Zu uns: Wir haben eine 4-Jährige kastrierte Hündin, eine Dogge. Sie kam im Tierheim zur Welt und wurde dort auf gar nichts vorbereitet, nicht sozialisiert. Mit fünf Monaten holten wir sie zu uns. Zu diesem Zeitpunkt war die Mutter sowie viele Geschwister schon vermittelt und die Welpen wurden getrennt in Quarantänezwingern gehalten, weil sie Giardien hatten. Sie war von Beginn an sehr ängstlich und es dauerte lange, bis sie Vertrauen zu anderen Hunden aufgebaut hatte. Als sie dann aber in kurzen Abständen mehrmals von Hündinnen und Rüden gebissen worden war, weil die Besitzer meinten "die regeln das schon unter sich" und ihre Hunde ohne Leine auf unsere Daisy zustürmen haben lassen oder weil die läufige Hündin immer trotz ihrer Läufigkeit so reagiert wie immer, begann Daisy ängstlich und teilweise auch aggressiv auf andere Hunde egal welchen Geschlechts zu reagieren. Leider liegt der allergrößte Teil wohl an uns. Wir haben uns nicht mehr getraut dort Gassi zu gehen, wo viele Hunde sind und sind auch heute noch bei jeder Begegnung mit fremden Hunden unsicher. Mit ihren vier Jahren und 55 Kilo ist sie, wenn sie will, fast nicht mehr zu halten (Das kommt aber zum Glück nur bei ihren "Erzfeinden", insg. drei Hunde, vor).
Wir gehen mit ihr jeden Sonntag in die Hundeschule, wo auch viele ihr unbekannte Hunde sind. Wir lenken sie dann immer mit Leckerlies ab, das klappt ganz gut. Ansonsten ist sie ein herzensguter Hund. Nur die Aggressionen gegenüber Hunden macht uns zu schaffen und wir waren auch schon bei unterschiedlichen Trainern, was aber alles nichts gebracht hat.
Durch den Doggenclub, in dem wir sind, haben wir erfahren, dass ein 1-Jähriger Doggenrüde ein Zuhause sucht. Er sei mit allen Hunden verträglich und sehr freundlich. Da wir schon einmal einen Bruder von Daisy als Pflegestelle hatten, weil er aus schlechter Haltung zurück ins Tierheim geholt wurde, sind wir uns bewusst, was an Arbeit und Finanziellem auf uns zukommen könnte. Mit ihrem Bruder hatte es gut geklappt, wobei man sagen muss, dass sie ihn schon vorher gekannt hatte durch ein Nachtreffen der Doggen im Tierheim. Jetzt stellen wir uns die Frage, ob der Rüde durch Daisy auch aggressiv auf andere Hunde reagieren könnte, da er ja erst ein Jahr alt ist und sich etwas bei ihr abschauen könnte oder ob Daisy sich eventuell nach ihm richten würde. Denn mit zwei Hunden solcher Größe zu gehen, wenn sie aggressiv auf andere Hunde reagieren, können wir uns nicht vorstellen. Uns ist klar, dass man um eine Aussage machen zu können, Daisy kennen müsste. Uns interessieren einfach nur eure Erfahrungen. Was würdet ihr uns raten? Wir wollen auf keinen Fall den Rüden "versauen". Dann lieber keinen zweiten Hund.
Hallo, also ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen, hab ja 2 Hündinnen. Luna ist sehr artgenossenagressiv, und wir hatten wahnsinnige Angst Buffy (kam als 2te) würde sich das abschauen, das sie sehr an Luna hängt. Aber gar nichts passierte, Buffy liebt nach wie vor alle anderen Hunde, spielt gerne usw.....
Was uns aber auch geholfen hat das ich mit beiden auch viel getrennt gegangen bin, da ich nicht wollte das Buffy auf Hundekontakt verzichten muss, denn sie liebt es. Und Luna wollte ich es nicht zumuten...allerdings weiß ich ja nicht ob ihr die Zeit auch hättet wenn es wäre auch getrennt zu gehen usw....
Ich denke die anderen können dir sicher noch mehr Tipps geben, das ist einfach meine persönliche Erfahrung.
