Sie sind noch nicht angemeldet. Klicken Sie hier und lassen Sie sich kostenlos registrieren, um weitere Rubriken zu sehen und zusätzliche Lese- und Schreibrechte zu erhalten. Impressum 
Bilder Upload
| Übersicht | Suche | Registrieren | login |
| Hundeschule | Aggressionshund | Tierschutz | Toughstuff | Lennie | Impressum/Datenschutz

Anmeldung bitte hier
Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 1.187 mal aufgerufen

Das Neueste auf einen Blick



 Behaviour (öffentlich)
Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 13:15
Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Hallo alle zusammen,

nachdem ich uns erfolgreich vorgestellt habe also nachfolgend die Geschichte dazu:

2007 im Sommer war es endlich soweit, wir hatten beruflich und privat die Möglichkeit einem Vierbeiner ein neues zu Hause zu geben.
Er sollte groß, schwarz und aufgeweckt sein, da wir ihn bei ISAR Germany zum Rettungshund ausbilden wollten.
Im Internet wurden wir schnell fündig in... Bayern.
Er kam aus Griechenland war 14 Monate alt, schwarz und groß. Durch Videoaufzeichnungen und Telefonate mit der Tieschutzorga war bald klar, wir fahren nach Bayern. Er war mit ca. 5 Monaten von Griechenland nach Deutschland gekommen und hatte seither bei den Orgaleuten zu Hause gewohnt.

Mein Mann hatte bis dahin nicht wirklich viel Hundeerfahrung und ich dachte, da wir schon immer Tierheimhunde zu Hause hatten, ich wäre mit Wissen gut ausgerüstet. Weit gefehlt, wie sich alsbald herausstellen sollte.

Am letzten Novemberwochenende holten wir ihn ab.
Sonntags vormittags war dort immer Gruppentrainig, wo wir uns selbst vom Stand unseres Jünglings überzeugen konnten.
Bei der Verabschiedung ging es schon los und hätte uns ein wenig nachdenklich stimmen sollen. Da der Unterricht auf einem Tierheimgelände statt fand, war es normal dass dort auch mal Hunde an uns vorbeilaufen. Es kam so und ich sah zum ersten Mal einen völlig anderen Hund vor mir als ich ihn eingeschätzt hatte.
Wir machten uns dann also auf den Weg Richtung Heimat und an der ersten Raststätte, Hund raus zum Pipi machen und trinken. Am Nachbarauto ein Hund. Da Sam im Gruppentrainig teilnahm, dachte ich mir nix böses und ließ ihn angeleint aus unserem Auto raus.Er flippte völlig aus, so etwas hatte ich wirklich noch nie gesehen.
Bis dahin dachte ich noch, o.k. er ist verwirrt und unsicher durch die neue Situation und Eile mit Weile.
Zu hause angekommen haben wir ihn langsam (in mehreren Tagen) ans neue zu Hause gewöhnt und versucht ihm mit klaren Regeln die Eingewöhnung zu erleichtern.

Zu Hause, wie es wahrscheinlich viele HH sagen werden, war und ist er sehr unaufällig, aber draussen......
Er tobt an der Leine als wenn es kein Morgen gäbe, von rechts nach links, hoch und runter unter Zunahme aller aufstellbaren Haare, fletsch die Zähne und anfänglich hatte er dabei sogar sog. "Übersprungshandlungen" ins Knie. Zu der Zeit wurde jedoch alles was bedrohlich oder nicht einschätzbar erschien so "abgewehrt".

Auf einem Bürgersteig mit anderen Menschen laufen, ging gar nicht, Jogger, Fahrradfahrer und Autos waren eine ständige Bedrohung. Mit viel Mühe und Training sind diese Verhaltensweisen nun Geschichte aber eben andere Hunde nicht.

Wir haben im ersten Jahr alles was Rang oder Namen im Bereich Verhaltenstherapie Hund hatte aufgesucht und um Rat oder Training gebeten.
Was rauskam war : wir hatten viel Geld ausgegeben, Nerven gelassen und nichts hat geholfen. Somit habe ich beschlossen ich mache das selber.

Wir haben uns einen Hundeverein gesucht, die keine Angst vor seiner Aggression hatten und haben mittlerweile auch eine Gassigehgruppe, in der er sich sehr wohl fühlt.

