nachdem ich erstmal fleißig gelesen habe, möchte ich jetzt etwas mehr zu Cinos und meinen Problemen berichten und hoffe auf zahlreiche Ideen und Kritik.
Cino ist seit 9 Monaten bei uns. Er ist zu Menschen superlieb und schmusig, lässt alles mit sich machen und liebt Kinder und alle Menschen.
Wir haben schon nach einer Woche die erste Einzelstunde bei unserer Hundetrainerin genommen, da wir vorher wussten, dass er nicht leinenführig ist. Die Trainerin arbeitet nach diesem Konzept nach Michael Grewe, also sehr viel mit Körpersprache, aber auch je nach Hund, ich nenn´es mal körperlich einwirken. Also haben wir z.B. immer wenn Cino an der Leine gezogen hat, einen kurzen Impuls seitlich auf das Halsband ( nicht Ruck ) gegeben und sind dann in so einer körperbetonten Bewegung in die andere Richtung. Ich kann es nicht besser beschreiben, sorry. Außerdem haben wir 3 Monate Schleppleinentraining gemacht, da er auch nicht auf Zuruf kam und die Hundepfeife eintrainiert. Die Trainerin meint von Anfang an, er wäre fast "autistisch", da er zwar alles mitkriegt um sich rum, aber sich überhaupt nicht auf seinen Menschen konzentriert, sondern ständig auf alle Reize um ihn hektisch reagiert. Also haben wir ständig Konzentrationsübungen mit ihm gemacht wie z.B. langsam auf dem Baumstamm gehen, darauf hinlegen etc.
Um ihn auszulasten, habe ich mit ihm Frisbee gespielt, aber immer auch mit vorher setzen und erst auf Kommando laufen, um auch die Frustationstoleranz zu erhöhen. Er ist der totale Balljunkie, ich glaube, das früher ständig nur mit ihm Ball gespielt wurde und kaum Hundekontakte, so wild ist er darauf.
Von Anfang an hat er wenig Interesse am Spiel mit anderen Hunden gezeigt, klar war er auch eingeschränkt durch die Leine, aber ich war schon richtig froh, wenn da mal eine Hündin war die er mochte und mit der er gerannt ist. Wenn andere Rüden gebellt haben oder ihm dominant entgegen kamen ist er meist in die Leine gerannt und hat getobt und gebellt.
Im Freilauf später hat er um größere Rüden meist einen großen Bogen gemacht, den anderen hat er sich stets in Imponierhaltung gezeigt und öfter auch geknurrt, ließ aber dann, wenn ich einfach weiterging und rief von Ihnen ab.
Nach ca. 3 Monaten kam es zum ersten Zwischenfall: Ich ging mit ihm eine kleine Strasse Richtung Wald angeleint. An beiden Seiten sind dort Häuser. Plötzlich kommt von re. aus einem Hof eine ältere Frau mit einer Howawart-Hündin ca. 50m entfernt. Wie ich hinterher erfahren habe, hatte die Hündin eine Verletzung und humpelte und die Frau wollte keinen Hundekontakt und blieb deshalb abrupt stehen. Cino stockt, die Hündin bellt, im gleichen Moment rast ein Erzfeind-Rüde vom Grundstück li. auf uns bellend zu und Cino fängt wie wild an zu toben. Ich habe den Fehler gemacht, ihn ganz eng an mein Bein zu Ziehen und plötzlich in der Raserei schnappt er nach meinem linken Bein knapp über dem Oberschenkel. Mein Bein war ziemlich blau und an einer Stelle am zahnabdruck auch blutig und ich völlig geschockt.
Die Trainerin meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, das wäre eine Übersprungshandlung gewesen, er hätte nicht gewusst, was tun und hätte mich nicht beissen wollen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich seitdem vor diesen Tobesituationen Angst hatte, die Narbe schmerzt übrigens immer noch!
