Sie sind noch nicht angemeldet. Klicken Sie hier und lassen Sie sich kostenlos registrieren, um weitere Rubriken zu sehen und zusätzliche Lese- und Schreibrechte zu erhalten. Impressum 
Bilder Upload
| Übersicht | Suche | Registrieren | login |
| Hundeschule | Aggressionshund | Tierschutz | Toughstuff | Lennie | Impressum/Datenschutz

Anmeldung bitte hier
Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 3.365 mal aufgerufen

Das Neueste auf einen Blick



 Behaviour (öffentlich)
Seiten 1 | 2
EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

29.03.2008 08:55
Pflegestelle Zitat · Antworten


Das Thema Auslandshund wird ja momentan hier diskutiert. Da ich momentan eine Pflegehündin habe wollte ich hier mal erläutern, warum ich das mache.
Ihr solltet wissen, dass ich auf keinen Fall zur Fanatischen-Tierschutz-Fraktion gehöre! Auch dreht sich normalerweise mein Leben nicht ausschließlich um Tierschutz und Hunde. Ich bin da eher zufällig reingerutscht, immer etwas mehr.
Angefangen hat es mit Busky, dann kam Shiva eigentlich auch zur Pflege wobei da eher zur Probe passen würde.
Daher kam auch der Kontakt zu dem Tierschutzverein, wo ich übrigens noch nichtmal Mitglied bin. Aber man steht halt in Kontakt, Shivas Vermittlerin und ich wir waren uns von anfang an sympatisch, es entwickelt sich immer mehr eine Freundschaft. Und der Verein geht einmal die Woche bei uns in der Nähe spazieren, das finden wir eine tolle Abwechslung. Es macht Spass mit vielen Hunden und Menschen durch die Gegend zu laufen.
Durch den Kontakt wissen wir natürlich um den Mangel an Pflegestellen. Ich habe jetzt aufgehört zu arbeiten und da habe ich einfach die Möglichkeit das mal zu machen. Ich bzw. wir sind keine heiligen Samariter! Wir haben auch selbst etwas davon. Klar wollen wir auch helfen, wenn man so eine Maus sieht, dann kommt das Mitleid automatisch hoch, zumindest bei mir. Fakt ist dass die Tierschützer Vorort es geschafft haben, dass seit 9 Monaten keine Hunde mehr getötet wurden.
Mein Hintergrund war, dass ich denke es dem Hund etwas leichter zu machen. Der Kulturschock ist nicht ohne. Wenn die Hunde direkt von der Tötung in Familien vermittlet werden finde ich es für beide Seiten oft schwierig. Da ist eine Familie die sich riesig über IHREN Hund freut ihm dass auch zeigen will --> und da ist der Hund der die Welt nicht versteht. Bei uns hat die Kleine erstmal die Möglichkeit sich zu regenerieren. Wir haben keinerlei Erwartungen an ihr. Sie muss sich nicht freuen hier zu sein, sie muss mir keine Dankbarkeit entgegenbringen, über alles was kommt freue ich mich aber! Wir bedrängen sie nicht, wenn sie kommt, kommt sie. Und sie hat hier unsere Zwei die ihr eine Menge Sicherheit geben. Und ich finde das ist wichtig! Sie bestimmt das Tempo!
Was wir davon haben? Ich kann mein Helfersyndrom befriedigen! Ich lerne noch mehr über Hunde. Und vorallem tut ihr Aufenthalt auch meinen beiden verdammt gut! Besonders überrascht hat mich Busky. Er legt wirklich ein tolles Sozialverhalten an den Tag. Ich bin ganz stolz auf ihn! Er zeigt ihr ganz deutlich, aber ohne jegliche Aggression seine Grenzen! Auch der Umgang zwischen Busky und Shiva ist irgendwie schöner geworden. Und Shiva hat jemanden zum Spielen, jetzt wo Busky nicht so richtig gut zu Fuß ist! Sie ist endlich wieder ausgeglichen.
Also, Bewunderung haben wir gar nicht verdient. Es macht mir Spass. Und seit froh, dass ich Euch morgens nicht ungeduscht über den Weg laufe. Ein fürchterlicher Anblick, lässt sich aber nicht vermeiden, wenn ich ansonsten nicht putzen will

