Ben ist ja im Grunde seines Herzens ein absoluter Schisser. Das hat er heute morgen mal wieder bewiesen. Ich war mit ihm am Bagnosee um ihn zu umrunden. Dabei müssen wir auch mehrere Brücken überqueren. U. a. eine Wackelbrücke. Ben kennt die Brücke. Er ist schon des Öfteren drüber hergegangen. Ist zwar ne Weile her, aber eigentlich zeigt er keine Angst vor Dingen, die er einmal kennt. Als wir die Brücke erreichten, ging er keinen Schritt weiter. Ich überquerte sie erst alleine und verbreitete gute Laune. Ich clickerte, säuselte, verteilte Leckerlis- keine Chance! Leberwursttube vor die Schnute- no Way!
Mmh, was also machen. Ich hab mal nur an mich gedacht, und Ben's Emotionen hinten angestellt . Ich wollte den See umrunden und nicht zurück gehen. Also Leine kurz, ein Stück zurück gegangen, umgedreht, losgerannt. Ben musste mit. Ihm blieb nichts anderes übrig. Dabei die ganze Zeit Lobeshymnen gesäuselt. Und schwuppdiwupp, waren wir auf der anderen Seite. Er hat's überlebt!
Wenn ich solche Aktionen starte, meint ihr, das schadet unserem Vertrauenverhältniss? Wie steht ihr dazu? Müssen eure Hunde " da auch mal durch"?
Das gibt es bei uns eher selten, was aber daran liegt, dass wir nicht wirklich oft in solche Situationen kommen. Aber wen z.B Besuch da ist,den Pepe noch nicht kennt, muss er eben erstmal ins Schlafzimmer oder in den Keller....das mag er nicht und fiept du....aber 'da muss er eben durch'....
Naja und Ben kennt es ja von eurem Kampf, wenn er in die Autobox soll....da ist es bei euch das gleiche Prinzip. Mit Sicherheit ist es besser, den Hund langsam heranzuführen an Dinge,die ihm Angst machen...auch des Vertrauenss wegen....aber ich denken man kann nicht IMMER sein Leben nur nach dem Hund ausrichten...und wir hier bringen alle schon sehr viel Ruhe, Geduld und Verständnis mit.
Wie wäre es denn gewesen, wenn ihr gleich nochmal rüber gehangen wärd? Mal sehen, wir er beim nächsten mal auf die Brücke reagiert.
Ja! Wenn du es geschafft hast, war es wohl auch nicht so, dass er sich mit den Pfoten in den Boden gestemmt hat oder du ihn rüber Schleifen musstest, oder? Ich denke, du hast das gut gelöst, dass du erstmal zurueck gegangen bist und dann mit viel Schwung und Motivation los bist! Das ist doch ein toller Vertrauensbeweis, dass er sich hat mitnehmen lassen von Dir!!! Von Renate habe ich noch gelernt, dass man in solchen Situationen auch AUF dem komischen Teil belohnen sollte mit C&L.... Nicht erst dahinter! Um die Sache ansich auch noch schöner zu machen, und nicht erst DANACH.... Ich vergesse das aber auch gerne in solchen Situationen!
Was ich aber nicht mache, ist sie mitzerren, wenn sie sich mit aller Macht dagegen wehrt.... Irgendwie motivieren und überzeugen muss schon sein. Wenn gar nichts geht, nehme ich sie auch auf den Arm und ueberwinde so das Hindernis. Das war mal, als wir im Urlaub auf ein Boot wollten! Ging einfach nicht anders ....
Viele Grüße, Kirstin mit Frau Nellie und Bärchen Kenai
Es gibt bei uns auch so Gelegenheiten wo ich energisch werde. Jetzt wieder abends, wo er schon zögert die Treppe runter zu gehen, weil ja da draußen die bösen Heißluftballone sind. Da hilft nur Geschirr packen. Außerdem bei Regen, da würde er einfach umkehren, da muß die ersten Meter mit der Leine durchsetzen.
Nein, er lernt dabei nichts. Höchstens, dass man manchmal mit mir was aushalten muss, was Hund nicht einsieht. Leider.
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
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Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
Mark Twain[/small]
Bei uns gibt es auch eine Situation wo sie einfach durch müssen und zwar, wenn sie sich "einpafümiert" haben. Dann geht's nämlich ab unter die Dusche. Sie lassen es über sich ergehen aber begeistert sieht anders aus .
Ich denke, wenn Ben wirklich absolut dagegegen gewesen wäre, dann hättest du ihn auch nicht mit Schwups und Schwung mitbekommen. Im Endeffekt war`s wohl in dem Moment sicher nicht angenehm für ihn, aber er hat dich dann sicher auch gemerkt, dass alles halb so schlimm ist Es gibt einfach manchmal Situationen da muss Hund durch und wie gesagt, wenn er wirklich nicht wollen hätte, dann hätte er wohl alle Viere dagegen gestemmt und dann hättest du wohl auch keine Chance gehabt.