Nächster Zwischenfall: In unserer Strasse gibt es viele Hunde, unter anderem einen sehr frechen, bellenden Jack-Russell-Terrier-Rüden. Dieser Hund läuft seit jahren allein in der Strasse herum und hat Cino 3 Monate angebellt, so dass Cino irgendwann schon tobte, wenn er Ihn nur hörte. Strassenfest, Cino angeleint, die Leute mit dem Terrier kommen dazu und beide Hunde toben an der Leine. Ich will Cino ins Haus bringen, stolpere, falle hin und verliere die Leine. Cino stürzt sich auf den Terrier, die beiden kämpfen und das Ende vom Lied ist eine ca. 3 cm lange Bisswunde beim Terrier, die geklammert werden musste. Für die Terrierbesitzer ist Cino jetzt eine Bestie, die anderen Nachbarn sehen das zum Glück anders.
Wir haben ihn dann an ein Halti gewöhnt, damit wir in diesen Situationen mehr Kontrolle über den Kerl haben, aber letztendlich ist es so, wenn er tobt, das er so auch am Halti zerrt, dass ich das Gefühl habe, es wird alles nur schlimmer, so nach dem Motto: Fremder Rüde, nervöses Frauchen nimmt Leine und Halti kürzer ( auch um nicht selber gebissen zu werden ) und das löst dann vielleicht schon die bekannte Verhaltenskette aus. Es ist auch eine sehr aggressive Methode und ich habe das Gefühl so nicht weiter zu kommen.
3. Zwischenfall: Mein Mann geht mit Cino, der frei läuft. Um die Ecke kommt ein Terrier und Cino stürzt auf ihn. Kleine Schramme und wieder Tierarztkosten, es stellt sich heraus, der Terrier ist der Sohn, von dem in unserer Strasse, dem Erzfeind.
4. Zwischenfall in der Hundehalle: Ich knie vor Cino auf der Matte und wir machen Übungen mit dem Clicker in der Hundegruppe. Ich kann nicht sehen, das hinter mir ein neuer Hund samt Herrchen, ein mittelgrosser Schnauzer, hereinkommt. Der Hund muss wohl sehr in Imponierstellung auf die Gruppe zugegangen sein. Ich kriege das alles erst mit, als Cino sich plötzlich auf ihn stürzt und erst abläßt als die Hundetrainerin ihn mehrfach mit einer langen Reitpeitsche schlägt.
5. Zwischenfall vor zwei Wochen: Die Kinder spielen mit Schneebällen mit Cino, entgegen kommt so ein kleiner Wuschel, geht erst vorbei, aber läuft dann frontal auf Cino zu. Cino stürzt sich auf den Hund, der unter ihm liegt und schreit und läßt erst ab, als der Besitzer ihn runterzerrt. Ich weiss einfach nicht was ich machen soll, traue mich nicht dazwischenzugreifen, um nicht selbst gebissen zu werden.
Das war einfach alles zuviel, ich war danach völlig fertig und das Gefühl war bei mir und auch bei meinem Mann, dass wir beide schon Angst vor jedem Spaziergang hatten, von Spass daran ganz zu schweigen. Die Trainerin meinte, vielleicht mit Vibrationshalsband versuchen, aber sie müsse erst mal drüber nachdenken, seitdem ist von ihr nichts gekommen. Fühle mich etwas im Stich gelassen.
Seit zwei Wochen trägt er jetzt einen Maulkorb. Ich habe lange damit gezögert, obwohl er schon eine Weile im Schrank liegt, und gehofft, dass es besser wird. Die Hundetrainerin hatte auch gemeint, das wäre übertrieben. Aber ich merke, dass ich mich jetzt viel entspannter fühle und ihn viel eher frei mit anderen Hunden Kontakt haben lassen kann ohne ständige Angst, also ist es doch richtig. Das Halti habe ich jetzt weggelegt und da er durch Übungen im Hundekurs sowieso gerade den Clicker kennengelernt hat, habe ich begonnen jeden Hund schönzuclickern bei immer lockerer Leine und zusätzlich das Hinwenden des Kopfes zu mir auch ohne fremden Hund in der Nähe.