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

29.03.2008 11:08
#2 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten
Also, mit leuchtet das Pflegestellenprinzip unter den genannten Aspekten schon sehr ein. Die Pflegestelle ist deutlich näher an der späteren Lebensrealität des Hundes, als ein Tierheim. Und mit den von Dir geschilderten Voraussetzungen, können die Hunde sich langsam und behutsam an alles Neue gewöhnen. Und auch wenn Du es heruntergespielt hast, meinen vollen Respekt für die Übernahme dieser Aufgabe hast Du trotzdem!!!

Aber mal abgesehen davon, daß ich wahrscheinlich ein klassischer Pflegestellenversager würde, weil ich mich nicht trennen könnte und das wahrscheinlich das Problem vieler Menschen ist, die Pflegehunde aufnehmen, geht mir noch eine Frage durch den Kopf.

Wie reagieren die vorhandenen Hunde, also hier: wie wird es für Busky und Shiva sein, wenn der Pflegling wieder geht oder wenn häufiger wechselnde Pfleglinge da sind? Ist für Hunde so eine Trennung auch schwierig? Müssen die "festen" Hunde einer Pflegestelle bestimmte Voraussetzungen, außer natürlich Sozialverträglichkeit mit anderen Hunden, mitbringen? Ich könnte mir vorstellen, daß es auch Hunde gibt, die mit den öfter wechselnden Lebensbedingungen bzw. mit der entstehenden Unruhe nicht gut zurecht kämen, oder?




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
------------------------
Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

29.03.2008 11:36
#3 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Man kann das nicht so pauschal sagen. Klar, jeder Hund ist anders. Eine wirkliche Garantie gibt es nicht, dass der Pflegling aufgenommen wird. Meine Bekannte musste mal eine Hündin in die nächste Pfegestelle geben, weil der Pflegling in die Ecke gedrängt wurde und da nicht mehr rausdurfte. Oberste Priorität haben natürlich die eigenen Hunde! Shiva und Busky gehören zusammen. Ich achte darauf, dass Roni z.B. nicht immer mit Shiva rausgeht oder permanent bei Ihr ist. Ich denke schon, dass die Hunde den Pflegling vermissen werden, wenn dieser länger da ist.
Ob ich ständig eine Pflegestelle anbieten werde, kann ich noch nicht beurteilen, da ich erstmal schauen werde wie wir das alle hier verdauen werden. Ich weiß aber von anderen, dass die eigenen Hunde damit keine Probleme haben.

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

29.03.2008 13:25
#4 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Hallo Steffi,

was ich in erster Linie weiß, ist daß ich Deine Offenheit und Selbstreflektion zu schätzen weiß. Selten sagt mal jemand ehrlich "ich befriedige auch mein Helfersyndrom damit", auch wenn er's noch so tut in Wirklichkeit. Und ich glaube, sehr selten ist das, was wir mit Hunden tun, reiner Altruismus, wie Du schon sagst: Wir brauchen die Hunde genauso wie sie uns. Und: Gäbe es uns Menschen nicht, gäbe es auch nicht soviel Hunde-Elend und Vierbeiner, die überhaupt "gerettet" werden müßten.

Deiner Argumentation in punkto Pflegestelle folge ich. Mit einem "wenn" nach dem Komma. Wenn die Pflegestelle ist wie Du. Wenn die Menschen da bereit und in der Lage sind, den Hund zu lassen. Und nicht so sehr an sich zu binden, daß dieser am Ende kaum noch gehen kann und alle Beteiligten furchtbar leiden, wenn es soweit ist.