Bis heute also ist es so, Sam hat leider immer noch nicht genug Vertrauen in uns, komplett abzugeben.
Alle Situationen die er nicht einschätzen kann, versucht er selbst zu regeln, frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Sind wir schnell genug (und mittlerweile habe ich eine sehr schnelle Reaktion entwickelt )dann ist alles gut.
Entweder brauche ich nichts zu sagen oder ein lautes Nein sowie auch die freudige Stimme "sieh mal ein Hund", scheinen zu helfen.
Anfänglich brauchten wir einen Abstand von ca. 100-150 Metern, damit er ruhig blieb, heute sind es meistens nur so 5-8 Meter. Aber eben nur meistens. Ich weiß mittlerweile, wenn er zupacken könnte würde er das nicht "gehemmt" machen , sondern schädigend.
Alles in allem haben wir die Sache schon gut im Griff aber unser Problem sind die Situationen, die man nicht vorhersehen kann z.B. um Häuserecken und Dinge, die im Rücken passieren.

Hier bei uns ist es leider mittlerweile so, obwohl wir Leinenzwang haben es sehr viele HH gibt, die ihre Hunde frei laufen lassen, da sie es nicht gewohnt sind an der Leine zu laufen.
Diese Hunde rennen undbeaufsichtigt durch den ganzen Park und viele von denen lassen sich einfach nicht "verscheuchen" und verfolgen uns durch den ganzen Park.
Mit dem tobenden Hund an der Leine ist das weitergehen schon schwierig, mit dem anderen HH zu kommunizieren unmöglich und Sam runterzuholen nicht machbar.

Ich hoffe ihr seid bis hierher nicht eingeschlafen und es gibt hier jemanden der noch ein paar Tipps oder Hilfe auf Lager hat.
Bei Fragen, immer her damit.

Auf rege Antworten freue ich mich schon jetzt.

LG
Anja

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

07.02.2010 13:30
#2 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zuerst einmal: Ihr habt schon eine ganze Menge erreicht!

Mich würde noch interessieren, was du machst, wenn ihr einen offline Tut-nix sichtet.
Ist Lumpi generell draußen sehr hochgefahren oder kannst du seine Aufmerksamkeit gut halten?
Erzähl doch bitte auch noch, wie du mit ihm Hundebegegnungen bzw. -sichtungen trainiert hast.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 13:41
#3 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Hi Iris,

also es gibt da mehrere Möglichkeiten.
Sind wir zu zweit unterwegs (aslo mein Man und ich), versucht einer von uns den anderen Hund zu blocken oder mit dem Halter zu reden(einfachste Situation).

Bin ich alleine unterwegs und Sam sieht den anderen Hund nicht aber wir haben genügend Abstand, zeige ich ihm den anderen Hund und solange er ruhig und entspannt bleibt belohne ich ihn mit einem Leckerchen (er ist super verfressen) und wir gehen langsam weiter.

Bin ich alleine unterwegs und Sam sieht den Hund und dieser kommt, ohne das ich den Halter sehen kann auf uns zugerannt, habe ich für alle Fälle meine Rappeldose dabei (bei Leckerchen werfen hatte ich schon mal eine ganze Hundeschar am Hacken), die ich bei Bedarf auch schonmal dem Fremdling vor die Füße werfe und versuche dann, mit der sich bereits schon hochgespulten Hundenase an der Leine weiterzugehen ( worst case!!)

Sehe ich einen unangeleinten Hund mit Halter in der Nähe und ist die Entfernung nicht so groß, rufe ich dem anderen HH zu er möge seinen Hund doch bitte zu sich rufen. Die meisten ignorieren das ja nun leider mit den Worten: "Der tut nix!!"
Dann habe ich oft keine andere Wahl es mal "knallenzulassen", dem anderen Hund und dem HH wird oft klar dort sollten wir uns jetzt nicht nähern.
Das Ärgerliche an der ganzen Sache ist nur, das solche Dinge unsere Fortschritte wieder zurückstellen.

LG
Anja

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

07.02.2010 14:04
#4 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zitat von stoppel

Ist Lumpi generell draußen sehr hochgefahren oder kannst du seine Aufmerksamkeit gut halten?


Das bestimmt den Abstand, den er braucht und auch das, was du mit ihm machen kannst, damit die Situation nicht bedrohlich für ihn wird.

Könnte es vielleicht sein, dass in dir ein ähnliches Programm abläuft wie in Lumpi?
Ich kenne das von mir: Da kommt ein anderer Hund, oh jeh ich seh keinen Halter. Mist, der kommt tatsächlich zu uns. Was soll ich tun????? Gleich geht mein Hund hoch. Genau, das musste ja so kommen!

