Vorgestellt haben wir uns, erzählt wie wir zu Bobby kamen bzw er zu uns - fehlt noch unser Problem mit Bobbys Aggressionen gegen fremde Menschen.
Bobby war in der Umgebung des Tierheims bei unseren Besuchen total unauffällig. Im Übergabeprotokoll wurde er als mit allem und jedem verträglich und freundlich beschrieben. Abgabegrund „Trennung“, wie wir später vom Vorbesitzer erfuhren, war der Grund, dass er bis zu 14Std arbeiten musste und ihm der Hund so leid tat, sodass er sich entschloss ihn abzugeben. ( Dann such ich aber doch sonstwie einen guten Platz, es gab auch keine Dringlichkeit, für mich alles Quatsch.) Den „wahren“Grund werden wir wohl nie erfahren. Jedenfalls machte mein Freund gleich am nächsten Tag seine erste unangenehme Erfahrung mit Bobby beim Spaziergang. Am Getränkemarkt hatte er sich zum Hund runtergebeugt und sah einen Mann nicht kommen, der von hinten auf ihn und Bobby zukam und eine Getränkekiste in den Händen hielt. Bobby sah ihn kommen und als der Mann Bobby noch mit „ts ts ts“ ansprechen wollte drehte auch mein Freund sich um – in dem Moment ging Bobby schon nach vorne und mein Freund konnte ihn gerade noch halten, so dass er „nur“ die Getränkekiste anspringen konnte und diese zu Boden riss. Von da an kamen wir immer öfter in derartige Situationen. Anfangs noch seltener, aber je mehr Bobby bei uns auftaute und sich einlebte, umso mehr Probleme hatten wir. Besonders reagierte Bobby immer auf Menschen, die uns ansprachen, direkt auf uns zukamen oder ihn direkt anschauten. Nachdem Bobby ca 4 Wochen bei uns war, fuhr ich mit ihm zu meinen Eltern. Sie wollten ihn gerne kennenlernen und wurden von mir vorab „angewiesen“, wie sie sich verhalten sollten, also ihn einfach ignorieren und ihn räumlich nicht einzuschränken. Das klappte soweit auch sehr gut. Bis mein Vater sich einmal in den Durchgang vom Hof zum Garten stellte ( wir waren die ganze Zeit draußen auf dem Grundstück), Bobby sprang an ihm hoch, reagierte aber sofort auf mein „Nein“ und hörte auf. Dann kam mein Opa mit seinem Schiebewagen vom Spaziergang zurück, Bobby rastete schon aus, als er nur in die Nähe des Hauses kam. Ich hielt ihn fest und mein Opa konnte das Grundstück betreten. Später schaute er aus einem Fenster aus dem Hochparterre und wollte ihn mit Wurst bestechen. Bobby sprang an der Hauswand hoch, er kann sehr hoch springen, aber dafür hat es dann zum Glück nicht gereicht, Opa gab auf. Meine Schwester rief mich an und drängte mich zusammen mit ihrem Mann und Schwager, kurz vorbeizukommen, sie wollten ihn auch sehen. Ich erzählte wie Bobby sich bei meinen Eltern verhalten hatte und dass ich ihm den Stress jetzt nicht auch noch antun will. Ich bereue es bis heute, dass ich mich doch hab überreden lassen. Bobby bellte erstmal die gesamte Runde an, meine Schwester fand ihn trotzdem süss und streichelte ihn, er zwickte sie ins Handgelenk. Ich hasse mich echt dafür, ihn in diese Situation gebracht zu haben und natürlich tut es mir wegen meiner Schwester leid, warum gerade sie. Am schlimmsten war sein Verhalten jetzt im Winter. Wir konnten an fast niemandem mehr ohne ausreichenden Sicherheitsabstand vorbei gehen. Jeder Spaziergang wurde zum Spießrutenlauf. Bereits im Spätherbst/ Anfang Winter kontaktierten wir einen Hundetrainer, der uns von einem Bekannten empfohlen wurde und der 60km weit weg war. Aber dann musste er die vereinbarten Termine absagen, da er für längere Zeit ins Krankenhaus musste. Dann holte Bobby im Winter einen Mann vom Fahrrad. Ich war gerade draußen auf dem Gehweg beim Schneeräumen, Bobby war im ( geschlossenen ) Hof und spielte mit seinem Ball, als gerade