Was meint ihr zu diesem Vorgehen, was kann ich noch tun? Wie kann ich einen Maulkorbhund, der Apportieren liebt, auslasten?
Ihn mehr auszulasten ist offenbar dringend nötig, denn er ist mir heute vormittag im Wald weggelaufen und hat ein Reh gehetzt. Shit!!! Das war das 3. Mal in 9 Monaten, die letzten beiden Mal innerhalb von 4 Wochen! Er ist in der 1 Std. immer mal in meiner Nähe gewesen, aber einfach nicht zurückgekommen. Er kam erst 2,5 Std. später zurück zu mir. Ich habe ihn die ganze Zeit gerufen und gesucht, ich sage euch, ich bin völlig am Ende!
Meine Güte, ich habe einen Roman geschrieben, hoffentlich hat jemand Lust das zu lesen!
Zitat von CinoSeit zwei Wochen trägt er jetzt einen Maulkorb. Ich habe lange damit gezögert, obwohl er schon eine Weile im Schrank liegt, und gehofft, dass es besser wird. Die Hundetrainerin hatte auch gemeint, das wäre übertrieben. Aber ich merke, dass ich mich jetzt viel entspannter fühle und ihn viel eher frei mit anderen Hunden Kontakt haben lassen kann ohne ständige Angst, also ist es doch richtig. Das Halti habe ich jetzt weggelegt und da er durch Übungen im Hundekurs sowieso gerade den Clicker kennengelernt hat, habe ich begonnen jeden Hund schönzuclickern bei immer lockerer Leine und zusätzlich das Hinwenden des Kopfes zu mir auch ohne fremden Hund in der Nähe.
Nach deinen Schilderungen hätte ich dir jetzt auch erst mal unbedingt einen Maulkorb geraten. Gut, dass ihr das schon eingeführt habt! Wie kommt er denn mit dem Maulkorb zurecht? Ich denke, es wäre schon wichtig, dass er sich wohl fühlt in dem Teil und nicht noch zusätzlich genervt, was alles noch verschlimmern könnte. Der Maulkorb ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung, finde ich. So sind nicht nur andere Hunde geschützt, sondern auch du! Und was auch sehr, sehr wichtig ist, ist, dass du nun entspannter bist. Das ist schon mal eine gute Grundlage für euer Training! Cino merkt es ja, wenn du angespannt ist und das ist dann nicht unbedingt positiv... Das Schönclickern klingt auch schon mal sehr gut, finde ich!
Zitat Die Trainerin meint von Anfang an, er wäre fast "autistisch", da er zwar alles mitkriegt um sich rum, aber sich überhaupt nicht auf seinen Menschen konzentriert, sondern ständig auf alle Reize um ihn hektisch reagiert.
Für mich klingt das ganz einfach so, als wäre der arme Cino einfach total gestresst. Wie ist es mit Blickkontakt? Übt ihr das öfters mal? z.B. mit dem Clicker. Also dass Cino lernt auf dich zu achten bzw. dass es sich für ihn lohnt, auf dich zu achten.
Was mir auch noch einfällt: Ist Cino kastriert? Und weißt du, ob die Beissereien alle gg. Rüden waren? Ist ja vielleicht auch gut möglich, dass bei Cino die Hormone ein wenig überkochen. (das heißt jetzt natürlich nicht, dass er sofort kastriert werden soll. Ich denke nur, dass es hilft, wenn du so viel wie möglich über Cino und dich schreibst)
Zitat Was meint ihr zu diesem Vorgehen, was kann ich noch tun? Wie kann ich einen Maulkorbhund, der Apportieren liebt, auslasten?
Gibt es vielleicht irgendeinen Ort (ein Garten oder irgendwas anderes), wo du sicher bist, dass ihr nicht gestört werdet? Oder an einem gut überschaubaren Platz mit Schleppe apportieren lassen?
Zitat Ich habe den Fehler gemacht, ihn ganz eng an mein Bein zu Ziehen und plötzlich in der Raserei schnappt er nach meinem linken Bein knapp über dem Oberschenkel. Mein Bein war ziemlich blau und an einer Stelle am zahnabdruck auch blutig und ich völlig geschockt. Die Trainerin meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, das wäre eine Übersprungshandlung gewesen, er hätte nicht gewusst, was tun und hätte mich nicht beissen wollen.
