nachdem ich mich vorgestellt habe, möchte ich nun meinen ersten Beitrag zu unseren Aggressionsproblemen eröffnen.
Um Euch ein besseres Bild von uns zu verschaffen, versuche ich mal ganz, ganz vorne zu beginnen (Vorsicht, das wird lang!)
Zuerst beginne ich mal mit unserer Krankengeschichte. Ab einem Alter von 5 Monaten beginn mein Kleiner mit ständigem Juckreiz, gefolgt mit roten Pusteln über den ganzen Bauch verteilt. So wurden wir zum Stammgast bei unserem Tierarzt. Mein Hund wurde auf alle Möglichen Krankheiten und Parasiten untersucht, auch führten wir einen Vor-Allergietest mittels Blutuntersuchung durch. Alle Befunde negativ. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich mein Hund bereits die Hinterbeine komplett blutig gekratzt mit entsprechendem Fellverlust. Er wurde mit Antibiotikum und sämtlichen Shampoos sowie Cortisonspray behandelt um den Juckreiz zu stillen. Das Ergebnis einer Gewebeprobe (weiß grade den richtigen med. Ausdruck nicht) lag in einer Vermutung einer Futtermittelunverträglichkeit. Toll, und nun! Lt. TA gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder auf ein spezielles TA-Futter umzustellen oder eine Ausschlussdiät durchzuführen. Letzters tat ich dann über 3 Monate bis mein Hund scheinbar einige Dinge vertrug und ich dann auf ein entsprechendes TF umgestellt habe. Nach langem hin und her, eines erneuten großen Allergieschub in diesem Sommer, haben wir ihn über die Bioressonazmethode testen lassen. Jetzt weiß ich, dass ich einen hochallergischen Hund habe, der nicht nur auf Fleisch und Getreide reagiert sondern auch auf diverse Umweltfaktoren. Das ist der Auslöser, dass ich gerade beginne meinen Hund auf Rohfleischfütterung umzustellen...also begleitet uns dieses Thema schon seit wir den Hund haben....
Der nächste Hammer folgte dann im Juni diesen Jahres, als mein Hund morgens nach dem Erbrechen einen Krampfanfall erlitten hat! Ich wußte nicht genau was es war, es war nur ganz schrecklich und ich dachte er stirbt. Heute bin ich schlauer und weiß, dass es sich um einen epileptischen Anfall gehandelt haben könnte. Ich schreibe extra könnte, da wir aufgrund eines erneuen Anfalls nun mitten in den Untersuchungen liegen um evtl. Gewissheit zu bekommen und um meinen Hund behandelt zu können... u.a. haben wir hier auch ein SD-Profil erstellen lassen, alle Werte liegen im mittleren Bereich...
ansonsten sind wir nur die üblichen TA-Kunden: Kralle ausgerissen, Impfen, Röntgen nach Sturz, Check ups...
An manchen Tagen bin ich mir so unsicher und deshalb versuche ich immer Erklärungen und Gründe für das Verhalten meines Hundes zu suchen. und manchmal frage ich mich ob dieses "sich nicht wohl fühlen in meiner Haut" (bezogen auf meinen Hund) auch teilweise ein Verhalten auflösen können...
und nun zu den weiteren Infos: wir haben unseren Welpen von einer sehr lieben Züchterin gekauft. Emil war der 12. von 12 Welpen. Leider auch derjenige mit dem geringsten Geburtsgewicht und erhielt somit einer Sonderbehandlung durch die Züchterin. Im Alter von 11 Woche zog unsere Emil dann ein.
Die Welpen- und Junghundphase lief für mich völlig unaufällig, eher positiv, da ich keinen Hund hatte der mich ständig testen musste oder irgendwelche Dinge zerstörte ...er war einfach nur lieb und folgsam und in der Hundeschule sprach man uns schon mit Streber an.... mit einsetzen der Pupertät wendete sich dann das Blatt. Mein Hund begann alles und jeden zu verbellen. Er war nur noch am Hecheln, Tunnelblick, nicht mehr ansprechbar. Er wollte auch gar nicht mehr laufen, ich hatte das Gefühl, das draußen alles, wirklich alles für ihn zuviel war. Körperkontakt mochte er noch nie wirklich gerne, von Fremden anfassen auch nicht. Er wich zurück und ich hab nicht wirklich reagiert. Wahrscheinlich habe ich hier die Signale meines Hundes noch nicht richtig erkannt....´. Heute ist es leider so, dass ich keine fremden Menschen an meinen Hund heranlasse, aus Angst er könnte nach vorne gehen. So ein 44 kg Schweizer kann das ganz gut....und kann vor allem sehr gefährlich aussehen....grrrr!