Was ich auch glaube, ist daß es auf die Zeit ankommt, die der Pflegling in der Pflegestelle verbringt. Wochen, vielleicht wenige Monate, dann können sich Zwei- und Vierbeiner noch ganz gut trennen können. Aber nach einem halben, einem Jahr? Ich denke, dann ist auch die Beziehung der Hunde untereinander eine engere. Und dann muß man vielleicht doch überlegen, ob das den Tieren noch zumutbar ist. Mich würde interessieren, welche Erfahrungen die Orgas damit gemacht haben. Kannst Du da bei Euch mal nachfragen? Und ich frage auch mal bei Frau Volk nach, die uns diesen Text über den Kulturschock ja zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht kann Sie darüber etwas sagen. Denn ich kann so nur vermuten (weil ja selbst Versager diesbezüglich, Herr Ben sollte ja auch, ist aber dann doch ... ;-)), weiß aber nichts Genaues.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

29.03.2008 15:20
#5 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Ja soll ich lügen? Ich befriedige natürlich meinen eigenen Egoismus. Damit ich vor mir sagen kann, ich tu wenigstens was. Außerdem habe ich immer gearbeitet und brauche dringend eine Aufgabe, da mir nur Familie und Haushalt zu langweilig sind. Nicht dass ich andere anprangere aber für mich ist das nichts. Mit der Pflegestelle habe ich eine Aufgabe. Aber diese sollte man auch nicht unterschätzen! Ich gestehe ein, dass ich seit Roni da ist täglich gegen 17 Uhr im sitzen auf dem Sofa einschlafe! Meine Wohnung muss ja auch noch gereinigt werden, die Bügelwäsche-Pyramiede ist höher als ich (will mir nicht jemand helfen?) Roni ist zwar nachts sauber, aber tagsüber geht es alle 3 1/2 bis 4 Stunden raus. Die meisten Pflegis der Orga bleiben 2-3 Monate. Die Pflegmamas heulen sich dann die Augen aus, und die Hundis trauern auch 2-3 Tage. Man kann die Hunde nicht emotional völlig fern von sich halten! In diesen Momenten werden dann die Pflegemamas betreut und es kommen immer wieder die Standartsprüche... Aber letzendlich haben wir als Pflegestelle das letzte Wort bei der Vermittlung. Wenn ich also ein schlechtes Gefühl habe, bleibt Roni. Wir (meine Familie und ich) haben uns auch ein zeitliches Limit gesetzt 6 Monate. Danach könnten wir eine Vermittlung für uns nicht mehr vertreten. Damit meine ich auch Roni. Die Verantwortung für die Trennung werden wir dann nicht mehr tragen können.
Ich habe auch einen Fall einer jungen Podenca Hündin erlebt. Sie war 5 Monate auf der Pflegestelle. Die Bindung war da, alle liebten sich. Trotzdem konnte die Pflegestelle ihr nicht gerecht werden. Sie haben selbst 3 Hunde und es blieb zuwenig Zeit für die Maus. Da war es wirklich für alle das Beste, zumal die Endstelle schon eine Podenca hat.
Man muss immer Fall für Fall entscheiden. Ich sehe Roni gegenüber eine große Verantwortung. Im Zweifel bleibt sie, sonst hätte ich sie nicht aufgenommen. Aber das wäre nur der Notfall. 3 eigene mag ich eigentlich nicht haben!

Mydog Offline

Direktorin des Zwockel-Zirkus und bekennend geschirrsüchtig sowie Tante Lupa (Admin)


Beiträge: 38.113

29.03.2008 16:50
#6 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Das sind sehr ehrliche Antworten und in diese Richtung habe ich auch gedacht. Wenn ein Hund sehr lange auf der Pflegestelle ist, wird wahrscheinlich für alle Beteiligten, inkl. der "festen" Pflegestellenhunde und des Pfleglings, von den Menschen eben gar nicht zu reden, eine Trennung unzumutbar.

Ich bin aber sehr gespannt, welche Antworten darauf auch noch die Orgas geben. Danke schon mal, fürs Nachfragen!