Oje, das tut mir wirklich leid für dich.... Ich hoffe, es geht dir da sowohl körperlich, aber v.a. auch seelisch wieder gut. Ich glaube es dir, dass du geschockt warst. Für mich klingt das wirklich danach, dass Cino auch da total gestresst und gefrustet war und dies einfach an allem, was in seiner Schnauzennähe war, auslassen wollte. Er hat da irgendein Ventil gebraucht und leider war da nun mal dein Bein in der Nähe...
Und da fällt mir noch etwas ein:
Zitat kurzen Impuls seitlich auf das Halsband
Hast du dir schon mal überlegt, auf ein Geschirr umzusteigen? Gerade bei einem Hund wie Cino, der viel in die Leine springt bei seinen Durchdrehern ist es vllt. besser. Nicht nur, dass er dadurch körperliche Schäden (Wirbelsäule, Muskulatur, Schilddrüse) davon tragen kann, auch ist es möglich, dass er eben diese Situationen noch negtaiver verknüpft, weil: anderer Hund + Schmerzen durch Halsband = anderer Hund ist wohl böse, da ich Schmerzen habe.
Zitat Die Trainerin meinte, vielleicht mit Vibrationshalsband versuchen
Ich weiß jetzt nicht genau, ob damit wirklich eine Art Elektrohalsband oder sowas gemeint ist. Aber falls es etwas ist, dass auf Cino negativ einwirken soll, würde ich da wirklich die Finger von lassen. Eben wegen der oben geschriebenen möglichen Fehlverknüpfung mit dem normalen Halsband. Sonst verschlimmert es sich womöglich noch... Ganz zu schweigen davon, dass es auch Cino gegenüber nicht wirklich nett wäre...
Achja: Habt ihr körperliche Ursachen ausgeschlossen? z.B. Schilddrüsenwerte überprüfen lassen?
Ich denke, du wirst hier noch viele Tipps bekommen. Lange Romane schreiben hier fast alle. Von daher werden sich sicherlich auch viele deinen Text durchlesen und sicherlich einige gute Ratschläge parat haben. Nicht verzagen mit eurem Problem! Hier haben fast alle Hunde mit den ein oder anderen Auffälligkeiten
dass du angesichts dieser Situationen verzweifelt bist, kann ich gut verstehen. Aber ich denke, dass es auch für euch Besserung gibt und Lösungen.
Bei deinem Bericht habe ich mich allerdings gefragt, ob ihr bei dieser Trainerin gut aufgehoben seid.
Was sie als "fast autistisch" beschreibt, empfinde ich als ein völlig normales Verhalten eines Hundes, der es nicht gelernt hat, sich auf seine Leute zu konzentrieren. Kira hatte das auch, als ich sie bekam. sie war 18 Monate alt und hatte nicht gelernt, sich mal zu konzentrieren oder zurückzunehmen, war sehr impulsiv und ablenkbar und draußen war sie nur mit Außenreizen beschäftigt, auf die sie sehr stark und ebenfalls hektisch reagierte. Dabei ist sie ein ganz normaler Hund. Sie hatte es einfach nur nicht gelernt, sich auf etwas zu konzentrieren. Da kann man durch gezieltes Training eine Menge erreichen.
Im Moment scheint für Cino die Erfahrung zu dominieren, dass du ihm bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht hilfreich, sondern eher hinderlich bist. Durch das Kurzhalten der Leine und das Halti als Bewegungseinschränkung wird er in einer Situation, die ihm unangehm ist, auch noch eingeschränkt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei einigen Hunden dazu führt, dass sie sich dann dagegen wehren. Bitte mach an dieser Stelle nicht weiter mit Methoden, die den Hund im wahrsten Sinne des Wortes "angreifen". Es wäre kein Wunder, wenn Cino beim Anblick eines anderen Hundes inzwischen denken würde, dass er natürlich gleich selbst etwas Unangenehmes erleben wird. Von der Bewegungseinschränkung bis hin zum geschlagen werden mit der Reitpeitsche verbindet er jetzt viele unangehme Dinge mit anderen Hunden. Das kann sich potenzieren, denn je mehr er Unangenehmes erwartet um so mehr hat er sicherlich das Gefühl, angesichts eines anderen Hundes etwas unternehmen zu müssen. Notfalls auch erst einmal gegen denjenigen, der ihn in dieser Situation hält.