Naja, und so habe ich mir eine neue Hundeschule gesucht. Dort habe ich gelernt, dass mein Hund sehr sehr unsicher ist. In den fast 6 Monaten in der wir jetzt dort trainieren hat sich schon einiges gebessert. Mein Hund kann sich wieder auf mich konzentrieren, er kann toll an der Leine laufen, er hat gelernt sich an mir zu orientieren und ich habe gelernt meinen Hund zu lesen und ihm Sicherheit zu geben. Uns haben sehr geholfen die Longierarbeit und das Clickertraining. Spaziergänger, Radfahrer und Jogger werden schöngefüttert. Bei allen Fremden welche uns passieren kommen wir friedlich vorbei. Unser Problem sind nur fremde Menschen welche direkt und langsam auf uns zu laufen. Menschen welche meinen Hund fixieren und im schlimmsten Fall auf ihn zustürmen und Streicheln wollen. Da flippt er aus und geht nach vorne. Ich weiß nicht wie ich in dieser Situation mich richtig verhalten soll bzw. wie wir dieses Problem trainieren könnten? Ich bin gerade dabei meinen Hund an einen MK zu gewöhnen, um entspannter ein Stadttraining machen zu können und irgendwann mal gezielt mit meiner Trainerin und fremden Menschen zu trainieren. Hier wollte ich mal um einige Erfahrungsberichte und Einschätzungen von Euch wissen. Wie habt ihr den gezielt an dem Menschenproblem gearbeitet....? Mein Hund hatte nach meiner Einschätzung nie negative Erfahrungen mit Menschen gemacht. Auch habe ich ihn bis zu einem Alter von 10 Monaten überall wo es möglich war mit hin genommen. Sei es auf den Weihnachtsmarkt, vorbei am Streichelzoo, auf Hundewiesen, in den Skiurlaub, ins Restaurant...etc...
So, jetzt weiß ich gar nicht mehr weiter...ist immer soviel...eigentlich wollte ich mir das nur mal von der Seele schreiben und freue mich dass ich hier einfach eine seelische und moralische Unterstützung erhalte....
Aber über Ratschläge und Tipps wie Ihr gezielt so ein Menschenproblem angehen würdet bin ich sehr dankbar....
...und solltet Ihr noch Fragen haben, nur zu.....man vergisst so schnell so wichtige Details...
erstmal Danke für den ausführlichen Bericht. Da habt ihr - und vor Allem der arme Emil - schon ganz schön was mitgemacht. Zu Allergien können hier einige ein Liedchen singen - wir haben noch das Glück, dass Lumpi "nur" mit Verdauungsproblemen reagiert. Haut ist natürlich immer sehr viel schwieriger.
Soweit seid ihr ja schon auf einem super Weg. Das Training hört sich gut an und auch ein Maulkorb sollte Eure Situation echt entspannen.
Ich möchte Dir daher nur erklären, wie ich mit Lumpi vorgehe, denn er hat auch ein Problem mit Leuten, die auf ihn zugehen. Wenn es viele Leute sind, ist er so überfordert, dass er einfach neben mir weitergeht. Bei einzelnen Menschen beobachte ich ihn genau und bei der kleinsten Unsicherheit gehe ich nicht mehr weiter, sondern gebe ihm sofort das Signal "Links" oder "Rechts" (je nachdem wo Platz zum Warten ist) und "Warten". Er setzt sich dann. Das haben wir ganz lange ohne Menschen geübt und machen das auch immer zwischendurch, dass er es nicht nur mti Menschen verbindet. Dann fordere ich mit "Kuck mich an" Blickkontakt ein, bis der Mensch vorbei ist. Wenn wir noch genug Zeit haben bis der Mensch in unsere Nähe kommt, zeige ich ihm den Menschen auch mit "Schau, da kommt ein/e Mann/Frau" --> C&B. Wenn Leute auf Lumpi zugehen und ihn streicheln wollen, bin ich inzwischen sehr resolut. Ein lautes "HALT" bringt die meisten Leute dazu stehen zu bleiben. Ich stelle mich dann vor meinen Hund. So lernt er, dass ich die Situation für ihn regle und keinen an ihn ran lasse. Und dann zeige ich ihm den Menschen aber trotzdem wieder mit "Schau, ein/e Mann/Frau" und dann kommt C&B. Inzwischen klappt das ganz gut. Auch angekündigte Kehrtwendungen haben uns schon oft geholfen.
