Hallo, also eigentlich wollte ich ja ganz andere Dinge Fragen - aber da fehlen mir noch die passenden Worte dafür
Aber aktuell: Wie beurteilt ihr das Verteidigungsverhalten beim Tierarzt? Was sagt es aus?? Was ist "erlaubt"???
Cleo ist bei "Zwangshandlungen" immer schon sehr angespannt. Außer sie ist eh entspannt, da kann ich alles bei ihr machen - also Fäden ziehen, Zecken entfernen, Krallen schneiden, Zahnstein abpulen... Vor einiger Zeit hat sie aber beim Abtrocknen angefangen zu knurren, dann auch "rum" zu schnappen. Mit Freundlichkeit und "Erklärungen" wurde es schlimmer. Geholfen hat letztendlich nur das schärfere Nein und einfach machen (Anfangs zur Sicherheit mit Maulkorb). Mittlerweile haben wir da keinerlei Probleme mehr, war vielleicht nur pubertierendes Ausprobieren!?
Beim Tierarzt ist sie freundlich, aufgeregt und geht wedelnd rein und lässt sich gerne streicheln. Aber kaum kommt sie auf den Tisch ist's vorbei. Sie klemmt den Schwanz ein, spannt alles an. Es kann vorkommen, dass sie brummt und auch heftig versucht nach hinten zu schnappen (bei Spritzen). Wir sind mittlerweile da auch sehr bestimmt und nur mit Maulkorb auf den Tisch. Interessant ist, dass Cleo wenn ich dabei bin viel heftiger sich wehrt, als wenn mein Freund mit ihr ist! Auch unser Zwergschnaulerle schreit und tobt wenn ich dabei bin viel mehr - bei meinem Freund sagt sie keinen Mucks beim Tierarzt. Sollte mir das zu denken geben?? Übrigens kaum von Tisch runter, sind sie wieder die freunlichsten Hunde, lassen sich streicheln und freuen sich über Leckerli.
Bin mal gespannt was ihr so meint. Wie reagieren eure Hunde?
Also die Omi hasst den Tisch beim Tierarzt auch. Sie würde nicht beißen oder schnappen, der Typ ist sie nicht. Aber Schwanz einklemmen usw. war immer das volle Programm. Da helfen nur gaaaaanz viele seeeeeeehr gute Leckerchen und eine Zeitlang bin ich mit ihr, als es ganz schlimm war, immer mal beim TA vorbei spaziert, dann haben wir uns einige Minuten ins Wartezimmer gesetzt und durften dann zwischen zwei Patienten mal kurz Hund-auf-den-Tisch-Leckerchen-rein-Hund-wieder-runter spielen, während echte Behandlungen zu der Zeit auf dem Fußboden stattfanden. Das hat ein stückweit geholfen, die Omi fühlt sich zwar immer noch unwohl, aber die echte Panik ist nicht mehr da. Und natürlich gibt es immer noch reichlich zu essen beim TA
Kira findet es immer noch prima, zum TA zu gehen, obwohl sie ja schon öfter schmerzhafte und unangenehme Behandlungen hatte. Als Vorbeugung gegen diese Angst vor dem Tisch, die sich einstellen könnte, habe ich es mit der TÄ so abgesprochen, dass Kira dort von niemandem Aufmerksamkeit oder Leckerchen bekommt, bis sie auf dem Tisch ist. Nur dort knuddeln alle sie (was sie ja am allerbesten findet) und kriegt sie reichlich Kekse. Ich hoffe, dass sie den Tisch mit mindestens genauso vielen positiven wie negativen Sachen verknüpft.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Bei meinen Beiden wird bisher alles am Boden gemacht. Geht aber auch etwas einfacher, weil sind Schäferhunde und größer, als Eure. Quo muß ja nun regelmäßig zum Analdrüsen leeren, das gefällt ihm gar nicht. Er läßt sich auch nicht von Fremden anfassen. Da ist er immer am brummen, ich halte dann immer seinen Kopf und nach mir schnappen, wagt er sich nicht. Das Thema haben wir ein für alle Mal geklärt.
Der Kleine macht da weniger Probleme, er ist nur ziemlich unruhig.
