Editiert wegen des Ursprungsthemas, da in der Folge aber ein klasse Thread zum Thema HSH entstand, hole ich den mal wieder hoch und stelle ihn in die passende Rubrik. :-)
Zur Erinnerung/Erklärung: Es ging -das war der Ausgangspunkt- darum, inwieweit Hunde und Menschen Rudel bilden können, woraufhin Veronica sich und uns fragte, inwieweit denn Hunde und Schafe womöglich daselbe täten. Oder eben nicht.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Jetzt hab ich aber einen kleinen Knoten im Hirn seit gestern abend und trau mich jetzt einfach zu fragen: wie ist das mit den Herdenschutzhunden und den Schafen? Ich les es gern nochmal bei Coppinger nach, der hat was dazu geschrieben/geforscht(?) und irgendwie ging es doch auch in die Richtung, dass die HSH mit Schafen/Ziegen in der Prägephase zusammenleben müssen -um sie als beschützenswerte "Rudelmitglieder" (?) zu akzeptieren ? Stimmt das ? Ich bin mir nicht sicher im Moment, Barbara, Du weißt da sicher genauer Bescheid. ich schau aber auch nochmal nach.
Mein Hund denkt jedenfalls über mich und Kater: das können keine Hunde sein, nein das KÖNNEN EINFACH KEINE HUNDE SEIN!!! Aber ich mach besser was sie sagen -v.a. beim Kater
Das mit den Schafen habe ich auch gehört. Meine Bekannte hat einen Herdenschutz-Mix. Aber ist dass nicht wie bei allen Arbeitshunden? Je früher man anfängt, sie an die Aufgabe heranzuführen, desto einfacher geht später die Arbeit?
Zitat von camijojo wie ist das mit den Herdenschutzhunden und den Schafen? Ich les es gern nochmal bei Coppinger nach, der hat was dazu geschrieben/geforscht(?) und irgendwie ging es doch auch in die Richtung, dass die HSH mit Schafen/Ziegen in der Prägephase zusammenleben müssen -um sie als beschützenswerte "Rudelmitglieder" (?) zu akzeptieren ? Stimmt das ? Ich bin mir nicht sicher im Moment, Barbara, Du weißt da sicher genauer Bescheid. ich schau aber auch nochmal nach.
Es wäre seltsam, wenn gerade Coppinger das behaupten würde. Der beschäftigt sich soviel mit Wolfsrudeln, daß er sowas kaum ernsthaft in Betracht ziehen dürfte. ;-)
Also: Wenn die HSH und die Schafe ein Rudel wären, dann wären die HSH zurecht beleidigt. Weil sie immer die Schafe bewachen müßten und die ihnen gar nicht helfen, wenn Bär oder Wolf die Herde angreifen. Im Wolfs- oder Hunderudel wird gemeinsam gejagt und verteidigt, unter Anleitung der Leittiere, aber gemeinsam. Alles andere wäre auch idiotisch, weil die Schnösel sonst ja nie lernen würden und die Alten nicht sterben dürften.
HSH bewachen nicht so sehr die Herde als das Territorium ihrer Herde. Zudem sind für sie Wölfe und Bären, vor denen sie "verteidigen", Beute. Sprich: Ausgenutzt wird der Jagdtrieb der Tiere. Wir übrigens bei Hütehunden auch. Die haben auch nicht die Schafe, die sie geordnet irgendwo langführen, lieb, sondern wollen sie eigentlich erbeuten. Nur, daß in der Hütehundausbildung dieser Jagdtrieb quasi verkürzt wird und es so bei einem "mach, was ich Dir sage, sonst fresse ich Dich" bleibt. Gerade diese aggressive Körperhaltung, die man von den Collies usw. kennt, wenn sie vor einem Schaf stehen, das "bockt", zeigt ja, daß das keine freundliche Annäherung ist. Allein die geduckte Haltung, die schleichende Näherung - so geht Ben (halber Bardino) auch auf die Dinge zu, die er eigentlich gerne gleich attackieren möchte.
Gesa, kannst Du uns zum Thema Näheres sagen? Da bist Du doch eher die Fachfrau. Und Schle, Du hast Dich doch mit Hütern auch ziemlich intensiv beschäftigt. Gebt doch bitte mal etwas Input.
