich aus" schnell vergessen.
Ich würde das jetzt auch nicht mehr so unterschreiben... Diese Meinung war zum einen ein Zitat von Mitgliedern des Betreibervereins freedogs e.V., welches im Forum gegenüber unsicheren Erstbesuchern gemacht wurde. Zum anderen denke ich, aufgrund eigener Erfahrungen und Beobachtungen, dass die ganzen Berliner "Punkerhunde", die ein Leben lang ein Teil ihrer Interessen im Umgang mit einer großen Anzahl von Artgenossen selber regeln, mit Artgenossen "besser", geübter und entspannter umgehen können als Hunde, für die die Begegnung mit anderen Hunden eher zur Ausnahme gehört.
Zitat von wasserratte im Beitrag #11Barbara ist ja regelmässig in verschiedenen Ecken von DE. Das klingt jetzt wie eine Werbung, aber diese Empfehlung kommt vom Herzen :o)
Ich hab Null Probleme, für ein gutes Training auch einiges zu fahren, wegen meiner auch bis nach Dortmund (da war ich doch gerade mit Lenny ). Aber ich brauch halt auch jemand bei mir zu Hause, um mal die Wohnsituation zu betrachten und die Fahrradfahrer vor Ort usw. Denk ich.
Liebe Grüße aus Berlin, Lenny und Sebastian _______________________________________________________________________________________ "Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!" - Gorch Fock
Zitat von Lennox im Beitrag #12Ich hab Null Probleme, für ein gutes Training auch einiges zu fahren, wegen meiner auch bis nach Dortmund (da war ich doch gerade mit Lenny ).
Es wäre Detmold, also gut 150 km näher an Berlin. :-)
Zitat von Lennox im Beitrag #12Aber ich brauch halt auch jemand bei mir zu Hause, um mal die Wohnsituation zu betrachten und die Fahrradfahrer vor Ort usw. Denk ich.
Im Zweifel fahre ich, wenn man sich finanziell einig wird, auch nach Berlin. Faktisch ist das längst nicht die weiteste Strecke, die ich so zu bewältigen habe. :-)))
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Schade, dass Du an dem Workshop-Wochenende in Leipzig nicht kannst. Vielleicht hätte sich für Barbara auf dem Hin-oder Rückweg eine Gelegenheit ergeben bei Dir z Hause vorbei zu kommen. Ansonsten sind wir bei den Workshops immer sehr kreativ und auch Fahrradfahrer werden notfalls gestellt
Barbara arbeitet soweit möglich immer zu Hause bei den Leuten. Vielleicht gibt's ja mal eine Gelegenheit. Wenn man die Motivation des Hundes kennt und weiß wie man sich verhalten soll, braucht man eben auch nicht jede Woche oder so einen Trainer.
Edit: da war die schneller
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Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Lennox im Beitrag #12Zum anderen denke ich, aufgrund eigener Erfahrungen und Beobachtungen, dass die ganzen Berliner "Punkerhunde", die ein Leben lang ein Teil ihrer Interessen im Umgang mit einer großen Anzahl von Artgenossen selber regeln, mit Artgenossen "besser", geübter und entspannter umgehen können als Hunde, für die die Begegnung mit anderen Hunden eher zur Ausnahme gehört.
Da ich lange Zeit mit zwei selbstregelnden "Punkerhunden" unter "Punkerhunden" gelebt habe dazu zwei Aspekte: 1) Wenn man den Hunden einmal lernt, dass sie regeln sollen/dürfen, wollen sie das immer tun - also nicht nur bei anderen Punkerhunden, die damit ganz gut klar kommen, sondern dummerweise auch bei jedem anderen Hund den sie treffen. Lässt man sie das dann nicht, hat man einen wütenden Pöbler an der Leine (gar nicht schön ), lässt man sie ungefragt zu jedem anderen Hund hin, bringt man in den meisten Fällen diese Hunde und ihre Halter in böse Bedrängnis (noch weniger schön!).
2) Auch wenn die Punkerhunde natürlich durch die Routine im Umgang mit anderen Hunden viele Situationen tatsächlich recht locker untereinander regeln, so kommt es nicht selten unter ihnen doch zu ernsthaften, beschädigenden Auseinandersetzungen. Das gehört zum Selbstregelnlassen quasi dazu und ist denke ich nicht das, was man für seinen Hund so gerne möchte.
___________________ Liebe Grüße Liese mit dem kleinen Tiger Arco und dem riesen Tigerbaby Django sowie mit Herrn Rocky Fuchs, dem großen Tiger, Fräulein Spunky und Hägar Scholli im Herzen
"Ein Leben ohne Fuchs ist möglich, aber sinnlos." :-)