Wir haben zuhause fleißig geübt, Zähne gucken, Augen und Ohren gucken, Krallen schneiden usw.
Eini mag die TÄ gerne - schließlich gibt's dort immer Leckerchen. Lediglich als sie ihn eine Zeit lang immer wieder wegen einer fiesen Analdrüsenentzündung triezen mußte, hat er irgendwann die Rute eingeklemmt.
Auf den Tisch muß der Döggerich nicht, von daher ist es für ihn vielleicht auch nicht so schlimm (obwohl er im Wartezimmer immer versucht, mir auf den Schoß zu klettern...).
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Ben mag seine Tierärztin - solange sie ihn nicht untersucht und/oder an ihm "rummanipuliert". Er schnappt, wenn er kann, ich weiß aber, daß er schlicht Angst hat, er will am liebsten nicht mal aus der Box raus. Wir sind jetzt soweit, daß er rauskommt, ich ihn wiegen kann, auch wenn Leute mit im Raum sind, die Tierärztin kann ihn abtasten, solange er bei mir im Arm ist, festgehalten, aber vor allem geschützt. Spritzen gehen auch mittlerweile, nicht im Behandlungsraum, sondern entweder draußen oder im Vorflur, da hält er ganz still und knurrt auch nicht mehr, aber auch da ist Voraussetzung: Ich halte ihn fest, im Sinne von "ich halte ihn", er kann sich anlehnen, ankuscheln, seinen Kopf verstecken, dann kann er das Gepieke mittlerweile wirklich gut ertragen. Für größere Sachen (Röntgen, Zahnstein und am schlimmsten: Wolfskrallen kürzen u.ä.) bekommt er ein Sedativum. Er hat einfach soviel Streß und fühlt sich so bedroht, daß ich ihm damit den größten Gefallen tue, daß er einfach kurz einschlafen kann. Leider fängt in seinen Krallen das "Leben" sehr weit unten an, er blutet entsprechend sehr, sehr stark (wir brauchen für die Blutprobe kein extra Blut "abzuzapfen", soviel läuft da raus) und hat auch sehr schnell Schmerzen. Vor allem aber hat er höchst offensichtlich furchtbare Angst, gerade bei dieser Prozedur. Da Ben definitiv in seinem früheren Leben mißhandelt worden ist, tue ich es ihm nicht an, an diesem Punkt zu trainieren, sondern "spendiere" ihm eine kleine Narkose, und gut ist es.
Seppl hat ebenfalls große Angst, läßt sich aber via Übungen/Leckerchen/Ruhe von der Tierärztin und von mir meistens ganz gut runterfahren. Allerdings hatte er zweimal nach einem Tierarztbesuch einen seiner Fieberschübe, einmal, weil ich noch nicht wußte, daß sein Allheilmittel anschließendes ausgiebiges rennen und spielen ist, beim anderen Mal, weil eine Narkose notwendig gewesen war und das Rennen und Spielen danach natürlich nicht direkt ging. Jetzt hat er schon so oft Streß gehabt (nicht beim Tierarzt, aber insgesamt) und nicht mehr mit Fieber reagiert, daß ich glaube, daß ich diese Sorge nicht mehr haben muß, solange der Rahmen für ihn stimmt. Heißt: Viel positive Aufmerksamkeit, viele Leckerchen und dann: flitzen, flitzen, flitzen.
Ilias war mit mir erst einmal beim Tierarzt und kassierte bei einem Übungsbesuch nur Leckerchen. Er war zurückhaltend, aber nicht wirklich ängstlich, so daß ich die leise Hoffnung habe, daß der einzige "tut nix" unter meinen Hunden auch an dieser Stelle etwas "pflegeleichter" ist.