Und nur mal so BTW: Wirklich altruistisches Handeln, gibt es eigentlich fast gar nicht. Jeder, der hilft, macht das eben auch, weil er damit das positive Gefühl hat, etwas richtiges zu tun. Das schmälert in meinen Augen aber die Leistung selbst nicht im geringsten!!! Warum denn auch?
Wichtig ist dabei nur, daß einem das auch bewußt ist, wie bei Dir. Denn sonst besteht die Gefahr, daß man sein Helfersyndrom "ohne Rücksicht auf Verluse" auslebt und das ist dann am Ende sogar oft eher negativ.
Insofern: Find ich klasse, wie es bei Euch läuft.




Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen
------------------------
Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

26.04.2008 09:12
#7 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Ich wollte dieses Thema nochmal aufgreifen. Ich habe das Thema bei einigen der Orga mal angesprochen. Man kann nichts pauschalisieren, das vorweg. Ich denke aber dass wisst ihr selbst, es geht hier ja um Hunde nicht um Autos.
In der Regel ist es so, dass die Hunde, wenn sie erstmal in Deutschland auf einer Pflegestelle sind, recht gut vermittelbar sind. Viele legen Wert darauf, "ihren" Hund im Vorfeld persönlich kennen zu lernen. Somit beträgt die Zeit in der Pflegefamilie zum Glück meist nur wenige Wochen (siehe Ronni, keine 3 Wochen).
Es ist schon in den meisten Fällen so, dass die Hunde in den ersten Tagen nach dem Umzug in die neue Familie etwas trauern. Ich denke aber, das ist ein Stück weit normal. Immerhin haben sie meist dort zum ersten Mal Geborgenheit, und Ruhe bekommen. Abgesehen von den regelmäßigen Streicheleinheiten, gutem Futter ect.
Die Pflegefamilien suchen sich ihre Pflegis selbst aus. In einigen Gesprächen stellte ich fest, dass die Pflegis nach den selben Gesichtspunkten ausgewählt werden, wie wir es auch machen: der Hund ist einem sympathisch und passt subjektiv zu den eigenen Hunden und ins eigene Leben. Klar, Hund und Familie sollen sich schließlich wohl fühlen. Aber im Hinterkopf ist auch immer der Gedanke, wenn er nicht vermittlet wird... Alle die ich angesprochen habe sind auch Pflegestellen Versager. D.h. die haben alle den ein oder anderen Hundn mal nicht mehr gehen lassen. Entweder, weil es so gut passte, oder auch weil es mit dem Hund Probleme gab. Bei einem Hund stellte sich z.B. raus dass er krank ist und die Lebenserwartung nicht mehr hoch war. Also blieb er um ihm weiteren Stress zu ersparen. Eine Hündin war z.B. sehr ängstlich. Die Pflegemama hat sie augenscheinlich gut hinbekommen. Aber als sie dann alleine in der neuen Familie war ging gar nichts mehr. Obwohl gut vorbereitet wurde, d.h. die Familie kannte den Hund von div. Besuchen und Spaziergängen. Sie kam auch zurück und bleibt nun bei der Pflegemama. Ist übrigens mittlerweile eine richtige Rakete, hätte keiner gedacht...

Ich könnte jetzt noch Stundenlang weiter schreiben. Es ist ein kleiner Verein, sehr überschaubar. Vielleicht verfahren andere Vereine anders, da kenn ich mich nicht aus. Aber in diesem Fall wird sehr viel Wert auf die Hunde gelegt. Es gibt erstaunlich viel Kontakt zu den Adoptanten. Es werden jährliche Treffen organisiert, es gibt gemeinsame regelmäßige Spaziergänge und wenn jemand sich gar nicht mehr meldet auch Nachkontrollen. Der ein oder andere Hund ist auch wieder zurück gekommen. Dann geht er wenn irgendwie möglich, zurück in seine Pflegefamilie (und ab und an bleibt er dann da). Es ist kein Fall bekannt wo ein ehemaliger Hund vom Verein im Tierheim landete (ich hoffe es gibt auch keine Dunkelziffer)

wolltest Du nicht auch noch nach einem Erfahrungsbericht fragen? Würde mich ehrlich interessieren...


