so, nachdem ich in der anderen Rubrik Luckys Aggressionsprobleme geschildert habe, beschreibe ich hier nun Tolas. Ich denke es passt besser in diese Rubrik. Tola haben wir seit dem 6. Dezember letzten Jahres. Sie ist eine schwarz-weiße Mischlingshündin und kommt aus einem Tierheim in Polen. Sie wurde dort schon als Welpe, zusammen mit ihren Geschwistern, vor dem Tierheim ausgesetzt. Dort blieb sie bis sie zu uns kam. Jetzt ist sie 2 Jahre und 10 Monate alt. Wir wollten zu Lucky noch einen zweiten Hund dazu und wir wollten auf jeden Fall einen Hund aus dem Tierschutz. Wie Tola im Tierheim so gelebt hat weiß ich leider nicht. Was genaues wurde uns nicht gesagt. Wir haben sie von der Firma Sabro vermittelt bekommen und sie dort auch abgeholt. Den ersten und zweiten Tag machte Tola einen sehr verstörten Eindruck, wollte nicht fressen und auch nicht nach draussen. Sie lief immer meiner Tochter hinterher und ließ sie nicht aus den Augen. Das hing wohl damit zusammen, dass sie auf der Fahrt nach Hause die ganze Zeit neben ihr gesessen hat. In den ersten Tagen wollte sie auch nur mit meiner Tochter nach draussen. Meine andere Tochter und mein Mann wurden öfter von ihr angeknurrt. Mich hat sie merkwürdiger Weise nie angeknurrt. Ob es daran liegt, dass ich für Lucky die Hauptbezugsperson bin? Mit Lucky hat sie sich, nach anfänglich ängstlichem Verhalten sehr schnell angefreundet. Nach und nach ist es für Tola immer normaler geworden Spazieren zu gehen und zu fressen. Vor anderen Hunden hatte sie aber panische Angst. Wenn uns ein anderer Hund entgegen kam, versuchte sie immer, sich in das nächste Gebüsch zu verziehen, auf jeden Fall wollte sie Abstand zwischen sich und den anderen Hunden. Wenn man allerdings mit Luckys Hundebekanntschaften eine Weile zusammen gegangen ist, wurde sie ruhiger. Mit einem hat sie sogar angefangen von sich aus Kontakt aufzunehmen ( hat allerdings ewig gedauert, viele Wochen ). Das ging dann aber leider durch unseren Umzug und Lucky Verhalten ihm gegenüber auseinander. Mit der Zeit war es auch so, dass Tola sich immer mehr mir angeschlossen hat. Jetzt bin ich auch für Tola die Hauptbezugsperson. Meine Tochter Jelena kommt aber direkt danach. Anderen Personen gegenüber ist Tola extrem misstrauisch. Auch meiner anderen Tochter Gina gegenüber. Tola knurrt Gina sogar häufiger an und schnappt auch schon mal in ihre Richtung. Mit meinem Mann verträgt sie sich ganz gut. Ein letzter Funke Misstrauen ist aber noch da. Wenn er zu wild spielt dann knurrt sie ihn auch an und schnappt schon mal in seine Richtung. Bei Besuch sieht es genauso aus. Der wird misstrauisch beäugt und es wird auch schon mal geschnappt. Leider sind viele der Meinung, dass Tola jetzt schon ein perfekt erzogener Hund sein müsse ( schließlich ist sie ja "schon so lange" bei uns ). Bei den Leuten, die sich auf sie einlassen ist sie wenigeger Aggressiv. Die müssen sich allerdings jedes Mal neu beweisen. Alles in allem ist sie Besuch gegenüber aber schon viel gelassener geworden. Anfangs durfen die Leute sich nicht in der Wohnung bewegen. Jetzt reagiert sie nur aggressiv, wenn sie in ihrer direkten Nähe sind ( knurren, misstrauisch gucken, manchmal in ihre Richtung schnappen ). Aber auch nicht immer, oft lässt sie sich auch streicheln ist dabei aber immer wachsam. Draussen sind ihr entgegenkommende Leute egal. Sie werden gar nicht beachtet. Das ist nur zu Hause so oder aber wenn man