ein Mann mit dem Rad an unserem Grundstück vorbeifuhr. Plötzlich sprang Bobby auf und verfolgte den Mann bis zur Grundstücksmauer und sprang drüber und sprang den Mann an, so dass dieser zu Boden fiel. Er schnüffelte noch kurz und entfernte sich dann gleich auf mein Rufen und blieb auf dem Gehweg stehen und ging dann mit mir wieder ins Haus. Daraufhin rief ich unsere jetztige Trainerin an. Nun trainieren wir schon seit 2,5 Monaten fast wöchentlich. Es ist nicht einfach, wir trainieren nun u.a. ein Alternativverhalten, Sitz bzw. Such, wobei Bobby auf letzteres besser reagiert. Ich bekomme viele hilfreiche Tipps und versuche, sie so gut wie möglich umzusetzen. „Versuche“ deshalb, weil es manchmal eben einfacher ist, kommentarlos vorbeizugehen und nicht jedem Menschen – besonders wenn er sie eh nicht beachtet – so viel Bedeutung beizumessen, weil nicht jeder Tag gleich ist und ich es mir manchmal auch einfach nicht zutraue und lieber gar nicht in diese Situation gehe. Bobby hatte so viele Freiheiten und durch jedes schlimme Erlebnis verlor er ein Stück davon, zuletzt durch die Aktion mit dem Radfahrer, ich traue mich nicht mal mehr, ihn im Garten freizulassen und er hängt nun an der 15m Schlepp Laut Bobbys Vorbesitzer lief Bobby in München ohne Leine. Mein Freund hat ihn hier auch schon manches Mal ohne Leine laufen lassen, auch innerorts und es lief immer gut. Aber natürlich ist auch er inzwischen verunsichert und die Gefahr, dass doch etwas passiert ist einfach zu groß. Hier gibt es so viele Kinder und Bobby reagiert da auch nicht anders Unser Leben ist ziemlich einsam geworden, es kommt fast niemand mehr zu Besuch und wenn dann muss Bobby in seinem Zimmer bleiben, weil jeder Angst vor ihm hat. Auch die Freunde von uns, mit denen er schon gespielt und Leckerlies genommen hat und sich streicheln lassen hat. Bei späteren Besuchen hat er sie auch „angreifen“ wollen und nun haben sie auch Angst und trauen sich nicht mehr.
Mit dem Frühlingsbeginn wurde nun auch Bobby´s Verhalten wieder besser, manchmal kann ich an Menschen ganz kommentarlos vorbeigehen..aber eben nur manchmal. Die Unsicherheit ist meiner Meinung nach mein größter Gegner. Manchmal denke ich, würde ich ihm mehr Freiheiten geben und ihm mehr vertrauen wäre es vielleicht anders. Es ist alles andere als einfach ... Das Training letztes Mal war für uns beide dermaßen anstrengend, zwischendurch wollte ich einfach nur noch heulen und alles stehen und liegenlassen. Konnte noch Stunden später nicht abschalten. Zum Glück habe ich eine Trainerin, die mich wieder aufbaut und mir jedes Erfolgserlebnis aufzeigt und mir Mut macht, weiterzumachen. Und wenn der Stinkebär so wie gerade eben neben mir liegt und sich an mich schmiegt, dann weiß ich, dass es das alles wert ist. Ich glaube es hat alles seinen Grund.
.................................................. Liebe Grüsse von Vanessa mit Bobby & Amun immer im Herzen
Das ist schon ein sehr anstrengender Zustand. Lass Dich erst einmal virtuell in den Arm nehmen Hier können da einige mitreden, ich auch, wenn auch nicht so heftig. Das Thema Vereinsamung kennen wir auch nur zu gut... Ich bin kein Experte, kann Dir aber Mut machen. Wir haben inzwischen viel erreicht und auch Du wirst mit Amun ein besseres Level erreichen.
Zitat von Amun Zum Glück habe ich eine Trainerin, die mich wieder aufbaut und mir jedes Erfolgserlebnis aufzeigt und mir Mut macht, weiterzumachen. Und wenn der Stinkebär so wie gerade eben neben mir liegt und sich an mich schmiegt, dann weiß ich, dass es das alles wert ist. Ich glaube es hat alles seinen Grund
Das ist doch schon mal sooo viel wert!