Ihr bekommt bestimmt noch viele andere Tipps - es funktioniert ja manchmal bei jedem Hund etwas anderes besser.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Die Angst vor Menschen hatte (hat) Mio auch. Ich habe mit ihm erst viel ohne Menschen geübt, aber wie ich gelesen habe, klappt das bei Euch ja schon gut. Dann bekam er Super-Leckerlis wenn uns ein Mensch begegnet ist. Ich hab dann so nach und nach ein Gefühl bekommen, wann es möglich ist, ihm noch eine Frikadelle zwischen den Kiefer zu schieben und wann es besser war, ihn auf der Seite absitzen zu lassen.
Das klappt jetzt richtig gut und bei Menschen gibt es kein Ausraster mehr. Ich darf ihn allerdings nicht sich selbst überlassen, das kann er noch nicht. Mitterweile erwartet er auch sein Leckerli, wenn die Menschen direkt auf unserer Augenhöhe sind. Ich hab mich auch ab und an zu Leuten auf die Parkbank gesetzt. Habe Menschen gezielt gewählt, die zu mit Mio Kontakt aufzunehmen.
Das mit der Epilepsie ist bei Schweizern ja leider Gottes nichts ungewönliches.
Mit den SD Werten gibt es hier im Forum Experten die dir mehr sagen können als ich. Jackys Werte sollten auch im Normbereich gewesen sein sagte die TÄ. (Welche Werte wurden den überhaupt genommen? Meisten nehmen die TÄ nicht alle Werte die wichtig sind) Auf jeden Fall Jackys Werte zwar im Normbereich, aber grenzwertig. Also sind wir vor einigen Wochen angefangen Schlundfleisch zu füttern. Unter dem Bauch hatte sie sonst kaum Fell. Jetzt alles wieder voller Fell. Das übrige Fell ist auch besser geworden. Friedhelm sagt sie sieht aus wie ein Plüschtier und fühlt sich auch so an. Und ich glaube Jacky fühlt sich auch besser, sie räckelt (streckt) sich oft. Ist irgendwie lebensfroher. Es läßt sich schlecht beschreiben.
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Zitat von TiggerJackys Werte sollten auch im Normbereich gewesen sein sagte die TÄ. (Welche Werte wurden den überhaupt genommen? Meisten nehmen die TÄ nicht alle Werte die wichtig sind)
Immer her mit den Werten
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
In Antwort auf:Mein Hund hatte nach meiner Einschätzung nie negative Erfahrungen mit Menschen gemacht.
Das glauben viele Hundehalter. Doch gerade Hunde, die durch ihr Äusseres, fremde Menschenhände wie ein Magnet anziehen, werden durch das ständige, ungewollte Getätschel, was der Bezugsmensch nicht verhindert, zu Hunden, die irgendwann in Abwehrreaktion gehen.
In Antwort auf:Unser Problem sind nur fremde Menschen welche direkt und langsam auf uns zu laufen. Menschen welche meinen Hund fixieren und im schlimmsten Fall auf ihn zustürmen und Streicheln wollen.
Bei den letzt genannten würde selbst ich ausrasten. Um Schlimmes zu verhindern und auch, um dir mehr Sicherheit zu geben wäre ein MK schon angebracht. Beobachte deinen Hund bei Begegnungen genau und bevor (!!) er zu tösen beginnt....geh der Bedrohung aus dem Weg, beschütze ihn indem du dich vor ihn stellst, verbiete Fremden deinen Hund anzufassen (wir lassen uns ja auch nicht von Jedem angrapschen) und clicker die Bösen weiterhin schön.