Übrigens, am Rande: Von einer Prägephase sprechen viele Verhaltensbiologen heute auch schon nicht mehr. Eher davon, daß der Hund in den ersten Lebenswochen besonders schnell und leicht lernt. Aber die Erkenntnis, daß auch ein Vierbeiner genau das sein Leben lang tut und eben nicht alles festgelegt ist, was er in dieser Zeit aufgenommen/verinnerlicht hat, ist ja die Basis dafür, unsere Hunde eben noch zu Alternativen bringen zu können. Ich werde mal sehen, daß ich die verhaltensbiologischen Teile des Skripts über Aggressionsverhalten beim Hund zusammenstelle und poste, kann ich aber erst Ende der Woche, da es auf dem anderen PC liegt. Die Blaschke-Berthold hat da viel geforscht und wirklich gute Erkenntnisse kundgetan. Aber ich will mich nicht nochmal so "schräg" ausdrücken, wie im Dogs-Forum, deshalb schreibe ich lieber gezielt ab, bevor ich was behaupte. ;-)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Also, hier mal was zu Herdenschützern und Schäfer-, bzw. Hirten-Hunden:
HSH zuerst:
Aus dem Spüren, Hetzen und Treiben sind durch geschickte Menschen Hunde- Spezialisten geworden. Die einkreisende Arbeit von Hüte- oder Schäferhunden ist nichts anderes als umfunktioniertes Treiben.
Ganz anders arbeiten Herdenschutzhunde. Es sind Hunde mit geringstmöglichem Jagdtrieb (bis auf die erwähnten Ausnahmen). Sie vertreiben Eindringlinge, setzen ihnen nach, verfolgen sie eine Weile; dies darf man nicht verwechseln. Jagen wäre aber nachhaltiger Beutetrieb, und das haben die meisten Herdenschutzhunde nicht.
In dieser grossen Gruppe mittelgrosser (45 bis 70 Zentimeter, 25 bis 45 Kilo) Hunde finden sich die, die fast alles können (müssen): suchen, retten, bewachen, treiben, und - eben - hüten, im weiteren Sinne auch schützen. Die Aufgaben tätiger Hütehunde sind menschengeprägt: sie arbeiten eng mit dem Menschen zusammen. Weil der es so in die Wege leitete, weil er die Talente dieser Hunde für sich zu nutzen verstand.
Diese arbeitsfreudigen Hunde brauchen Beschäftigung. Sie müssen leicht zu führen sein. Es sind bewegungsaktive und mittelgrosse Rassen. Ihr Temperament braucht Konsequenz. Für die Dienste des Menschen eignen sie sich am besten, weil sie nach Konstitution und Psyche ideal leichtführig sind (im Gegensatz zu den ersten drei Gruppen).
In dieser Gruppe sind die vielseitigsten Hunde versammelt. Mit "Schäferhund" meint man meist den deutschen, er ist die weltweit verbreitetste "Rasse". Einer der ersten deutschen Schäferhunde war weiss, durch Vereinsquerelen wurde dieser Farbschlag ausgesondert und kam quasi als American-Canadian (AC) Weisser Schäferhund wieder.
Allerdings sind die Grenzen scheinbar fließend. So ist mein Tut-Nix zwar eher ein Schäfer- als ein Herdenschutzhund, hat aber - was Territorium betrifft - eine genaue Vorstellung von "mein" und "dein". Wie schon weiter oben von jemand anders beschrieben, sind auch für ihn neue Gebiete nur so lange neu, wie er sich dort hindurchbewegt. Sobald man eine Minute dort rastet, versteht er das neue Territorium als "seins" und "Eindringlinge" als "störend".
Zitat von Elektra Es wäre seltsam, wenn gerade Coppinger das behaupten würde. Der beschäftigt sich soviel mit Wolfsrudeln, daß er sowas kaum ernsthaft in Betracht ziehen dürfte. ;-)
Also: Wenn die HSH und die Schafe ein Rudel wären, dann wären die HSH zurecht beleidigt. Weil sie immer die Schafe bewachen müßten und die ihnen gar nicht helfen, wenn Bär oder Wolf die Herde angreifen. Im Wolfs- oder Hunderudel wird gemeinsam gejagt und verteidigt, unter Anleitung der Leittiere, aber gemeinsam. Alles andere wäre auch idiotisch, weil die Schnösel sonst ja nie lernen würden und die Alten nicht sterben dürften.
