Heute trafen Lenny und Hanna zum ersten Mal aufeinander und es gab von der ersten Sekunde keinen Zweifel, dass die Beiden sich mögen. Mehr dazu hier: Hanna und Lenny
Nach 2 ½ Stunden hatten wir Kaffeedurst und setzen uns beim Italiener draußen in die Sonne. Hanna rechts an meinem Stuhl angeleint, Lenny rechts an Sebastians Stuhl. Beide an kurzer Leine.
Es dauerte keine 10 Minuten, da fing Hanna an zu brummen, wenn Lenny mit der Schnute in meine Richtung kam. Aus dem Brummen wurde schnell knurren. Hanna bekam Leckerlie, Lenny wurde zurückgenommen. Ruhe.
Wir unterhielten uns über die Situation und Sebastian schlug vor, dass ICH für Hanna regle, sprich, wenn Lenny näher kommt, schiebe ich ihn langsam zurück. Hanna soll merken, dass sie nix machen muss, weil ich das regle.
Ich hatte ihr inzwischen den Maulkorb umgelegt, da ich solche Situationen kenne. Kaum sitzen wir etwas länger einem Cafe, fängt sie an, um sich herum „aufzuräumen“. Kellner, Gäste, wer auch immer näher kommt, wird günstigsten Falls verknurrt, im ungünstigen Fall ginge sie an die Füße. (Soweit kam es aber noch nie.)
Kurze Zeit später kam Lenny wieder näher. Diesmal vorne um den Tisch, so dass ich nicht dazwischen saß. Ich beugte mich leicht vor, um Lenny wegzuschieben – in dem Moment schoss schon Hanna auf ihn zu. Ist nix passiert, zum Einen hatte sie ja den MK, zum Anderen hat Sebastian schnell reagiert und Lenny zurückgeholt.
Beide Hunde haben sich blitzschnell wieder beruhigt.
Als wir dann los gingen, war wieder alles normal. Hanna beschnuffelte Lenny, Lenny beschnuffelte Hanna und wenn sie gekonnt hätten, wären sie wieder geflitzt.
Tja. Was ist das? Sebastian tippt auf „mobiles Territorialverhalten“. Soll es ja geben, wobei ich darüber noch nicht soviel gelesen habe. Aber kann das sein? Und wenn ja, was tun?
Hanna ist ja ein relativ unsicherer Hund, wobei sich das schon sehr gebessert hat. In fremder Umgebung bewegt sie sich aber schon sehr vorsichtig und sensibel. Verbleiben wir da aber länger, erlebe ich Verhalten wie das eben geschilderte.
Ich kenne ähnliche Verhaltensweisen von Loki und hätte es wie Sebastian bezeichnet, weiß aber auch nicht wirklich damit um zu gehen. Das wäre auch für mich ein sehr interessantes Thema.
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Same Problem here! Leider gibt es so wenig Gelgegenheit das zu üben. Leider traue ich mich kaum noch mit Sancho ein Lokal zu besuchen, obwohl es früher selbstverständlich für mich war. Ist das nicht ein ganz ähnliches Thema wie hier? Ressourcenverteidigung
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Ich denke schon, dass es territoriales Verhalten sein kann, aber auch Ressourcenverteidigung und auch Unsicherheit kann hier ein wichtiger Faktor sein. Hanna hat neben dir ihren Ruheplatz, wo sie dann eventuell auch Ruhe haben will, es aber auch Leckerlie gibt. DU kannst hier genauso ihre Ressource sein, die es zu verteidigen gilt. Wie ihr Ruheplatz oder/und die Leckerlies.
Sie liegt neben dir an der Leine, ständig kann irgendwer oder irgendwas an den Tisch kommen und Flucht oder Meiden sind hier eher weniger eine Option für sie, da es nicht möglich ist.
Ich würde Hanna in eine Ecke ablegen, an der Wand, hinter mir, so dass ich wie ein Schutzschild davor bin. Und alles und jedes clickern. Erstmal nur kurz, dann immer länger, so würde ich es langsam aufbauen und regelmäßig üben.
Klingt einleuchtend. Ich habs meist über einen günstigen Platz gemanaget. Aber der ist dann auch oft eng.
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Zitat von DonQuijote im Beitrag #3Leider traue ich mich kaum noch mit Sancho ein Lokal zu besuchen, obwohl es früher selbstverständlich für mich war.