Hat er sich danach nicht gefreut und war erleichtert?
Wenn Lupa eine für sie gruslige Situation gemeistert hat und ich sie dann/währenddessen wie doll lobe und anfeure, hab ich direkt den Eindruck, dass sie sich freut.
@Steffi, die ganze Situation hat mich ein bischen an die Autoboxsituation erinnert. Nee Mama, da will ich jetzt nicht rüber gehen...musste er aber
@Kirstin, doch er hat vor der Brücke halt gemacht und die Pfoten in den Boden gestemmt. Hab ihn dann einfach weitergezogen. Dann ging's, aber er ist so schnell über die Brücke geflitzt, da gab es nichts zum schönfüttern. Wollte hinterher nochmal zurück, aber er wollte nicht und ich wollte es nicht übertreiben!
@Duna, naja ob er sich gefreut hat, weiß ich nicht. Er hat einfach weitergemacht wie vorher. Hier schnüffeln, da schnüffeln und jeden Grashalm markieren!
Ich denke nicht, dass das euer Vertrauensverhältnis empfindlich gestört hat.
Generell bin ich sehr dafür, den Hund an Situationen langsam heranzuführen, die ihm Angst machen. Aber manchmal ist das situationsbedingt eben nicht möglich. Abduschen oder Zecken wegmachen zum Beispiel finden meine Mädels superblöd, muss aber manchmal sein. Da heißt es bei mir auch "Da muss sie durch". Ich hab kein tolles Gefühl dabei, aber wenn ich danach mit "Jippie und Priiiiimaaaaaa" Rufen mit den Mädels zur Leckerchenschublade gehe und sie sich was aussuchen drüfen, ist die Welt wieder in Ordnung.
Anders sehe ich inzwischen die Blutabnehmenaktion mit Jeannie. Das war definitiv großer Mist, denn sie war danach tagelang noch gestresst. Ich denke, dass sich das nachhaltig auswirkt und werde Blutabnehmen daher erstmal nur in Verbindung mit Sedierung machen lassen.
Zitat von Simborni im Beitrag #1 Müssen eure Hunde " da auch mal durch"?
Das kommt drauf an! Manche Dinge, die sie einfach nur nicht leiden können - wie Duschen z.B. - da müssen sie durch. Punkt, aus die Maus.
Dann gibt es Sachen, die wirklich mit Angst behaftet sind und da mache ich Kompromisse. Die Velvette z.B. hat in ihrem ganzen Leben noch nie einen Gullideckel betreten. Die springt lieber vor ein fahrendes Auto, als da drüber zu laufen. Ich habs bestimmt tausend Mal versucht mit Schönfüttern, Drüberrennen, was auch immer ... sie tut's nicht. *schulterzuck* meist sind Straßen breit genug, geht sie halt dran vorbei. Ich wollte allerdings nicht 5 Hunde haben, die nicht über Gullideckel laufen. Bei der Jette hab ich es wohl übertrieben. Die scannt alle Wege und stürmt dann zum Gullideckel, stellt sich drauf und schmeißt sich ins Ausstellungs-Steh ... und kriegt ihr Lecker. So kann's dann auch gehen
Ab und an gehen wir in den Wildpark. Direkt hinter dem Einlass ist so ein Gitter im Boden, damit die Rehe nicht abhauen. Ich habe schon hunderte Hunde da drüber laufen sehen, nur meine nicht. Die schmeißen alle den Anker und zittern. Da will ich keinen Streß aufbauen, sie sollen ja entspannt Rehe und Wildscheine schnuppern (und weiße Wölfe). Also trage ich meine Hunde da drüber und habe nie mehr Wuffs dabei, als Leute zum Tragen mit sind.
Also, für mich kommt es es 'drauf an'! Nämlich darauf, was ich gerade will. Dem Vertrauen hat noch nix geschadet. Meine Hunde würden mit mir auch durch die Hölle laufen ...
__________________________________________________________________ Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:
Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund, Velvette, Seelenhund und Rudelchefin, Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette, Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin, Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren
Ich finde es sogar wichtig, dass die Hunde diese Erfahrung machen dürfen (!), DA MUSSTE ICH JETZT DURCH, ich habs überlebt, und danach war die Welt nicht nur wieder in Ordnung, sondern irgendwie sogar noch besser geworden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass es gelebte Rituale gibt, die dem Hund danach wieder Vertrauen und Bestätigung geben. Und sei es nur ein Fußgehen, oder "sitz", oder Blickkontakt, oder ein Spielzeug bringen, für das Frauchen herzlich loben kann. Ich finde es nicht richtig, nach so einer Herausforderung in die Leckerlikiste zu greifen und zu belohnen. Denn man muss sich fragen, WAS man dann belohnt. Schlimmstenfalls bestätigt man den Stress und die Angst. Der Hund kann aber definitiv aus solchen Situationen LERNEN. Nämlich, zu vertrauen, dass man mit Frauchen durch dick und dünn gehen kann. Unvorhersehbare Situationen wird es immer wieder mal im Hundeleben geben, und da ist es eine große Hilfe, wenn der Hund schon mal erfahren durfte: ich muss mal wo durch, und das Leben geht positiv weiter.