Du möchtest doch aber, dass er entspannt bleibt. Entspannt bleiben kann man aber nur, wenn man sich einer Situation gewachsen fühlt, etwas Positives erwartet. Welche positiven Dinge verbindet Cino noch mit anderen Hunden? Ich nehme an, dass das nicht mehr viel sein dürfte.
So ganz aus dem Blauen heraus würde ich sagen: da könnte euer Ansatzpunkt liegen. Cino muss lernen dürfen, dass du ihm hilfst, mit Hundebegegnungen klar zu kommen. Dass du für ihn und nicht gegen ihn arbeitest. Und dass er seine Erwartungen durch viele positive Erfahrungen ändern kann. Ich denke, dass du hier viele Anregungen bekommst, die in diese Richtung gehen. Wenn Cino anfängt, dir zu vertrauen, wird er dich nicht mehr beißen. Er wird sich irgendwann hinter dir verstecken und Schutz suchen. Er wird dich ansehen: da kommt ein anderer Hund... bitte mach was! Hilf mir! Und vielleihct wird er irgendwann anfangen, sich über andere Hunde zu freuen.
Ich wünsche dir, dass es dir gelingt, von dieser Seite an das Training heran zu gehen. So wie es bei mir ankommt, braucht Cino im Moment eins am wenigsten: nämlich Korrektur. Die meisten Hunde, die so sind, wollen so nicht sein. Sie sind es aus Verzweiflung. Weil sie völlig überfordert sind mit den Situationen. Es macht den Eindruck, als wüsste er angesichts der erwarteten Katastrophen selbst garnicht mehr, wo hinten und vorn ist und was er machen soll. Was er braucht ist Unterstützung und Hilfe. Liebevolle Anleitung, was er machen soll, damit es gut läuft. Verständnis für seine Ängste. Werdet ein Team. Hilf ihm, dir vertrauen und sich bei dir sicher fühlen zu können. Dann wird alles besser werden. Ganz bestimmt.
Ihr habt diesen Weg ja angefangen, jetzt mit dem Clicker. Geht ihn weiter. Lass ihn positive Erfahrungen machen. Zeige ihm, was er machen soll, damit es gut läuft. Lass ihn ein bisschen stolz werden auf das, was er kann. Bau ihn auf, er ist bestimmt ein toller Hund, der einfach nur gerade ebenso verzweifelt ist wie du.
P.S. Maulkorb und auch Schleppleine scheint mir vorerst eine gute Idee zu sein.
Hallo Claudia, daß Du nach den Erlebnissen gefrustet bist, kann ich gut verstehen.
Aljona und Schnuffelnase haben ja schon einige gute Hinweise gegeben, es werden bestimmt noch mehr! Lange Texte schrecken uns nämlich nicht ab.
Da ich nicht zu den Expertinnen gehöre, von mir nur ein kleiner Tip in Sachen Auslastung: Habt ihr schon mal Nasenarbeit gemacht? Ist dann zwar weniger körperliches Auspowern, aber gut für den Kopf.
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Du wirst bestimmt ganz viele tolle Tipps hier bekommen, die dir helfen werden wieder ein wenig positiver zu denken!
Ich finde den Maulkorb sehr gut, wenn es denn ein passender Maulkorb ist und der Hund positiv daran gewöhnt wird. Du fühlst dich damit sicherer und das ist ein ganz entscheidender Punkt. Hier im Forum sind, soweit ich weiß, einige Hunde die einen Maulkorb haben.