Uns hat es ein ganzes Stück weiter gebracht, dass ich beschlossen habe, mich interessiert der andere Hund nicht, wenn er mindestens 5m entfernt ist. Ich sehe ihn - mein Hund sieht ihn, aber wir regen uns nicht auf. Wir haben Besseres zu tun. Z. B. miteinander zu joggen, ein paar Tricks zu üben, eine Leckerchenspur zu folgen oder oder oder

Das hat eine Menge Vorteile: Viele andere Hunde verlieren das Interesse, wenn wir uns nicht für sie interessieren. Wir gewinnen Abstand und vor allem regen wir uns beide nicht auf. Ich nicht über die blöden Halter, die trotz Leinenzwang telefonierend durch die Gegend laufen und ihren Hund machen lassen, was er will. Und Richy braucht sich nicht aufregen, weil ich ganz ruhig bleibe und mich mit ihm beschäftige.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Mozart & Co. Offline




Beiträge: 55

07.02.2010 14:14
#5 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zitat
Ich kenne das von mir: Da kommt ein anderer Hund, oh jeh ich seh keinen Halter. Mist, der kommt tatsächlich zu uns. Was soll ich tun????? Gleich geht mein Hund hoch. Genau, das musste ja so kommen!



Genau mit diesem Problem habe ich auch zu kämpfen, das ist schon fast wie eine Panik die aufsteigt und da geht natürlich alles schief. Mein Mann z.B. ist da viel cooler und damit auch die Hunde. Ich habe leider noch nicht rausgefunden wie ich das ändern kann

LG
Antje

Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 14:22
#6 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Hi Iris,

sorry habe deine beiden anderen Fragen nicht wirklich beantwortet aber jetzt....

Seine Aufmerksamkeit mir ggü. hat sich schon super gemacht. Anfänglich war es so getresst und überfordert draussen,dass er sich gar nicht auf mich konzentrieren konnte. Nach 10 Minuten Spaziergang im Park war er so durch den Wind, dass es aussah als ob ich gerade einen Marathon mit ihm gelaufen bin.
Oft in der letzten Zeit schaut er zurück zu mir und hat auch schon ein paar mal bei Hundesichtungen Blickkontakt gesucht (freu).
Da Sam auch ein Sensibelchen ist reagiert auf kleinste "Bewegungen" an der Leine oder von mir. Wenn er z.B. mal zieht (macht er eientlich nur bis er sein Geschäft erledigt hat), bleibe ich stehen und er kommt umgehend um mich herum setzt sich meistens und schaut mich an. Tut er das lobe ich ihn und sage weiter. Funktioniert prima. Im Gegnsatz zu anderen HH würde ich schon sagen er ist mir ggü. recht aufmerksam mittlerweile. Der Grundgehorsam sitzt auch gut un er arbeitet wirklich gerne mit.

Ich habe nicht nur Hundebegegnungen alleine trainiert sondern habe auf der anderen Seite immer versucht die Bindung und das Vertrauen von ihm aufzubauen, auch zu Hause.

Nachdem die Sache mit den Übersprüngen eingedämmt war, bin ich wie ein Stalker (mit viel Hundewurst bewaffnet), den anderen HH im Park hinterhergelaufen, wurde er zu nervös, sind wir kleine achten gelaufen und wieder hinterher oder haben uns dann mal seitlich genähert, von vorne ging und geht auch heute nur eingeschränkt.
Habe dann im Lauf der Zeit wenn er entspannt genug war die Entfernung verringert oder mal das Leckerchen weggelassen.
Eine Hilfe hierbei war auch unser Verein, denn Einzelunterricht hatten wir genug und meiner Meinung nach kann der Hund nur hündisches Verhalten in einer Gruppe lernen. Die ersten zwei Male war es noch hakelig und jetzt läuft es super, mit Einschränkung.
Die Hunde aus seiner Gruppe kennt Sam, egal ob auf dem Platz oder draussen. Die Hunde aus den anderen Gruppen sind im nach wie vor ein Greuel, also immer Obacht beim Platzwechsel. Wenn er allerdings im Verein oder auch draussen lange Zeit hatte die Hunde und ihr Verhalten mit Abstand und Ruhe kennenzulernen klappt das super.

Also je nach Situation draussen, wenn ich schneller bin als er ist die Situation meistens händelbar, merkt er aber die "Alte" hat das nicht mitbekommen, mache ich halt.
Ich denke mal soweit alles noch in einem normalen, hündischen Maß aber ich würde so gerne dahin kommen, daß er gerne Unmut zeigen darf, durch Bellen oder Haare aufstellen er aber die Situation mir überläßt.
Ich weiß nur nicht wie???

