Zitat von Bini im Beitrag #14Ich weiß, aber wer will die Entscheidung treffen, dass alles versucht wurde. Ohne den Druck zu haben, dass von außen etliche Hunde nachrücken müssen, also Platz geschaffen werden muss.
Es ist eine wahnsinnig schwere Frage. Gerade wenn es darum geht, dass andere Hunde/Tiere den Platz bei Tierschützern einnehmen könnten.
Ich frage mich diese Frage immer wieder auf´s neue wenn es Tiere z. B. bis in die Nachrichten schaffen. Was ist mit dem Pinguin "Happy Feet"? Für ein einziges Tier ein riesen großer Aufwand.... was ist denn mit all denen die es nicht in die Nachrichten schaffen????
Oder der Hund aus Griechenland dem sämtliche Extremitäten abgehackt wurden? Auf Biegen und Brechen wurde sein Leben erhalten... für diesen einen Hund ist es schon schwer zu beurteilen ob das wirklich im Sinne des Tierschutz war und ist? Wieviele Tiere hätte man mit diesem Aufwand am Leben lassen können? Und ganz ehrlich... wenn mein eigener Hund, meine Blue, so leiden müsste... ich würde sie nicht weiter leiden und leben lassen.
Herzliche Grüße Kerstin&Blue mit Pflegemaus Lia und Maya, Hugo und Mini immer im Herzen
Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will. (Anatole France)
missmexx
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28.03.2014 23:09
#17 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers?
Gerade bei verhaltenauffälligen Hunden besteht doch eigentlich mehr oder weniger immer die Möglichkeit, ihn zu resozialisieren. Es braucht halt Zeit, Geduld und viel Zuwendung. Die ist im Tierschutz leider nicht gegeben, jedenfalls lange nicht ausreichend. Und man hat das Gefühl, es landen immer mehr Hunde dort und trotzdem bleiben viele auf der Strecke... Ob das Leben in einem kleinen Zwinger ohne jede Möglichkeit des Trainings, der Zuwendung usw. wirklich lebenswert für einen Hund ist? Ich weiß es nicht bzw. sage ich, das ist es nicht. Allerdings stellt sich mir die Frage, warum dem so ist? Ist der Tierschutzverein überfordert damit?
Da müssen meiner Meinung weitere Mechanismen greifen, ehe zum letzten Mittel der Wahl gegriffen wird.
Anders sieht es aus bei totkranken Tieren, denen nicht mehr zu helfen ist. Ich verfolge eine Hundehilfe in Thailand. Das ist bisweilen wirklich furchtbar. Sie retten, was zu retten geht, pflegen, operieren. Manche Hunde sind leider zum Tod geweiht, werden aber nicht erlöst, weil die ethischen und moralischen Vorstellungen andere sind. Da wünschte ich mir ein anderes handeln.
Zitat von MonaLisa im Beitrag #15Es tut mir leid, aber wir reden hier über töten. Für mich wäre nur unerträgliches Leid eine Rechtfertigung zum Töten. Aggressive Hunde, zuviel Hunde, problematische Hunde, das ist alles menschengemacht und rechtfertigt nicht das Töten des Tieres.
Ja, Hilde, genau,
und wo fängt jetzt "unerträgliches Leid" an?
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Um es zu betonen, ich selber bin weder "für" noch "gegen".
Ich glaube daran, dass es ganz individuell geregelt werden muss und ich will nicht diejenige sein die eine Entscheidung treffen muss. Für mich persönlich ist es eben nicht ausgeschlossen, dass die Tötung eines Tieres (und ich formuliere es jetzt mit Absicht genau so und schreibe nicht von "Euthansie" oder Erlösung) wirklich der letzte gangbare Weg ist. Wobei nicht ausgeschlossen ist, dass es immer noch andere Wege geben könnte - nur allzu oft gibt es diese Wege einfach nicht.
Schlimm finde ich, wenn ein Familienhund, so wie bei Silke ein allgemeinverträgliches Leben führt - auch wenn es nicht einfach ist. Die Halter des Hundes aber eindeutig mit diesem Tier leben wollen und einen Weg suchen um es für alle einfacher zu machen.
Und dann sagt ein Trainer: "Einschläfern!" Das gehört meiner Meinung nach verboten.