Ich denke du musst auch unbedingt verhindern, dass es nochmal zu einem Beissunfall kommt. Maulkorb und Leine (Ich finde an der Schleppleine kann man den Hund auch ganz wunderbar auslasten). Es gibt mittlerweile auch Hundeplätze, die ihre eingezäunten Wiesen stundenweise vermieten. Ihr habt ja auch einen Garten wo Cino toben kann, oder?
Noch eine Frage: wie aktiv ist Cino zu Hause? Ist bei euch ständig was los? Hütet er Haus, Kinder, Kleintiere? Oder schläft er sehr viel. Ist er wirklich nicht ausgelastet, oder ist er vielleicht zu sehr ausgelastet?
Ganz liebe Grüße
und P.S. ich finde Cino immer noch wunderschön und für mich ist ein Hund keine Bestie, nur weil er nicht mit Artgenossen klar kommt.
Dadurch dass ich das halti gut eingewöhnt hatte, hat er den Maulkorb problemlos angenommen, ich habe ihn auch sehr viel dadurch gefüttert. Er versucht noch nicht mal ihn loszuwerden.
Zitat Für mich klingt das ganz einfach so, als wäre der arme Cino einfach total gestresst. Wie ist es mit Blickkontakt? Übt ihr das öfters mal? z.B. mit dem Clicker. Also dass Cino lernt auf dich zu achten bzw. dass es sich für ihn lohnt, auf dich zu achten.
Genau das denke ich auch, deshalb habe ich ja auch das Halti weggelegt und lasse die Leine jetzt immer locker. Ja, ich clickere den Blickkontakt ganz fleißig seit 2 Wochen und das klappt auch gut. Wir sind letzte Woche sogar schon mal an einem bellenden, vorschießenden Terrier mit nur einmal zurückbellen vorbeigekommen.
Zitat Was mir auch noch einfällt: Ist Cino kastriert? Und weißt du, ob die Beissereien alle gg. Rüden waren? Ist ja vielleicht auch gut möglich, dass bei Cino die Hormone ein wenig überkochen. (das heißt jetzt natürlich nicht, dass er sofort kastriert werden soll. Ich denke nur, dass es hilft, wenn du so viel wie möglich über Cino und dich schreibst)
Cino hat Ende November diesen Kastrations-Chip bekommen. Bisher merke ich null Effekt außer das die Hoden deutlich kleiner sind, er kaum mehr masturbiert und reichlich Haare verliert. Ich war auch immer skeptisch mit Kastration, aber der neue Chip ist eine gute Möglichkeit das mal auszuprobieren und dann zu entscheiden, ob es auf Dauer sein soll. Mir haben aber schon mehrere gesagt, dass wenn es überhaupt zu einer Verhaltensänderung kommt, das manchmal sogar 3 Monate dauert. Also hoffe ich noch.
Zitat Hast du dir schon mal überlegt, auf ein Geschirr umzusteigen? Gerade bei einem Hund wie Cino, der viel in die Leine springt bei seinen Durchdrehern ist es vllt. besser. Nicht nur, dass er dadurch körperliche Schäden (Wirbelsäule, Muskulatur, Schilddrüse) davon tragen kann, auch ist es möglich, dass er eben diese Situationen noch negtaiver verknüpft, weil: anderer Hund + Schmerzen durch Halsband = anderer Hund ist wohl böse, da ich Schmerzen habe.
Ja, habe ich drüber nachgedacht seit ich hier im Forum lese. Er hat sich allerdings bereits 3 mal bei meinem Mann aus dem alten Halsband befreit und ist auf Hunde los. Es ist sowieso schon schwierig einen eigentlich schlanken Hund mit soviel Fell gut zu sichern, ohne ihm alles abzuquetschen. Klappt das überhaut it Geschirr? Das fehlt mir nicht, dass er mir damit dann abhaut!
Zitat
Zitat Die Trainerin meinte, vielleicht mit Vibrationshalsband versuchen
Ich weiß jetzt nicht genau, ob damit wirklich eine Art Elektrohalsband oder sowas gemeint ist.
