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Dieses Thema hat 64 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
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Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

03.01.2011 20:16
Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zunächst etwas positives - wir waren heute im Baumarkt und es lief wieder prima.
Inzwischen zeigt Finja ihre Angst durch Rückzug und nicht mehr durch Vorauspreschen und Bellen. Auf dem Parkplatz haben wir einen anderen Hund gesehen und Finja wurde unruhig. Den anderen Hund habe ich dann mit dem Clicker zum ersten Mal "schöngeredet" - das zumindest hat ganz gut funktioniert.

Nun zur Hundeschule. Wir sind seit etwa 11 Monaten dabei - machen es vorwiegend wegen der Hundekontakte und wegen dem Agility. Da das Wetter nicht so mitspielt war heute freies Spielen angesagt. Es waren noch zwei weitere Hunde dort - alles kein Problem. Ein verspielter Boxer ist Finja manchmal etwas zu ruppig, was sie dann durch Rundrücken und Schwanzeinklemmen zeigt. In der nächsten Sekunde läuft sie ihm hinterher und der Schwanz ist wieder normal. Ich denke, sie lernt auch - der ist nur etwas wild, aber meint es gut. Die beiden kennen sich auch schon länger - anfangs hat sie gar nicht mit ihm gespielt. Soweit so gut, der zweite Hund ging und ein weiterer Boxer (nennen wir ihn Utz) kam. Die zweite "Gruppe" (im Winter sind es meist nur 2-3 Leute) beginnt.
Wir, der Boxer mit Frauchen und die Trainerin standen im Unterstand als Utz kam. Finja hat von Utz anfangs ein paar Mal einen drauf bekommen und hatte daraufhin eine Phase, in der sie nicht so gern zur Hundeschule ging. Das legte sich und die Hunde spielten zwischenzeitlich miteinander. Der Rüde ist seit ca. 3 Monaten kastriert.
Utz bog unangeleint um die Ecke und stürmte sofort auf Finja. Finja bellte. Alle (ich kann mich nicht genau erinnern) gingen dazwischen. Utz lief wieder nach draußen. Finja entwischte mir quasi, sonst hätte ich sie zunächst zurückgehalten. Sie wollte aber hinterher. Ich vermute, sie hat gelernt, dass man andere Hunde mit Bellen vertreiben kann und wollte dies nun versuchen. Draußen hielt die Halterin Utz fest, sie konnte ihn jedoch nicht halten, sie stürzte und Utz rannte wieder frei. Er wollte wieder zu Finja hin und ich schlug ihn (wenn Frauchen ihn weder halten noch zurückrufen kann...) zweimal mit der Leine. Er rannte trotzdem auf Finja zu, die von meinem Freund festgehalten wurde. Er drückte ihn weg... Das alles natürlich im Schatten vom Scheinwerferlicht... Schließlich konnte Utz festgehalten werden. Ich nahm Finja an die Leine und wir verabschiedeten uns (wollten ohnehin gehen). Die Trainerin meinte noch, dass nichts passiert wäre und die Hunde das unter sich hätten klären können...

An der Stelle vom Frauchen würde ich das Gelände nur angeleint betreten, wenn ich vorweg sehe, wer da ist. Eine Begegnung im Unterstand ist natürlich nicht ideal. Zudem würde ich meinem Hund einen Maulkorb anlegen, wenn er a) schon mehrmals auf Hunde losgegangen ist (ohne Verletzungen) b) die deutlichen Körperzeichen anderer Hunde nicht erkennen kann und c) ich meinen Hund nicht abrufen noch halten kann. Natürlich war mein Griff zu Leine nicht passend und hat Utz vielleicht noch mehr aufgestachelt, aber zu dem Zeitpunkt war er schon zweimal (wenn nicht gar dreimal) auf Finja draufgewesen.

Ich hoffe, Finja hat nicht schon wieder einen kleinen Schaden erlitten. Es ist zwar nichts passiert, aber ich denke, sie merkt sich schon "ich hab dem doch gesagt, der soll nicht näher kommen und der tat es trotzdem - mehrmals!".