Zu Deinen Fragen: Sie darf alles. Sie fühlt sich bedroht, und nur, wenn dieses Gefühl "aufgefangen" wird, kann sie sich anders verhalten als aggressiv. Das bedeutet: Deine Einstellung sollte auf keinen Fall die sein, daß Dein Hund etwas falsch macht oder irgendwie anormal wäre, weil er sich beim Tierarzt aggressiv verhält, sondern die, daß es Dein Job ist, Deinem Hund zu helfen. Ich würde Dir "Trockentraining" raten, ohne Beißkorb, nur in die Räume gehen, rumlaufen, clickern, füttern, wiegen, clickern, füttern ... einfach viele Gelegenheiten schaffen, bei denen Cleo nichts Schlimmes beim Tierarzt passiert und mit denen sie die negative Verknüpfung der Menschen und Räume vielleicht langsam aber sicher ablegen könnte. Wenn Du nicht allzu oft mit ihr dorthin mußt, würde ich auch für sie über eine kurze Narkose nachdenken, wenn sie so großen Streß mit den Untersuchungen hat, ich finde das einfach "gnädiger", es ist einfach sehr schwer, gegen so fundamentale Ängste anzutrainieren, das dauert lange, kostet viel Zeit, und Rückschritte sind so leicht "einhandelbar", wenn sich nur der Tierarzt oder ein Helfer mal falsch verhält ... ich meine, wir haben alle genug Baustellen und können unseren Hunden an solchen Stellen auch gerne mal den schlimmsten Streß einfach medikamentiv nehmen.
Wenn Cleo bei Deinem Freund weniger Probleme hat, würde ich ihn außerdem bitten, statt Deiner mit ihr zum Tierarzt zu gehen. Warum denn nicht? Schau, es kann viele Gründe geben, aus denen das so ist, vielleicht strahlt Dein Freund etwas anderes aus, vielleicht behütest Du über, vielleicht bist Du zu nervös, vielleicht tut Cleo Dir zu leid ... solange wir nicht neben Dir stehen, können wir es wohl nicht wirklich fundiert beurteilen. Ich finde nur grundlegend, daß man etwas abstellen sollte, von dem man weiß, daß es falsch läuft und nicht immer geht es bei solchen Fragen um Schuld. Vielleicht macht Dein Freund nichts richtiger oder besser, vielleicht stimmt nur die Chemie in solchen Situationen zwischen ihm und Cleo etwas besser, wer weiß. Ich würde jedenfalls an Deiner Stelle, wenn Freund und Hund denn mitspielen, an solchen Punkten schlicht: delegieren. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Wir haben den TA öfter besucht ohne Behandlung - Richy mochte dort immer weniger aussteigen. Wir haben versucht, nur den Warteraum zu clickern. Na ja, wenns sein muss, war die Reaktion. Aber keinen Schritt weiter.
Am besten geht es kurz und (hoffentlich) schmerzlos. Richy mutiert kurz zum Schoßhund. Das mag er sonst überhaupt nicht! Auf dem Tisch bekommt er einen Plastikmauli angezogen und damit drückt er sich fest in meinen Arm. Macht sogar kurz die Augen zu und lässt dann alles über sich ergehen. Bisher ohne Gegenwehr. Leckerlies nimmt er danach nicht auf dem Tisch - da will er nur runter, aber auf dem Boden. Und dann nichts wie weg.
Gottseidank gibt es bei unserem TA keine längeren Wartezeiten. Da hätte ich sicher ein Nervenbündel im Arm. Ja und größere Prozeduren wie Zahnsteinentfernen etc. geht nur mit Narkose.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Wegen einer Spritze muss bei meiner TÄ wohl kein Hund auf den Tisch. Sie macht auch sehr vieles anderes am Boden. Das kannte ich in dem Umfang noch nirgendwo. Bin aber sehr froh drüber, weil da sogar Tom es gut aushält. Cora hat eh keine Angst, nur wenn es auf dem Tisch an die Ohren geht, dann weiß sie dass es ernst wird Danach ist es wie bei Deiner - gleich wieder everbodys lucky darling...
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Zitat von Elektraich meine, wir haben alle genug Baustellen und können unseren Hunden an solchen Stellen auch gerne mal den schlimmsten Streß einfach medikamentiv nehmen :-)
Denk aber auch dran, dass je älter er wird, es vielleicht irgendwann nicht mehr möglich sein wird, das medikamentös zu lösen- einfach weil er das nicht vertragen würde. Die Omi schlafen zu legen wäre z.b. sowas wie sie umbringen.
