Paco hat wahnsinnige Angst vor Gewitter. Nicht nur das, er fängt schon vorher an, wenn es anfängt zu stürmen und zu grummeln, zu hecheln wie ein Irrer. Er läuft uns hinterher, durch die Beine und das ganze steigert sich dann mit der Zeit so dermaßen, daß ich manchmal denke, daß er vor lauter Hyperventilierung in Ohnmacht fällt. Auf Nachfrage bei unserer TÄ teilte man uns mit, daß man mit der Gabe von Beruhigungstabletten sehr vorsichtig sei, da diese Sedierungen auch starke Nebenwirkungen haben. Wenn die anfangen zu wirken ist das Gewitter ja auch schon vorbei Wir machen es so, daß wir alle Rolläden schließen, Musik oder den Fernseher anmachen und uns so normal wie möglich verhalten. Gibt es von Eurer Seite vielleicht noch gute Tips, wie man Paco diese Situation noch etwas angenehmer machen könnte? Es geht mir wirklich an die Nieren wenn er so leidet - und die nächsten Gewitter werden in den nächsten Stunden ja schon wieder erwartet!
Ach Gottchen, der arme Kerl Leider kann ich mit Tipps diesbezüglich so gar nicht dienen. Ich finde es aber gut zu versuchen, keine große Sache daraus zu machen, wie du es ja beschrieben hast. Eine Freundin von mir gibt ihrer Hündin immer richtig viel zu tun bei Gewitter. Einen gefüllten Röhrenknochen zum Beispiel. Da ist sie ewig mit beschäftigt und sie baut den Stress etwas ab. Vielleicht wäre das ja was?
Ich versuche sie zu streicheln und achte auf sie, denn beim letzten Gewitter, das war echt direkt über uns, hat sie aufgehört zu hecheln. Da hat sie die Luft angehalten. Solche Angst hatte sie. Hecheln und Zittern sehe ich da schon als guten Schritt an, denn erstarren und Luft anhalten ist gefährlicher.
Ich gebe ein Kräuterelixier mit Melisse und Johanniskraut. Ich mache die Duftlampe an und versuche Nela mit Futterspielen anzulenken. Anfangs ging es gar nicht, aber nach 20 Minuten Gewitter hat sie sich mit Wurst ablenken lassen. Und wenn sie fressen kann, ist die Angst nicht ganz so gross.
Frag mich aber mal Ende September nochmal. Dann waren wir auf dem Seminar Geräusch- und Gewitterangst.
Haben wir schon alles versucht. Selbst die leckersten Dinge werden verschmäht - wer Paco kennt, weiß, was das heißt Auch leichte Trickübungen klappen nicht, er kann sich einfach nicht konzentrieren vor lauter Angst Aber die Luft angehalten hat er nocht nicht.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Ich spreche da mittlerweile auch aus Erfahrung, da Ilias panische Angst hat, wenn es gewittert, genauer, er hat überhaupt panische Knallangst.
Draußen gehen wir, ich versuche, so normal wie möglich zu sein, Ruhe zu spiegeln. Das hat jetzt dazu geführt, daß er gestern in der Senne auf das Schießen, das wir vom Polizeigelände, das sehr nahe ist, hören konnte, überhaupt nicht mehr reagiert hat. Eben hat es hier geknallt, keine Ahnung, ob es Jäger waren oder was sonst, er blieb ruhig liegen, zuckte nicht einmal, obwohl die Fenster offen sind.
Ich bin mir sicher, daß das nur deshalb so funktioniert, weil ich für ihn da bin, aber kein Gewese mache. Wenn ich in solchen Situationen anfange, zu füttern oder zu spielen oder Übungen zu machen, kann er darauf gar nicht eingehen können, die Angst ist einfach ein zu mächtiges Gefühl, das weißt Du ja selbst, erinnere Dich an die Männertrainings und daran, wie es Dir dabei ging. Und Du kannst im Unterschied zu Paco noch reflektieren, Du kannst wissen, was mit Dir los ist, bei Paco ist es "nur" Instinkt. Du kannst mit ihm also im Grunde nur das Gleiche tun wie Du an Deine Angst auch heran gehst, sie nicht nur im Ernstfall bearbeiten, sondern -sinnbildlich, übertragen gemeint- erstmal Frauentraining mit sicheren Frauen, dann Frauentraining allgemein, dann Männertraining mit leichten Männern und erst ganz am Ende Vater-Training machen.
Für Ilias galt also: Wir gingen spazieren, wo es knallte, aber zunächst so weit weg, daß die Geräusche kaum zu hören waren. Und dann immer näher "ran an den Feind".