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28.03.2014 23:23
#20 RE: Einschläfern... der letzte Rat eines Hundetrainers?
Schlimm finde ich, wenn ein Familienhund, so wie bei Silke ein allgemeinverträgliches Leben führt - auch wenn es nicht einfach ist. Die Halter des Hundes aber eindeutig mit diesem Tier leben wollen und einen Weg suchen um es für alle einfacher zu machen.
Und dann sagt ein Trainer: "Einschläfern!" Das gehört meiner Meinung nach verboten.
Na, das auf jeden Fall! Ich möchte auch nicht wissen, wieviele Hunde eingeschläfert werden,weil sie aus unerkannten Schmerzen, wegen Trainingsfehlern oder Mißverständnissen gebissen haben...
Für mich fing das an, als der TA sagte, sie verblutet innerlich, sie hat starke Schmerzen, sie wird die Nacht nicht überleben. Da habe ich mit dem Kopf genickt. Ausschlaggebend war die Aussage, sie hat starke Schmerzen.
Ich war auch lange deiner Meinung Hilde. Bis aus einer Wohnungsräumungen über 100 Ratten im Tierheim landeten (ich war zu der Zeit in einer Orga, die sich um die Vermittlung der Ratten in den umliegenden Tierheimen gekümmert hat). Dabei auch noch trächtige Tiere. In dem Tierheim haben sie den Müttern zwei Welpen gelassen und den Rest eingeschläfert. Und im Nachhinein muss ich sagen, das war richtig. Wir haben echt vieles versucht, teilweise ganze Gruppen in anderen Tierheimen in Deutschland untergebracht, damit sie dort größere Chancen auf Vermittlung hatten, aber am Ende waren gut 20 über, die ihr Leben lang keiner wollte (weil bissig, wie viele aus dem Notfall) - die sind dann irgendwann im Tierheim gestorben und kannten nur ihren Käfig und das Tierheimleben und die Angst vorm Menschen :( Hätten sie alle Welpen leben lassen, hätten am Ende wahrscheinlich 5x so viele dieses Leben gefristet. Sind zwar keine Hunde, aber Leben ist Leben, oder?
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Liebe Grüße von Karina und der Minamaus
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. [Søren Kierkegaard]
Zitat von Bini im Beitrag #22Ich war auch lange deiner Meinung Hilde. Bis aus einer Wohnungsräumungen über 100 Ratten im Tierheim landeten (ich war zu der Zeit in einer Orga, die sich um die Vermittlung der Ratten in den umliegenden Tierheimen gekümmert hat). Dabei auch noch trächtige Tiere. In dem Tierheim haben sie den Müttern zwei Welpen gelassen und den Rest eingeschläfert. Und im Nachhinein muss ich sagen, das war richtig. Wir haben echt vieles versucht, teilweise ganze Gruppen in anderen Tierheimen in Deutschland untergebracht, damit sie dort größere Chancen auf Vermittlung hatten, aber am Ende waren gut 20 über, die ihr Leben lang keiner wollte (weil bissig, wie viele aus dem Notfall) - die sind dann irgendwann im Tierheim gestorben und kannten nur ihren Käfig und das Tierheimleben und die Angst vorm Menschen :( Hätten sie alle Welpen leben lassen, hätten am Ende wahrscheinlich 5x so viele dieses Leben gefristet. Sind zwar keine Hunde, aber Leben ist Leben, oder?
Genau dieses Beispiel zeigt doch, dass bei uns grundlegend etwas falsch läuft. Wir sind gegen Tierversuche, wir sind gegen Massentierhaltung (z.B. Hühner, Kühe etc.) aber produzieren regelmässig zu viel Tiere denen wir nicht gerecht werden können und die in der Folge getötet werden müssen. Der Fehler liegt doch nicht beim Tier, oder?