Ach ja, meine eigenen Hunde: sie haben die Zeit mit Ronni gut verpackt. Nachteile sind mir keine aufgefallen. Im Gegenteil: Busky hat durch sie gelernt endlich mal NEIN zu sagen und auch für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Er hat viel an Selbstbewusstsein dazu gewonnen. Und vorallem akzeptiert er seitdem auch, dass Shiva mit anderen Hunden spielt, ohne dass er sich aufregt. Für mich ein weiterer Vorteil, ohne Ronni hatte ich bei weitem nicht so tolle Erfolge! Also Ronni dann weg war, haben sie sie auch nicht sichtbar vermisst. Einfach so als der Besuch jetzt gegangen...

Ginger Offline




Beiträge: 7.899

26.04.2008 09:22
#8 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Jetzt, wo das Thema Türkei im Moment so aktuell ist, hader ich auch mal wieder mit mir und dem Thema Pflegestelle.
Aber, mein Bauchgefühl sagt mir, ich soll Ginger erst "Erwachsen" werden lassen.
Wie alt sind im Durchschnitt die eigenen Hunde der Pflegefamielien, wenn die ersten Pflegehunde kommen?

Grüßle Anja
mit Ginger, Bolli und Milli

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

26.04.2008 11:11
#9 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten
Das ist unterschiedlich. Busky und Shiva sind jetzt ca. 1 1/4 Jahre alt. Wichtig ist aber, dass der eigene Hund recht souverän ist.
Worüber Du Dir bewusst sein solltest ist auf jeden Fall, dass Hunde voneinander lernen. Ein Vorteil für den Pflegling, aber auch Ginger kann sich Sachen abschauen, die Du nicht so toll findest. Shiva z.B. hat den gesamten Grundgehorsam durch Busky fast von selbst gelernt. Und Busky hat das Betteln und Essenklauen von Shiva gelernt . Ronni war zu kurz hier um bleibende Schäden zu hinterlassen, sie hat sich aber dank der beiden sehr schnell regeneriert und wurde zum absolutem Wusel.
Hört Ginger denn gut auf Euch? Hat sie starke Ängste?
Schau Dir auf jeden Fall die Orga genau an, Du musst ein richtig gutes Gefühl dabei haben. Es sollte nichts über die Mitleidsschiene laufen. Bedenke dass Du einen guten Ansprechpartner im Rücken haben musst.
Wichtig finde ich auch, dass die ganze Familie dazu steht. Alleine stresst das ganz schön.
Ginger Offline




Beiträge: 7.899

26.04.2008 11:36
#10 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Ginger hört super auf alle von uns!
Aber sie schaut sich auch, wie du schon sagtest, sehr viel von anderen Hunden ab. Wenn ich viel mit ihr alleine unterwgs bin (also ich mein ohne Hundebegleitung), und nur ab und an mal mit anderen Hundebesitzer und Hunden zusammenlaufe,dann hört sie supergut. Wenn es jedoch andersherum ist, also mehr mit anderen und weniger allein, dann macht sie eher einen auf "Ich ignorier se mal, mal gucken was passiert".


Ängste hat sie keine, nur vor einigen dingen großen Respekt und Skepsis fremden Dingen gegenüber.
Meine Kinder sind nicht abgeneigt, wobei sie noch zu jung sind um das alles im ganzen zu verstehen.
Mein Schatz hatte füher auch des öfteren Hunde in Pflege, allerdings nich vom Tierschutz, sondern von Freunden, die nichtmehr klarkamen.

Grüßle Anja
mit Ginger, Bolli und Milli

Margit Offline

mit offiziell gekürtem Forums-Loverboy und Master im Schnurcheln himself


Beiträge: 4.030

26.04.2008 12:09
#11 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten
Das ist schon ganz ne heikle Sache.

Archy war als hundeverträglich angepriesen und war hier auf einer Pflegesstelle mit Rottweiler-Hündin.