Nein , sie meint wirklich Vibration. Ich habe davon allerdings nur bei tauben Hunden gehört. Genau, ist mir einfach inzwischen alles zu negativ und das will ich nicht mehr....
Zitat Achja: Habt ihr körperliche Ursachen ausgeschlossen? z.B. Schilddrüsenwerte überprüfen lassen?
Auch eine Idee, die ich von hier habe. Mache ich noch.
Oh,je. Ich brauche Hilfe, ich habe offenbar das mit dem Wiederholen von Zitaten völlig falsch gemacht, da meine eigenen Texte jetzt farbig unterlegt erscheinen und nicht die von euch.
Wenn du auf antworten gehst, dann siehst du die Beiträge unten. Dann kannst du die entsprechenden Beiträge zitieren. Dabei auch verändern, also nur Ausschnitte stehen lassen. Achte auf das "quote" in den Klammern vor einem Zitat und nach einem Zitat.
In der Vorschau kannst du kontrollieren, wie es aussieht und jederzeit noch verändern.
Zitat von FeeWenn du auf antworten gehst, dann siehst du die Beiträge unten. Dann kannst du die entsprechenden Beiträge zitieren. Dabei auch verändern, also nur Ausschnitte stehen lassen. Achte auf das "quote" in den Klammern vor einem Zitat und nach einem Zitat. In der Vorschau kannst du kontrollieren, wie es aussieht und jederzeit noch verändern.
Mir ist eben noch etwas zum Apportieren eingefallen, was ich vorhin vergessen habe zu schreibe. Ich weiß nicht, inwieweit ihr das macht, jedoch klang es bei dir nach Einsatz des Futterbeutels oder Dummys. Man kann aber gerade Apportieren sehr toll zuhause einsetzen. Du musst einfach nur ein bisschen kreativ sein! Du kannst Cino sooo vielfältig zuhause einsetzen: lass Cino deine Waschmaschine einräumen und ausräumen, dir beim Wäsche aufhängen helfen, ihn (Papier-)Müll in den Mülleimer schmeißen, Sachen von A nach B tragen (z.B. einen Korb aus dem Keller mit Zwiebeln, etc.), beim Aufräumen helfen (z.B. herumliegendes Spielzeug oder was sonst noch so auf dem Boden herumfliegt ), die Gießkanne bringen, usw. Das kann man wirklich beliebig fortsetzen. Du musst einfach schauen, was du daheim alles so machst und mit ein bisschen Kreativität kannst du Cino viele Aufgaben übertragen, wovon ihr beide etwas habt. Cino Beschäftigung und du Hilfe Gerade auch weil Cino ein großer Hund ist, sind dir kaum Grenzen gesetzt. Ich mit meinem Kleinteil kann nur sehr eingeschränkt apportieren lassen, da ich Toto nun mal nicht so belasten kann, wie einen großen Hund. Da ist nur weniger Gewicht möglich, aber auch einfach von der Form her; die Gegenstände müssen kleiner sein, als bei einem großen Hund. Bei Toto nutze ich den Futterbeutel oder auch Spielzeuge, Dummy, etc. zum Apportieren. Er kann Hausschuhe bringen bzw. Sachen, auf die ich zeige. Das hat sich als ganz nützlich erwiesen, dass ich nicht mehr unter das Bett kriechen muss, wenn sich da irgendetwas verirrt hat. Ich schicke einfach Toto drunter und erspare mir mühsames Kriechen. 'Heb auf' kann Toto auch, d.h. Sachen, die mir heruntergefallen sind bzw. die ich "aus Versehen" habe fallen lassen, aufheben und mir geben. Was ich auch ganz toll finde sind Suchspiele mit Futterbeutel oder auch anderen Gegenständen. Das macht Toto total viel Spaß, das Schwänzchen geht dann die ganze Zeit. Mach' einfach mal richtig Chaos bei dir zuhause, desto mehr, desto besser. Dann hast du einen 'Trümmersuchhund', der seinen Gegenstand irgendwo suchen und apportieren muss. Fernab vom Apportieren: Du kannst mit Cino auch Tricks ausprobieren. Mit dem Clicker geht das super. Das Repertoire kann von sinnvollen dir helfenden Aufgaben bis sinnlosen kleinen Kunststückchen reichen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Überlege dir einfach mal was und probiere aus. Wenns dir nicht gefällt, mach was anderes. Hab einfach Spaß dabei, irgendwelche Sachen mit Cino auszuprobieren! Das lastet ihn nicht nur aus, sondern hält ihn auch geistig fit. Nasenarbeit ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, wie hier schon geschrieben wurde. Ich persönlich verbinde das einfach mit dem Gegenstandverstecken. Toto muss dann logischerweise auch seine Nase einsetzen, um es finden und apportieren zu können.