LG
Anja

Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 14:29
#7 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Oh ihr habt in der Zwischenzeit schon fleissig geantwortet.
Bin ein bißchen langsam mit dem Schreiben. Aber ich übe.........

Nö, also Panik habe ich gar keine. Zumindestens hatte ich die am Anfang gar nicht und jetzt ganz selten mal. Ich habe auch keine Panik vor freilaufenden Hunden, sondern wenn eher davor das Sam einem von denen wirklich Leid antut, bzw. wir irgendwelche Anzeigen und Auflagen bekommen obwohl der Dicke angeleint war.

Schade ist es nur für die anderen HH und deren Hunde, wenn ihr Tier vom Auto angefahren wird, vom Jäger erschossen oder in eine wilde Beisserei verwickelt werden.

LG
Anja

Tante_Haha Offline

Mobiles Spaßzentrum und Sicherheitszentrale für drei Buben und Tante Lupa


Beiträge: 39.741

07.02.2010 14:34
#8 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Danke für´s ausführliche Erzählen. Vieles kommt mir sehr bekannt vor von meinem Lumpi, vor Allem das da:

Zitat
Bis heute also ist es so, Sam hat leider immer noch nicht genug Vertrauen in uns, komplett abzugeben.
Alle Situationen die er nicht einschätzen kann, versucht er selbst zu regeln, frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung".



Bei uns hat es fast 2 Jahre gedauert. Geduld zahlt sich aus . Aber ihr habt echt schon viel geschafft!

Viele liebe Grüße
Frau T. mit Lumpi, Mo und Nils
__________________________________________________________________________

Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 14:43
#9 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Vielen lieben Dank an euch alle, es tut gut mal liebe, nette, intelligente und ineterssierte Hundehalter zu treffen und sich nicht so "alleine" zu fühlen.

Ich weiß nicht ob Sam jemals abgeben kann oder wird und das nach mehr als zwei Jahren. Aber wir werden ja sehen und ich habe ja jetzt euch.

Werde nun mal die Bestie in Freiheit führen und wünsche euch allen einen trockenen Sonntagnachmittag.

LG

Tina67 Offline

mutiert mit Max zum "Normalo"

Beiträge: 122

07.02.2010 16:23
#10 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zitat von stoppel
Das hat eine Menge Vorteile: Viele andere Hunde verlieren das Interesse, wenn wir uns nicht für sie interessieren. Wir gewinnen Abstand und vor allem regen wir uns beide nicht auf. Ich nicht über die blöden Halter, die trotz Leinenzwang telefonierend durch die Gegend laufen und ihren Hund machen lassen, was er will. Und Richy braucht sich nicht aufregen, weil ich ganz ruhig bleibe und mich mit ihm beschäftige.



Mich würde intressieren was du machst wenn sich der andere Hund dann trotzdem an den Hintern von deinem Hund heftet ?

LG Tina und Max

Sanne Offline

auf Wunsch mit Zwergverbalerotikern


Beiträge: 1.245

07.02.2010 16:31
#11 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Hallo Anja,

spannend zu lesen, Dein Bericht und ich finde auch, dass Du schon total viel erreicht hast, Glückwunsch!

Ich arbeite mittlerweile nicht nur mit schönfüttern, weil es uns leider irgendwann nicht mehr weitergebracht hat, aber ich freue mich, wenn so tolle Erfolge damit erzielt werden.

Viele Grüße

Sanne

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

07.02.2010 16:46
#12 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zitat von Lumpi
Ich weiß nicht ob Sam jemals abgeben kann oder wird und das nach mehr als zwei Jahren. Aber wir werden ja sehen und ich habe ja jetzt euch.



Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Und nach dem, was du schreibst, klingt es ja auch so, als wärst du anfangs viel auf der Suche nach der richtigen Strategie gewesen- diese Zeit kannst du teilweise abziehen, auch wenn man von jeder Strategie etwas lernt und mitnimmt. Aber sicher wird der Hund erst, wenn du dir sicher bist, was du tun wirst. Das glaube ich jedenfalls ganz fest.

Das erste, was du brauchst, ist Hoffnung. Glaub an ihn, dass er es schaffen wird. Glaub an dich, dass du es schaffen wirst, ihn zu unterstützen. Hier im Forum wirst du, wenn du ein bisschen ein alten Beiträgen gräbst, von Hunden lesen, wo die Halter wirklich verzweifelt waren, weil sie schon so lange trainiert hatten und nichts wirklich half. Und nach garnicht all zu langer Zeit fiel der Groschen endlich und der Hund entwickelt sich langsam aber sicher zum Streber. Lass dir Hoffnung machen, dass es möglich ist. Und hab Geduld.