Wie würdet ihr handeln?

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


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03.01.2011 20:43
#2 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Da ich schon einen absolut unverträglichen Hund hatte, und Quo auch nicht jedem Hund gegenüber Gentleman ist, halte ich von solchen, unkontrollierten "Spiel"Veranstaltungen gar nichts.
Vor allem einen ängstlichen Hund würde ich nur mit ausgesuchten, bekanntermaßen friedlichen Hunden, zusammen lassen.
Durch solche Erfahrungen kann sich die Abwehraggression verschärfen.

Zitat
An der Stelle vom Frauchen würde ich das Gelände nur angeleint betreten, wenn ich vorweg sehe, wer da ist. Eine Begegnung im Unterstand ist natürlich nicht ideal. Zudem würde ich meinem Hund einen Maulkorb anlegen, wenn er a) schon mehrmals auf Hunde losgegangen ist (ohne Verletzungen) b) die deutlichen Körperzeichen anderer Hunde nicht erkennen kann und c) ich meinen Hund nicht abrufen noch halten kann. Natürlich war mein Griff zu Leine nicht passend und hat Utz vielleicht noch mehr aufgestachelt, aber zu dem Zeitpunkt war er schon zweimal (wenn nicht gar dreimal) auf Finja draufgewesen.



Für Deinen Hund bist Du verantwortlich, Du mußt immer damit rechnen, das andere Hundehalter sich nicht an die einfachsten Regeln der Höflichkeit halten.
Du kannst nicht die Verantwortung für schlechte Erfahrungen Deines Hundes auf andere abschieben.

Damit bin ich bisher am besten gefahren.
Auch wenn andere Hundehalter mich als nicht kontaktfreudig und als Spassbremse für meinen Hund ansehen, aber nachdem ich das gelernt hatte, haben meine Hunde keine schlechten Erfahrungen mehr gemacht.
Fremde oder als pöbelig bekannte Hunde werden rigoros auf Abstand gehalten!


__________________________________________________
Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

03.01.2011 20:54
#3 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Nun, in der Hundeschule weiß ich vorher, wenn Neuzugänge kommen - wir kennen uns alle. Die Verantwortung für meinen Hund trage ich. Nur welche Alternativen habe ich?
- nicht mehr in die Hundeschule gehen --> wäre Schade um die Hundekontakte
- Finja anleinen --> Utz ist reingekommen und hat sich auf Finja gestürzt, da hätte eine Leine nix dran geändern, höchstens Finja an der Flucht gehindert
- mit der Trainerin reden --> damit würde ich ja aus deiner Sicht die Verantwortung abgeben... Trotzdem beabsichtige ich dies...

Zitat von QuoVadis

Fremde oder als pöbelig bekannte Hunde werden rigoros auf Abstand gehalten!


Nur wie? Wenn sich der Hund weder von Frauchen, noch von uns abhalten lässt? Dann lässt er sich auch nicht mit einem Kschhhhh vertreiben...

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


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03.01.2011 21:12
#4 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Den eigenen Hund hinter sich halten, und dem anderen absolut entschlossen entgegen treten, die meisten Hunde lassen sich davon beeindrucken. Sonst Leckerli werfen oder was auch immer.

Zitat
[Nur wie? Wenn sich der Hund weder von Frauchen, noch von uns abhalten lässt? Dann lässt er sich auch nicht mit einem Kschhhhh vertreiben...



Wenn Du mit dieser Einstellung daran gehst, merken es die Hunde.

Zitat
mit der Trainerin reden --> damit würde ich ja aus deiner Sicht die Verantwortung abgeben... Trotzdem beabsichtige ich dies...



Die Trainerin hat die Verantwortung, nur hilft es Deinem Hund nicht, wenn sie sie nicht tragen kann oder will.
Darauf würde ich mich nicht verlassen, sonst wäre sie schon beim Vorfall eingeschritten, hätte ich jedenfalls erwartet, von einer kompetenten Trainerin.