Zitat von Bini im Beitrag #22Ich war auch lange deiner Meinung Hilde. Bis aus einer Wohnungsräumungen über 100 Ratten im Tierheim landeten (ich war zu der Zeit in einer Orga, die sich um die Vermittlung der Ratten in den umliegenden Tierheimen gekümmert hat). Dabei auch noch trächtige Tiere. In dem Tierheim haben sie den Müttern zwei Welpen gelassen und den Rest eingeschläfert. Und im Nachhinein muss ich sagen, das war richtig. Wir haben echt vieles versucht, teilweise ganze Gruppen in anderen Tierheimen in Deutschland untergebracht, damit sie dort größere Chancen auf Vermittlung hatten, aber am Ende waren gut 20 über, die ihr Leben lang keiner wollte (weil bissig, wie viele aus dem Notfall) - die sind dann irgendwann im Tierheim gestorben und kannten nur ihren Käfig und das Tierheimleben und die Angst vorm Menschen :( Hätten sie alle Welpen leben lassen, hätten am Ende wahrscheinlich 5x so viele dieses Leben gefristet. Sind zwar keine Hunde, aber Leben ist Leben, oder?
Genau dieses Beispiel zeigt doch, dass bei uns grundlegend etwas falsch läuft. Wir sind gegen Tierversuche, wir sind gegen Massentierhaltung (z.B. Hühner, Kühe etc.) aber produzieren regelmässig zu viel Tiere denen wir nicht gerecht werden können und die in der Folge getötet werden müssen. Der Fehler liegt doch nicht beim Tier, oder?
Klar liegt der Fehler bei uns Menschen, aber was hättest Du in diesem Fall getan????
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Zitat Klar liegt der Fehler bei uns Menschen, aber was hättest Du in diesem Fall getan????
Ich weiß es nicht Kerstin. Ich bin aber überzeugt, dass wir nicht die Rechtfertigung haben ein anderes Lebewesen zu töten, nur weil wir blöd, egoistisch oder dumm sind. Wenn es trotzdem geboten scheint, ein anderes Lebewesen - warum auch immer - zu töten, dann muss ich das mit meinem Gewissen abmachen. Massenproduktion von Lebewesen rechtfertigt nicht deren Tötung. Wir nutzen und benutzen uns anvertraute Lebewesen. Deswegen sind wir auch verantwortlich für Leid und Tod dieser Lebewesen.
Zitat von MonaLisa im Beitrag #25.. Ich weiß es nicht Kerstin. Ich bin aber überzeugt, dass wir nicht die Rechtfertigung haben ein anderes Lebewesen zu töten, nur weil wir blöd, egoistisch oder dumm sind...
Liebe Hilde, Du hast absolut Recht, aber wenn es so weit kommt - sind wir Menschen dafür verantwortlich.
Und wenn es soweit ist, es unausweichlich ist, dann sollten wir doch auch die Verantwortung übernehmen? So schwer es auch ist. Wer sonst???
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Aber Verantwortung übernehmen heißt doch nicht "Frei von Schuld", heißt doch nicht, es ist richtig zu töten! Tiere werden produziert für einen Markt. Im Fall der Hunde sind wir Hundehalter der Markt. Und nun funktioniert das produzierte Tier nicht so wie es der Markt verlangt. Das ist dann die Rechtfertigung zum Töten? Damit das zuviel produzierte Tier nicht leidet? Macht mir Bauchweh!
Zitat von Jackys girl im Beitrag #28Dann bin ich froh dass das Tierheim in M. nix von töten bei schwer vermittelbaren Hunden hält. Sonst hätte ich Jacky rvtl. nicht kennengelernt...
Schwer vermittelbar, es gibt Hunde die kann kein Tierschutzverein guten Gewissens überhaupt vermitteln. Das kommt nicht oft vor, aber es gibt diese Hunde. Sollen die dann im Tierheim vor sich hin vegetieren? Ich weiß, eine sehr schwere Frage.
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Zitat von MonaLisa im Beitrag #27Aber Verantwortung übernehmen heißt doch nicht "Frei von Schuld", heißt doch nicht, es ist richtig zu töten! ..... Macht mir Bauchweh!
Richtig oder nicht... die Frage die bleibt: was ist für die Tiere besser? Was ist "humaner"? Natürlich macht diese Frage/diese Entscheidung Bauchweh.... irgendwer muss diese Entscheidung treffen.
Und bei mir kommt die Frage auf: ist es nicht manchmal zu einfach für das Leben zu plädieren anstatt eine knallharte Entscheidung zu treffen?
Wo liegt die größere Schuld? Ein Tier jahrelang leiden zu lassen oder es dann doch zu erlösen? Und da benutze ich in diesem Fall mit Absicht das Wort "Erlösung". Ist es nicht bei manchen Tieren/Hunden wie bei einer Krankheit, die den Tod mit sich bringt?
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