So, das ist jetzt mein erster Eintrag und gleichzeitig am Herzen liegende Frage
Mein Lucky ist nun 14/15 Monate alt und prinizpiell ganz ein braver. Ich war Welpenschule - wobei diese Hundeschule Katastrophe war - habe mir danach weitere Hundeschulen angesehen und naja...ich lass das jetzt mal, weil das würde nie enden so könnt ich mich aufregen
Er kann Sitz, Platz, Bleib, Fuß und andre Kleinigkeiten (wobei ich ihm das bereits vor der Welpenschule gelernt hab, weil dort haben wir eh nichts gemacht) und ich hab mich mit ihm und vielen Freunden mit Hunden auch immer getroffen und es wurde gespielt. Er ist ganz brav und unterwirft sich auch gleich und ist auch sehr behutsam (auch wenn die Hunde winzig klein sind)...obwohl ich leider schon eine Zeit lang mit keinen HundeFreunden mehr unterwegs war...
Ich hab ihn als Welpen geholt (12 Wochen) und er war damals sehr verstört. Er wuchs auf einem Bauernhof auf und...es ist mein erster Hund ich kann das nicht fachmännisch beurteilen,...nur war es so, dass er sich immer irgendwo versteckt hat und die Frau musste ihn immer rauszerren, er lief gleich wieder weg und versteckte sich. NAchdem ich es dann mal geschafft hatte ihn zu streicheln, kamen seine Geschwister und haben ihn die ganze Zeit gezwickt und haben sich so dazwischengedrängt, damit man die Geschwister streichelt nur ihn eben nicht. Er hat extremstens gezittert und sich unter Holz und allem verkrochen und ich hab ihn dann genommen
Mein Großer ist halt nur ein ziemlicher Angsthast, er fürchtet sich vor allem! Seine Angst vor Plastiksackerl und Regenschirmen habe ich ihm auf einem netten Weg genommen und geübt, jetzt hat er davor mal keine Angst mehr
Nurrrrr....jetzt zum eigentlichen Problem... Letztens war ich spazieren und aufeinmal zieht er zu den anderen Hunden und bellt sie an und zeigt auch die Zähne und knurrt ein bisschen! Wobei mir gestern nach einem Spaziergang folgendes auffiel: Dieses Verhalten zeigt er hauptsächlich oder NUR, wenn ich in meiner Nähe spazieren gehe (großes gelände, keine Leute und ich leine ihn da immer ab, wenn ein Hund kommt, leine ich ihn wieder an). Gestern war ich wo anders spazieren (bin wohin gefahren) und wenn da andere LEute mit Hund kommen, dann zieht er nur hin und jammert, weil er spielen will!!!
Es kann sein, dass es auch an mir liegt, denn gestern war ich locker und in meiner gewohnten Umgebung, hab ich ja schon meist Angst, dass es ihn wieder so aushängt!
Dazu kommt, dass eine Freundin von mir nach drei Jahren ihren Hund hergegeben hat, weil er ein aggressives Verhalten an den Tag legte - jetzt habe ich Angst, dass mein Lucky auch so wird
Japs,...jetzt weiß ich nicht, ist des normal, ist er in der Pubertät und legt sich das wieder?
Mir wäre ja am liebsten, wenn er die andren Hunde gar nicht beachtet und einfach an ihnen vorbeigeht und ihm die egal sind
Hallo du. Zuerst mal: keine Panik. Deinen Hund hergeben musst du sicher nicht. Wenn er Aggressionen entwickelt, kannst du mit ihm daran arbeiten, dass es besser wird. Und wenn das Verhalten noch nicht gefestigt, also ganz neu ist, geht das einfacher als wenn er schon 5 Jahre andere Hunde anknurrt.
Ihr habt ja schon so viel geschafft, immerhin schreibst du, dass er nicht mehr so ängstlich ist.
Zuerst mal ist es wichtig, dass du genau beobachtest, was er macht. Wann und wie. Erstmal gucken, ob sich das überhaupt so wiederholt. Ob das wirklich von der Umgebung abhängt oder von deiner Stimmung o.ä.
Dein Hund ist in einer Phase, wo er langsam erwachsen wird. Es könnte sein, dass er jetzt anfängt, sein Territorium (oder was seiner Meinung nach sein Territorium ist) für sich zu beanspruchen. Er probiert jetzt vieles aus und muss jetzt lernen, was geht und was nicht. Dazu braucht es schon jemandem, der ihm Grenzen setzt. Aber es könnte auch ein ganz anderer Grund sein, das herauszufinden ist das erste. Wenn du weißt, wieso er sich so benimmt, kannst du ja auch was dagegen machen.
Ja, ich hab so motivierte tage, wo ich mir denke, he, ich hab ja doch schon einiges mit ihm bewältigt und dann wieder antitage an denen ich mir den Kopf zerbreche warum er so komisch tut...
