Ich bin bei jedem Spaziergang sehr aufmerksam und vorausschauend. Ich kenne schon fast alle Hunde in unserer Ortschaft. Wenn ich mich einem Garten nähere, wo ein Hund wohnt, mache ich folgendes: wenn die Nala schwache Anzeichen von Unsicherheit zeigt, fange ich an zu clickern und belohnen. Das mache ich solange, bis wir an dem Garten vorbei sind. Manchmal taucht der Hund dann auf und manchmal nicht. Ist das eigentlich richtig??
Wenn ich merke, sie kommt an ihre Grenze, laße ich sie hinsetzen, da beruhigt sie sich (meistens). Sie wird gefüttert, besonders dann, wenn sie den anderen Hund anschaut. Und dann geht es auch weiter.
Natürlich passiert es aber auch, daß ganz plötzlich wo ein Hund am Zaun oder hinter einem Tor zu toben. Nala ist natürlich sofort dabei und macht ihr Theater. Das schaut so aus, daß sie alles aufstellt, einen Sprung Richtung Hund macht und dabei gehen die Hinterbeine weit auseiander und runter. Vorne macht sie sich groß. Und bellt und knurrt natürlich wie verrückt. Was mach ich in so einem Moment? Laße ich sie hinsetzten - Futter - und weiter? Oder wortlos umdrehen und ritualisiert nocheinmal vorbei gehen?
Und eine Frage habe ich noch: Wenn irgendwo unerwartet ein Hund auftaucht und ich gerade den Clicker nicht in der Hand habe, sage ich mit einer hohen Stimme "fein, ein Freund"! Sie schaut mich dann kurz an, aber mit einem sichtlich verwirrtem Ausdruck. Ich nutze diesen Moment trotzdem und füttere sie. Ich mache das clickern oder mit der Stimme loben noch nicht so lange, ich finde aber, daß das eine Wirkung hat. Paßt das eigentlich??
Wenn ich z.B. an einem Garten vorbeikomme von dem ich weiß, dass da Hunde sein könnten, machs ich schon vorher leichte Übungen wie "Guck mal", "Sitz" oder "Platz" und clickere. Wenn der Hund dann wirklich da ist, kommen wir so gut daran vorbei, wenn kein Hund da ist, macht das auch nichts. Lucky und Tola wissen ja ganz genau, dass da Hunde wohnen und gucken natürlich auch dahin. Durch das Clickern verbinden sie das dann aber auch mit angenehmen Gefühlen.
Wenn plötzlich und unerwartet ein Hund auftaucht und Tola zu bellen und Lucky zu ziehen anfängt, clickere ich trotzdem und versuche ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Habe ich die dann, können wir, mit kleinen Übungen sehr gut vorbeigehen. Bekomme ich sie nicht, gehe ich mit Blick zum fremden Hund rückwärts oder weiche, wenn möglich, großzügig aus. Wenn ich dann wieder ihre Aufmerksamkeit habe, machen wir ein paar kleine Übungen bei denen ich sie ausgiebig loben kann. Wird der fremde Hund ander Leine geführt, stalke ich da auch gerne hinterher ( wenn der andere Hund ruhig ist ) und verringere langsam den Abstand. Das klappt dann auch immer richtig gut. Ich habe mir vorgenommen, solche Übungen wieder öfter zu machen denn ich habe es ein wenig schleifen lassen. Dabei klappt es so gut.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Beiträge:
3.201
27.08.2011 23:09
#3 RE: Was tun, wenn es eigentlich schon zu spät ist?
Zitat von wasserratte Natürlich passiert es aber auch, daß ganz plötzlich wo ein Hund am Zaun oder hinter einem Tor zu toben. Nala ist natürlich sofort dabei und macht ihr Theater. Das schaut so aus, daß sie alles aufstellt, einen Sprung Richtung Hund macht und dabei gehen die Hinterbeine weit auseiander und runter. Vorne macht sie sich groß. Und bellt und knurrt natürlich wie verrückt. Was mach ich in so einem Moment? Laße ich sie hinsetzten - Futter - und weiter? Oder wortlos umdrehen und ritualisiert nocheinmal vorbei gehen?
Bekommst Du sie denn in so einer Situation ins "Sitz"?
Sonst beantwortet sich die Frage doch von selber.
Ich selber habe in so einer Situation, wenn möglich, auf dem Absatz kehrt gemacht und bin so weit zurück, bis der Hund ruhig war. Habe ihn dann auf mich konzentriert und bin im größeren Abstand wieder am auslöser vorbei.
Ja, mittlerweile schafft sie das sich hinzusetzen. Ich bin da sehr stolz auf sie. Wir haben dieses "Sitz" als Alternativverhalten mit meiner Trainerin aufgebaut. Auf ihrem Hundeplatz gibt es 2 abgetrennte Bereiche. Da sie 10 eigene Hunde hat (ein eigenes kleines Tierheim), haben wir einige Male diese Situation trainiert. Wir haben uns dem fremden Hund langsam genähert und wenn wir die kritische Distanz erreicht haben, habe ich sie ins "Sitz" gebracht. Sie hat sich tatsächlich beruhigt und wir konnten immer wieder einige Schritte näher an den Hund kommen. Seit dem verwende ich dieses Sitz, meistens erfolgreich. Die einfachen Übungen helfen auch ganz gut. Das mache ich auch. Ich habe das Gefühl, wenn sie nachdenken muß, kann sie sich nicht gleichzeitig fürchten. ABER lernt sie dann eigentlich dabei, den fremden Hund in ihrer Nähe zu ertragen? Rückwärts zu gehen habe ich noch nicht ausprobiert.
Ich habe ja meistens einen Kinderwagen auch noch dabei... Das macht das ganze Training viel schwieriger...