Das war jetzt nicht schuld der Orga, man hatte von Archy nur Bilder im Rudel und dachte wohl. das würde funktionieren.
Laut meiner Hundetrainerin klappte das deshalb, weil Archy keine Selbstmordabsichten gehegt hätte und vermutlich sich deshalb im Rudel gut benommen hätte.

Aber ich will dir die Sache nicht madig machen. Es wäre sicher eine tolle Herausforderung für dich und Ginger. Aber ich teile die Meinung von Steffi: Schau dir die Orga gut an, der Ansprechpartner muss mit dir auf einer Wellenlänge liegen, kläre ab, was passiert, wenn es nicht funktioniert.

Von Alter her sehe ich es bei Ginger nicht kritisch, als jüngerer Hund reagiert sie sich flexibler.
Und deine Familie würde wohl die Sache auch mittragen, was sehr wichtig ist. (Die erste Woche mit Archy haben wir uns alle 2 Stunden den Wecker gestellt, um mit ihm rauszugehen. Er hatte massiven Durchfall bis wir aufs Barfen umgestiegen sind.)

Viele Grüsse
Margit

Jetzt muss ich natürlich noch klar stellen:

Ohne Pflegestelle wäre Archy nicht bei uns., sondern er wäre eingeschläfert worden.

Wir sind extrem dankbar, dass Pascale ihn hergeholt hat und die Verantwortung übernommen hat.
Vielleicht werden wir es auch mal selbst tun, wenn denn Archy jemals zulässt.

LG
Margit mit Archy
__________________________________________________________________________________

Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen.
(Fridtjof Nansen)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

26.04.2008 20:02
#12 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Öh, Steffi, ich steh auf'm Schlauch: Was für ein Erfahrungsbericht war das gleich noch?

Margit: Im Umkehrschluß würde das Argument Deiner Trainerin bedeuten, Ben hätte Selbstmordabsichten gehabt. Denn ER war auch auf der Finca überhaupt nicht verträglich und wurde dort deshalb getrennt von den anderen Hunden gehalten. Ich denke, das Ganze hat schon noch was mit dem Charakter und der genetischen Prägung sowie mit den Vorerfahrungen des Hundes zu tun.

Dazu kommt, daß eine Rudelsituation schlicht was ganz anderes ist als eine "Hund an der Leine" und "mit Mensch" geht auf anderen (einzelnen) Hund zu. Darin sehe ich viel eher die "Dramatik" bei Archy. Oder auch bei Jacky. Denn Verenas Hund hat ja nach allem, was ich weiß, auch zeitweilig mit anderen Hunden gelebt und ist heute alles andere als "verträglich" mit seinen Artgenossen. Es ist halt auch hier eine Frage des Kontextes.

Ich persönlich glaube, es gibt keinen Hund, der von Natur aus hunde-unverträglich ist. Das entsteht IMHO durch die widernatürlichen Bedingungen, die wir Menschen schaffen und natürlich durch miese Erfahrungen. Und natürlich, wie so oft: aus Angst.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Margit Offline

mit offiziell gekürtem Forums-Loverboy und Master im Schnurcheln himself


Beiträge: 4.030

27.04.2008 07:25
#13 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Margit: Im Umkehrschluß würde das Argument Deiner Trainerin bedeuten, Ben hätte Selbstmordabsichten gehabt. Denn ER war auch auf der Finca überhaupt nicht verträglich und wurde dort deshalb getrennt von den anderen Hunden gehalten. Ich denke, das Ganze hat schon noch was mit dem Charakter und der genetischen Prägung sowie mit den Vorerfahrungen des Hundes zu tun.


Da hast du sicher recht, daher sagt meine Trainerin auch im allgemeinen "vermutlich" und nicht "sicher". Man kennt ja häufig die vorherige Situation nicht genau und es ist schwierig zu beurteilen, warum sich der Hund auf diese oder jene Weise verhält.