sich länger an einem Ort aufhält, wie z.B. einen schönen Pausenplatz. Ich habe manchmal auch das Gefühl, dass sie andere Leute von mir abhalten will. Wenn sie neben mir liegt dann knurrt sie auch Besuch an. Es hat fast den Eindruck, als ob sie mich bewachen will oder aber nur für sich haben will und Angst hat, dass mich ihr jemand wegnehmen könnte. Das Problem mit anderen Hunden sieht so aus. Mitlerweile verzieht sie sich nicht mehr wenn wir anderen Hunden begegnen. Sie stürmt dann laut knurrend und bellend auf sie zu. Kommen diese Hunde dann aber näher, wendet sich das Blatt und sie fängt an zu jaulen und sich auf den Rücken zu drehen oder zu fliehen. Das ist bis heute so geblieben. Noch etwas: Wenn ich zu Hause bin dann läuft sie mir meistens hinterher wenn ich in einen anderen Raum gehe. Hat das vieleicht auch mit Verlustänsten zu tun. Und sie ist sehr schreckhaft bei lauten Geräuschen und schnellen Bewegungen. So, nun auch zu Tolas positiven Seiten. Ich habe sie mitlerweile auch schon richtig ins Herz geschlossen und würde sie nie wieder hergeben. Ich kann auch Tola im Wald frei laufen lassen und sie kommt auch wenn ich sie rufe. Sie hat eine sehr süße Eigenschaft. Im Nachbarsgarten wächst ein Haselnussbaum und sie sammelt die Nüssebüschel und knackt sich die Nüsse. Auch hat sie schon einige Komandos und Kunststückchen gelernt wobei sie öfter zu fragen scheint, ob das denn nun wirklich notwendig ist. Am Anfang konnte sie mit Spielzeug gar nichts anfangen. Jetzt zeigt sie so langsam Interesse. Wenn ich z.B. den Gummiring werfe dann rennt sie mit Lucky zusammen hinterher. Lucky bekommt den Ring immer als erster obwohl Tola schneller ist. Sie spielen dann Tauziehen. Manchmal legt Lucky auch den Ring direkt vor ihr ab und wartet, dass sie ihn nehmen will ( macht er bei uns auch oft ), dann schnappt er ihn sich im letzten Moment und das Tauziehspiel geht los. Ich hoffe, dass ist jetzt nicht auch zu lang geworden. Für Tipps über gute Hundetrainer in Dortmund bin ich immer dankbar.
vielen Dank für die interessanten Ausführungen zu Deinen Hunde. Ich bin kein Profi, was ich nur zu allerst gedacht habe:
- Wie hast Du Tola genau geschützt, wenn sie sich in die Büsche geschlichen hat, wie hast Du reagiert? - Was hat Lucky währenddessen getan? Wie hat er auf den anderen Hund in den Momenten reagiert? - Wie verhält sich Tola jetzt bei anderen Hunden? Bellt sie mit? Und wenn nicht, wie reagiert Lucky dann?
Zum Vergleich bei uns, denn es hat mich an Deine Schilderungen erinnert: Elmo war super,superängstlich, er hat sich teilweise flach auf dem Boden gelegt vor Angst hier in der Stadt. Wenn wir andere Hunde getroffen hatten, musste er da durch, so hatte ich das damals "gelernt". Dadurch, dass ich nicht agiert habe, ist Mini, die selbst unsicher war, immer mehr in die Beschützerrolle reingekommen, da sie sonst auch keiner übernommen hat. Das erklärt auch, warum alle Methoden sie bislang nicht "kurieren" konnte: ich habe ihnen nicht spürbar genug die Verantwortung abgenommen, für alle beide, ich habe an der leine geruckt (Schäm), mit Disc geworfen (schäm), ich habe geclickert und schön gefüttert - wirklich Ruhe und Entspannugn haben wir aber dennoch nicht in die Hundebegnungen reinbekommen. Seit wir ein paar Sachen umgestellt habe und die Führung stärker übernehmen, haben wir jeden Tag Erfolgserlebnisse und schaffen Saituationen, die vorher einfach nicht möglich waren.
Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass es bei Lucky und Tola ähnlich gewesen ist. Er fühlt sich verantwortlich für Tola und denkt, er müsste es regeln und das Rudel schützen. Was meinst Du?
Bei Tola`s Knurren kann ich mir auch vorstellen, dass sie Dich beschützen möchte, lese Dir mal Nina`s Tagebuch durch, das erinnert schon etwas an Lotta.
danke schon einmal für die Antworten. Ja, wie habe ich Tola beruhigt. Oft gehe ich mit meiner Tochter und den Hunden zusammen raus. Jeder hat dann einen Hund. Ich mache das bei Tola immer so: Wenn sie einen anderen Hund anbellt, dann lasse ich sie meistens Sitz machen und lobe sie dann dafür. Das klappt so lange ganz gut bis der fremde Hund ihr zu nahe kommt. Wenn ich Ausweichmöglichkeiten habe, dann gehen ich auf den Abstand, bis sie nicht mehr bellt und knurrt. Dann lasse ich sie ebenfalls sitzen. Irgendwie ist sie ruhiger, wenn ich sie etwas machen lasse. Lucky reagiert ohne Tola nicht Leinenaggressiv. Ich mache das oft so, dass wenn wir zu zweit gehen, wir einen Abstand zueinander halten. Bei Lucky läuft es dann wesentlich ruhiger ab. Oft geht er sogar einfach an dem anderen Hund vorbei oder aber er möchte hin. Das dann erst einmal meistens ohne Aggression ( zumindest sehe ich dann keine ). Das hat sich aber leider oft geändert, wenn sie Kontakt aufnehmen. Dann reagiert Lucky schon öfter aggressiv. Vor ca. 2 Wochen ist etwas passiert, was mir eigendlich zumindest bei Tola etwas Hoffnung gibt. Wir sind einer Hündin ( heiss ) begegnet. Lucky zeigte freundliches Interesse und da er ja kastriert ist, haben wir die beiden miteinander spielen lassen. Tola hat sich zuerst fürchterlich aufgeregt. Ich bin dann mit ihr etwas auf Abstand gegangen bis sie nicht mehr gebellt oder geknurrt hat. Dann bin ich schrittchenweise immer ein wenig näher mit ihr herangegangen, so wie sie es ausgehalten hat. Zum Schluss waren wir gut 2 bis 3 Meter von der fremden Hündin und Lucky entfernt. Ich konnte sie Sitz machen lassen und sie wirkte zwar schon aufgeregt, war aber ruhig und blieb sitzen. Leider habe ich keine Bekannten mit Hunden mit denen ich üben könnte. Ich denke das würde bei Tola schon viel helfen. Deshalb wäre es ja schön, wenn es hier bei uns in der Nähe einen guten Trainer geben würde, mit dem ich das üben könnte. Und natürlich auch Luckys Aggressionen abbauen könnte.
Leider weiß ich keinen vernünftigen Hundeplatz. Es gibt nur einen Schutzhundeplatz in der Nähe. Da wird gebrüllt usw. Das geht gar nicht. Was ich mich die ganze Zeit schon gefragt habe: Wie war das mit ihr wohl im Tierheim. Ich habe leider keine Ahnung wie sie dort gehalten wurde. Ob alleine oder auf dem Hof oder im Haus mit mehreren Hunden zusammen. Ich weiß nur, dass das Tierheim wohl mehr Hunde hatte als eigendlich vorgesehen. Leider ist es wirklich schwierig eine gute Hundeschule zu finden. Ich werde auf jeden Fall mal die Sabroberaterin fragen, die bei Tolas Vermittlung geholfen hat. Sie hat da wohl eine Bekannte, die Hundetrainerin ist, ich weiß aber nicht ob sie auch "Problemhunde" trainiert. Wenn wir grad keine anderen Hunde treffen, ist Tola draußen sehr glücklich und zufrieden. Sie hat von Lucky auch schon gelernt, wie man nach Mäusen gräbt ( sie hatte sogar schon einmal Erfolg, hab ihr die Maus aber weggenommen, man weiß ja nie, ob sie nicht doch Rattengift gefressen hat). Wenn das Problem mit ihrer Angstaggression nicht wäre, dann wäre alles OK. Es ist schön zu sehen, wie sie sich immer weiter entwickelt und immer mehr Freude an allem hat. Sie wirkt, wenn halt die Stressfaktoren nicht da sind ausgesprochen glücklich. Ich habe nur das dumme Gefühl, dass ich bei dem Aggressionsproblem alleine nicht weiterkomme.