Mir fällt nur auf, dass Du keinen Maulkorb erwähnst. Da es ja sehr wichtig ist, dass Amun keinen Erfolg beim Schnappen hat wäre er schon empfehlenswert.
Ist er schon mal gründlich untersucht worden, gesundheitliche Probleme ausgeschlossen? Ich denke da an die Schilddrüse...
Es grüßen Margit, Tom und Cora ....................................................
"Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel!" (Albert Schweitzer)
Puh, das ist aber wirklich eine anstrengende Zeit, die ihr wegen Bobby gerade durchmacht Ich bin froh, dass ihr zumindest schon mal eine Trainerin an eurer Seite habt, die euch hilft.
Weißt du, wenn einer sagt, sein Hund sei ohne Leine wo gelaufen, sagt das nicht viel. Es könnte in Bobbys Fall auch heißen, dass es Zwischenfälle gab, sie den Vorbesitzer aber nicht weiter störten. Ich finde es toll, dass du da Verantwortungsgefühl hast und ihn eben im Garten sicherst, damit er nicht mehr über die Mauer springen kann. Früher oder später wird er bestimmt wieder mehr Freiheit haben können.
Die eigene Unsicherheit zu überwinden ist total schwer. Und mein Hund hat nur einen winzigen Teil der Probleme, die du hast. Und das hat mich schon ausreichend verunsichert, als es schlimm war, hatte ich keine Lust mehr, mit ihr raus zu gehen. Wie muss es dir da erst gehen?
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Wunder möglich sind. Denn hier im Forum kann man hin und wieder hautnah miterleben, wie bei einem Hund der Groschen fällt und sich die Probleme nach und nach in Wohlgefallen auflösen. Ich wünsche dir, dass dir das eine kräftige Portion Mut und Kampfgeist einflößt und auch, dass wir irgendwann hier lesen können, dass ihr den Durchbruch geschafft habt
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Immer fleißig weitertrainieren, kommt schon. Bei Quo und mir hat es fast zwei Jahre gedauert. Und wie Du schon richtig erkannt hast, ist ein wichtiger Teil Deine Sicherheit. Je eher Du sie wiederfindest, desto schneller geht es. Wobei ich noch das Glück hatte, das Quo vorher geknurrt hat, er hat GsD nicht gleich zugeschnappt. Arbeitest Du schon mit Maulkorb? Ich denke, das könnte Dir zu mehr Sicherheit verhelfen, und somit die Erfolge verbessern.
Ich möchte mich zu Deinem Problem genauer äußern, wenn ich etwas mehr Zeit habe (und wenn´s nicht so spät ist). Aber es ist mir ein Anliegen Dich wissen zu lassen, dass das kein Dauerzustand sein muss. Wir hatten auch Angst mit unserem Lumpi als Einsiedler zu enden. Nach 2 langen Jahren machen wir nun die ersten Fortschritte, die wirklcih für jeden sichtbar sind. Unsere Hunde brauchen eben ihre Zeit. Und so lange sollte man auch nichts erzwingen. In dem Fall ist es besser, dass der Hund in einem anderen Zimmer bleiben muss.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat Mir fällt nur auf, dass Du keinen Maulkorb erwähnst. Da es ja sehr wichtig ist, dass Amun keinen Erfolg beim Schnappen hat wäre er schon empfehlenswert. Ist er schon mal gründlich untersucht worden, gesundheitliche Probleme ausgeschlossen? Ich denke da an die Schilddrüse...
Es geht um Bobby, Amun ist leider letzten August über die Regenbogenbrücke gegangen
Wir haben einen MK, haben ihn auch in der Zeit als es ganz schlimm war (Winter) benutzt. Bobby hat keinen Erfolg beim Schnappen.Er schnappt nicht, so weit lassen wir es ja gar nicht kommen bzw so nah gehen wir nicht an andere Menschen ran. Bobby bellt die Leute meist schon von einigen Metern Entfernung an und hängt sich in die Leine( bzw inzwischen ist es durchs Training ja schon besser) er ist an einer 2m Leine. Der Schnapper nach meiner Schwester geschah ja aus nächster Nähe. Er fühlte sich bedrängt.Ich habe nicht gehandelt. Ich habe seitdem ne Menge über seine Körpersprache gelernt.