Ich hab das grad beschrieben aus unseren Abseilaktionen. Stress für die Hunde. Aber sie müssen es lernen, im Rahmen ihrer Ausbildung zum Rettungshund. Aufgelöst wurde nach dem Abseilen mit Kurzsuche und Anzeige, also der von den Hunden geliebten Arbeit. Und DAFÜR bekamen sie eine dicke Belohnung. Nicht fürs Aussteigen aus dem Abseilgeschirr.
Voraussetzung: das Abseilgeschirr war natürlich vorher positiv konditioniert! Das Anheben damit ebenfalls. Und man fängt nicht mit der steilsten und längsten Felswand an. Man trägt den Hund erstmal auf ebener Erde. Und wenn einer dabei schon nicht stillhalten kann, wird man nicht mit ihm über die Kante gehen, bevor er nicht Ruhe im Geschirr gelernt hat. Ben kannte den Steg, ist ihn schon gegangen. Da halte ich es auch durchaus für vertretbar, das auch mal von ihm einzufordern. Ich würde es einfach bewußt in der nächsten Zeit ein paarmal so arbeiten: Eine Situation, die ihm nur mäßig unangenehm ist, mit ihm zusammen bewältigen. So ruhig und unaufgeregt wie möglich, aber durchaus nicht immer mit C&L. Danach etwas gut Vertrautes tun, dickes Lob dabei. Ihr habt ja schon lange eine gute Basis miteinander aufgebaut; da finde ich diesen Schritt, auch mal kleine Anforderungen an den Hund zu stellen, nicht unangemessen.
Trotzdem würde ich ja brennend gern wissen wollen, warum Ben nicht wollte. Mit Sicherheit hatte er irgendeinen Grund. Und wenn sich da ein verdächtiger Geruch drauf gesammelt hatte.
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Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.
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Zitat von Renate im Beitrag #11 Ich finde es nicht richtig, nach so einer Herausforderung in die Leckerlikiste zu greifen und zu belohnen. Denn man muss sich fragen, WAS man dann belohnt. Schlimmstenfalls bestätigt man den Stress und die Angst.
Hier wird doch immer wieder hoch und breit gepredigt, dass man Stress und Angst eben nicht bestätigen kann...
Leider können wir den Ben ja nicht fragen. Aber interessant ist schon, dass er nicht nochmal drüber wollte, denn eigentlich hätte er dann doch wissen müssen, es war nicht so schlimm? Mir wurde das gleiche Vorgehen auch bei einer Rolltreppe geraten. Habe ich natürlich nicht gemacht, da es mir da viel zu gefährlich ist. In deinem Fall wäre ich wahrscheinlich genauso vorgegangen.
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Zitat von Renate im Beitrag #11 Ich finde es nicht richtig, nach so einer Herausforderung in die Leckerlikiste zu greifen und zu belohnen. Denn man muss sich fragen, WAS man dann belohnt. Schlimmstenfalls bestätigt man den Stress und die Angst.
Hier wird doch immer wieder hoch und breit gepredigt, dass man Stress und Angst eben nicht bestätigen kann...
So ist es auch. Angst kann man nicht positiv verstärken.
Meine Freundin hat in ihrem Wintergarten eine offene Wendeltreppe, die auf die "Dachterrasse" führt. Ihre Hündin konnte sie auch mit nichts dafür bewegen, dort hoch zu gehen. Sie hat sie dann auch mal einfach am Geschirr gepackt und sie "mitgenommen". Jetzt läuft sie die Treppe ohne Probleme, hoch und runter.
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
Wie so oft, muß man differenzieren und kann die Antwort kein klares "ja, da muß er immer durch" sein, aber auch kein "ich packe ihn in Watte und er muß durch nichts durch" sein.
Erstmal gibt es Faktoren, die ich gar nicht beeinflussen kann. Ich täte das Gewitter für den kleinen Herrn Ilias ja gerne abschalten. Aber leider sind mir da die Hände gebunden. Das heißt, ich muß/te alles tun, um ihm da zu helfen, und ich wählte Mittel, die ich sonst vielleicht auch nicht "einfach so" einsetzen würde und nicht bei jedem Problem. Einfach, weil ich sonst nichts tun konnte, bekommt der Bub bei Donner und Blitz drinnen eine Schlaftablette, oder, wenn möglich, fahre ich mit ihm spazieren, weil er beides im Auto besser ertragen kann, im Notfall gehe ich mit ihm, wie gehabt, spazieren, weil er dann weniger leidet als zu Hause. Aber: Es geht eben nicht immer alles, also bleibt der Rettungsanker.
