Aus gegebenem Anlaß: Ich würde gerne mal Eure Meinungen sammeln. Was erwartet Ihr von einer guten Welpenschule/-stunde?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
1.: Eine festgelegt Höchstzahl Welpen pro trainer und pro Platz. 2.: Wenn vorhanden: Einer oder mehrere souveräne erwachsene Hunde. Aber nur wenn vorhanden! -nicht einfach irgendwelche. 3.: Ein Trainer, der den Besitzern das Verhalten der Hunde erklärt. 4.: Ein Trainer, der schnell sieht, welche Exemplare speziell sind, egal in welcher Richtung, und sie verstärkt im Auge behält. Und den Besitzern direkt Tipps gibt für den Alltag gibt, bzw. sie fragt, ob es sonst irgendwie "komische" Situationen gab, und berät. 5.: Was ist Mobbing unter Hunden, wie erkenne ich es und wie unterbreche/unterbinde ich es.
Hunde werden oft nicht gut sozialisiert. Sie werden früh von Mutter und Geschwistern getrennt und dann aber nicht in Welpengruppen mit Artgenossen zusammen gebracht (und damit in die Lage versetzt zu lernen, wie man selber regelt). Oder sie werden von alten Mütterchen, die sich unbedingt jenseits der 80 noch einen Welpen anschaffen müssen, bei Ansicht jedweden Hundes entsetzt auf den Arm gerissen (die regeln eben für den Hund ohne Sinn und Verstand).... und, und, und. Diese Hunde reagieren dann eben nicht mehr normal und wissen nicht, können nicht wissen, wie man eine Begegnung mit Artgenossen selber regelt.
Gerade daran mangelt es oft: am Verstehen der völlig normalen hundlichen Ausdrucksweisen, am Erkennen, wann der Hund die Hilfe des Menschen braucht und wann eben nicht.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
In Antwort auf:und dann aber nicht in Welpengruppen mit Artgenossen zusammen gebracht
"Zu meiner Zeit" *grins* gab es noch keine "Welpengruppen" - und doch (oder deswegen?) kam mir die Hundwelt entspannter vor. Ehrlich gesagt frag ich mich auch, ob diese Welpengruppen wirklich so sinnvoll sind ...
Zu meiner Zeit gab es auch keine Welpengruppen....und stimmt, es hat immer auch so geklappt!!!
Ich bin ein wenig zwiegespalten, was Welpengruppen angeht!!! Weil in einigen Gruppen wirklich die Meinung herrscht, lass die mal machen, die müssen das unter sich ausmachen!!! Und ich denke, daher rührt unser Problem mit Fly, weil sie genau in diesen Gruppen von anderen Welpen wirklich heftig attackiert wurde, ohne, dass diesem "Kampf" ein Ende gesetzt wurde!!
In Antwort auf:Ich bin ein wenig zwiegespalten, was Welpengruppen angeht!!! Weil in einigen Gruppen wirklich die Meinung herrscht, lass die mal machen, die müssen das unter sich ausmachen!!! Und ich denke, daher rührt unser Problem mit Fly, weil sie genau in diesen Gruppen von anderen Welpen wirklich heftig attackiert wurde, ohne, dass diesem "Kampf" ein Ende gesetzt wurde!!
Das ist wirklich schade. Daran wird ja mal wieder klar - sie "machen es" eben nicht so einfach "untereinander aus". Bzw.: machen sie schon - nur wer putzt die Scherben weg??? Du hast recht - mit einer schlechten Welpengruppe kann man wirklich unglaublich viel versauen. Aber ich finde nicht, dass man etwas pauschal "verteufeln" sollte, nur weil es Negativbeispiele gibt. Eine gute Welpenspielgruppe würde so einem Hund, der häufig oder immer "Opfer" ist, Sicherheit vermitteln und Vertrauen zu seinem Besitzer. In einer Form, die auf der Hundewiese gar nicht möglich wäre. Denn genau das wäre doch eine Situation, in der man eben eingreifen müsste, und dem Opferhund "helfen", ihn also aus seiner misslichen Lage befreien, die anderen wegnehmen, dem Welpen die Gelegenheit geben, bei seinem Menschen Schutz zu suchen. Kein bestätigen der Angst! Sondern konstruktives handeln. In einer GUTEN Spielgruppe sollte das so sein.