...aber...jaaaa...könnte schon so sein, dass er den einen Ort a bissi als sein "eigen" denkt! Ich geh da jetzt nimmer hin, sondern spazier woanders herum, dort benimmt er sich dann
nur die Ruhe. Ganz ehrlich, ich glaube, Dein Schnösel pubertiert gerade vor sich hin. Ohne ihn jetzt gesehen zu haben, würde ich doch wagen, Dir zu raten, dem Kerle mal einen Kastrationschip einzusetzen. Wenn seine Verhalten sich, wie es damals bei Seppl sehr schnell eintrat, sich verändert, würde ich den jungen Mann vielleicht tatsächlich kastrieren lassen.
Daneben ruhiges Clickertraining und eine große Portion Mut, die Du Dir hier notfalls täglich holen kannst, vor allem, wenn Du Deine "Anti-Tage" hast, und Du wirst Lucky garantiert nicht hergeben müssen, wenn Du es nicht willst.
Das Ziel, ruhig an anderen Hunden vorbeikommen zu können, läßt sich erreichen, vor allem ist es schon mal gut, daß Du nicht dem "Wahn" unterliegst, zu meinen, Dein Hund müsse immer und mit jedem anderen Hund spielen. Er hat, wie Du sagst, Hundefreunde, das ist prima, und per Training kann er bestimmt lernen, daß es mit Dir bzw. bei Dir viel lustiger ist als mit "tut nixen", die man anpöbeln muß.
Ihr schafft das, da bin ich sicher.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ich hab mit meiner Tierärztin auch schon über die Probs und eine eventuelle Kastration gesprochen (vor kurzem). Sie findet ihn einfach noch jung und vom Wesen her sehr nett und alles, aber ängstlich. Sie meinte vor seinem 2ten Lebensjahr tut sie noch nix und dann eben zuerst die hormonelle Behandlung und wenn sich etwas ändert bzw. ich Veränderungen sehe, dann...
DANKE
...aber vielleicht vergeht sein dummes Getue ja *hoffentu*
DANKE
ps.: Kann ich meinem Hund lernen, die anderen Hunde einfach zu ignorieren und an ihnen vorbei zu gehen?!?
Ich habe ein Kind so langsam aus der Pubertät raus, die andere steckt seit Jahren irgendwie drin.
Und ich beschreibe das mal so: Pubertät ist so, wie wenn man eine Festplatte neu bespielen möchte, alles runterlädt und diese Zeit in der nichts mehr drauf ist.
Wenn es bei Hunden auch nur ähnlich ist, hast du für so manches Verhalten eine Erklärung (Entschuldigung).
Zitat von Neues_Mädlps.: Kann ich meinem Hund lernen, die anderen Hunde einfach zu ignorieren und an ihnen vorbei zu gehen?!?
Das kannst Du sicher. Aber wenn mein Verdacht stimmen würde, daß a) sein Getue und b) das Verhalten der anderen mit seinen Hormonen zu tun hat, würdest Du es Dir und ihm unnötig schwer machen, wenn Du ihn nicht auch hormonell beeinflußen würdest.
Was die Tierärztin sagt, kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann verstehen, wenn man einen Hund nicht kastrieren will, solange er noch ein Welpe ist. Ist er aber über ein Jahr alt und zeigt klare Anzeichen für eine Verhaltensänderung, muß man doch nicht warten. Worauf denn?
Davon abgesehen, daß man heute doch durchaus "testen" kann, ob eine Kastration eine Verhaltensänderung bringen würde (eben durch die schon erwähnten Kastrationschips, die den Hund nur über einen gewissen Zeitraum und nicht endgültig kastrieren), sollte man auch wissen, daß ja nicht nur das Verhalten des eigenen Hundes von den Hormonen gesteuert wird, sondern auch das der anderen beeinflußen kann. Ich habe es schon einmal irgendwo hier geschrieben, es ist nicht umsonst so, daß ich von Seminar-Veranstaltern weiß, die sehr darauf achten, pro Seminar nur einen unkastrierten Rüden zuzulassen, einfach, weil zwei unkastrierte Rüden zumeist schon Konkurrenzaggressionen zeigen, wenn auch Hündinnnen dabei sind. Und das sind sie ja meistens.
Ich war einmal auf einem Seminar, da wurde dieser einzige unkastrierte Rüde von allen anderen, vorneweg den kastrierten Rüden, ständig angegangen. Obwohl er selbst absolut nicht offensiv aggressiv war und defensive Aggression erst zeigte, als er von seinen Artgenossen ständig "angemeckert" wurde. Die Referentin erklärte das damals damit, daß er eben nach Testosteron stinke, in der Wahrnehmung der anderen also entweder ein potentieller Paarungspartner war oder eben ein Konkurrent. Er selbst wollte eigentlich freundlich auf alle anderen zugehen, was sich vermutlich mittlerweile gegeben hat, denn schon da zeigte er erste Tendenzen, die anderen eben auch abwehren zu wollen als sein Mensch die Situation nicht für ihn lösen konnte bzw. löste.