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Gruß
Hanne

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Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


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03.01.2011 21:19
#5 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Sei mir nicht böse, aber ich stimme Hanne zu, ich halte von solchen "Zwangsbespaßungsaktionen" absolut gar nichts. Wieso muß Finja unbedingt Hundekontakte haben bzw. welche, bei denen Du nicht GANZ sicher bist, daß sie mit den Hunden klarkommt?

Es ist nun einmal so, daß nicht jeder Hund mit jedem spielen mag. Gemeinsames Spiel setzt ein hohes Maß an Vertrauen voraus, man kennt sich, man traut sich. Es ist ein komplett menschliches Konstrukt und eine Wunschvorstellung, die sehr unhundlich ist, zu meinen, nur, weil sich Hund A und Hund B treffen und beide nun einmal einer Art angehören, also Hunde sind, müßten sie auch miteinander klarkommen oder gar rumtollen wollen. Ich kann da nur sagen: Wenn Dich auf Mallorca ein besoffener deutscher Tourist angrabscht und meint, ihr müßtest doch nun Kumpels sein, weil Du schließlich auch eine Deutsche bist, würdest Du DAS akzeptieren oder gar gut finden?

Unseren Hunden geht es wie uns: Manche Artgenossen mögen sie, manche nicht. Und ich zwinge keinen meiner Jungs, sich mit anderen abzugeben, wenn sie sie nicht leiden können oder halt schlicht nichts von ihnen wollen.

Zu diesen sehr persönlichen Dingen kommt noch etwas anderes hinzu: Unterschiedliche Hunde und Angehörige bestimmter Rassen spielen manchmal auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Wenn Du Seppl und Athos sehen (und vor allem hören) würdest, würdest Du denken, die gehen sich gleich an die Wäsche, dabei haben sie nur einfach eine sehr aggressive Art der Kommunikation miteinander, mit der andere Hunde, die anders spielen, einfach nicht klarkommen würden.

Wenn ich Dir raten sollte, wrüde ich in der Hundeschule arbeiten und mit ausgesuchten Hunden, bei denen Du sicher bist, daß Finja sie mag, auch ruhig Spielkontakte ermöglichen. Aber: ALLE anderen würde ich meiden. Und ich würde darauf bestehen, daß kein Hund Finja unkontrolliert begegnet, sprich, es gilt Leinenpflicht und über Freilauf wird gesondert entschieden, nicht umgekehrt.

Es ist leider so, daß die Gefahr, daß Finja ihr aggressives Verhalten weiter verstärkt, weil ihr der "Schongang" ja mal wieder nichts genützt hat, sehr, sehr groß ist. Durch solch unkontrollierte und ungeschützte Kontakte vergrößerst Du das Problem und machst es eben nicht kleiner.

Ich würde an Deiner Stelle die Kontrolle verstärken. Wie es jetzt gelaufen ist, hat Finja gelernt, daß Frauchen sich zwar aufregt und den anderen Hund auch total sch***e findet, sie aber nicht beschützt. Das mußt Du unbedingt ändern, wenn Du willst, daß Finja nicht selbst entscheiden muß, wie sie mit Artgenossen umgeht.

Zu dieser Kontrollverstärkung gehört auch, mit der Trainerin zu reden. Es ist ihr Platz, sie hat dafür zu sorgen, daß kein Hund ungebremst in einen anderen reinbrettern kann, egal, in welchem Zusammenhang. Das hat nichts mit Verantwortung abgeben zu tun, sondern damit, Verantwortung zu übernehmen. Du sorgst aktiv für Finjas Schutz, wenn Du auf klaren Spielregeln bestehst. Allerdings: Wenn man in der Schule nicht willens oder in der Lage ist, diese aufzustellen und durchzusetzen, würde ich dort nicht weiter trainieren, wenn ich Du wäre.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

03.01.2011 21:45
#6 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Hallo Hanne,

ich denke soweit liegt unsere Meinung nicht auseinander - nur bei uns hapert es an der Umsetzung. Ich habe schon einige Hunde ("leichte Fälle") erfolgreich vertrieben.

