Lotta braucht sich in der Box nicht hinzulegen. Lotta kann sich in Stresssituationen schlecht hinlegen und so darf sie sitzen oder stehen, ganz wie sie will. Sie darf auch den Kopf rausstrecken, wenn sie gucken möchte. Nur alle vier Pfoten müssen in der Box bleiben. Sie kann auch von der Box aus die Haustür sehen, bzw. es ist die Wohnzimmertür dazwischen, die ich immer leicht auflasse, wenn ich an die Tür gehe. So bekommt sie schon mit, was passiert und könnte theoretisch auch einschreiten, wenn sie es für nötig hält. Ich glaube, dass ist für Lotta sehr wichtig und darum hatte sie mit dein wegsperren solche Probleme.
Zitat von NinaSo bekommt sie schon mit, was passiert und könnte theoretisch auch einschreiten, wenn sie es für nötig hält. Ich glaube, dass ist für Lotta sehr wichtig und darum hatte sie mit dein wegsperren solche Probleme.
Das zeigt sehr schön, wie unterschiedlich unsere Hunde sind. Für Nela ist es besser, wenn ich Box wirklich zu mache. Dann legt sie sich sofort hin. Das ist entspannter Haltung. Sie will dann gar nicht aus der Box heraus und sieht auch nicht traurig aus, sondern wirklich entspannt. Man muss einfach probieren, womit sich der Hund besser fühlt. Aber es kommt auch immer auf die Situation an.
Ich denke, das ist einfach der Schäferhund-Schutztrieb. Nicht beschützen zu können, ist für sie ein Albtraum, dann setzt sie alle Energie daran, die Barrieren zwischen ihr und der Herde zu überwinden. Aber nicht beschützen zu müssen, weil sie sieht, ich mache das schon, das ist OK. Solange sie die Möglichkeit hat, mir im Notfall zur Hilfe zu kommen.
So nun möchte ich mal berichten, wie es bei uns mit den vielen Tipps weitergegangen ist.
Clickern: Wir clickern wie die Weltmeister ;-) Sobald er es clicken hört, flitzt er freudig auf mich zu und holt sich sein Leckerlie ab. Draußen ist das ganze aber noch schwieriger... aber wir werden dran bleiben.
Geräusche von Draußen: Bisher habe ich beide Varianten, also das Beclickern von Aufmerksamkeit bzw. manchmal auch vom Bellen versucht. Das hat bisher ganz gut geklappt.
Nun wollte ich aber nochmal Nina´s Variante ausprobieren: Das habe ich nun heute gemacht. Jedesmal wenn er losbellte, bin ich zum Fenster oder zur Tür und hab wichtig hinausgeschaut, während ich dies gemacht habe, hat er sich noch viel mehr aufgeregt. War das bei Lotta auch so? Heute hatte ich auch irgendwie das Gefühl, dass er häufiger gebellt hat. Heute hat er auch wie irre gebellt, wenn er nichts gehört hat und ich nur mal kurz vor die Tür gegangen bin.
Ach ja und unsere Box ist auch heute gekommen. Vielen Dank NIna für den Link .
Daß er mehr bellt, kann auch ein Effekt des Beclickerns sein. Unsere Hunde sind nämlich nicht blöd und kapieren ganz schnell, was sie tun müssen, um den Click auszulösen und die Belohnung zu bekommen. Genau das trainieren wir ja letztlich auch, daß sie lernen, Verhalten zu zeigen, das wir dann clickern können.
Blöderweise geht das bei Hunden wie Athos zum Beispiel komplett nach hinten los, wenn ich in eigentlich unerwünschtes Verhalten "reinclicke". Möglicherweise ist das bei Rocky jetzt ähnlich, er lernt, Frauchen clickt und belohnt, wenn ich kläffe, also kläffe ich mehr.
In punkto Ninas Vorschlag: WIE hast Du Dich verhalten? Ich denke, es ist sehr wichtig, Rocky erst einmal mitzuteilen, daß es gut ist, daß er Dir Bescheid gegeben hat, ihm aber auch zu sagen, daß DU jetzt eben den Rest regelst, dazu gehört auch, daß er ein Signal "jetzt ist es gut" oder "Ruhe jetzt" kennt.