Blöderweise ist das mit Gewittern schwierig. Du kannst versuchen, per Geräusch-CD zu trainieren, bei Ilias klappt das nicht, der kann genau unterscheiden, ob ein Gewitter echt oder im Fernseher oder im CD-Player stattfindet.
Ich habe zu der Alternative gegriffen, ihn im wahrsten Sinne des Wortes an mich zu binden, ich halte ihn fest, habe ihn im Arm und bin ruhig. Das hat dazu geführt, daß wir das Gewitter, das wir hatten, als wir bei Iris in Frankfurt waren, überstanden haben, es war lange nicht so schlimm wie die drei Male zuvor, aber immer noch schlimm genug.
Ab einem gewissen Punkt bin ich mit den Jungs rausgegangen. Und das war genau das richtige. Das Gewitter klang ja schon ab, der Regen hatte aufgehört, die Luft war aber toll. Und das Gewittergrollen kaum noch zu hören. Eine geniale Zeit also, das zu machen, was ich mit den Knallgeräuschen auch gemacht hatte, trainieren, wenn die Bedrohung noch bzw. in diesem Fall wieder weiter weg ist. Und es ging. Ilias war zwar nicht supergut drauf, aber er ging mit, an lockerer Leine, und die Rute hing nur zu Beginn total unter dem Bauch, mit jeder Minute kroch sie etwas mehr wieder hervor.
Und als dann Iris mit Richy von Weitem auftauchte, gab es kein Halten mehr, da wollten alle drei nur noch .... zu Richy. :-))))
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
So wie Du es beschreibst, Barbara, machen wir es oder zumindest versuchen wir es. Wenn er sich ganz feste an uns drückt, dann kraulen wir ihn im Brustbereich. Das gibt ihm zumindest das Gefühl von Nähe und die Gewissheit, nicht allein zu sein. Wie ich ja schon schrieb, Übungen oder Füttern klappt überhaupt nicht. Das lassen wir inzwischen sein. Hat denn jemand auch Erfahrung mit diesen Pheromonen gemacht?
Ich habe sowohl Bachblüten als auch Pheromone ausprobiert, nichts half. Was nicht heißen muß, daß es das nie tut, nur bei Ilias funktionierte beides nicht.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich muß auch gestehen, daß ich nicht so wirklich an eine Wirkung glaube. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, habe aber bisher nur negative Erfahrungsberichte gehört.
Zitat von pacolino Wie ich ja schon schrieb, Übungen oder Füttern klappt überhaupt nicht. Das lassen wir inzwischen sein. Hat denn jemand auch Erfahrung mit diesen Pheromonen gemacht?
LG Katja
Mit dem Füttern hat bei Nela auch erst beim letzten Gewitter das 1. Mal geklappt und da dann erst nach 20 Minuten. Ich probiere alles aus und schaue, wie es Nela dabei geht. Nur so zu tun als wäre nix, dass kann sie nicht abhaben. Dann wird sie noch extremer. Sie will da wohl beschützt werden oder erwartet, dass ich sie aus der Situation heraushole. Sie folgt mir auch auf Schritt und Tritt.
Beim 1. Gewitter, da hatte ich sie noch nicht lange, da habe ich (bitte nicht lachen) einen Musikkanal angeschaltet und getanzt und gesungen. Das hat 10 Minuten geholfen. Da hat sie mich angewedelt und fand das wohl lustig. Danach musste ich mir etwas anderes überlegen.
DAP bringt bei Nela nichts. Bachblüten Rescue gebe ich auch, sehe aber keinen großen Unterschied. Aber ich probiere wie gesagt alles aus.
Toto ist ja auch ein kleiner Gewitterphobiker. Ganz früher hat er sich immer alleine unters Bett verkrochen und extremst gehechelt, sodass ich - wie du - auch schon Angst hatte, dass er vor lauter Hyperventilation erstickt, einen Herzanfall bekommt oder sowas. Irgendwann - was ich wirklich klasse finde - hat er sich angewöhnt, mir bei Gewitter auf Schritt und Tritt nachzulaufen. Ich nehme ihn dann einfach zu mir. Entweder auf den Schoß oder noch besser wirkt unter die Decke. Dann fühlt er sich in Sicherheit und beruhigt sich dann halbwegs. Also ich mache dabei wirklich nichts groß. Ich kraule nicht, ich spreche nicht ihm, sondern schenke ihm einfach meine Anwesenheit, das hilft schon. Ich weiß nur nicht, ob sich das bei einem großen Burschen wie Paco auch durchführen lässt
Mit DAP habe ich keine Erfahrung. Wir hatten solches Pheromonzeugs (für die Steckdose) bloß mal für die Katzen für eine Weile. Da hatte ich nicht unbedingt das Gefühl, dass es was gebracht hat. Denn als wir die Pheromone nicht mehr benutzt haben, gab es erst Besserung. Entweder hat es also nichts gebracht oder erst zeitverzögert gewirkt.