Zitat von CinoGenau das denke ich auch, deshalb habe ich ja auch das Halti weggelegt und lasse die Leine jetzt immer locker. Ja, ich clickere den Blickkontakt ganz fleißig seit 2 Wochen und das klappt auch gut. Wir sind letzte Woche sogar schon mal an einem bellenden, vorschießenden Terrier mit nur einmal zurückbellen vorbeigekommen.
Das klingt doch spitze!
Zitat Er hat sich allerdings bereits 3 mal bei meinem Mann aus dem alten Halsband befreit und ist auf Hunde los. Es ist sowieso schon schwierig einen eigentlich schlanken Hund mit soviel Fell gut zu sichern, ohne ihm alles abzuquetschen. Klappt das überhaut it Geschirr? Das fehlt mir nicht, dass er mir damit dann abhaut!
Also ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass es leichter ist, sich aus dem Halsband herauszuwinden. Wenn du ein gut sitzendes Geschirr hast, dürfte da eigtl. nichts schief gehen. Wenn du wirklich große Bedenken hast: Es gibt auch Extra-Geschirre für Entfesslungskünstler. Ich glaube, die nennen sich dann Windhund-Geschirre. Aber da kenne ich mich nicht wirklich aus. Vielleicht schreibt noch jemand anderes etwas dazu.
Zitat Da ich nicht zu den Expertinnen gehöre, von mir nur ein kleiner Tip in Sachen Auslastung: Habt ihr schon mal Nasenarbeit gemacht? Ist dann zwar weniger körperliches Auspowern, aber gut für den Kopf.
Ich habe von Anfang an Suchspiele mit ihm gemacht, erst draußen, jetzt eher zuhause, geht mit Maulkorb nicht gut. Wir sind jetzt ab Febr. zu einem Fährtenarbeit-Kurs angemeldet, 1 mal die Woche, zusätzlich zum Hundekurs, indem die Trainerin verschieden Dinge vorstellt, so alle 5 St. was neues. bisher haben wir Agility Übungen ( aber eher für Konzentration und vertrauen ), Longentraining - das war super, und jetzt zuletzt Clicker. Also auch wenn ich bei den Tips für Cino in den Einzelstunden nicht mit allem zufrieden bin, sind diese Sachen, die Cino ja auch beschäftigen prima. Er geht auch total gerne dahin und ist trotz eines Kurses mit insgesamt 7 !!! Rüden da sehr entspannt, bis auf die eine doofe Geschichte mit dem neuen Schnautzer.
Zitat Ihr habt ja auch einen Garten wo Cino toben kann, oder?
Leider zu klein.
Zitat Noch eine Frage: wie aktiv ist Cino zu Hause? Ist bei euch ständig was los? Hütet er Haus, Kinder, Kleintiere? Oder schläft er sehr viel. Ist er wirklich nicht ausgelastet, oder ist er vielleicht zu sehr ausgelastet?
Zu Hause ruht er sich meist aus, wenn ich oder die Kinder ( na ja, eher Teenager ) nicht mit ihm spielen oder üben.
Auch abends habe ich wirklich das Gefühl, dass er glücklich ist, wenn wir hochgehen zum Schlafen.
Danke für all eure Antworten und besonders das Mutmachen!!!