Nur waren wir auf diesen Vorfall wenig vorbereitet und es kam einfach unglücklich. Wir standen zusammen als Utz um die Ecke bog. Finja lief frei umher und stand mir gegenüber, als Utz über sie herfiel. Es war mir in dem Moment gar nicht möglich sie zu splitten. Der Unterstand war zu klein um einen Hund wirklich auf Abstand zu halten.
Ich wollte sie beschützen und im Grunde genau so handeln wie du es beschrieben hast. Ich weiß, dass es richtig und wichtig gewesen wäre - mir ist es halt nicht gelungen.

Es ging alles sehr schnell und es war recht dunkel. Ich habe kaum etwas erkennen können... die Trainerin hat eingegriffen, aber wir hatten nicht den Eindruck, dass sie wirklich präsent war.
Meine Bitte an sie wäre: Maulkorb für Utz oder Trennung (es gibt zwei Wiesen).
Wenn kein Einsehen da ist, dann wird es darauf hinauslaufen, dass wir gehen wenn Utz da ist. Ich weiß nämlich nicht, ob es uns zukünftig dauernd gelingt, Utz zu vertreiben. Wir haben es mehrmals im Freilauf praktiziert, aber er ist wirklich "anhänglich" und manchmal eskaliert die Situation halt doch...
Die Trainerin sollte doch auch Angsthunden die Teilnahme an der Hundeschule und am Freilauf ermöglichen. Sonst muss sie halt die Gruppe splitten - wie auch immer...

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


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03.01.2011 22:10
#7 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zitat
Die Trainerin sollte doch auch Angsthunden die Teilnahme an der Hundeschule und am Freilauf ermöglichen. Sonst muss sie halt die Gruppe splitten - wie auch immer...



Es gibt halt welche, die können es, und andere eben nicht.
Da würde ich mir eine suchen, die es kann.

Und mit, "es war halt unglücklich, es war dunkel, auf einmal war er da..."
Das ist Deine Verantwortung, darauf zu achten, das sowas nicht passiert.
In der Dämmerung habe ich meine Hunde an der Leine, schon alleine, weil ich ihre Körpersprache schon in wenigen Metern Entfernung nicht mehr deutlich erkennen kann.
Sie bekommen viel mehr mit, als wir, und wenn man sie gut beobachtet, kann man solchen unangenehmen Begegnungen oft aus dem Weg gehen.

Ich denke, wir haben es fast alle auf diesem Weg gelernt, wir haben Fehler gemacht, und geschworen, beim nächsten Mal wissen wir es besser.
Dann passiert das nächste unerwartete und wir machten wieder, andere Fehler.
So lernen wir. Die einen Hunde stecken es besser weg, als andere. Auf die Hundehalter kommt dann etwas mehr Arbeit zu, die Fehler wieder auszubügeln.
Aber Du wirst es schaffen!!
Du wirst Finja eine zuverlässige Beschützerin sein, Du darfst nur nicht aufgeben.
Mit etwas mehr Erfahrung kannst Du bald solche "unglücklichen" Zustände vorher erkennen, und sie damit vermeiden.


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Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

03.01.2011 22:23
#8 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Hallo Barbara,

unsere Antworten haben sich zeitlich überschnitten...

Zitat von Elektra
Sei mir nicht böse, aber ich stimme Hanne zu, ich halte von solchen "Zwangsbespaßungsaktionen" absolut gar nichts.


Ich bin dir nicht böse - eher besorgt, da ich Finja nicht beschützen konnte...
Bei solchem Wetter (Schneematsch) war zu vorherzusehen, dass es "nur" Freispiel gibt. Unser Grund hinzugehen war: Finja hat Spaß am friedlichen Spiel mit Artgenossen. Auch in "normalen" Stunden gibt es immer viel Freispiel für alle - zum Teil gespalten auf zwei Wiesen, wenn sich zwei Rüden nicht riechen können. Angsthunde spielen dabei kaum eine Rolle...

Ich erkenne auch erst langsam, dass Finja eine kleine Angsthündin ist - anfangs hat sie das überspielt bzw. wir nicht erkannt.