Er läuft zZt sehr wenig frei, wenn dann nur in ganz übersichtlichen Gebieten. Wenn man mit ihm arbeitet oder er am Schnüffeln ist, interssiert in in der Regel nichts, dann können auch schreiende Kinder an ihm vorbeilaufen und er schaut nicht auf. Anderseits ist er draußen im Ort meistens sehr aufgeregt und aufgekratzt. Wenn nicht ändert sich das spätestens, wenn er eine Katze sieht und nicht hin kann/ darf, dann ist er so gefrustet, dass er garantiert das nächste das uns entgegenkommt anblökt - wie meine Trainerin so schön sagt- das war dann auch schonmal ein Traktor
Ich fahre einmal am Tag mit ihm in den Wald mit anliegendem See, ca 5 Automin von uns entfernt, da haben wir Ruhe und wir können entspannt gehen ( Sichtung von Rehen und Hasen ausgenommen). Da gehen wir dann 1,5 Std mit Abfrischung im/ am See, da hab ich ihn an der 5m Flexi. Auch sonst fahre ich meistens mit dem Auto raus, Alles 5 min Entfernungen mit dem Auto. Zu Fuss vom Haus raus gehe ich abends, wenn im Ort nicht mehr viel los ist bis zum Ortsrand ca 1 Std, 2m Leine. Inzwischen auch mal tagsüber ganz kleine Runden von 15 min, um zu üben, denn auf den anderen Spaziergängen treffen wir ja nicht viele Menschen. Wir spielen im Garten oder auf übersichtlichen Wiesen Frisbee, fast täglich, ansonsten machen wir ZOS und (leider viel zu selten seit dem Training) Fährten. Mit Menschen, die Hunde dabeihaben und zu uns kommen oder die Besitzer seiner Hundefreundinnen sind kein Problem, er lässt sich da auch anfassen oder Leckerlies geben.
Wir haben Bobby vor ca 1 Monat durchchecken lassen, auch die Schilddrüse. Der T4 Wert war im unteren Bereich, TSH in Ordnung und auch die restlichen Blutwerte unauffällig. Unsere Trainerin hat die Ergebnisse einer anderen Tierärztin vorgelegt, um eine weitere Meinung einzuholen. Bis jetzt haben wir aber noch keine Aussage. Muss ich am Freitag nochmal danach fragen, hatte ich die letzten Male gar nicht mehr dran gedacht, aber ich bin mir sicher, dass meine Trainerin mich sofort informiert hätte. Ich überlege aber trotzdem evtl nochmal ein komplettes SD- Profil erstellen zu lassen.
Ganz schön spät geworden...
.................................................. Liebe Grüsse von Vanessa mit Bobby & Amun immer im Herzen
Also erstmal: ich kann Dich soooo gut verstehen Bezüglich der Ängste können wir uns die Hände reichen. Ich bin durch Pacos Verhalten sehr oft verunsichert worden und auch jetzt, nach einem super Training mit unglaublichen Fortschritten, gibt es immer wieder Situationen, da möchte ich einfach weglaufen. Aber da muß man durch, wir wollen ja mit unseren "Sargnägeln" ein gemeinsames, entspanntes Leben führen. Deine Bemühungen tragen ja auch schon erste Früchte, daran solltest Du immer denken. Vielleicht habe ich es überlesen, habt ihr es schon mal mit dem Clicker versucht? Bei Paco hat es wahre Wunder bewirkt. Er reagiert super darauf, der Clicker dringt bei ihm durch, auch in schwierigen Situationen. Er gibt ihm Sicherheit, verspricht etwas Gutes. Aus seiner Sicht "Bedrohliches" kann ich ihm schmackhaft machen. Auch arbeiten wir zur Zeit an der Leinenführigkeit, was ebenfalls zur Sicherheit auf beiden Seiten führt. Ich habe ihn direkt neben mir, er muß sich an mir orientieren, was gut klappt. Noch nicht in allen Situationen, aber eben schon sehr oft. Halte Deine Fortschritte und Übungen doch mal in einem Tagebuch fest, mir und auch vielen Anderen hier hilft es sehr. Da kann man sich mal seinen Frust von der Seele schreiben, ganz besondere Momente festhalten und auch einfach den Werdegang dokumentieren. Würde mich auf jeden Fall sehr freuen, noch viel von Euch zu hören!!!!