Ich wollte nur nicht unerwähnt lassen, dass gewisse Verhaltensweisen sich stark ändern können, wenn die Hunde in ein anderes Umfeld kommen. So was muss man im Vorfeld wissen und darauf reagieren können.
In Antwort auf:

Dazu kommt, daß eine Rudelsituation schlicht was ganz anderes ist als eine "Hund an der Leine" und "mit Mensch" geht auf anderen (einzelnen) Hund zu. Darin sehe ich viel eher die "Dramatik" bei Archy. Oder auch bei Jacky. Denn Verenas Hund hat ja nach allem, was ich weiß, auch zeitweilig mit anderen Hunden gelebt und ist heute alles andere als "verträglich" mit seinen Artgenossen. Es ist halt auch hier eine Frage des Kontextes.


Archy reagiert ja leider auch sehr aggressiv, wenn er nicht an der Leine ist. Da hat er schon den Mega Pöbler rausgehängt. Wie er sich bei mehreren Hunden aufs Mal verhält, wissen wir nicht, auf 2 geht er auf jeden Fall auch los...
In Antwort auf:

Ich persönlich glaube, es gibt keinen Hund, der von Natur aus hunde-unverträglich ist. Das entsteht IMHO durch die widernatürlichen Bedingungen, die wir Menschen schaffen und natürlich durch miese Erfahrungen. Und natürlich, wie so oft: aus Angst.


Ja, wir arbeiten dran und hoffen, dass das was wird mit den anderen Hunden. Da das schon gut klappt mit dem Maulkorb, sind wir wieder einen kleinen Schritt weiter (davon an anderer Stelle mehr, ich muss aber erst noch mehr Bilder machen).

@ Anja: Und nochmal: Ich möchte dir die Idee mit der Pflegestelle auf gar keinen Fall madig machen! Es ist eine super Idee, die sicher sehr viele neue Erfahrungen bringt, für jeden von euch. Vielleicht steckt in Ginger ja auch ein Therapiehund. Es ist halt einfach wichtig, sich im Vorfeld damit zu befassen, was man tut, wenn es massivere Schwierigkeiten gibt...

Viele Grüsse

Margit

LG
Margit mit Archy
__________________________________________________________________________________

Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen.
(Fridtjof Nansen)

Ginger Offline




Beiträge: 7.899

27.04.2008 11:06
#14 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Hallöle Margit!
Ich habe nicht das Gefühl, daß du mir was madig machen willst.
Ich bin immer froh, wenn ich unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen erzählt bekomme.
Was für mich wichtig ist, ist es eine Orga zu finden, mit denen ich auf einem Level bin, so wie es bei Steffi der Fall ist.

Grüßle Anja
mit Ginger, Bolli und Milli

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

02.05.2008 08:40
#15 RE: Pflegestelle Zitat · Antworten

Das mit dem geänderten Umfeld kann ich nur unterstreichen! Shiva war auf der Finca eher zurück haltend. Ging Stress aus dem Weg, war die schüchternste des 3er Trios. Hier bei uns ist sie die Zicke pur. Lässt sich von niemandem die Butter vom Brot klauen, schon gar nicht von Busky .

Ich finde auch, dass die Orga das wichtigste ist! Immerhin ist man gerade zu anfang recht unsicher, ging zumindest mir so. Auch weiß ich, dass wenn es mal nicht klappt, der Pflegi fluchs in eine neue Pflegestelle gebracht werden kann. Was sicherlich nicht förderlich für den Pflegi wäre, aber mir gibt das Wissen darum eine Menge Gelassenheit.
Bei meiner Grenzerfahrung am Wochenende habe ich die Mädels ja auch ganz dolle auf die Probe gestellt , sie haben von A - Z super reagiert! Sie haben sich um alles gekümmert (Polizei, Tasso, Suchplakat etc.) und vorallem haben sie mich aufgebaut. Und glaubt mir, ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen!

@ Elektra: Du wolltest die Dame, von der der Text stammt nach Pflegestellenerfahrungen in Bezug auf die Hunde fragen.

Seiten 1 | 2
«« Oha's Story
 Sprung