In Antwort auf:und irgendwann mal gezielt mit meiner Trainerin und fremden Menschen zu trainieren.
Nimm das so schnell, wie möglich in Angriff, damit ersparst du euch viel Stress und viele Trainingsstunden.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
zuerst einmal vielen Dank für Eure Antworten und die Tipps.
und ja, es stimmt. Ich habe meinen Hund nicht ausreichend geschützt vor fremden Menschen. Man denkt immer man macht alles richtig...und dann....! Wobei ich auch weiß, dass ein Bruder von Emil die gleichen Probleme mit Fremden hat. Sein Verhalten wird wohl eine Mischung aus Unsicherheit (Frauchen hat's nicht im Griff) und auch ein Rassenthema sein?!? Ob bei der Sozialisierung etwas schief gelaufen ist, kann ich nicht sagen, wobei der Hof von dem er stammt doch in einer sehr reizarmen Gegend liegt....aber lt. Züchterin hat sie dort oft Kontakt zu fremden Menschen und Kindern. Es kam ja viel Besuch, alleine 12 neue Welpenbesitzer....egal, bringt nichts....hier heißt es trainieren, trainiern, trainieren...und meinem Hund die nötige Sicherheit geben...(wobei mir letzteres in solchen Situtionen schon schwerfällt, aus Angst es könnte etwas passieren)....
es tut einfach gut sich hier etwas Mut zu holen und wenn ich daran denke wie es meinem Hund vor einem halben Jahr ging dann stimmt mich doch positiv, dass wir mit dem neuen Training und der neuen Trainerin schon viel erreicht haben.
mit dem MK-Training kommen wir schon weiter, bisher freut er sich immer wenn ich ihn hole...gibt ja lecker fressen...
noch eine Frage: meint Ihr es könnte ein Zusammenhang zwischen seinen Krankheiten, also sich nicht wohlfühlen, und seiner Unsicherheit geben? Oder mache ich mir hier einfach mal wieder zu viele Gedanken....?!?
ich werde Euch weiter auf dem Laufenden halten und wenn ich Euch richtig verstanden habe, sind wir auch auf dem richtigen Weg.
Die SD-Werte lass ich mir mal vom TA zufaxen und werde sie einstellen, und ich hatte ein komplettes Profil erstellen lassen, weil ich von meiner Trainerin wusste, dass TÄ gerne nur den T4 Wert auswerten lassen.
ich hatte ja auch so einen "richtig wirklich Beschädiger". Ich schrieb es kürzlich schon in einem anderen Thread, Menschen durften Ben nicht einmal länger als max. 1 Sekunde (und das ist verdammt kurz, vor allem, wenn Du nur sie Zeit hast, zu agieren ;-)) anschauen, er ging sofort nach vorne und schnappte, selten in die Luft, meistens nach dem Bein. Er war dabei nicht einmal unhundlich, er paßte sein Verhalten nur offenkundig an das an, was er als erfolgreich kannte. Bei Ben kam ebenfalls ein körperlich bedingter Faktor hinzu, er ist nämlich auf dem linken Auge blind, kann aber Schatten und Bewegungen, also das, was am stärksten irritieren kann, wahrnehmen. Heute weiß ich außerdem, daß auch seine SD-Werte grenzwertig sind, auch er bekommt, wie Jacky von Tigger-Anja, regelmäßig etwas Schlundfleisch und hat nun mehr Haare am Bauch als auf den Zähnen. ;-)
Heute merken viele Menschen Ben nicht mehr an, daß er eigentlich ein Hund ist, der eher Aggressions- als Angstverhalten zeigt, mittlerweile hat er gelernt, Menschen generell gut zu finden und bei denen, die er nicht gut findet, Meideverhalten zu zeigen, indem er sich hinter mich stellt und sich von mir schützen läßt.