Hi, ich würde auf jeden Fall auch einen weiteren Weg für das Training in Kauf nehmen. Ich habe ja gesehen, dass man mit kontrollierten Hundebegegnungen bei Tola wohl schon weiterkommen könnte. Das Problem ist: Woher die Hunde nehmen? Die meiste Angst habe ich ja auch bei Hundebegenungen, dass Lucky andere Hunde beissen könnte. Ich trau mich da gar nicht mehr so wirkich ran. Ob da wohl ein Maulkorb ( bei Lucky ) helfen könnte? Und wenn man ihm den schöngefüttert hat: Wie geht man dann mit Hundebegegnungen um. Einfach unangeleint lassen und sehen was passiert trau ich mich nicht. Da wäre dann halt ein guter Trainer wichtig. Wäre ja schön, wenn sich Lucky mit anderen Hunden vertragen würde damit sich Tola das bei ihm abschauen könnte.
In Antwort auf:Tola knurrt Gina sogar häufiger an und schnappt auch schon mal in ihre Richtung.
In Antwort auf:Der wird misstrauisch beäugt und es wird auch schon mal geschnappt.
Kannst du die konkreten Situationen genauer beschreiben? Was passiert vor dem Knurren und Schnappen in ihrer Umgebung?
In Antwort auf:Jetzt reagiert sie nur aggressiv, wenn sie in ihrer direkten Nähe sind ( knurren, misstrauisch gucken, manchmal in ihre Richtung schnappen ). Aber auch nicht immer, oft lässt sie sich auch streicheln ist dabei aber immer wachsam
Geht Tola zu den Menschen hin, um Kontakt zu suchen oder gehen die zu ihr?
In Antwort auf:Mitlerweile verzieht sie sich nicht mehr wenn wir anderen Hunden begegnen. Sie stürmt dann laut knurrend und bellend auf sie zu. Kommen diese Hunde dann aber näher, wendet sich das Blatt und sie fängt an zu jaulen und sich auf den Rücken zu drehen oder zu fliehen.
Tola hat Angst und versucht mit ihren Möglichkeiten die anderen Hunde zu vertreiben, wenn diese aber näher kommen können, zeigt sich ihre Angst in dem von dir beschriebenen Verhalten. Lass es nicht zu, daß fremde Hunde sich ihr nähern, und lass es nicht zu, daß sie meint vorstürmen zu müssen, um sich zu wehren. Das kannst du erreichen indem du dich in bedrohlichen Situationen vor sie stellst, um sie zu beschützen.
In Antwort auf:Seit wir ein paar Sachen umgestellt habe und die Führung stärker übernehmen, haben wir jeden Tag Erfolgserlebnisse und schaffen Saituationen, die vorher einfach nicht möglich waren.
Und wenn man so weit ist, wie Sanne, kann man beginnen die "Feinde" durch positive Erlebnisse, die beim Anblick eines Angstauslösers geschehen, in angenehme Begegnungen zu verwandeln. Hund lernt dabei: Frauchen beschützt mich und regelt das Problem, und bei Sichtung von Angstauslöser kommt etwas Supertolles vom Bezugsmenschen.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von soffieTola hat Angst und versucht mit ihren Möglichkeiten die anderen Hunde zu vertreiben, wenn diese aber näher kommen können, zeigt sich ihre Angst in dem von dir beschriebenen Verhalten. Lass es nicht zu, daß fremde Hunde sich ihr nähern, und lass es nicht zu, daß sie meint vorstürmen zu müssen, um sich zu wehren. Das kannst du erreichen indem du dich in bedrohlichen Situationen vor sie stellst, um sie zu beschützen.