Den Ärger, dass andere Hundehalter einem das Training verpatzen, kenne ich nur zu gut. Ich habe mich immer ganz fürchterlich aufgeregt.... und damit erreicht, dass Kira irgendwann wusste, dass andere Hunde wirklich blöd sind. Weil sich sogar das Frauchen dann immer aufregt. Seitdem ich mit mir selbst abgemacht habe, dass ich mich in aller Ausgiebigkeit darüber ärgern werde, wenn wir zuhause sind, hat sich viel geändert. Und seit ich mich freue, wenn ich einen anderen Hund sehe, weil das ein Trainingsobjekt ist, noch mehr.

Seit ich an Tutnixen vorbeigehe (heute gerade ein riesiger Erfolg auf dieser Linie) oder, wenn das nicht möglich ist, sie freundlich begrüße, klappt es mit Tutnixen besser. Neulich war ich für ein paar Tage in einer Gegend, wo fast nur Tutnixe laufen. Alle ohne Leine. Alle kamen natürlich direkt zu uns. Ich hab mich also über jeden Tutnix total gefreut, ach du Süßer, wo kommst du denn auf einmal her, hast du denn kein Herrchen, du armer Hund... In der gesamten Zeit dort ist Kira kein einziges Mal ausgerastet wegen einem Tutnix. Und ich nehme an, dass das daran lag, dass ich völlig entspannt war. Allerdings hätte das möglicherweise ein paar Monate früher noch nicht funktioniert und ist sicher auch vom Trainingsstand abhängig.

Hab Mut! Ihr kriegt das bestimmt hin.

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

07.02.2010 17:38
#13 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Zwei Jahre, das klingt lange. Aber ihr habt ja auch wirklich schon eine ganze Menge erreicht!

Richy und ich sind nun 3,5 Jahre zusammen. Wir haben annähernd zwei Jahre gebraucht, dass er draußen nicht sofort gestresst reagiert hat und mir überhaupt mal kurz Aufmerksamkeit zuwenden konnte. Beinahe jeder andere Hund steigerte den Stresslevel sofort wieder und es brauchte nicht nur Stunden sondern Tage bis er einigermaßen entspannt war.

Zitat von Tina67

Mich würde intressieren was du machst wenn sich der andere Hund dann trotzdem an den Hintern von deinem Hund heftet ?


Wenn das im Park passiert, den Richy als erweitertes Revier ansieht und in dem er nie offline ist, dann lasse ich Richy erst mal absitzen und begrüße den anderen und schicke ihn zurück. Ist es ein verspielter Tut-nix, der nichts vom Wegschicken hält, dann weist ihn Richy meist darauf hin, dass er weder vorhat mit dem Neuling zu spielen, noch dessen Gegenwart erwünscht ist. Will heißen, er knurrt den anderen an und versucht ihn zu vertreiben. Dazu bleibt die Leine auf dem Boden.
An den Hintern heften oder aufdringliche Spielaufforderungen sind gegen die hundliche Etikette, da darf Richy den Parkwächter raushängen lassen.
Bei seinen Erzfeinden könnte ich das nicht zulassen, da ist ein Angehen mit Beschädigungsabsicht nicht auszuschließen. GSD laufen die im Park aber nicht offline.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Tina67 Offline

mutiert mit Max zum "Normalo"

Beiträge: 122

07.02.2010 17:49
#14 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Danke für die Erklärung

LG Tina und Max

Lumpi Offline




Beiträge: 22

07.02.2010 17:52
#15 RE: Der griechische Krieger Zitat · Antworten

Leider laufen aber viele Hunde bei uns im Park Offline, obwohl wir in Fußnähe unsere wunderschönen Rheinwiesen haben.
Ich wäre froh, wenn ich ihn in so einer Situation absitzen lassen könnte. Die Tatsache, dass da ein fremder Hund (meistens sher schnell) auf uns zukommt reicht aus, um ihn (auch auf größere Instanzen) nicht mehr ansprechen bzw. erreichen zu können. Würde ich ihn mal soweit haben, ist es schon ein Stück weit so, daß er abwartet und erstmal mir "überläßt" aber wie gesagt glaube ich dass uns davon noch Welten trennen.
Ich werde vllt. mal versuchen sein Verhalten aufzunehmen, so daß es ein klareres Bild gibt.

 Sprung