Zitat von Elektra
Wieso muß Finja unbedingt Hundekontakte haben...?


Vor einem Jahr hat Finja gar nicht gespielt und nur beobachtet. Dann hat sie zunehmend gespielt und hatte sichtlich Spaß.
Außerhalb der Hundeschule können wir ihr keine Hundekontakte ermöglichen, da Freilauf wegen Katzen-Vögel-Kaninchen-jagen nicht möglich ist. Ein Leben ohne Hundekontakte? Hmm...

Zitat von Elektra
Unseren Hunden geht es wie uns: Manche Artgenossen mögen sie, manche nicht. Und ich zwinge keinen meiner Jungs, sich mit anderen abzugeben, wenn sie sie nicht leiden können oder halt schlicht nichts von ihnen wollen.


Ich stimme dir zu, nur habe ich bisher keine Lösung gefunden, die sich mit der Hundeschule vereinbaren lässt.
Ich möchte nur das Beste für Finja - etwas Spaß-Hundesport und Toben mit friedlichen Artgenossen...
Wenn ihr Alternativen habt - gerne.

Zitat von Elektra
...und mit ausgesuchten Hunden, bei denen Du sicher bist, daß Finja sie mag, auch ruhig Spielkontakte ermöglichen. Aber: ALLE anderen würde ich meiden. Und ich würde darauf bestehen, daß kein Hund Finja unkontrolliert begegnet, sprich, es gilt Leinenpflicht und über Freilauf wird gesondert entschieden, nicht umgekehrt.


Das wäre eine grundlegende Änderung in der Hundeschule - ich denke das wird schwer. Wir werden das zunächst daheim besprechen...

Zitat von Elektra
Zu dieser Kontrollverstärkung gehört auch, mit der Trainerin zu reden. Es ist ihr Platz, sie hat dafür zu sorgen, daß kein Hund ungebremst in einen anderen reinbrettern kann, egal, in welchem Zusammenhang.


Das werde ich tun.

Zitat von Elektra
Wenn man in der Schule nicht willens oder in der Lage ist, diese aufzustellen und durchzusetzen, würde ich dort nicht weiter trainieren, wenn ich Du wäre.


Ja, das steht zur Diskussion... Ich bilde mich täglich weiter, lese hier, lese dort. Ja, WIR müssen lernen - ein Leben lang. Im Gegensatz zu einigen anderen Menschen, denen ich alltäglich begegne, stelle ich das Denken nicht mit Ende der Berufsausbildung ein.
Trotzdem möchte ich Finja sowohl Agility, als auch schöne Hundekontakte ermöglichen. Welche Alternativen gibt es - außer ein eigenes kleines Rudel und eine 3000qm Wiese mit Geräten ?

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

Nordlicht Offline




Beiträge: 2.079

03.01.2011 22:31
#9 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zitat von QuoVadis

Da würde ich mir eine suchen, die es kann.


Ich bin für Empfehlungen offen. Leider wohnen wir recht ländlich und wir schaffen es nach Feierabend grad so zum Treffen. Die erste getestete Hundeschule war ganz großer Mist. Details möchte ich euch ersparen. Viel mehr Auswahl gibt es nicht - die anderen schrecken mich alleine schon von der Homepage ab. Schön wären private Hundebekanntschaften und irgendwo ein eingezäuntes Grundstück . Kennen sich die Hunde, sind auch gemeinsame angeleinte Spaziergänge möglich.

Danke für die letzten aufbauenden Worte.

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


Beiträge: 3.201

03.01.2011 22:42
#10 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Wie sieht es denn damit aus:

Übungen und Agility in der Hundeschule, und spielen, wenn es passt.
Das heißt, wenn die richtigen Hunde da sind, mit denen Finja kann.
Wenn einer da ist, mit dem es nicht geht, dann das Spielen lieber mal ausfallen lassen.
Dann lieber privat Kontakte knüpfen, wo man die Hunde mal im Garten spielen läßt, oder eben angeleinte Spaziergänge.
Mein Five, wird im Mai 3 Jahre alt, hat bis vorletzten Monat gerade mal Kontakt zu 5-6 ausgewählten Hunden gehabt, und hat sich, mangels schlechter Erfahrungen, bei einem Treffen mit unserer in einem großen Freilaufgebiet, ganz aufgeschlossen gezeigt. gell, Barbara?