HSH bewachen nicht so sehr die Herde als das Territorium ihrer Herde. Zudem sind für sie Wölfe und Bären, vor denen sie "verteidigen", Beute. Sprich: Ausgenutzt wird der Jagdtrieb der Tiere. Wir übrigens bei Hütehunden auch. Die haben auch nicht die Schafe, die sie geordnet irgendwo langführen, lieb, sondern wollen sie eigentlich erbeuten. Nur, daß in der Hütehundausbildung dieser Jagdtrieb quasi verkürzt wird und es so bei einem "mach, was ich Dir sage, sonst fresse ich Dich" bleibt. Gerade diese aggressive Körperhaltung, die man von den Collies usw. kennt, wenn sie vor einem Schaf stehen, das "bockt", zeigt ja, daß das keine freundliche Annäherung ist. Allein die geduckte Haltung, die schleichende Näherung - so geht Ben (halber Bardino) auch auf die Dinge zu, die er eigentlich gerne gleich attackieren möchte.
Gesa, kannst Du uns zum Thema Näheres sagen? Da bist Du doch eher die Fachfrau. Und Schle, Du hast Dich doch mit Hütern auch ziemlich intensiv beschäftigt. Gebt doch bitte mal etwas Input.
Übrigens, am Rande: Von einer Prägephase sprechen viele Verhaltensbiologen heute auch schon nicht mehr. Eher davon, daß der Hund in den ersten Lebenswochen besonders schnell und leicht lernt. Aber die Erkenntnis, daß auch ein Vierbeiner genau das sein Leben lang tut und eben nicht alles festgelegt ist, was er in dieser Zeit aufgenommen/verinnerlicht hat, ist ja die Basis dafür, unsere Hunde eben noch zu Alternativen bringen zu können. Ich werde mal sehen, daß ich die verhaltensbiologischen Teile des Skripts über Aggressionsverhalten beim Hund zusammenstelle und poste, kann ich aber erst Ende der Woche, da es auf dem anderen PC liegt. Die Blaschke-Berthold hat da viel geforscht und wirklich gute Erkenntnisse kundgetan. Aber ich will mich nicht nochmal so "schräg" ausdrücken, wie im Dogs-Forum, deshalb schreibe ich lieber gezielt ab, bevor ich was behaupte. ;-)
Einspruch ;-)) ich hab jetzt leider nicht soviel Zeit, aber das Thema HSH find ich doch interessant. Hast du zufällig das Buch von Coppinger (Hunde)? Er schreibt über HSH: "Die zwischenartlich soziale Bindung zwischen Schafen und Hunden hängt von der Prägung des Welpen während der kritischen Phase seiner Sozialisation ab, die beim Hund etwa von der 4. bis zur 16 Lebenswoche reicht. Die genaue Beachtung der Umweltanforderungen für die Entwicklung des Welpen in dieser Phase führt zu einer Formung und Konditionierung des Verhaltens des erwachsenen Tieres, die zum Ergebnis hat, dass normalerweise artspezifisches Sozialverhalten (angeborenens, untereinander gezeigtes Verhalten) auf eine andere Tierart übertragen wird (erlernte Interaktion des Hundes mit Schafen). Aufgrund der Prägung und der Umgebung, in der der Hund aufgezogen wird, kann er Schafen gegenüber nicht das übliche Raubtierverhalten entwickeln." (Coppinger&Coppinger, Hunde, S.110) Auf den weiteren Seiten bezieht er sich noch ausführlich auf K.Lorenz und untersucht das Phänomen der "sozialen bindung" (nicht RUDEL!,-)zwischen Arten, als entscheidend dafür die FRÜHE Prägung. HSH bewachen doch ihre Schäfchen, doch, doch, doch;-))Sie glauben bestimmt nicht, dass sie ein Schaf seien oder umgekehrt, aber sie zeigen ihnen gegenüber hundliches Sozialverhalten (z.b. Spielaufforderung, anknurren, Begrüßung). Die "Ausbildung" von HSH sieht so aus, dass sie die ersten 16 Lw in ihrer Herde verbringen, tun sie das nicht, sind sie -lt. Coppinger- als HSH nicht geeignet, da sie ein -genetisch festgelegtes-Lernzeitfenster verpaßt hätten. Bitte weiter diskutieren!