Ja, wir arbeiten mit Clicker, sowohl drinnen als auch draußen. Es klappt sehr gut. Leinenführigkeit ist bei uns auch so ein Thema. Seit wir das Geschirr benutzen klappt das nicht mehr so gut wie vorher mit Halsband, aber ich fühle mich einfach sicherer damit, seit er sich einmal aus dem Halsband gewunden hat.
.................................................. Liebe Grüsse von Vanessa mit Bobby & Amun immer im Herzen
Zitat von AmunDie Unsicherheit ist meiner Meinung nach mein größter Gegner. Manchmal denke ich, würde ich ihm mehr Freiheiten geben und ihm mehr vertrauen wäre es vielleicht anders. Es ist alles andere als einfach ....
Oft habe ich dieselben Gedanken und so manches Mal könnte ich weinen – weil ich aufgrund von solchen Situationen auch immer ein bisschen mehr Vertrauen verliere und sie in ihrer Freiheit einschränken muss. Manchmal hab ich das Gefühl, mein Herz klopft schon fast hörbar bevor ich die Haustür öffne – und dabei zu wissen, dass sie das spürt und es sie noch mehr verunsichert ist schlimm.
Es macht Mut, zu wissen, dass andere mit ähnlichen Verhaltensweisen konfrontiert sind – und hier zu lesen, wie sie Fortschritte aufzeigen, tut echt gut.
Wir arbeiten auch mit dem Clicker und der vermittelt uns in manchen Situationen Sicherheit. In Stressituationen bei denen sie kaum mehr auf meine "Durchdringversuche" reagiert, weiss ich, dass sie den Clicker als klares Signal versteht. Und der Clicker bringt uns nach wie vor auch viel Spass, zum Beispiel beim Üben von Tricks, da mutiert sie zu einem "äusserst willigen Border Collie".
Zitat von AmunUnd wenn der Stinkebär so wie gerade eben neben mir liegt und sich an mich schmiegt, dann weiß ich, dass es das alles wert ist. Ich glaube es hat alles seinen Grund.
Zitat Wir spielen im Garten oder auf übersichtlichen Wiesen Frisbee, fast täglich,
Es hört sich an, als hättest du mit der Trainerin einen guten Griff gemacht, aber was hält sie vom Frisbee (täglich)? Ich finde das entschieden zu viel. Ein Mali hat in der Regel ein sehr schwaches Nervenkostüm. Verbunden mit seinem enormen Arbeitseifer ist Frisbee, meiner Meinung nach, nicht die richtige Wahl, um deinen Hund ein wenig ausgeglichener zu machen. Red noch mal mit deiner Trainerin darüber.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
eure Geschichte hat mich schon in der Vorstellung sehr an Eisan und mich erinnert. Was du jetzt beschreibst kommt mir streckenweise auch nur zu bekannt vor.
Ich kann leider nur Vergleiche ziehen und beschreiben was Eisan und ich gemacht haben. Zu wirklichen Trainingsanleitungen oder "mach das so" fühle ich mich nicht berufen. Meine Erfahrung mit Aggression beschränkt sich auf einen Hund. Auch mit ihm bin ich noch "unterwegs", habe noch genügend Bausellen und fühle mich manchmal noch hilflos und überfordert. Such dir aus was zu euch passen könnte. Wenn es bei euch anderst ist oder nicht funktioniert liegt es einfach daran, daß ihr anderst seid oder ich falsch interpretiere.