Also, weniger ist mehr.


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Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

03.01.2011 22:42
#11 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Um es noch zu verkomplizieren, möchte ich dir noch ein weiteres Argument gegen ein unkontrolliertes Freispiel auf dem Hundeschulplatz nennen.

Bei uns im Verein ist das Gelände nur dem Sport vorbehalten. Für meinen Hund heißt das, hier wird gearbeitet (und dazu gehört auch Agility). Richy war auch ein Angsthund, der schnell nach vorne ging und anfangs nicht mit anderen Hunden zusammen kommen durfte. Auf dem Platz war für ihn klar, hier gibt es keine Artgenossen, die ihm bedrohlich werden, hier gibt es klare Regeln, die ihm vertraut waren und ich bin voll und ganz für ihn da. Das gab es außerhalb des Platzes so nicht und das war bestimmt ein Grund, warum er so gerne dort hin ging. Dort konnte er auch relativ schnell andere Hunde in seiner Nähe ertragen, soweit sie sicher geführt wurden.

Für Hundebegegnungen habe ich mir die Hunde (und deren HalterInnen) gut ausgesucht. Und gelernt, unwillkommenen 'Gästen' wirkungsvoll entgegen zu treten. Das geht! Wenn sich die Hunde kennen und vertragen, ist eine Schleppe auch kein Problem.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
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"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Nordlicht Offline




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03.01.2011 23:00
#12 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zitat von QuoVadis
Übungen und Agility in der Hundeschule, und spielen, wenn es passt.
Das heißt, wenn die richtigen Hunde da sind, mit denen Finja kann.
Wenn einer da ist, mit dem es nicht geht, dann das Spielen lieber mal ausfallen lassen.


Meist ist der Anlauf so:
Freilauf - Agility - Freilauf - Agility - Freilauf oder
Freilauf - Übung - Freilauf - Übung - Freilauf

Wenn Finja nur an der Leine wäre, hätte ich die Bedenken, dass sich ihre Angst noch mehr verschärft, wenn es uns mal nicht gelingt die anderen Hunde zu vertreiben. Es wäre purer Stress "die anderen rennen rum und ich darf nicht". Für uns keine Lösung.
Wenn dann gehen wir auf die andere Wiese, wenn die nicht belegt ist.

Viele Grüße
Tanja, Finja und Roxy

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

03.01.2011 23:12
#13 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Wo in Niedersachsen wohnst Du denn? Ich wäre am Mittwoch in Seesen, ist das nah? Dann brächte ich mal meinen Wunderspiel-Hund vorbei. :-)))

Ich denke mittlerweile, ein geordnetes Spiel während eines Spaziergangs ist fast leichter zu bewerkstelligen als in einer Hundeschule. Die Situationen sind ja leider oft so gedrängt, Gehege, das meist eher klein ist, insgesamt beengte Situation und die anderen Halter und Hunde, durch die Druck entsteht, wenn der eigene halt "anders" ist.

Ich habe das mit Ben nie gemacht, sondern mich mit ausgewählten Menschen und Hunden zu Übungsspaziergängen verabredet. Erst, als Ben diese kontrollierten Situationen an meiner Seite "haben" konnte, gab es, auch hier gezielt und verabredet, ersten Freilauf, mit einer Diensthündin der Polizei, die extrem sozial kompetent ist und von der ich wußte, daß sie wirklich geführt wurde und auch von Ben trennbar sein würde, wenn wirklich was schiefgehen sollte. Ich mußte mich auf den Hund, aber vor allem auf den Menschen zum Hund wirklich verlassen können. Und wir stielten das Ganze sorgfältig und Schritt für Schritt ein, es gab nie ein einfaches "Leinen los".