Ähnlich ist es beim Tierarzt. Wenn mein Hund krank ist, muß ich dahin, ob er sich dort fürchtet oder aggressiv ist oder Streß hat oder nicht. Ich kann in gewissem Rahmen trainieren, wie ich es bei Ben ja auch höchst erfolgreich tat, denn der will die TÄ nicht mehr fressen, er kann bestimmte Handreichungen ertragen (Spritzen bekommen zum Beispiel), bei anderen ist es ratsam, ihm den Beißkorb doch noch aufzusetzen. Bei ihm half da aber kein "da muß er jetzt durch", sondern einzig ein ruhiges sorgfältiges Training in Sachen Beziehung und Vertrauensaufbau zu mir als Hundeführer, hätte ich irgendwas à la "ich ziehe ihn mit und mache gute Stimmung" versucht, dann wären wir heute NICHT da, wo wir eben sind.
Heißt: Erstmal frage ich mich, wie nötig es ist, daß ein Hund eine Situation bewältigt. Und zwar in jeder Hinsicht. Kann ich es überhaupt ändern, daß er ihr ausgesetzt ist/wird, aber auch, wie wichtig ist es, daß er sie generell ertragen kann, weil sie häufig auftritt. Ein Beispiel wäre hier Autofahren, das der kleine Herr Ilias haßte. Ja, da mußte er durch, weil er einerseits beschlossen hatte, bei mir bleiben zu wollen, ich ihm eine Vermittlung in andere Hände mit seiner Gestricktheit auch nicht mehr antun wollte, ich andererseits aber nicht meinen Beruf aufgeben konnte, der nun einmal beinhaltet, daß wir viel unterwegs sind.
Leider gab es da auch nichts zu trainieren, ich konnte ganz einfach nicht langsam aufbauen, wir mußten von heute auf morgen die Strecken bewältigen, die es nun einmal durch Aufträge zu bewältigen galt.
Ich packte ihn also immer wieder ein, testete x und y Möglichkeiten aus, am Ende bekam er zur Überbrückung Alprazolam und fuhr ganz nah an mir dran, wo er den wenigsten Streß hatte. Heute ist er ans Autofahren gewöhnt und kann auf kurzen Strecken sogar in die Box, aber es war ein langer Weg, den ich ihm leider nicht ersparen konnte.
Eine andere Gelegenheit, bei der man den Hunden das Erlernen der Fähigkeit kaum ersparen kann, ist das Bewältigen von Treppen. Die gibt es einfach zu oft und oft sind sie nicht zu umgehen. Auch hier versuche ich dann alles, den Streß zu minimieren, aber lernen müssen die Hunde, daß Treppen nicht böse sind.
Hier fängt aber das "aber" auch schon an. Denn erstens gehört eben dazu, möglichst ALLES zu unternehmen, um dem Hund die Möglichkeit zu geben, WIRKLICH zu lernen und nicht nur panisch irgendwo drüber oder drunterher zu laufen. Zweitens ist jeder Hund anders gestrickt. Der eine kann damit umgehen, wenn man mal mit Schwung was angeht und lernt tatsächlich: Das war nicht schlimm. Bei einem anderen verstärkt man ein Trauma. Es heißt also: Genau hinschauen, fragen, kann der Hund damit jetzt WIRKLICH umgehen? Drittens sollte man gesundheitliche Ursachen abchecken. Warum will Ben nicht in die Box? Tut ihm was weh, wenn er rein muß? Ist der Eingang zu eng?
Mein Ben zum Beispiel hat durch sein blindes Auge ein eingeschränktes Gesichtsfeld. Ihm mußte ich in vielen Situationen das Auge ersetzen, indem ich ihn so führte, daß er sich auf mich als Ersatz verlassen konnte, er lernte, mir zu glauben, daß ich genauso gut wie seine eigene Sehkraft bin. So bewältigten wir viele schwierige Situationen.
Als Trainer würde ich auf so eine Frage antworten: Muß ich für diesen Hund mit diesem Menschen in dieser Situation sehen, um es beurteilen zu können.
Da ich Euch beide kenne, weiß ich: Euer Vertrauensverhältnis wird es nicht nachhaltig stören. Ob Ben dabei etwas gelernt hat, wage ich allerdings zu bezweifeln. Aber wir können ja nachher mal ins Bagno fahren und gucken. :-))))
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)