Unser Weg führte zentral über den Aufbau alternativen Verhaltens. Ben lernte zunächst, immer und überall gerne zu liegen. Das Signal "Platz" übten wir immer und überall, zu Beginn viel in Trockenübungen, dann, wenn zwar Menschen da waren, aber ziemlich sicher nichts von ihm wollten, auf Spaziergängen also zum Beispiel. Danach gingen wir in die Stadt, wo mehr Trubel war, Ben dabei immer auf meiner rechten Seite, damit sich von links nichts Stressiges nähern konnte, ohne daß ich dazwischen gewesen wäre. Und als Ben da ruhig sein konnte, gingen wir in Biergärten und Gaststätten und -was ich eigentlich hasse- Cafés. Denn da trifft man häufiger die liebe Omi von nebenan, während in der Kneipe die ganzen Leute, die alle gaaaaaaaaaaanz viel von Hunden verstehen, aufhältig sind, so daß ich das "Nein" sagen bis zur Perfektion brachte. Und das ist der Kern: Das erste, was eigentlich jeder Hundehalter lernen müßte, ist: Den Hund respektieren und dafür sorgen, daß er nicht angegrabbelt wird und zwar egal, ob er es mag oder nicht. Eine Freigabe kann immer noch erfolgen, wenn der Vierbeiner gestreichelt werden möchte, aber grundsätzlich sollten Annäherungen fremder Menschen immer kontrolliert ablaufen, damit der Hund ein Grundgefühl aufbauen kann, das ihm sagt: Frauchen regelt ALLES.
Ich würde das gezielte Menschentraining an Deiner Stelle auch nicht hinausschieben. Du hast Emil ja an der Leine gesichert, so daß Du steuern kannst, und Du kannst den Menschen das "Halt" ja entgegenschleudern, wenn sie wirklich zu nahe kommen. Ich habe damals sogar ab und an Studenten dafür bezahlt, daß sie uns im Park willkürlich begegneten, ich wußte natürlich, wieviele, aber nicht, wo und wann sie kommen würden. Danach bin ich halt da gegangen, wo ich wußte, daß viele Leute sein würden, und immer habe ich parallel das Alternativverhalten weiter gefestigt.
Ich weiß gerade nicht, wo Du wohnst, aber wenn's nicht soweit weg ist (von mir oder vielleicht auch von wem anderen im Forum) könnte man sicherlich auch mal eine Menschengruppe zusammenstellen und mal einen solchen Übungsgang organisieren bzw. vielleicht kannst Du das mit Hilfe von Freunden und Verwandten ja auch selbst mal machen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Das Menschentraining gehen wir an, aber wie gesagt gewöhne ich gerade meinen Hund an einen MK. Ich habe mit meiner Trainerin gesprochen, und sie will erst gezielt beginnen mit MK und dann werden mich Helfer und Freunde der Hundeschule unterstützen. Meine Verwandtschaft und meine Freunde sind nicht das Problem, die kennt er und die sind ok. Aber wir trainieren ja schon fleissig in großen Parks und ich muss sagen, dass es dort eigentlich ganz gut läuft. Vor einem halben Jahr wäre das undenkbar gewesen, aber inzwischen können wir schon etwas entspannter laufen, da ich es schaffe die Aufmerksam meines Hundes auf mich zu ziehen. Schwieriger ist es in unserem Kaff, wenn uns bei unseren Runden gerade mal ein Spaziergänger entgegenkommt ist der natürlich ne riesengroße Gefahr. Wir weichen aus und machen entweder Sitz oder Platz auf ner Wiese (ein Abstand von 5 m ist hier schon gut möglich). Nur auf dem Weg weiterlaufen und dem Feind in die Augen zu schauen ist noch nicht möglich...bzw. getraue ich mich noch nicht. Im Park bei vielen Menschen klappt das gut, da können wir auch schon vorbeilaufen....aber ich glaube das liegt einfach an der Menge der Eindrücke....
Noch eine Frage zum Schlundfleisch. Das wird doch hauptsächlich vom Rind angeboten, oder? Das Problem ist, dass mein Hund kein Rind, Kalb, Schwein und Lamm verträgt...Inwiefern macht sich Schlundfleisch bei grenzwertigen SD-Werten bemerkbar? Ich hab leider die Werte noch nicht aber werde sie Euch auf jeden Fall noch reinstellen.
Übrigens wohnen wir in einem kleinen Kaff südlich von Karlsruhe, ist glaube ich schon ne Ecke entfernt von Euch. Aber vielleicht ergibt sich ja mal was, würde mich auf jeden Fall freuen.