Ich nehme Hanna auch nicht mehr in Lokalitäten oder zu Freunden mit. Ich finde das aber auch nicht tragisch, obwohl ich es mir anders wünschen würde. Es ist weniger Angst als vielmehr die Tatsache, dass ich mich ja unterhalten will und nicht permanent ein Auge auf den Hund haben möchte. Zumal das für den Hund ja auch nur Stress ist.
Nun sind wir aber auch quasi 24 Stunden zusammen und sie kann gut alleine zuhause bleiben. Insofern muss ich da kein schlechtes Gwissen haben.
Zumindest in Teilen, ja. Meine Dinge verteidigt Hanna so gar nicht und sie ist auch keine, die sich um einen Stock kloppt. Selbst wenn ein anderer Hund ihren heißgeliebten Ball klaut, rennt sie etwas hilflos rum, macht aber nichts.
Wenn ich andere Hunde streichle, kommt es sehr auf den Hund an. Wenn sie ihn mag, kein Problem. Mag sie ihn nicht...
Vielleicht geht es um die Ressource Frauchen? Ich weiß es nicht.
Zitat Vielleicht geht es um die Ressource Frauchen?
Vor dieser Interpretation warnt Barbara immer. Und mir leuchtet ein, dass es einfach auch zielführender ist zu schauen, was genau dabei die Ressource ist: zB Futterbeutel am Frauchen, Schutzzone bei Frauchen, Streicheleinhaiten von Frauchen...
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Zitat von guste1970 im Beitrag #4Ich denke schon, dass es territoriales Verhalten sein kann, aber auch Ressourcenverteidigung und auch Unsicherheit kann hier ein wichtiger Faktor sein. Hanna hat neben dir ihren Ruheplatz, wo sie dann eventuell auch Ruhe haben will, es aber auch Leckerlie gibt. DU kannst hier genauso ihre Ressource sein, die es zu verteidigen gilt. Wie ihr Ruheplatz oder/und die Leckerlies.
Das klingt einleuchtend. Mich als Ressource hatte ich ja auch schon in Verdacht.
Zitat von guste1970 im Beitrag #4Ich würde Hanna in eine Ecke ablegen, an der Wand, hinter mir, so dass ich wie ein Schutzschild davor bin. Und alles und jedes clickern. Erstmal nur kurz, dann immer länger, so würde ich es langsam aufbauen und regelmäßig üben.
Das ist die Frage. Sollte man es regelmäßig üben, wenn die grundsätzliche Notwendigkeit eigentlich nicht besteht? Bleibt Hanna eben zuhause, auch kein Problem. Oder sollte man es trotzdem üben, um ihr damit grundsätzlich mehr Sicherheit zu geben und ihr Ressourcenverhalten sozusagen langfristig überall kontrollieren zu können?
Am Ende sind solche Situationen dann so:
Zitat von baraloki im Beitrag #5Klingt einleuchtend. Ich habs meist über einen günstigen Platz gemanaget. Aber der ist dann auch oft eng.
was natürlich blöd ist. Gerade über längere Zeit. Und sollte man es dann überhaupt tun?
Zitat Vielleicht geht es um die Ressource Frauchen?
Vor dieser Interpretation warnt Barbara immer. Und mir leuchtet ein, dass es einfach auch zielführender ist zu schauen, was genau dabei die Ressource ist: zB Futterbeutel am Frauchen, Schutzzone bei Frauchen, Streicheleinhaiten von Frauchen...
Ich suche auch seit Jahren den Hebel am Loki, den ich einfach umlegen kann.
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Zitat Das ist die Frage. Sollte man es regelmäßig üben, wenn die grundsätzliche Notwendigkeit eigentlich nicht besteht? Bleibt Hanna eben zuhause, auch kein Problem. Oder sollte man es trotzdem üben, um ihr damit grundsätzlich mehr Sicherheit zu geben und ihr Ressourcenverhalten sozusagen langfristig überall kontrollieren zu können?
Gute Frage. Ich tue es nicht, weil ich es bei uns für völlig überflüssig halte. Wir gehen (fahren) nicht so oft essen, weil es einfach nicht so viele Möglichkeiten gibt. Einen Biergarten gibt es hier nicht, die Lokale sind nicht der Renner (Hunde kaum erlaubt, höchstens Taschenformat), da fahren wir lieber nach Prenzlau, Ueckermünde oder Neubrandenburg und verbinden es mit Kino. Fazit, längere Wege, für Merle längere Wartezeiten im Auto und in den meisten Lokalen sind Hunde nicht erlaubt. Ergibt keinen Sinn, wo und wann sollte ich das regelmäßig trainieren?