Zitat von Schle Miel Allerdings sind die Grenzen scheinbar fließend. So ist mein Tut-Nix zwar eher ein Schäfer- als ein Herdenschutzhund, hat aber - was Territorium betrifft - eine genaue Vorstellung von "mein" und "dein". Wie schon weiter oben von jemand anders beschrieben, sind auch für ihn neue Gebiete nur so lange neu, wie er sich dort hindurchbewegt. Sobald man eine Minute dort rastet, versteht er das neue Territorium als "seins" und "Eindringlinge" als "störend".
Seufz, so ist meiner auch. Der Briard ist aber auch tatsächlich an der Grenze zw. Schäferhund und HSH... Nochmal zu den HSH. Was Coppinger auf die Anfrrage nach einem geeigneten HSH antwortet: Zitat: " Keine Rasse wird eine Arbeitsleitung erbringen, wenn der Hund nicht während der kritischen Phase mit Schafen aufwächst. Sie müssen nur nach einer Rasse mit schwach ausgeprägtem Jagdverhalten suchen, bei der die Bewegungsmuster des Jagsverhaltens erlöschen, wenn sie nicht verstärkt werden, und Sie brauchen einen vier bis fünf Wochen alten Hund, der entsprechend sozialisiert werden kann. " (s. 126)
Willkommen im Club. In deinen Seufzer stimm ich doch glatt mit ein. Is mitunter ein bisschen nervig, oder?
Wie geht ihr damit denn so um?
Ganz einfach: Immer in Bewegung bleiben Nein, Scherz beiseite, das ist tatsächlich auch ein Punkt. Camillo fährt runter, sobald wir uns nur ein, zwei Meter weiter bewegen. Heißt: wir warten nicht an einem festen Punkt, bis der unkastrierte Schäferhund (Lieblingsfeind) auf uns zukommt, sondern gehen ihm, viell. mit einem eleganten Bogen, entgegen. Denn: bei Camillo zeigt sich das Verhalten "nur"unkastrierten Rüden gegenüber, zu 95% auch nur ab einer Größe über Kniehöhe. Er unterscheidet also ganz genau, was er als gefährlichen Eindringling bewertet. Andere, ungefährliche Endringlinge unterzieht er aber einer genauen Untersuchung, was ich ihm aber inzwischen immer weniger gewähre. Nach dem Motto: entspann Dich, ich passe auf. Das ist aber wirklich ein Eiertanz mit ihm, da ihn das "Nichtaufpassensollen" auch wiederum streßt. Nun könnte man meinen, der Monsieur hat mich nicht als ("") akzeptiert, deshalb kann er mir nicht vertrauen -mag sein. Ich glaube allerdings, dass es tatsächlich auch mit rassebedingten (genetischen) Eigenschaften zu tun hat. Die bei ihm -vielleicht durch mein unsicheres Verhalten in bestimmten Entwicklungsphasen- auch noch gefördert wurden. Sprich: so ein Briard ist einfach "SEHR BEREIT" Verantwortung zu übernehmen, Territorien abzustecken und zu verteidigen, und dies zunächst auch unabhängig davon, wie seine Sozialpartner sich verhalten. Camillo unterscheidet also ganz genau, was er als gefährlich bewertet. Das macht es etwas einfacher, ich kann die Situationen ganz gut abschätzen. Aber diesen gegenüber ist er ziemlich unerbittlich. Sprich: mit diesen ist Freilauf kein Problem- man geht sich aus dem Weg, aber: denselben Raum teilen: , einen solchen gar in "seinen" Garten lassen , ihn an "seinem" Auto schnüffeln lassen und dann .....Ruhe, Leine, Leckerchen (im "richtigen" Moment)
Zitat von camijojo ich hab jetzt leider nicht soviel Zeit, aber das Thema HSH find ich doch interessant. Hast du zufällig das Buch von Coppinger (Hunde)?
Nö. Habe ich leider nicht.