Du könntest, da bin ich mir vergleichsweise sicher, Deinem Hund eine Menge Druck nehmen. Einerseits den eigenen, hormonellen, andererseits den durch andere Hunde, weil er nun einmal ein potenter Rüde ist und auch so riecht. Da es den Kastrationschip mittlerweile gibt, halte ich auch das Argument, daß man ja gar nicht wissen kann, ob eine Kastration überhaupt was bringt, für nicht mehr sehr stichhaltig. Man kann es halt "ausprobieren", der Chip kostet ca. 50 Euro und verliert nach einigen Wochen/Monaten (je nach Hund) seine Wirkung, gefährlich ist er auch nicht, was für mich persönlich damals, als ich mit Seppl genau vor dieser Frage Kastration oder nicht Kastration stand, eine echte Hilfe war.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Ja supi, dann frag ich mal nach wegen dem Chip :-) Meine Tierärztin hat letztens von einer hormonellen Therapie gesprochen, ist damit der Chip gemeint, oder? Ja, sie sagte, dass der Hund sich bis zum 2ten Lebensjahr entwickelt und mit der fixen Kastration will sie bis dahin warten.
...aber ich werd jetzt noch ein paar Mal spazieren gehen und eh sehen, wie er so tut :-) ...
Aber prinzipiell wollt ich schon vom ersten Tag an, dass ich meinen Hunds kastrieren lass. Also schon beim Holen von dem Bauernhof war es für mich fix, dass ich das machen lassen werde!
Noch was: wird der Hund nach der Kastration ruhiger? Er ist nämlich prinizipiell schon sehr ruhig und liegt herum, in Action ist er nur, wenn er weiß wir gehen spazieren oder spielen. Sonst gibt er brav Ruhe wenn ich lerne, fernschau, etc. .
ps.: Meine Tierärztin hat selber einen Rüden (oder zwei?) und meinte eben, dass die sich auch so aufspielen und ich eben warten solle, ob sich das nicht mit der Pubertät legt.
...hm..jetzt habe ich vergessen was ich noch sagen wollte ...
...achja und sie hat gesagt, dass sie oftmals keine wirklichen Veränderungen gesehen hat bei den Hunden, die sie kastriert hat. Aber das mit dem Chip bzw. der Hormondings will und werde ich machen. Aber ich werd oder will das halt noch so hinauszögern, dass ich dann auch genug Zeit habe sein "kastriertes" Verhalten zu beobachten. Weil wenn ich das jetzt machen lasse ist blöd, durch Uni und arbeiten bin ich nicht dauernd daheim und kann dann vl die Verändrungen nicht so sehen und meine Eltern achten da nicht genug darauf... Also so gegen Sommer hin, da bin ich dann auch drei Monate zu 100% mit den Augen bei ihm
überlege dir bitte nochmal ob du bis zum Sommer warten willst, weil:
Jetzt ist das Verhalten noch "frisch" also nicht generalisiert, wenn es Aufgrund der hormonellen Umstellung auftritt, hast du jetzt noch die Chance es mit dem Chip zu beeinflussen. Wenn du zu lange wartest kann es sein das er das Verhalten generallisiert hat und auch mit dem Chip nicht mehr so schnell ablegt.
Du beschäftigst dich doch auch jetzt mit deinem Hund, sonst währe dir ja die Veränderung nicht aufgefallen. Also warum dann noch warten?
ich dachte ich warte, weil er ja zum einen das Verhalten nur an dem einen Ort aufweist (überall anders geht er ja an den anderen Hunden vorbei und tut gar nix, net mal angucken) und zum anderen weil ich ja jetzt so oft Uni habe, dass ich dann nicht so oft daheim bin, darum weiß ich nihct, ob ich eventuelle Veränderungen mitbekommen würde...
...bin die nächste Zeit jeden Tag von 9 - 18 Uhr Uni und am Sa arbeiten...und da seh ich ja nicht was er tagsüber so tut...
Ändert sich so auch das Verhalten vom Hund? Weil er schlaft ja jetzt dauernd und gibt Ruh und ist ruhig *gg* ...wird er dann noch ruhiger? Ich hab halt oft gehört, dass das der Fall sein kann...aber ich denk er wird dann nicht noch ruhiger werden, oder ?
Wenn es klappt wirst du bestimmt einen Tierarzt finden der dir deinen Schatz kastriert. Wenn es nicht klappt, hast du keinen "irreperablen" Schaden angerichtet. Wobei ich befürchte, ganz ohne Verhaltenstraining wird es nicht gehen, viel Glück.