Ich würde auch nicht bei JEDEM Gebelle von ihm losgehen. Wenn ich Hund wäre, würde ich Dich auch für bescheuert halten, wenn Du die wichtigen Reize nicht von den unwichtigen unterscheiden könntest. Heißt: Klar, wenn wirklich wer auf Euer Grundstück kommt o.ä., dann würde ich natürlich damit umgehen. Wenn aber nur jemand vorbeigeht, würde ich Rocky sagen, okay, ich hab's gehört, ist aber okay, erfordert keine Aktion. Denn DAS ist es ja, was er lernen soll und nicht, daß Du neuerdings im Haus Sport treibst und übst, wichtig zu gucken, auch wenn es gar nichts Wichtiges zu gucken gibt.
So oder so: Es ist wichtig, daß Du DEINEN Weg findest, genauer, den von Rocky. Wenn das Beclickern von Aufmerksamkeit bei Euch funktioniert, dann wähle diese Alternative, spontan ist sie ja erstmal die logischste, wenn Du das Bellen abstellen oder kurz halten möchtest.
Vor allem aber: Mische nicht soviel. Biete Rocky Zuverlässigkeit, indem Du bei einer Sache/Lösung bleibst. Wenn etwas nicht klappt, kannst Du immer noch wechseln, aber bei allem, was wir mit unseren Hunden arbeiten, ist das Wichtigste, daß Du souverän und ruhig führst und dem Hund ein hohes Maß an Berechenbarkeit gibst, er muß wissen können, was Du willst und was nicht, es muß für IHN verständlich EINDEUTIG sein, und kein Hund lernt an einem Tag, nicht mehr zu bellen, wenn Außenreize da sind, vor allem kein Schäferhund. Such Dir einen Weg, den, der von Deinem Gefühl her am besten bei Rocky ankommt und gehe ihn erstmal ein paar Monate, sonst bleibt alles Stückwerk, was Du machst, fürchte ich.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Elektra Blöderweise geht das bei Hunden wie Athos zum Beispiel komplett nach hinten los, wenn ich in eigentlich unerwünschtes Verhalten "reinclicke". Möglicherweise ist das bei Rocky jetzt ähnlich, er lernt, Frauchen clickt und belohnt, wenn ich kläffe, also kläffe ich mehr.
Das war bei mir ganz genauso das gleiche. Ich muß bei Lotta ganz vorsichtig mit sowas sein, denn sie lebt ja ohnehin schon in dem Glauben, dass ich ihr Gebell ganz toll finde.
Daher mal noch eine Frage: wie reagiert Rocky denn hinterher? Lotta hat mich nämlich immer freudig angestrahlt und "lob mich!" stand über ihr ganzes Gesicht geschrieben. Daher habe ich immer das Gefühl gehabt, sie bellt, um mir einen Gefallen zu tun. Das dann noch zu bestärken, indem ich sie, wenn sie wieder ruhig war, belohnt habe, leider überhaupt keine gute Idee. Ich dachte, ich belohne, dass sie ruhig ist, aber sie hat das immer noch auf ihr Gebell bezogen.
Wenn Rocky losgebellt hat, bin ich aufgestanden hab nachgesehen. Während ich das gemacht habe ist er mir hinterhergelaufen und hat sein bellen verstärkt. Ich habe dann "ist alles OK" gesagt und habe ihm ein Leckerlie gegeben und Rocky hat mit dabei mit dem Schwanz gewedelt.
Bei dem Clickerversuch habe ich nur geclickt wenn Rocky aufmerksam wurde, oder teilweise auch während des Bellens. Daraufhin kam er angelaufen und hat sich freudig sein Leckerlie abgeholt und sich hingelegt.
@Elektra: Aus einigen Forenbeiträgen habe ich gelesen, dass mit dem Clickern nicht nur Verhalten belohnt wird, sondern ehr gesagt wird, das was gerade passiert (also Fremder Mensch etc) ist gut.... ??? Ein "Ruhesignal" haben wir nicht. Wie führt man soetwas am besten ein?
Zitat von Schnuffienchen Während ich das gemacht habe ist er mir hinterhergelaufen und hat sein bellen verstärkt. Ich habe dann "ist alles OK" gesagt und habe ihm ein Leckerlie gegeben
Ich finde irgendwie, bei dem "Wachbellen" würde doch deine Aufmerksamkeit, dein "ich übernehme das jetzt" als Belohnung genügen. Ich würde das wohl bei meinen Hunden nicht noch mit einem Leckerli extra hervorheben. Der Charly würde sich dann vielleicht heiserbellen, weil er grundsätzlich alles tut, um seinen Magen zu füllen (er denkt eigentlich schon mit dem Magen).