Ich weiß jetzt nicht, wie schnell Doggen klar im Kopf sind … ein einjähriger Rüde scheint mir aber mitten in der Pubertät. Da würde ich dankend verzichten, denn das ist die zweite Prägephase und die Chance, daß er von Eurer Großen lernen wird, die wäre mir zu groß.
Also, zweiter Hund prinzipiell JA … ein pubertärer Jungspund aber nach meiner Erfahrung eher nicht.
Bin gespannt auf die anderen Antworten.
__________________________________________________________________ Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:
Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund, Velvette, Seelenhund und Rudelchefin, Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette, Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin, Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren
Danke für eure schnellen Antworten. Das mit dem getrennt gehen wäre zwar nicht jeden Tag, aber schon eine Zeit lang möglich. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass Daisy alle hasst. Hier bei uns im Dorf hat sie viele Freunde mit denen sie spielt. Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist sie eher nicht so begeistert, fällt die Hunde aber nicht an. Wenn ein Hund aber fixiert, Haare stellt oder knurrt hat man da so seine Schwierigkeiten bei ihr. Wenn sie Hunde über einen längeren Zeitraum kennenlernen kann, ohne gemeinsames Gassi gehen sondern nur ab und zu beim Sehen tut sie den Hunden in der Regel nichts mehr wenn man versucht, es auszuprobieren, so wie mit unserem neuen Nachbarshund. Die Hunde dürfen ihr nur nicht zu nahe kommen, egal mit welcher Absicht
Luna ging ja scho immer extrem in die Leine, Buffy schaute sich das aber nie ab und war da selber erst n halbes Jahr alt. Drum denk ich kann man das nicht pauschalisieren, ob sich der Zweit Hund das abschaut oder nicht....bei Doggen kenne ich mich leider auch nicht aus. Is schwierig da was zu raten
Also, mein zweiter Hund hat es sich tatsaechlich abgeschaut. Alleine gegangen bin ich auch und alleine benimmt er sich auch, oder mit meiner Huendin zusammen. Die beiden Rueden aber stacheln sich zusamme schon auf. Nur ist mein zweiter ein10kg Zwerg und keine Dogge Ich wuerde auch eher abraten. Vielleicht waere ein reifer, souveraener Ruede besser?!
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Ich glaube, daß Hunde sich gerne mal was abschauen voneinander, nicht immer das Beste davon. Und zwei solche Kälber an der Leine, die sich einig sind im Prollen, das ist nicht lustig.
Ein zweiter Hund kann sicher helfen, aber dann wirklich eine eher ältere, richtig coole Socke, die mit allen Pfoten im Leben steht.
Mir waere die Gefahr, dass der junge Hund sich das Poebeln abguckt auch zu gross. Aber von einem aelteren Hund koennte deine Daisy bestimmt viel lernen.
Fina hasst so ziemlich alle Hunde, aber als meine Mutter mit ihrer 12 jaehrigen Huendin bei mir war - wir mussten die Hunde gaaaanz langsam zusammenbringen - waren Finas Aggressionen bei den gemeinsamen Spaziergaengen ploetzlich wie weggeblasen, weil der alte Hund ihr so viel Sicherheit gegeben hat.
Ich denke deshalb im Moment auch darueber nach, mir einen zweiten Hund zu holen - aber halt einen alten, souveraenen, dem andere Hunde am Allerwertesten vorbeigehen.
Abschauen oder nicht - keine Ahnung. Ich weiß jedoch, dass Hunde SEHR genau auf sie Körpersprache des anderen Hundes achten. Bei mir muss nur einer langsamer werden, schon schauen die Anderen was da sein kann. Gruppendynamik darf man nicht unterschätzen. Irgendjemand schrieb erst kürzlich hier, dass Hunde, die mit anderen Hunden unterwegs sind, einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit dem Lesen der Körpersprache des anderen Hundes/der anderen Hunde widmen und diese interpretieren. Das erklärt auch, dass Hunde in der Gruppe deutlich schlechter ansprechbar sind.