Das wäre der Optimalfall: Mit sozial kompetenten "Althunden" dabei, die genau richtig eingreifen. Das ist toll und ein Glücksfall, haben aber die meisten Leute eher nicht vor der Haustür. Die meisten gehen mit ihren Welpen in den Park, wo sich ein unüberschaubarer Hundehaufen trifft, und sie selbst haben null Kompetenz, auftretende Situationen richtig einzuschätzen. Schon allein, um das zu lernen, lohnt ja mal die Welpenstunde. Unter Umständen waren ja auch die Junghunde entsprechend stabil, dass sie sich als massive "Dauermobbingopfer" gar nicht so anboten. Aber wenn du mit einem solchen "Dauermobbingopfer" mal auf eine Hundewiese gehst und auch in eine gemischte Spielstunde - da finden sich doch immer ein paar, die mal nach unten treten wollen, und sich diesen unsicheren rauspicken. Das ist ja dann genau die Situation, die du bei Fly beschrieben hast: Einer wird von anderen gepiesackt. Dazu braucht man ja nicht unbedingt eine Welpenspielstunde .
Und solange es keine objektiven Kriterien für "gut" oder "schlecht" gibt, nicht zu vergessen. Hunderziehung ist ja nun einmal leider oft "Glaubenssache". Was die Sache richtige Hundeerziehung für den einzelnen (eigenen) Hund nicht unbedingt erleichtert.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
In Antwort auf:Und solange es keine objektiven Kriterien für "gut" oder "schlecht" gibt, nicht zu vergessen. Hunderziehung ist ja nun einmal leider oft "Glaubenssache". Was die Sache richtige Hundeerziehung für den einzelnen (eigenen) Hund nicht unbedingt erleichtert.
Das stimmt nadürlisch, so fair muss man bleiben. "Jeder hat's erfunden"
Dementsprechend wird ja wahrscheinlich eine entsprechende Regelung noch laaaange auf sich warten lassen müssen.
Was die Welpengruppen betrifft, so frag ich mich, worauf diese den Hund vorbereiten sollen. Was trifft denn der Hund im späteren Leben an? Einen Haufen sich selbst überlassener, rumkugelnder Welpen? Oder diverse adulte Hunde, die mit ihren Leuten unterwegs sind (und unter denen sich hin und wieder mal ein Junghund/Welpe befindet)? Ist das "richtige (erwachsene) Leben" eine eingezäunte Wiese, auf der die Hunde sich selbst überlassen werden, während ihre Menschen am Rande stehen und quatschen? Oder ist es der Spaziergang, bei dem man auf unterschiedlichste Reize trifft (und sich als Hund im Optimalfall an seinem Menschen orientieren kann)?
Nein, das ist natürlich nicht so. Aber du führst ja jetzt auch wieder das negativ-Beispiel an: "sich selbst überlassene" Welpen. Und: wir trennen hier Welpen im Alter von 8-10 Wochen von Mutter und Geschwistern. (Wobei die Geschwister hier ja der wichtige Punkt sind.) Mit ihnen würde eigentlich ein Welpe "spielen", also u.A. Rollenspiele: verschiedene Verhaltensformen aus den Funktionskreisen Jagd-, Aggressions-, Sexualverhalten spielerisch üben. Mit einem erwachsenen Hund ist das in dieser Form nicht möglich. Aneinander lernen, wie man richtig spielt, sich richtig verhält, eine Beißhemmung lernen, etc. etc.. All das würde ein junger Hund eigentlich "artgerechterweise" erleben, würde er in einem normalen Familienverband leben. Ich denke, dass es für die soziale Entwicklung ganz wichtig ist, gleichaltrigen Kontakt zu haben. Es ist eben Caniden-typisch. Das ist ja wie, wenn man sagen würde (und es gibt Eltern die tun das): "Mein (Menschen)Kind braucht nicht in den Kindergarten, Spielplatz etc. - sie hat ja KOntakt mit uns Erwachsenen - dadurch wir sie ja eh viel intelligenter und später hat sie ja auch Erwachsene um sich." Um es vorweg zu nehmen: Nein, ich setzte nicht Kinder mit Hunden gleich;). Aber in diesem Fall passt es doch ganz gut finde ich ;). Es macht das irgendwie deutlich. Ausgewachsene Tiere und Menschen, auch wenn es die liebsten, souveränsten von der Welt sind, spielen eben anders als Welpen oder Kinder. Ich will damit nicht sagen, dass es auch ohne geht. Natürlich hängt das auch viel von der Möglichkeit der Hundekontakte im Umfeld ab. Aber pauschal von Welpenspielstunden abzuraten - das richtet denke ich viel Schaden an. Natürlich braucht der Welpe -*völligzustimm*- unbedingt den Spaziergang, bei dem er auf unterschiedliche Reize und wechselnde erwachsene Hunde trifft.
Ich hoffe, Ihr seid mir nicht böse, aber ich mußte, um überhaupt noch Überblick zu haben, den Thread "Hundebegnungen regeln" auseinandernehmen. Es ging dann ja stark um Sozialisierung und Welpenerziehung, und alles war gemixt, daher dachte ich, packe ich den Welpenteil hierher. Wäre schön, wenn Ihr jetzt in der Trennung weiter diskutieren würdet. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
----
"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)