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Würde ich auf Eisans bellen "einsteige" also aufstehe und gucke dann gäbe es hier niemals Ruhe. Er empfindet das als Bestätigung! Denn, wenn hier irgendetwas sooooooo gefählich ist das Frauchen aufstehen muß, dann.......(Ich habe das 10 Monate probiert und hatte schon nach 4 Tagen dauergebelle, doch ich hielt durch, es sei ja so toll). Ich bin dann umgeschwenkt. Meldet Eisan in der Wohnung hebe ich höchstens gelangweilt den Kopf gähne herzhaft und gebe ein Entspannungssignal. Eisan fährt zurück, kommt entweder zu mir oder legt sich direkt wieder ab. Das ging auch nicht von heute auf morgen, doch das gebelle ist inzwischen auf ein paar "wuffs" reduziert, manchmal sogar in Zimmerlautstärke.
Bellt er aus Frust oder Langeweile ignoriere ich das einfach. Wenn er "fertig" gebellt hat und sich wieder enspannt, dann Aktion.
Draussen bei Begegnungen oder Ausrastern an der Leine clicke ich munter mitten ins Getöse. Am Anfang kam es mir so vor als würde es schlimmer werden. Doch dann merkte ich das sich seine Intention und sein Streßlevel mit der Zeit deutlich reduzierten. Inzwischen ist es so, er bellt zwar mal los, setzt aber kaum noch nach, hat kein gesträubtes Fell ist immer umlenkbar und nach dem "rawau" sogleich wieder ansprechbar. Er "tickt" nicht mehr minutenlang. Auch das ist ein Weg der dauert, nach ein paar Tagen oder Wochen kann man da häufig noch nichts davon bemerken. Ich trainiere seit Nov. 09 so und wir sind noch nicht immer da wo wir hin wollen.
Ich finde das total interessant, wie unterschiedlich Hunde doch auf die gleichen Dinge reagieren. Kerstin, was Du von Eisi beschreibst ist echt 100% das Gegenteil von dem, was wir erlebt haben. Was wieder bestätigt, dass man für jeden Hund eine eigene Lösung finden muß und dabei auch immer auf sein Bauchgefühl hören sollte, was beim eigenen Hund wirkt und was nicht.
Schnuffinchen, wenn es mit dem Clicken besser geht und Rocky dann aufhört, dann würde ich das so weiter machen. Dann hast Du ja schon eine Weg gefunden, wie Du ihn zumindest ertmal beruhigen kannst, denn wenn er aufhört zu bellen, dann scheint er doch mit Deiner Reaktion zufrieden zu sein und sich beruhigt wieder hinzulegen. Und wenn er auf Clicken auch bei "Gefahr" so gut anspricht, dann hast Du doch auch ein prima Werkzeug in der Hand, um draußen mit ihm zu arbeiten.
Lotta ist da eher der Typ "geh weg mit Deinem blöden Futter, siehst Du nicht, dass da draußen Gefahr lauert?"
Bei uns gibt es Positives zu vermelden Gestern mussten wir zwangsläufig, da meine Schwägerin und Schiegermutter mit Spazieren gegangen sind durch´s Dorf. Auf der Strecke in den Wald mussten wir an 3 Hunden vorbei. Der eine kläfft normal los, sobald er uns hört.... Rocky hat dementsprechend schon weit vor deren Grundstück angefangen sich auf zu führen wie verrückt. Diesmal habe ich schon als er anfing zu hibbeln begonnen zu clickern und er hat sogar auf mich reagiert und brav seien Leckerlies gegessen und ist ohne zu bellen vorbeilaufen Das zweite Positive war ein Mann, den wir im Dunkeln! gesehen haben. Ich habe Rocky den Mann gezeigt, geclickt und er hat sich zu mir gewendet und sein Leckerlie abgeholt und nicht losgebellt!!!
Das sind schon super Fortschritte für uns. Vielen vielen Dank
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Ach ja dazu muss ich sagen, dass zwar drei Hunde im Dorf sind, aber nur 2 davon draußen waren. Also 2 von 2 erfolgreich hinter uns gebracht
Wir werden das Clickern draußen auf jeden Fall weitermachen. Ansonsten üben wir 1-2mal am Tag "Besuch" Also mein Mann klingelt, ich schicke Rocky ins Platz und öffne die Tür. Daran müssen wir aber noch fleißig üben ;-)