Zitat von camijojo Er schreibt über HSH: ... [...] HSH bewachen doch ihre Schäfchen, doch, doch, doch;-))Sie glauben bestimmt nicht, dass sie ein Schaf seien oder umgekehrt, aber sie zeigen ihnen gegenüber hundliches Sozialverhalten (z.b. Spielaufforderung, anknurren, Begrüßung). Die "Ausbildung" von HSH sieht so aus, dass sie die ersten 16 Lw in ihrer Herde verbringen, tun sie das nicht, sind sie -lt. Coppinger- als HSH nicht geeignet, da sie ein -genetisch festgelegtes-Lernzeitfenster verpaßt hätten. Bitte weiter diskutieren!
Spannend. Danke. Die Sache mit der Prägephase sehen ja einige Forscher so, aber ich sage nach wie vor, daß die Blaschke da Recht hat, insofern, als daß sicher für einen Hund extrem wichtig ist, was er in der Welpenzeit lernt (wie ja auch ein Kind durch das, was es in der frühen Kindheit lernt, stärker beeinflußt werden kann als durch viele andere Erfahrungen). Aber das das das einzige ist, was ihn prägt, glaube ich eben nicht. Sowohl Hund als auch Mensch (als auch die meisten anderen Lebewesen) lernt sein Leben lang. Und kann eben gerade deshalb auch noch andere Erfahrungen machen, die auch neues Verhalten zulassen. Sonst wäre Ben ja auch nicht "umpolbar" gewesen. Und sonst müßten wir hier auch nicht Rat und Hilfe im Umgang mit aggressiven oder ängstlichen Hunden anbieten, weil die ja bereits viel zu nachhaltig geprägt wären. Dann müßten wir ja alle unsere Bemühungen aufgeben. Von daher ... klar, der HSH lernt, mit Schafen soziale Kontakte aufzubauen. Wie mein Hund gelernt hat, das mit meinem Kater zu tun. Nur eben intensiver und wahrscheinlich gefestigter vorhanden.
Aber, und das sagt Coppinger ja auch und darum ging es ja u.a.: Hunde und Schafe bilden deshalb eben KEIN Rudel. Die HSH passen eben auf ihre Schäfchen auf, von denen sie aber natürlich wissen, daß es keine Artgenossen sind. Sondern halt ihre Aufgabe im Leben. Wie Männer die Aufgabe von Frauen sind. ;-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zum Teil stattgegeben. :-) Spannend. Danke. Die Sache mit der Prägephase sehen ja einige Forscher so, aber ich sage nach wie vor, daß die Blaschke da Recht hat, insofern, als daß sicher für einen Hund extrem wichtig ist, was er in der Welpenzeit lernt (wie ja auch ein Kind durch das, was es in der frühen Kindheit lernt, stärker beeinflußt werden kann als durch viele andere Erfahrungen). Aber das das das einzige ist, was ihn prägt, glaube ich eben nicht. Sowohl Hund als auch Mensch (als auch die meisten anderen Lebewesen) lernt sein Leben lang. Und kann eben gerade deshalb auch noch andere Erfahrungen machen, die auch neues Verhalten zulassen. Sonst wäre Ben ja auch nicht "umpolbar" gewesen. Und sonst müßten wir hier auch nicht Rat und Hilfe im Umgang mit aggressiven oder ängstlichen Hunden anbieten, weil die ja bereits viel zu nachhaltig geprägt wären. Dann müßten wir ja alle unsere Bemühungen aufgeben. Von daher ... klar, der HSH lernt, mit Schafen soziale Kontakte aufzubauen. Wie mein Hund gelernt hat, das mit meinem Kater zu tun. Nur eben intensiver und wahrscheinlich gefestigter vorhanden.
Aber, und das sagt Coppinger ja auch und darum ging es ja u.a.: Hunde und Schafe bilden deshalb eben KEIN Rudel. Die HSH passen eben auf ihre Schäfchen auf, von denen sie aber natürlich wissen, daß es keine Artgenossen sind. Sondern halt ihre Aufgabe im Leben. Wie Männer die Aufgabe von Frauen sind. ;-)
Ja, es ging ursprünglich ums Rudel und da bin ich voll Deiner Meinung. ;-) Was das Lernen angeht im Übrigen auch fast: einigen wir uns auf eine Kombi aus genetischen Vorbedingungen, früher Prägung und später Prägung (im Laufe eines ganzen Hundelebens!)?? Ich glaube es handelt sich bei der Sozialisation auf Sozialpartner nochmal um ein anderes Lernen als beim aggressiven Verhalten. Das ist grundsätzlich auch "angeboren", in bestimmten Situationen eben abrufbar. Durch eine bestimmte Prägung (oder sagen wir lieber Mißhandlung) konnte/mußte der Hund dieses Verhalten einsetzen lernen, also Strategie einsetzen lernen. Und kann es eben wieder "verlernen". Du wirst jedoch einem HSH, der mit Schäfchen aufgewachsen ist, nicht mehr "verlernen" können, diese zu beschützen, oder?