In erster Linie musst Du Tola Sicherheit geben. Und das heisst in dem Fall: verschaffe ihr die Distanz, die sie braucht, um sich nicht bedroht zu fühlen. Sie wird nach und nach begreifen, dass Du die Situation im Griff hast. Ich habe mit Lumpi zusätzlich schon von gaaaanz weit weg angefangen mit "zeigen und benennen". Wir sehen einen Hund auf der anderen Seite des Feldes: "Schau mal, da ist ein Hund". Sobald Lumpi hinschaut: Click & Belohnung. Und so kamen wir immer näher an Hunde ran, ohne dass Lumpi sie als Bedrohung angesehen hat. Wenn ich heute sage: Da ist ein Hund! kommt Lumpi und holt sich sein Leckerli. Bei Menschen hat´s genauso funktioniert. Auf jeden Fall solltest Du darauf achten beim Training lieber einen Schritt zu langsam, als einen zu schnell vorzugehen. Bring Tola auf keinen Fall absichtlich in für sie angsteinflößende Situationen - das passiert ungewollt und ohne dass man es verhindern kann, schon oft genug. Sie braucht in erster Linie erstmal Sicherheit. "Da muss sie durch" ist bei Angst auf jeden Fall der falsche Weg. Natürlich muss man sie mit den angstauslösenden Reizen konfrontieren. Aber immer in einem Abstand, in dem sie noch ansprechbar ist und der Streß so gering, dass sie noch etwas dabei lernen kann!
Parallel kann ich nur "Trockenübungen" empfehlen. Was uns sehr geholfen hat, waren Blickkontaktübungen. Das ist oftmals unsere Rettung. Wenn Lumpi mich anschaut, kann er nicht gleichzeitig den "Feind" anschauen. Auch eine "Kehrtwendung" haben wir geübt, um im Notfall für den Hund angekündigt die Richtung wechseln zu können.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
dann will ich mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten. Bei meiner Tochter Gina ist es so, dass Tola sie immer misstrauisch beäugt wenn sie in ihrer Nähe ist. Gina befasst sich auch nicht mit Tola. Bevor sie schnappt, zeigt Tola mit ihren Blicken, dass sie misstrauisch ist. Sie klappt auch ein wenig die Ohren zurück. Es passiert eigendlich nicht wirklich was bevor sie schnappt. Allerdings schnappt sie nur, wenn Gina oder auch die anderen Leute sich bewegen.
Tola nimmt von sich alleine aus keinen Kontakt zu anderen Menschen auf. Die Menschen müssen auf sie zugehen. Allerdings sage ich ihnen, dass sie nicht zu offensiv auf sie zugehen sollen. Manche haben das am Anfang leider nicht verstanden und haben sich trotzdem über sie gebeugt, ihr in die Augen geschaut, schnelle Bewegungen gemacht usw. Wird aber langsam besser mit dem Verständnis. Wenn die Leute sie vorsichtig locken, dann kommt sie auch und knurrt auch nicht mehr. Sie müssen sich aber jedes Mal wieder neu beweisen. Ich habe gemerkt, dass Tola bei anderen Menschen als bei mir und meiner anderen Tochter Jelena keine schnellen Bewegungen mag. Wenn ich oder Jelena z.B. mit Lucky oder mit ihr spielen und dabei auch sehr schnelle Bewegungen machen, dann macht ihr das nichts aus. Sie zeigt dann sogar ihr Spielgesicht und spielt mit. Bei anderen Leuten schnappt sie, wobei sie aber nicht wirklich beisst. Bei meinem Mann geht es ab und zu, allerdings darf er nicht zu schnell in seinen Bewegungen werden.
Zu den Hundebegegnungen: Ich habe mich in solchen Situationen immer vor Tola gestellt. Sie versucht dann aber immer an mir vorbei zu drängen. Wenn ich ihr ein paar Komandos gebe wird es besser. Was kann ich tun, um die Führung stärker zu übernehmen?
In Antwort auf:Bei meiner Tochter Gina ist es so, dass Tola sie immer misstrauisch beäugt wenn sie in ihrer Nähe ist.
Da würde ich deine Tochter bitten Tola, im Vorbeigehen, ohne sie anzuschauen, immer mal einige leckere Futterbröckchen zuzuwerfen und sie ansonsten total zu ignorieren.
In Antwort auf:Bevor sie schnappt, zeigt Tola mit ihren Blicken, dass sie misstrauisch ist. Sie klappt auch ein wenig die Ohren zurück. Es passiert eigendlich nicht wirklich was bevor sie schnappt. Allerdings schnappt sie nur, wenn Gina oder auch die anderen Leute sich bewegen.
Tola zeigt sehr deutlich, daß ihr die Nähe mancher Menschen unangenehm ist. Such ihr in der Wohnung einen Platz an dem sie sich ungestört aufhalten kann. Ein Raum, der selten von deiner Tochter und Besuchern betreten wird oder auch eine Box, in der sie sich sicher fühlt, wären Ideal.
In Antwort auf:Allerdings sage ich ihnen, dass sie nicht zu offensiv auf sie zugehen sollen.
Sagen reicht nicht..... Du musst verhindern, daß sich Menschen, die von Tola unerwünscht sind, sich ihr nähern.
In Antwort auf:Wenn die Leute sie vorsichtig locken, dann kommt sie auch und knurrt auch nicht mehr.
Sehr schön. Aber trotzdem würde ich auch das Locken unterbinden. Das baut nicht wirklich Vertrauen auf. Sie muss von sich aus wollen.
In Antwort auf:Ich habe mich in solchen Situationen immer vor Tola gestellt. Sie versucht dann aber immer an mir vorbei zu drängen.
Was du durch etwas Geschick verhindern kannst
In Antwort auf:Was kann ich tun, um die Führung stärker zu übernehmen?
Indem du sie vor unerwünschten Menschenkontakten und Hunden beschützt.
Liebe Grüsse Kerstin
Liebe Grüsse Kerstin
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In Antwort auf:Wenn die Leute sie vorsichtig locken, dann kommt sie auch und knurrt auch nicht mehr.
Sehr schön. Aber trotzdem würde ich auch das Locken unterbinden. Das baut nicht wirklich Vertrauen auf. Sie muss von sich aus wollen.
Bei uns herrscht absolutes Lumpi-Kontakt-Verbot. Ich sage jedem, der zu uns ins Haus kommt klipp und klar, dass sie Lumpi vollkommen ignorieren sollen. Ich möchte, dass mein Hund lernt, dass keiner was von ihm will. Lumpi kommt auch, wenn man ihn lockt. Aber man merkt ihm an, dass das einen großen Konflikt für ihn darstellt. Er hat einerseits Angst, andererseits ist er neugierig - vielleicht hat derjenige auch noch ein Leckerli, das er will. Dieser Konflikt bewirt in erster Linie eins: Streß. Und das wiederum macht ihn für andere Situationen aggressiver.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
ich habe erst jetzt hier gelesen, aber vieles, von dem, was Du erzählst, kommt mir verdammt bekannt vor. Außer, daß Ben von vorneherein nach vorne ging, wenn Leute ihn auch nur anschauten und er auch vor Hunden nie weglaufen wollte, sondern gleich zum Angriff blies, scheint das grundlegende Schema dasselbe zu sein.
Die gute Nachricht daran: Ben hat es an meiner Seite geschafft, heute in aller Regel als "ganz normaler Hund" betrachtet zu werden, weil ich ihm gegeben habe, was er am meisten brauchte: Sicherheit. Erreicht haben er und ich das durch intensives und geduldiges Clicker-Training sowie unendlich viel Zuwendung und ganz viel gemeinsame Ruhe.
Ein wesentlicher Bestandteil unseres Trainings lag von Beginn an darin, Ben vor allem und jedem zu beschützen. Das heißt, daß ich dafür sorgte, daß ihn nicht jeder angrabbeln durfte (und darf), ebenso, wie ich ihm zeigte, daß er eben nicht mit jedem Hund gut Freund sein muß, sondern Kontakte gerne meiden darf bzw. ich ihm Aufdringlinge aktiv vom Hals halte.
Ich sehe es heute noch so, daß Ben meine große Chance darauf war, das Wesen und die Fähigkeiten, das Ausdrucksverhalten und das Lernen unserer Hunde ganz neu zu betrachten. Unter anderem lernte ich, wieviel von dem, was wir Menschen als komplett normal betrachten, für einen Hund, besonders für einen ängstlichen, extrem bedrohlich wirken kann. Angefangen bei den häufigen ja durchaus nett gemeinten Blickkontakten, die für den Vierbeiner Drohungen sein können über das über den Hund beugen bis hin zu schnellen und heftigen Bewegungen, die wir tagtäglich machen (Kinder springen rum, wir rudern mit den Armen etc.) ist aus Hundesicht so ziemlich alles falsch, was wir so machen, und entsprechend quittieren sie es. Entweder, indem sie flüchten, woran wir sie häufig genug per Leine oder bzw. und, weil wir meinen, daß sie "da nunmal durch müssen", hindern, ohne die hundlich logischen Folgeerscheinungen auch nur zu begreifen oder indem sie sich wehren, was wir dann nicht verstehen, sondern verurteilen, weil wir nicht wissen, wie ihre Spielregeln sind, weil wir ihnen unsere überstülpen, ohne nachzudenken.
Ich glaube, das Wichtigste für Dich ist, zum einen einen besseren Blick für die Perspektive des Hundes zu bekommen. Und zum anderen zu erkennen, daß Tola sich gar nicht so unnormal verhält und eigentlich auch gar kein Problemhund ist, sondern einfach einer, der nur hundliche Regeln kennt und damit in menschlicher Gesellschaft nicht klarkommen kann. Letzten Endes läuft es also darauf hinaus, daß Du ihr genau dabei helfen mußt, unsere Regeln zu verstehen und mit allem, was unsere Umwelt so ausmacht, umgehen zu können. Was bei einem Hund wie Tola meiner Meinung nach tatsächlich hieße, einen guten Trainer zu finden, der Erfahrung im Umgang mit Auslands- und Angsthunden hat, denn nichts wäre fataler, als wie damals ich an einen zu geraten, der mit einer 08/15-Methode an Eure Schwierigkeiten herangeht, würde ich sagen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
erst einmal vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe auch die PN von Dir und Anja gelesen. Es klappt aber irgendwie nicht mit dem Antworten. Es steht da immer: Betreff eingeben was ich ja auch gemacht habe. Diese Aufforderung kommt aber immer wieder. Ich probiere es nachher noch mal.
Das was Du über das Hundeverhalten schreibst ist mir alles klar. Ich weiß schon, dass das alles normales Hundeverhalten ist. Nur mach das mal deiner Umwelt klar. Ich versuche das ja immer den Leuten zu erklären, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht. Allerdings ist es für mich schwierig damit umzugehen ( mit den Leuten ). Das alles was Du schreibst ( das was wir nett meinen wie Blickkontakt, rüberbeugen usw. ) das weiß ich ja. Auch, dass ich Tola schützen muß. Ich brauche aber schon Hilfe bei der Umsetzung, z.B. wie ich micht richtig verhalte wenn sie so reagiert und wie ich ihr mehr Sicherheit geben kann. Ich bin mir ziemlich Sicher, dass man das mit Tola hinkriegen kann, denn ich habe ja schon gesehen, dass es gute Ansätze gibt wenn man ihr Zeit gibt. Mein größeres Problem ist glaube ich das mit Lucky. Er zeigt keine Ängstlichkeit sondern stürzt sich oft einfach auf andere Hunde. Lies mal meinen Bericht in der zweiten Rubrik. Der Betreff heißt: Aggressionen gegen andere Hunde. Da habe ich ein paar Situationen geschildert. So, jetzt muß ich erst einmal mit meinen beiden nach draußen. Ich versuche es dann gleich noch mal mit der Antwort auf die PN.
Du kannst nicht allen Menschen erklären, wie ein Hund "tickt". Aber Du kannst dem Menschen klar und bestimmt sagen, was sie tun oder eben nicht tun sollen. Bei Kindern ist man da doch auch nicht so! Wenn den Sohn meiner Arbeitskollegin im Supermarkt ´ne Oma angrabschen will, fährt meine Kollegin die Frau auch sofort an "FINGER WEG" - weil der Kleine das überhaupt nicht mag und sofort anfängt zu schreien. Auch wenn Du den Leuten nicht erklären kannst, warum Dein Hund so reagiert - es werden immer welche dabei sein, die es besser wissen. Eines kannst Du aber von jedem verlangen: Es ist DEIN Hund, DU bist für ihn verantwortlich und wenn es um DEINEN Hund geht, hat man DEINE Anweisungen zu respektieren. Und DAS kann man jedem so sagen, wenn er/sie nicht auf Dich hören. "Nicht anfassen" heisst nicht anfassen und Blickkontakt kann man unterbinden, indem man sich vor ihn stellt - dann ist der optische Reiz erstmal weg. Und Du hast dann die Möglichkeit demjenigen zu sagen, er möchte Deinen Hund bitte komplett ignorieren.
Ich hab mich am Anfang auch bei jedem Menschen gerechtfertigt, warum knurrt Lumpi, wieso bellt er jetzt, was hat er jetzt, was tut er jetzt... es hat einfach keinen Sinn. Wenn Leute meinen Hund streicheln wollen, sag ich auch manchmal einfach "Nein, er hat eine Hautkrankheit". Dann ist die Diskussion schnell beendet.
Du kannst Dir sicher sein, dass viele hier das gleiche Problem haben und hatten. Wir helfen Dir gerne dabei Dir ein dickes Fell anzueignen
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_HahaEines kannst Du aber von jedem verlangen: Es ist DEIN Hund, DU bist für ihn verantwortlich und wenn es um DEINEN Hund geht, hat man DEINE Anweisungen zu respektieren. Und DAS kann man jedem so sagen, wenn er/sie nicht auf Dich hören. "Nicht anfassen" heisst nicht anfassen und Blickkontakt kann man unterbinden, indem man sich vor ihn stellt - dann ist der optische Reiz erstmal weg. Und Du hast dann die Möglichkeit demjenigen zu sagen, er möchte Deinen Hund bitte komplett ignorieren.
Immer klappt das sicher nicht, einige Leute sind da ganz schön resistent und drängen sich trotzdem auf. Ich hatte eine Weile aus anderen Gründen versucht, Kira Leute vom Hals zu halten- einige Leute peilen es echt nicht. Wenn man sagt: Finger weg! fangen sie an, um so mehr zu locken und "der sieht doch so süß aus" usw. Rein verbal und freundlich ist es mir nicht immer gelungen, all die aufdringlichen Hundeantatscher weg zu halten. Aber man lernt mit der Zeit, unfreundlich auszusehen und notfalls auch einen beherzten Satz auf die Leute zu zu machen und ihnen über den Kopf zu patschen- nur für die, die es echt nicht peilen. Manchmal sag ich auch einfach: nicht anfassen, der hat Flöhe, Durchfall oder Rinderwahn- was mir halt grad Ansteckendes einfällt. Oder ich sage denen, wenn sie einen Hund anpatschen wollen, sollen sie sich selber einen anschaffen. Bei den ganz Aufdringlichen kommt man leider meistens nicht freundlich weiter. "Bitte ignorieren Sie den Hund" hat jedenfalls bei einer bestimmten Sorte Leute wenig Erfolg gebracht. Einfach weil viele Leute es nicht nachvollziehen können, dass man selbst bestimmen darf, wer meinen Hund anfasst. Das sind oft auch Leute, die Grenzen im Allgemeinen nicht gut akzeptieren. Da hilft nur, sehr, sehr deutlich zu werden.
Ach ja, und man sollte versuchen, falls man es nicht vermeiden kann, sich aufzuregen, in der Situation cool zu bleiben und sich später aufzuregen über solche Leute (gilt auch für Hundehalter, die ihren dertutnix zu einem hin laufen lassen). Denn Hundi verknüpft sonst nur zu leicht: Frauchen regt sich auf, die sind also ECHT blöd....