Dass es beim Krallenschneiden blutet, ist weil sie unabsichtlich reingehackt haben, oder? Sowas tut richtig doll weh und vor allem, wenn sie es nachher veröden. Daisy stellt sich bei Schmerzen wirklich nicht an, aber das Krallenschneiden war einer der Gründe, wieso sie Angst vor dem TA bekam. Einfach weil die sich immer vertan haben, wo das Leben anfängt (sie hat auch solche Krallen, wo es sehr weit vorn ist). Das muss also wirklich richtig doll weh tun. Jetzt mach ich's bei ihr einfach selber: knuddeln, Kralle schneiden, knuddeln, Kralle schneiden, knuddeln...
Nö, das blutet nicht, weil unabsichtlich reingehackt. Er hat Angst, weil mal unabsichtlich in das Fleisch geschnitten. Bluten tut es, weil er in den "Nägeln" selbst sehr weit vorne schon "Leben" hat, sprich, der Nagel selbst kann beim Kürzen a) bluten und b) schmerzen. Wußte ich vor Ben auch nicht, aber Monsieur sind halt in jeder Hinsicht ein Unikum. :-)
In punkto Narkose hast Du recht, klar wird er älter. Aber auch ruhiger. Verhaltensmäßig, meine ich. Mittlerweile will er die Tierärztin ja nur noch beim Krallenschneiden, Zähne polieren und röntgen fressen, hoffen wir, daß auch das noch weniger wird, vieles hat sich ja mit Aufbau gegenseitigen Vertrauens praktisch von selbst mit erledigt. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Hmmm........ Mogli reagiert zu Hause vor allem bei den anderen Familienmitgliedern durchaus auch mit Schnappen, wenn ihm etwas nicht passt. Als er eine Kralle abgebrochen hatte, durfte da keiner anfassen. Nach den anderen hat er sofort geschnappt, bei mir zog er die Nase kraus und nahm meine Hand ins Mäulchen so nach dem Motto: Ich will nicht nach Dir schnappen, aber bitte nimm Deine Hand da trotzdem weg.
Beim TA allerdings hat er noch keinen Versuch gemacht, zu schnappen, weswegen wir bislang auch noch keinen Maulkorb verwendet haben. Ich halte ihn immer ganz fest auf dem Tisch. Meist vergräbt er seinen Kopf unter meinem Arm. Bei der Blutabnahme zappelt er auch.......... aber geschnappt hat er da noch nicht. Auch nicht, als der TA die Pfote mit der abgebrochenen Kralle verbunden hat.
Ich würde so ein Verteidigungsverhalten dennoch als normal beurteilen. Man kann dem Hund nicht verständlich machen, daß es zu seinem besten ist. Und wenn er dieses Verhalten im Leben schon anwenden musste und damit auch erfolgreich war, wird er wieder versuchen, sich Gefahren (und die sind es in seinen Augen) und Schmerzen (und vor denen kann ich ihn in diesem Fall nicht schützen, ihm zeigen, Du brauchst nicht aggressiv zu reagieren, es passiert auch so nichts) so vom Leib zu halten. Deshalb empfinde ich es auch nicht als Frage von "erlaubt" oder "nicht erlaubt".
Bei meiner letzten Hündin war das kein Thema. Sie hätte niemals geschnappt. Ist wahrscheinlich sowohl eine Frage der Erfahrungen, die der Hund gemacht hat, als auch der Veranlagung. Bei ihr habe ich mich blind drauf verlassen und niemals an einen Maulkorb gedacht. Bei Mogli werde ich einen kleinen Nylon-Maulkorb auf jeden Fall mal antrainieren. Wenn er mal etwas schmerzhafteres hat, würde ich mich bei ihm nicht drauf verlassen, daß er beim TA niemals schnappt oder auch bei mir, wenn ich z.B. einen Verband wechseln müsste.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Coop mag den Tierarzt überhaupt nicht. Mit eingeklemmter Rute geht er ins Behandlungszimmer. Auch unser TA macht alles, was geht auf dem Boden. Meist ist es ja schnell erledigt. Er wird mit Leckerchen bestochen aber die nimmt er nur weil er verfressen ist, denke ich. Sympathiepunkte bringt dem Arzt das, glaub ich, nicht.