Foxy hat Angst vorm Donner, generell Knallgeräusche beunruhigen sie (sie hechelt, sabbert, zittert, klappert mit den Zähnen, hält zwischendurch die Luft an, übergibt sich u.s.w.). Wir haben es mit Bachblüten probiert...ich bemerkte keinen durchschlagenden Erfolg. Dann habe ich zusammen mit ihr auf dem Sofa gesessen, sie fest im Arm gehalten und unser Entspannungswort gesäuselt. Das hat anfangs etwas geholfen aber inzwischen nicht mehr.
Ich greife jetzt zu "drastischen" Maßnahmen und mache entweder laut Musik an oder den Staubsauger. Letzteres ist ein voller Erfolg, denn den gefährlichen Staubsauger muss Foxy immer genauestens im Auge behalten, da bleibt keine Zeit, sich um Donnergrollen zu kümmern. Ok, diese Maßnahmen sind nachts etwas ungünstig...
Wie ich sehe, gibt es viele Leidensgenossen hier Paco sucht ja ganz gezielt unsere Nähe, die geben wir ihm. Mehr kann ich dann wahrscheinlich auch nicht machen - und auf den Schoß krabbelt er ja schon von sich aus...
Zitat von pacolinoPaco hat wahnsinnige Angst vor Gewitter. Nicht nur das, er fängt schon vorher an, wenn es anfängt zu stürmen und zu grummeln, zu hecheln wie ein Irrer. Er läuft uns hinterher, durch die Beine und das ganze steigert sich dann mit der Zeit so dermaßen, daß ich manchmal denke, daß er vor lauter Hyperventilierung in Ohnmacht fällt.
Bei Richy geht die Ringelrute bereits bis zu Stunden vor dem Gewitter auf Halbmast. Er wird zunehmend unruhiger, findet keinen Ort um sich zu legen, streicht dabei immer wieder um meine Beine, will aber nicht bei mir bleiben. Irgendwie bin ich dann immer erleichtert, wenn die Wartezeit um ist und es wiklich knallt. Der Donner ist dabei nicht der Auslöser, denn Richy ist schussfest und hat auch keine Angst vor einem Feuerwerk, wenn er draußen ist.
Helfen tut - vor dem eigentlichen Gewitter: nach draußen gehen, viel Bewegung, langes Schnüffeln und wenn er nicht zu aufgeregt ist jede Form von Nasenarbeit, drinnen lenkt ihn so gut wie nichts ab, Leckerlies nimmt er dann nicht mehr - beim Gewitter: Festhalten, möglichst in einer 'Höhle', zu Hause sitzen wir dann zusammen im einzigen Innenraum ohne Fenster auf dem Boden, nämlich im WC , Fluchtmöglichkeit beschränken (Tür zu!), damit er irgendwann zur Ruhe kommt Nachts kriecht er gerne unters Bett - da folge ich ihm allerdings nicht. Und hinterher machen wir meist noch eine Laufrunde draußen, die allein dem Stressabbau dient. Brrrrrr
Kleiner Trost für alle Geplagten: Mit zunehmendem Alter und Selbstsicherheit scheinen auch die Gewitter weniger gefährlich zu werden.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Zitat von stoppel - beim Gewitter: Festhalten, möglichst in einer 'Höhle', zu Hause sitzen wir dann zusammen im einzigen Innenraum ohne Fenster auf dem Boden, nämlich im WC , Fluchtmöglichkeit beschränken (Tür zu!), damit er irgendwann zur Ruhe kommt
Und hinterher machen wir meist noch eine Laufrunde draußen, die allein dem Stressabbau dient. Brrrrrr
Kleiner Trost für alle Geplagten: Mit zunehmendem Alter und Selbstsicherheit scheinen auch die Gewitter weniger gefährlich zu werden.
WC Sitzen und nachdem das Gewitter vorüber ist raus gehen habe ich auch schon gemacht. WC hat nicht geholfen, weil ich Fenser im WC habe, aber danach das lösen hat Nela wieder normal werden lassen.
Mit dem Alter das stimmt auch. Als mein 1. Hund halbblind und schwerhörig war, waren Gewitter nicht mehr so schlimm.