Editiert und verschoben, damit der Thread nicht untergeht. :-)
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In Antwort auf:Was Coppinger auf die Anfrrage nach einem geeigneten HSH antwortet: Zitat: " Keine Rasse wird eine Arbeitsleitung erbringen, wenn der Hund nicht während der kritischen Phase mit Schafen aufwächst. Sie müssen nur nach einer Rasse mit schwach ausgeprägtem Jagdverhalten suchen, bei der die Bewegungsmuster des Jagsverhaltens erlöschen, wenn sie nicht verstärkt werden, und Sie brauchen einen vier bis fünf Wochen alten Hund, der entsprechend sozialisiert werden kann. " (s. 126)
Hallo Als HSH Halterin stimme ich dem Coppinger NICHT zu. Es mag sein, daß meine Hunde rassenspezifisch vorliebe für andere Tiere zeigen, aber auf Schafe und ähnliches waren sie NICHT geprägt. Als Welpen wuchsen sie mit Menschen und anderen Do Khyis auf, dann sind sie zu mir gekommen. Ashar hat das erste mal zwei Schafe gesehen als er 2 Jahre alt war. Noch ein Teenie, aber kein Welpe. Reaktion: Neugier, dann stundenlanges Sitzen vor dem Zaun und Singen. Er hat echt gesungen, solche seltsame, hohe Töne habe ich nie vorher gehört. Es dauerte ein paar Tage, dann ist weibliches Schaf zu dem Zaun gekommen. Ashar war begeistert, hat ihre Ohren abgeschleckt und so entstand eine echte Liebe. Eines Tages hat uns mein Nachbar, Schafbesitzer, in die Gehege eingeladen. Ich wollte Ashar von der Leine nicht lassen, doch der Nachbar verlangte es - na gut. Ashar frei, Schafe frei. Schaf Dame ist sofort zu Ashar gelaufen, wie üblich hat sich das Pärchen die Ohren gegenseitig abgeschleckt. Und es bliebe idyllisch, wenn der Bock sich da nicht eingemischt hätte - der hat sich dazwischen gedrängt. Was folgte was so schnell, daß keiner von uns, Menschen, etwas machen konnte: Ashar knurrte den Bock an, Bock lief weg - Ashar ihm nach, versuchte zu schnappen, fehlte und dann schnappte den Schwanz vom Bock. Eher ich ein Wort sagen konnte lag der Bock auf den Rücken! Und Ashar leckte die Ohren seiner Dame...
Beispiel zwei: seit etwa zwei Jahren wohnen wir auf einem Bauernhof und halten ein paar Schafe als Rasenmäher. Das erste Treffen mit meinen Do Khyis erfolgte, wenn alle drei schon erwachsen waren. Ein paar Bilder aus unserem Garten:
Als bekennende Fleisch in den Napf Werferin eines solchen Prachexemplar sage ich folgendes:
HSH sind:
bei ihren Leuten super verschmust und anhänglich (ihre Leute sind die Personen, die sie sich aussuchen, nicht welche wir gerne hätten und wenn wir Glück haben, zählen wir selbst auch dazu, hängt davon ab, wie wir uns unerem Herdi präsentieren)
extrem terretorial, alles wo ich mehr als drei Minuten stehe, ist ihrs und sie lässt keinen rein
extrem unbestechlich, Leckerchen, die zu Erziehungszwecken gereicht werden, werden verweigert oder ausgespuckt
alle Kommandos werden sorgfältig überdacht und deren Ausführung sorgfältig nach Notwendigkeit abgewägt
mit anderen Hunden im hellen freundlich, ab der Dämmerung sollten alle anderen einfach nach Hause gehen
So sehe ich das (bitte nicht ganz so ernst nehmen), beinahe
Liebe Grüße Sabine
Diskutiere nie mit einem Idioten, er zieht Dich auf sein Niveau herab und schlägt Dich dort mit Erfahrung.