Interessant, interessant - eigentlich ja doch mehr brave Hunde.
Cleos erste Tierarztbesuch war leider sehr schmerzhaft, sie war mit 10 Wochen wohl in einen winzigen Splitter getreten (da sind die Füsschen ja noch so weich) und es hatte sich ein Abszess gebildet der aufgeschnitten und gespült wurde... Mit so etwa 5 Monate hatte sie sich eine Kralle gespalten, da hat sie keinen Gucken lassen und sich wie wild aufgeführt (also zu Hause) - aber es musste geschaut werden und so habe ich sie mir einfach unter den Arm geklemmt und die Pfote gaaaanz vorsichtig versorgt. Heute geht so etwas ganz gut (sogar Zahnstein abkratzen), wir haben eine Art Ritual eingeführt. Sie liegt ja gerne auf unserem Schoß - auf dem Rücken dabei kann man mittlerweile alles machen, selbst wenns mal "zwickt", zuckt sie zwar kurz, bleibt aber völlig entspannt. Wenn ich sie mir aber einfach so schnappe spannt sie schnell an - gerade am Hinterteil, klemmt sie immer noch beim Abtrocknen den Schwanz ein und ist sehr angespannt. Auch wenn Fremde sie da streicheln ist sie nicht locker und bei Hundebegegnungen ist dies auch eine "Problemzone"
Zum Tierarzt gehen wir immer mit allen Hunden - egal wer was hat und der verstorbene Bulli war ständig! beim Tierarzt. Sie war Jahrelang immer relativ relaxt und hat alles mit sich machen lassen, bis eines Tages eine Kralle abgeschnitten wurde und verödet. Sie hat fürchterlich geschrien und gestrampelt. Leider war es ein halbes Jahr später wieder nötig und da hat sie sich dann auch gewehrt! Obwohl sie weiterhin andere Dinge problemlos machen lassen hat, hatte sie seither Angst beim Tierarzt und hat bereits ab Praxistür gezittert. Es sind eben auch die Erfahrungen.
Ja, mein Freund ist da nicht so emotional - meine armen Babys - ja ich weiß, völlig falsch . Ich versuch auch immer cool zu bleiben und Cleo fühlt sich im Warteraum immer sau wohl, die macht da den Clown!
Naja, vielleicht wenn wir die anderen Dinge mit Cleo besser handhaben lernen, wird der Tierarztbesuch sicher auch noch besser!
Zitat von ElektraNö, das blutet nicht, weil unabsichtlich reingehackt. Er hat Angst, weil mal unabsichtlich in das Fleisch geschnitten. Bluten tut es, weil er in den "Nägeln" selbst sehr weit vorne schon "Leben" hat, sprich, der Nagel selbst kann beim Kürzen a) bluten und b) schmerzen. Wußte ich vor Ben auch nicht, aber Monsieur sind halt in jeder Hinsicht ein Unikum. :-)
Aber da wo das Leben ist, darf man doch nicht mehr schneiden! (also jedenfalls nicht absichtlich) Eben aus diesem Grund. Das tut richtig weh. Nix mit der Herr ist empfindlich. Omilein war immer in allem sehr tapfer, aber da hat sie sehr deutlich kundgetan, wenns ins Leben reingeschnitten war. Sie hatte das auch, das Leben war irrsinnig weit vorn. Irgendwann hatte ich den Bogen raus, so zu schneiden, dass es gerade noch gut ging mit laufen (und das waren immer noch richtig echte Mega-Krallen im Vergleich zu Kiras Stummelchen), aber noch nicht geblutet hat.
Zitat von cleoInteressant, interessant - eigentlich ja doch mehr brave Hunde.
Sorry, aber halt. Mein Hund ist, wenn er Angst vor Schmerzen/Verletzungen hat und sein Leben verteidigt, weil er sich bedroht fühlt, NICHT nicht brav. Er verhält sich schlicht hundlich normal und folgerichtig. Ich denke, auch hier sollten wir nicht ständig menschlich werten und unsere Maßstäbe an unsere Hunde anlegen. Wenn Cleo beim Tierarzt schnappt, dann hat sie einen Grund dafür. Sie fühlt sich bedroht, und Du hilfst ihr, aus ihrer hundlichen Sicht, nicht, sie muß sich also alleine wehren. Mit "brav" hat das schlicht nichts zu tun.
Lies mal, wer sich mit seinem Hund wie verhält, was viele von uns aufstellen, um den Streßfaktor möglichst gering zu halten und wieviel geht, wenn der Hund wirklich Vertrauen hat, was aber auch durchaus nicht geht, wenn der Hund extrem schlechte Vorerfahrungen oder eine genetische Disposition, die nicht mit menschlicher Hilfe "umgangen" werden kann.
@Schnuffelnase Blöd ist nur, daß man von außen nicht sehen kann, wo genau das Leben anfängt, es halt so weit oben anfängt, daß die Krallen, wenn man versucht, "auf Nummer sicher" zu gehen, nicht kurz genug werden und Ben auf Basis schlechter Erfahrungen bereits Angst hat, wenn man seine Wolfskrallen nur schief anguckt. Er hat da wirklich richtig Schiß, der früher sofort in aggressives Verhalten mündete, jetzt zumeist umlenkbar ist, aber eben nach wie vor mit einem hohen Streßlevel für den Hundekerl. Und daß er den haben muß, möchte ich ihm so oft und so weit wie möglich ersparen. Leider ist die Tierarztsituation ja eine der Situationen, in denen wir die Bedrohung kaum von unserem Hund fernhalten können, der TA muß nun einmal mal Individualdistanzen und Grenzen unter- bzw. überschreiten, da hilft das ganze Training, das auf dem Aufbau alternativen Verhaltens und der Idee, den Hund möglichst oft so zu beschützen, daß er die Aggression nicht mehr zeigen muß, leider oft nur sehr wenig.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von ElektraBlöd ist nur, daß man von außen nicht sehen kann, wo genau das Leben anfängt, es halt so weit oben anfängt, daß die Krallen, wenn man versucht, "auf Nummer sicher" zu gehen, nicht kurz genug werden und Ben auf Basis schlechter Erfahrungen bereits Angst hat, wenn man seine Wolfskrallen nur schief anguckt.
Das meinte ich mit "aus Versehen". Dass man bei so einem Hund dann ab und an doch das Leben trifft, ist logisch. Aber drauf anlegen würd ich es nicht.
"Nummer sicher schneiden" sah bei mir so aus, dass ich scheibchenweise abgeschnitten habe, ganz dünne Scheibchen und das mehrmals hintereinander, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Manche Krallen konnte man nicht ganz so kurz schneiden wie man es gewollt hätte, weil das Leben da einfach eine Grenze gesetzt hat, aber so dass Daisy ordentlich laufen konnte, ging es immer.
Wo das Leben anfängt, kann man bei dunklen Krallen nicht von außen sehen, aber manchmal im Querschnitt, wenn man scheibchenweise schneidet. Da kann man oft einen kleinen Punkt sehen, vermutlich ist das schon irgendwie die äußerste Spitze vom Leben (oder irgendeine Art Ummantelung), da tuts aber scheinbar noch nicht weh. Sozusagen der Punkt zum aufhören.
Es war dennoch jedesmal die Preisfrage, bei jeder einzelnen Kralle: schneid ich jetzt noch ein weiteres Stückchen ab oder ist das schon zu viel? Dennoch sind wir mit dieser Methode recht gut gefahren, ich hab vielleicht jedes 3. Krallenschneiden mal wo rein geschnitten und die Krallen waren immer gerade so kurz genug, weil man ja nicht auf Vorrat schneiden konnte. Ich habs halt dann auch sehr regelmäßig gemacht. Allerdings hab ich da auch ein Riesenglück gehabt, dass die Omi sich zuhause, im entspannten Knuddeln und von mir, das Krallenschneiden dann doch gefallen ließ ohne eine ausgewachsene Panik zu kriegen, was beim TA immer der Fall war.
Gerade wollte ich dir ein Detailfoto von Omis Krallen anhängen und dir sagen, wieviel maximal man noch hätte abschneiden können. Anscheinend habe ich es als nicht gut genug gelöscht. Einen kurzen Augenblick dachte ich, kein Problem, ich mach einfach schnell eins