Das Für und Wider zur Anschaffung eines anderen Hundes sollte man genau abwägen. Ein souveräner (!) Zweithund kann helfen - darauf verlassen kann man sich allerdings nicht. Wenn man das ernsthaft in Erwägung zieht, wäre es am Schönsten, wenn man die Möglichkeit hätte oft erstmal mit dem anderen Hund spazieren zu gehen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Für mich ist weniger das Thema das ein Hund vom anderen Hund das Pöbeln lernt.
Für mich ist einfach das Thema, dass er mit einem Jahr ein pubertierender Schnösel ist und er genau in dieser Phase zu Euch kommt - ihr müsst Beziehungsaufbau und -arbeit und Erziehungsarbeit leisten und daneben noch den Ersthund geregelt bekommen.
Wenn ihr schon schreibt, dass ihr Euch das körperlich nicht zutraut, wenn eben beide mal in die Leine gehen, dann würde ich im Moment von einem Zweithund Abstand nehmen.
Wichtig ist einfach, dass man sich das ganze Unterfangen zunächst mal selber zutraut (physisch und psychisch) und auch absolut davon überzeugt ist, damit man auch mal etwas schwierigere Zeiten meistern kann.
Wenn ich mit allen Hunden der Familie unterwegs bin, dann muss ich auf meinen Hund besonders acht geben, da er dann gerne den "Beschütz-mich-Hund" insbesondere bei Fremdhundsichtung gibt. Alles andere ist bei uns kein Thema. Und wenn einer der Hunde abgeht wie Schmitz-Katze, dann gehen alle drei ab. Die Kleinste macht den Wächter, die Mittlere bläst zum Angriff und Henry macht einen auf Vollstrecker .
Wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass wir mit Henry offline problemlso an der Pferdekoppel vorbei können; sobald jedoch die Hundemädles oder der Hundekumpel mit von der Partie ist, dann mischt die Meute schon mal gerne eine Pferdeherde auf. Deshalb sind wir immer vorausschauend unterwegs (Ausnahmen bestätigen die Regel) und die Hunde müssen rechtzeitig an die Leine.
__________________________ Liebe Grüße Birgit & Henry
Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund (Hildegard von Bingen, Benediktinerin, 1098 - 1179).
Ich bin wahrlich kein Musterbeispiel von Kopfentscheidungen , und deshalb erzähle ich Dir wie es mit dem Zweithund bei uns so läuft.
Wir hatten anfangs ja nur Gabriel, einen knapp 40 Kilo Schäfermix, der nicht einfach im Handling ist und sehr viel Management bei Begegnungen (Hunde, Menschen, Jogger und Radfahrern) braucht. Gab war 4 Jahre alt als wir unser Schäferbaby dazu holten.
Mir war von Anfang an klar, dass ich die beiden nicht zusammen führen kann, zum einen weil ich nicht wollte, dass Lotte sich Gabs Verhalten abschaut, zum anderen weil es schlicht Konzentrations-u. krafmässig nicht geht.
Mittlerweile ist aus dem Baby ein 35 Kg Schäfer geworden, die auch in manchen Situationen Unsicherheiten zeigt.
Für uns heisst das im täglichen Handling: Entweder gehen wir zu zweit (also 2 Menschen) alle gemeinsam Gassi oder ich gehe getrennt mit den beiden.
Zuhause klappt meistens alles gut (allerdings muss auch da, vor allem jetzt in der Pubertät der Lütten, viel geregelt werden). Sie lieben sich meistens, Gab hat seit Lotte da ist blitzblanke Ohren, die werden täglich geputzt, kuscheln aber z.B. nicht. Auch das gemeinsame Spiel ist zur Zeit sehr wenig geworden.
Fazit: Schaffst Du es nicht auf Dauer, getrennt Gassi zu gehen, lass es. Dann käme nur ein souveräner, leichtführiger Hund in Frage. Kannst Du diese Trennung aber dauerhaft durchziehen und die zwei verstehen sich, warum nicht.
Wow, danke für eure vielen Antworten! Wir haben uns gemeinsam dagegen entschieden, denn wir würden es nicht übers Herz bringen, den Rüden abzugeben, falls es nicht mehr funktionieren würde. Ich glaube, dass das das Beste für alle ist. Vielleicht, wenn irgendwann ein älterer, souveräner, katzenfreundlicher Doggenherr ein Zuhause sucht, kann man sich noch einmal den Kopf zerbrechen.