In Berlin ist die Situation eine ganz andere, auch da muss man nicht, aber man könnte. Sollte es meinem Hund mehr Sicherheit geben würde ich es tun. Sollte es aber unnötiger Stress für sie sein, würde ich es lassen. Das kann nur der Halter entscheiden, mal am äußeren Rande eines Biergartens zu üben, wäre aber sicher nicht schlecht. Da war ich von Campino sehr beeindruckt, er konnte im Lokal ziemlich entspannen und dann ist es eine super Trainingsmöglichkeit. Bei Hanna könnte ich es mir auch gut vorstellen, denn entweder du übst es, oder läßt es, aber sie würde es bestimmt packen. Aber die Entscheidung musst du treffen.
Da Hanna und Lenny vorher eine ganze Weile getobt hatten, war ihr Erregungslevel ziemlich hoch. Da wäre eigenlich Ruhe angesagt gewesen, die Hanna in der fremden Umgebung und mit Lenny in der Nähe nicht bekommen konnte. Allein das könnte schon den Abschnapper erklären, wenn Lenny eben "keine Ruhe gibt". Zusätzlich könnte natürlich noch territoriales Verhalten oder Ressourcenverteidigung eine Rolle spielen.
Bei Richy hätte das genauso ausgesehen, obwohl er gut entspannen kann, wenn wir beide ohne hundliche Begleitung in Lokalen sind. Zum Management: Ich hätte Sebastian gebeten, Lenny gut im Platz und damit an seiner Seite zu halten.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Bei Lumpi reicht schon die Tatsache, dass der Platz sehr eingeschränkt und damit die Ausweich-bzw Fluchtmöglichkeiten weg sind. Dazu genereller Stress wie Lärm, Menschen, anderer Hund, der ihm auf die Nerven geht. Ich z.B. würde Lumpi als sehr territorial einstufen. In der Situation wäre das aber sicher der allerkleinste Faktor gewesen. Ich denke das war zu viel und zu eng. Keine Fluchtmöglichkeit und dann ein anderer aufdringlicher Hund. Und auch wenn die Beiden sich draussen verstehen: sie sind sich nicht wirklich bekannt und wissen den anderen nicht einzuschätzen, noch vertrauen sie einander. Da kann so eine Situation sehr leicht entstehen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat sie sind sich nicht wirklich bekannt und wissen den anderen nicht einzuschätzen,
Selbst dann... wie mir Loki bewiesen hat, hat die beste Freundschaft ihre Grenzen.
Bei Loki gilt das mit dem mobilen Territorium auch bei Gelegenheiten, überall wo ich eine Zeit lang sitze. Es macht für mich schon Sinn, was zu unternehmen. Allerdings gibt es so viel, was ich mit Loki üben sollte, dass ich nur das Wichtigste schaffe. Deshalb hab ich da keine extra Übungen gemacht.
Ich glaube, dass es sich für die Sicherheit der Hunde und die Bindung günstig auswirken würde, schon weil sie wieder klar Führung erleben könnten.
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Noch ein Gedanke, den ich vom Spaziergang eben mitbrachte: Individualdistanz ist keine feste Größe. Für unsere Hunde ebensowenig wie für uns. Da kommt es auf das Gegenüber an, die Situation, die Verfassung. Wenn ich durch die Fussgängerzone gehe und es laufen Menschen in sehr knapper Distanz an mir vorbei, ist das ok. Sitze ich dann im Cafe, wo ich etwas Entspannung suche, nervt es mich, wenn ständig jemand an meinem Stuhl vorbei geht - auch wenn derjenige mich nicht berührt. Ich kann die Nähe meines Tanzpartners beim Tanzen ertragen, schätze sie vermutlich sogar, denn da steht der Spaß beim Tanz im Vordergrund. Aber ist es mir auch angenehm, wenn derjenige mir beim Drink an der Bar genauso nahe tritt? Und das vielleicht noch, wenn ich eingekesselt da stehe und mich nicht einfach entfernen kann? Auch wenn Vergleiche Mensch-Hund immer etwas hinken, aber die Grundbedürfnisse sind doch die Gleichen.
Ich persönlich brauche gerade in ruhigen, statischen Situationen deutlich mehr Distanz bzw Rücksichtnahme als in Bewegung. Und mir geht es bestimmt nicht um Territorium im eigentlichen Sinn.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin