Zitat von SchnuffelnaseSag mal, hast du mal an das genaue Gegenteil gedacht?
Habe ich - und deswegen habe ich geschrieben:
Zitat Entweder bedeuten ihm seine Menschen nichts (ich bleibe da, wo es schön und interessant ist), oder er weisst genau, dass sie ihn nicht zurücklassen. Nehmen wir an, dass es die zweite Möglichkeit ist - wie passt da Abhauen? Ohne Absicht den Weg nach Hause mal zu suchen?
Und die Frage bleibt für mich weiter offen.
Zitat von SchnuffelnaseDeshalb frag mich mich bei dem Hund: ist er es vielleicht gewöhnt, dass er ständig woanders bleiben muss? Das würde vielleicht das Bild verfälschen.
Seit dem Tag, an dem er übernommen wurde, hatte er nur mit seinen Menschen zu tun gehabt. Sie trauen sich nicht, ihn irgendjemandem in Obhut zu geben, nicht ohne Grund.
Zitat von SchnuffelnaseAnsonsten ... ich weiß nicht ob es bei "sich lohnen" um Essen gehen muss. Wenn er liegen bleibt, dann muss ja irgendwas die Motivation, mitzugehen, überlagern. Wenn mitgehen attraktiver wäre, würde er doch? Bei Kira geht "sich lohnen" sehr über Futter (ist ja auch ein Labbi), aber bei dem Do vielleicht nicht. Vielleicht waren seine Leute bei dir entspannter als sonst, vielleicht ... keine Ahnung. Wenn man nur dahinter kommen würde, was seine Motivation war zu bleiben. Wenn er tatsächlich das GEfühl hätte, da Freiheit zu bekommen, während er sonst in engen Grenzen leben muss... hm... könnte sein dass sie wirklich lange rufen können.
Eben. Ich muss sie mal besuchen, ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht. Ich weiss nur, dass es dort einen Garten gibt. Barbara
Zitat von SchnuffelnaseSag mal, hast du mal an das genaue Gegenteil gedacht?.... Der 7-jährige Junge hatte eine sichere Bindung und Vertrauen in seine Eltern. Und das war genau der Punkt: Die Familie hat sehr viel Umgang mit verschiedensten Menschen und für die Kinder ist es total normal, dass sie auch mal für kurze Zeit mit jemand anders was machen, den sie teilweise noch nicht so gut kennen.... Sie kennen halt diese Angst vor dem Unbekannten nicht so, weil es für sie normal ist?... Deshalb frag mich mich bei dem Hund: ist er es vielleicht gewöhnt, dass er ständig woanders bleiben muss? Das würde vielleicht das Bild verfälschen.
Interessant. In diese Richtung dachte ich auch schon. Gerade auch weil Du, Critter, ja bei den ersten drei Begegnungen den Eindruck hattest, die Bindung sei gut. Und ob der Große neben dem Orientieren am anderen Hund auch eine gute Bindung zu den Haltern hat, kannst Du sicherlich beobachten. Das eine muss das andere nicht zwangsläufig ausschließen. [Edit: Habe Deine Antwort zuspät gesehen, Critter.}
Zitat von critter Um den Otto brauchst du dir keine Sorgen machen. Der wird dich schon finden.
Ich mache mir eh keine Sorgen um den Otto. Eher um die Menschen, die er unterwegs treffen könnte...
Zitat von critterEntweder bedeuten ihm seine Menschen nichts (ich bleibe da, wo es schön und interessant ist), oder er weisst genau, dass sie ihn nicht zurücklassen. Nehmen wir an, dass es die zweite Möglichkeit ist - wie passt da Abhauen? Ohne Absicht den Weg nach Hause mal zu suchen?
Mal einfach so überlegt: Wenn er gelernt hat, dass seine Leute ihn IMMER finden, hat er vielleicht keinen Grund, selbst zu suchen und kann sich einfach eine schöne Zeit machen.
Mir fällt dazu unser letzter Hund ein. Der war zwar kein HSH sondern das ziemliche Gegenteil, nämlich ein DSH. Aber er hatte auch nie das Bedürfnis, nach Hause zu finden, wenn er mal alleine unterwegs war. (Was vorkommen konnte, wenn er im Zaun ein neues Schlupfloch entdeckt hat...) Ich habe ihn aber auch immer gesucht und abgeholt. Wenn ich ihn gefunden hatte, ist er mir förmlich um den Hals gefallen. Aber nicht etwa: "Wie doof, jetzt ist der Spaß vorbei.", auch nicht: "Puh, Gott sei Dank bist du da und rettest mich.", sondern fast ein bisschen vorwurfsvoll: "Wo bleibst du denn so lange!? Das Beste hast du jetzt schon verpasst! Schau mal, was für nette Menschen ich mal wieder kennen gelernt habe." Und dann ist er selig grinsend neben mir her nach Hause gelaufen, ohne dass ich darum bitten musste. Dann war er einfach wieder "mein" Hund, wie sonst auch immer: Aufmerksam und stets bemüht, mir eine Freude zu machen. (Ok, letzteres ist für einen HSH wahrscheinlich ein stärkeres Indiz für Bindung als für einen DSH... )
Pudl, du bist genial Das würde alles erklären! Ich habe echt einen blonden Moment gehabt - oder einfach nicht daran gedacht, weil ich mit so einem Verhaltensmuster noch nie konfrontiert wurde. Barbara
Bin ich nicht. Ich hatte nur das "Glück", mit einem ähnlichen Verhaltensmuster zufällig mal schon zu tun zu haben... Ok? Wenn dieser Zufall deinem Großen hilft (was ja noch nicht 'raus ist) freut's mich nur.
Zitat Bin ich nicht. Ich hatte nur das "Glück", mit einem ähnlichen Verhaltensmuster zufällig mal schon zu tun zu haben... Ok? Wenn dieser Zufall deinem Großen hilft (was ja noch nicht 'raus ist) freut's mich nur.
und Info versprochen. Und - doch, du bist genial. Du hast nämlich daran gedacht, an diesen Verhaltensmuster aus Vergangenheit!!!
Ich finde das, was Pudl sagt, auch logisch, ich dachte nämlich bei Schnuffelnases Frage, was möglicherweise die Motivation, mit seinen Leuten zu gehen, überlagern könnte, an das "kangalen", also daran, daß es für einen HSH Kangal ein absolut selbstbelohnendes Verhalten ist, irgendwo rumzuliegen und die Gegend zu scannen.
Der Kangal, den ich mal trainiert habe, empfand es einzig als noch belohnender als das eigenständige Überwachen, wenn seine Leute selbiges mit ihm gemeinsam taten. Während er Futter zwar, wenn nichts Spannenderes da war, nahm, es aber spätestens liegen ließ, wenn eine höhere Motivation ein anderes Verhalten als Kooperation erforderte.
Von daher wäre die Frage für ein Training, ob Ihr es schaffen könnt, das "kangalen" oder "rumliegen" als Motivation bzw. als Belohnung aufzubauen. Was vor allem dann sinnvoll wäre, wenn er Futter nur bedingt spannend findet, würde ich sagen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Na ja, es gibt außerdem sicherlich auch bei ihm noch Dinge, die das rumliegen und scannen überlagern. Ist hier sehr auffällig. Bärchen widmete sich bereits am Anfang mit Hingabe der Bewachung des Gartens- genau solange, bis Kira die Bildfläche betrat. Kam sie zu Bödefelds in die Wohnung, stand direkt ein verzweifeltes Bärchen vor der Tür und wollte rein... bewachen... ach... grad nicht so wichtig
Das klappt vermutlich nicht, wenn grad der Postbote kommt oder so. Aber beim Ausgangsfall gehts ja um eine Situation, in der es nicht gerade eine akute Wachsituation gibt.
P.S. und als neulich wirklich eine fremde Frau mit fremdem Hund vor unserer Gartentür stand, hüpfte das Bärchen vorm Zaun auf und ab vor Freude... ohne bellen... denn das fremde Hundi war... ein MÄDCHEN! (fremde Frau auch nicht mehr wichtig)
Und, da stimme ich zu, auch beim Ausgangsfall scheint der andere Hund der Familie eine Rolle zu spielen. Von daher: Scannen könnte ein Motivator sein, der andere Hund ein weiterer. Wir finden bestimmt noch mehr, wenn wir alle gemeinsam überlegen. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von ElektraDer Kangal, den ich mal trainiert habe, empfand es einzig als noch belohnender als das eigenständige Überwachen, wenn seine Leute selbiges mit ihm gemeinsam taten.
*schluck* ... Otto ist kein HSH, Otto ist kein HSH, Otto ist kein HSH, auch wenn er nichts toller findet, als mit Frauchen oder Herrchen gemeinsam zu wachen ... Otto ist ein Mischling ... eindeutig ein DSH-Mischling ...
Zitat von Pudl *schluck* ... Otto ist kein HSH, Otto ist kein HSH, Otto ist kein HSH, auch wenn er nichts toller findet, als mit Frauchen oder Herrchen gemeinsam zu wachen ... Otto ist ein Mischling ... eindeutig ein DSH-Mischling ...
Zitat von ElektraIch finde das, was Pudl sagt, auch logisch, ich dachte nämlich bei Schnuffelnases Frage, was möglicherweise die Motivation, mit seinen Leuten zu gehen, überlagern könnte, an das "kangalen", also daran, daß es für einen HSH Kangal ein absolut selbstbelohnendes Verhalten ist, irgendwo rumzuliegen und die Gegend zu scannen.
Der Kangal, den ich mal trainiert habe, empfand es einzig als noch belohnender als das eigenständige Überwachen, wenn seine Leute selbiges mit ihm gemeinsam taten. Während er Futter zwar, wenn nichts Spannenderes da war, nahm, es aber spätestens liegen ließ, wenn eine höhere Motivation ein anderes Verhalten als Kooperation erforderte.
Von daher wäre die Frage für ein Training, ob Ihr es schaffen könnt, das "kangalen" oder "rumliegen" als Motivation bzw. als Belohnung aufzubauen. Was vor allem dann sinnvoll wäre, wenn er Futter nur bedingt spannend findet, würde ich sagen.
, dein Rat ist Gold wert - . Ich habe deinen Beitrag zwar schon seehr früh gelesen, konnte aber nicht gleich antworten. Ich musste mich nämlich von dem Lachkrampf erholen, dem mir Pudl verpasst hat...
Zitat von PudlSCHLUSS JETZT critter! ... Ist alles ok... ...
Hab gerade auf Galileo einen Bericht über Schweizer Herdenschutzhunde gesehen. Da leben die Hunde mit den Schafen im Stall, fressen dasselbe Futter und im Sommer sind sie den ganzen Tag (und Nacht) mit auf der Weide. Eigentlich ist nur der Schäfer der einzige menschliche Bezugspunkt. Fand ich irgendwie....interessant. Man sagte, die Herde sei wichtiger als der Schäfer.
Mir ist zu Deinem 'Problemfall' auch etwas eingefallen, Barbara.
Darf der Grosse eigentlich ab und zu einmal stundenlang und in aller Ruhe rumlümmeln? Einfach da bleiben, wo es ihm gefällt? Vielleicht auch mal während eines Spaziergangs? Ohne (Zeit)-Druck oder Kommandos so á la 'Komm schon, ist spät, wir müssen nach Hause? Ich glaube, unsere Hunde brauchen das einfach ab und zu.