Du wirst niemals den wahren Grund für die Abgabe von Bobby erfahren, das hast du richtig erkannt. So wie du seine Reaktionen beschreibst, war er in der Situation sich wehren zu müssen. Also "es hört erst auf, wenn ich vor gehe". Vermutlich versteckt sich hinter dieser Aggression aber ein zu tiefst verunsicherter Hund. Es geht jetzt also darum die Spanne zwischen Verunsicherung und Aktion zu verlängern. Eisan hat am Anfang so schnell ausgelöst....inzwischen hab ich schon oft Zeit noch zu reagieren. Auch hat sich seine Intention verändert. Am Anfang preschte er vor-ich fress dich! Ich fress dich wirklich! Dabei biss er wild um sich und hat mich oft erwischt. Ich war immer froh, das er "nur" mich erwischt hat und glücklicherweise nie das Objekt seiner Begierde. Ich trug auch nur Kratzer, kleine Löcher und blaue Flecken davon. Richtig ungehemmt hat er also nie zugebissen.
"Verlängert" habe ich die Zeit mit dem Clicker. Unbewußt habe ich dabei den Blickkontakt geshapt, ich wußte damals noch nichts davon. Mensch kam auf uns zu und sobald Eisan zu mir schaute hab ich geclickt. Dabei war es mir egal ob das Menschlein 2, 5, 10 oder 50 Meter weg war. Es war mir auch egal ob Eisan "es" schon wahrgenommen hat oder ob es ein Fahrrad dabei hatte. Mir ging es dabei ganz alleine darum "Mensch in der Nähe, Blick zu Frauchen, click, Futter". Wir waren dann mal so weit, das Eisan bei "Sichtung" ins Fuß kam und mich anstrahlte. Dann kam ein Rückschritt, "zeigen und bennen" Eisan löste wieder regelmäßig aus. Jedoch hatte sich da seine Intention verändert. Er pöbelt "nur" noch, das wirkliche "ich fress dich, ehrlich" ist weg. Er beißt auch nicht mehr nach mir.
Ich habe mit Eisan allerdings das Glück das er wirklich nur im ersten Moment reagiert, hat man die ersten 5 Minuten überlebt, sucht er meist von sich aus Kontakt.
Was er immer noch ganz schlecht erträgt ist, wenn jemand direkt auf mich zukommt. Das ist im Moment eine unserer größten Bausellen. Besuch empfange ich ausserhalb der Wohnung, mit Anleitung findet dann die Annäherung statt. Je nach dem wie sehr ich dem Besuch vertraue, trägt Eisan Mauli, dann geht es gemeinsamm in die Wohnung. Eisan kann Kontakt suchen, muß es aber nicht.
Schwierig sind natürlich irgendwelche Handwerker die "nur mal eben kurz", da kommt Eisan in einen anderen Raum oder ich bring ihn ins Auto.
Umlenken, umlenken, umlenken. Vielleicht ist es für alternatives Verhalten einfach noch zu früh?
Maulkorb würde ich viel öfter tragen lassen, gerade wenn du im Ort unterwegs bist. Niemals weiß man was aus dem nächsten Ausgang kommt.
Impulskontrolle würde auch ganz oben auf meiner Liste stehen, kleine häufig wiederkehrende Einheiten. Aus-pack-aus-werfen-gleich hinterher...das dann langsam steigern.
Hups...ich hoffe es ist irgendwas für dich dabei...frag einfach nach..Ich drücke euch ganz feste die Daumen..
Eisan hat am Anfang so schnell ausgelöst....inzwischen hab ich schon oft Zeit noch zu reagieren. Auch hat sich seine Intention verändert. Am Anfang preschte er vor-ich fress dich! Ich fress dich wirklich! Dabei biss er wild um sich und hat mich oft erwischt.
So war und ist es bei uns auch. Inzwischen reagiert er meist nur, wenn ich mich "auffällig" verhalte oder hektisch die Leine kürze, weil "es " direkt und schnell auf uns zukommt. Gestern abend hab ich es wieder extrem gemerkt und mich so über mich geärgert.. Inzwischen sind seine "Ausraster" auch längst nicht mehr so heftig. Er hat zum Glück noch nie wild um sich geschnappt, auch noch nie irgendeine Aggression gegen mich gezeigt, obwohl er anfangs sehr sehr unsicher war.
Zitat von Eisifrauchen
Was er immer noch ganz schlecht erträgt ist, wenn jemand direkt auf mich zukommt. Das ist im Moment eine unserer größten Bausellen.
Hups...ich hoffe es ist irgendwas für dich dabei...frag einfach nach..Ich drücke euch ganz feste die Daumen..
Im Moment ist unser Wohlfühlabstand ca 3-4 m, da löst er in der Regel nicht aus. Auch unser größtes Problem ist wenn jemand direkt auf uns zusteuert oder noch schlimmer, mich anspricht.
Vielen Dank nochmal, ich werde Dich bestimmt nochmal kontaktieren :)
@soffie:Danke für den Tipp, ich werde morgen mit ihr darüber sprechen. Wenn wir spielen interessiert ihn nichts anderes. Es powert ihn aus und er kann seinen Beutetrieb ausleben. Seit wir spielen jagd er so gut wie keine Vögel mehr und das "Aus" funktioniert schon tausend Mal besser als früher. Wir spielen eigentlich immer nur kurze Einheiten von ca 6 min. Ich kann es auch problemlos beenden, er ist dann nicht überdreht oder so..
.................................................. Liebe Grüsse von Vanessa mit Bobby & Amun immer im Herzen
Zitat von Amun Im Moment ist unser Wohlfühlabstand ca 3-4 m, da löst er in der Regel nicht aus. Auch unser größtes Problem ist wenn jemand direkt auf uns zusteuert oder noch schlimmer, mich anspricht.
Ich finde, für einen Wohlfühlabstand ist das schon eine ganz schön kleine Distanz
Zitat von Amun Im Moment ist unser Wohlfühlabstand ca 3-4 m, da löst er in der Regel nicht aus. Auch unser größtes Problem ist wenn jemand direkt auf uns zusteuert oder noch schlimmer, mich anspricht.
Ich finde, für einen Wohlfühlabstand ist das schon eine ganz schön kleine Distanz
Das finde ich allerdings auch! Hat bei uns ewig gedauert, bis wir da angekommen waren. Ich finde ihr macht das schon toll und seid auf dem richtigen Weg!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
es hilft weder Dir noch mir - ich weiß - aber es tut echt gut, hier Leute zu treffen, die die gleichen Probleme haben. Wir vereinsamen hier auch so langsam, wobei mit Kindern geht es. Vielleicht weil von Anfang an viele Kinder zu uns kamen und Kinder bedeutet ja Action und Action findet Shiva gut. So schlimm, wie bei Bobby ist es bei Shiva nicht. Aber es schleicht immer der Gedanke mit: Wenn sie aber nochmal jemanden beißt....!!! Ich arbeite ja selber mit der Einhandrute und auch mit Homöopathie. Das ist begleitend natürlich sehr hilfreich. Schwer finde ich immer in den einzelnen Situationen richtig zu reagieren. Das sind oft nur Bruchteile von Sekunden. Und wenn man dann die Trainerin da hat, dann kommst halt oft nicht in die jeweilige Situation, damit sie Dir das gut erklären kann. Und diese Unsicherheit spüren die Hunde und werden selber noch unsicherer!! Das ist ein Teufelskreis. Aber es haben schon soooo viele - sicherlich auch hier (ich habe mich noch nicht soweit durchgelesen) - gute Erfolge erzielt und mit Geduld und Spucke bekommst Du - und wir anderen hier - das mit Sicherheit auch hin. Man sieht halt leider immer nur die Rückschläge und schlechten Sachen, wir sollten uns viel öfters vor Augen halten, was wir mit den Hunden schon alles geschafft haben.
Direkt auf uns zukommen UND dann noch ansprechen - geht auch gar nicht! Da blafft sogar manchmal der Janosch. Ich versuche solche Situationen tunlichst zu vermeiden. Ich gehe IMMER zur Seite mit den Hunden (und wenn ich auf der Straße laufe). Wir wohnen auf dem Land, da geht sowas natürlich. Aber auch wir haben auf unserem Spazierweg ca. 50 Meter, wo man überhaupt nicht ausweichen kann. Da versuch ich den Hund hinter mir zu halten. Ist aber sehr schwer. . Aber ich finde auch, dass 3 - 4 m schon ne ganz schöne Leistung sind. Wir sind anfangs bestimmt 10 Meter ins Gras gelaufen und selbst dort gab es noch mächtiges Tamtam!! Kannst Du vielleicht mal schreiben - wenn Du Lust hast - was ihr in der Trainingsstunde so alles macht!!