Der Erfolg gab uns recht. Ben konnte mit Kimba nach wenigen Begegnungen, die wir IMMER ritualisiert ablaufen ließen, ohne Probleme umgehen. Sie liefen nebeneinander her und ließen sich in Ruhe. SO sammelte er gute Erfahrungen. Zu einem Spiel zwangen wir ihn nie.

Heute sieht es so aus, daß ich mit Ben, der früher JEDEN anderen Hund beschädigend attackierte, sogar in dem von Hanne erwähnten Freilaufgebiet unterwegs sein kann. Hier ist das Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=JsnOu41Lzz0

Wenn Du Dir das anschaust, wirst Du zwei Dinge sehen. Erstens spielt Ben nicht, auch die anderen Hunde tun es nicht, man lebt einfach in friedlicher Ko-Existenz. Für mich ist das der Ideal-Fall zum Thema "Hundekontakte", nicht die Zwangsspielerei, die man leider viel zu oft sieht. Zweitens hörst Du, welchen Blödfug wir reden, vor allem aber, wie oft ich einfach "gute Stimmung" mache, besonders in den Momenten, in denen Ben direktere Kontakte aufnimmt. Ich sage an einer Stelle das, was hier zentral ist: Es ist spannend, wie die Jungs sich auch immer wieder rausnehmen. Und genau dieses Meiden muß Finja möglich sein, was es nicht ist, wenn die Hundekontakte so ungeschützt stattfinden wie Du es beschrieben hast.

Übrigens: Als Hanne mit Five kam, hatten wir schon die gefilmte Runde gedreht. Im zweiten Durchlauf blieb Ben im Auto. Er hatte reichlich Kontakte gemeistert, darunter waren auch seine "Feindbilder", unkastrierte große Rüden gewesen. Da Five nicht kastriert ist, aber klar war, daß er eben nicht sporadisch auftauchen, sondern mit uns unterwegs sein würde, ersparte ich Ben diesen (möglichen) Streß. Und ich denke, das war gut so.

Auch ein anderes Treffen könnte Dir eine Idee davon geben, was geht und wie. Ich traf im November Marie und Cooper, der gelegentlich und scheinbar ohne Vorwarnung vor allem Rüden gegenüber aggressives Verhalten zeigt. Wir leiteten das Kennenlernen mit den Jungs so ein: http://www.youtube.com/watch?v=7t_QZyFqfN4. Im Folgenden machten wir auch die anderen drei meiner Hunde mit Cooper bekannt, am ENDE war dann das hier möglich: http://www.youtube.com/watch?v=cTZOuX_EeUw. Ich behaupte, das wäre so nicht gelaufen, wenn wir die Vorbereitung nicht gemacht hätten.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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03.01.2011 23:22
#14 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zitat von Nordlicht

Meist ist der Anlauf so:
Freilauf - Agility - Freilauf - Agility - Freilauf oder
Freilauf - Übung - Freilauf - Übung - Freilauf


Dann eben kurz spazieren gehen, wenn die anderen spielen.
Oder den Hund kurz ins Auto tun.
Um Himmels willen nicht mit der angeleinten Finja in dem Knäuel stehen!

Bei uns am Hundeplatz haben wir festgestellt, das sich die Hunde viel besser auf die Übungen konzentrieren können, wenn sie zwischen durch mal eine Pause haben, da gibt es Spiel maximal hintendran.

Übungen - anstrengend durch Konzentration, danach Spiel, dann wieder Übung, wann soll der Hund sich erholen, damit er sich wieder konzentrieren kann?


__________________________________________________
Gruß
Hanne

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Elektra Offline

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03.01.2011 23:27
#15 RE: Heute in der Hundeschule... Zitat · Antworten

Zitat von QuoVadis
Bei uns am Hundeplatz haben wir festgestellt, das sich die Hunde viel besser auf die Übungen konzentrieren können, wenn sie zwischen durch mal eine Pause haben, da gibt es Spiel maximal hintendran.
Übungen - anstrengend durch Konzentration, danach Spiel, dann wieder Übung, wann soll der Hund sich erholen, damit er sich wieder konzentrieren kann?



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