Zitat wenn seine "Sicherheitszentrale" von fremden Hunden besetzt wird!
Schön gesagt!
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Herzlichst, Bara mit Forumself Loki [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_118.gif[/img][/url]
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Liebe Katharina, auch von mir erst einmal ein herzliches Willkommen in diesem Forum.
Wenn ich Eure Probleme so lese, denke ich an mich und meine schlimmen Zeiten mit Hanna zurück. Einiges ist schon gesagt worden, vieles werden die Profis noch beantworten können.
Meine Gedanken zum Thema: Ich habe den Eindruck, dass du in manchen Situationen nicht souverän genug bist. Dazu ein unsicherer Hund und schon ist der "Schlammassel" perfekt. Sei bitte nicht böse ob der klaren Worte, ich bin im Übrigen auch so eine Kandidatin. Was du in der Vergangenheit nicht geregelt hast - rein aus Unwissenheit - regelt nun deine Bella auf ihre Art. Und ich bin sicher, ihr gefällt diese Rolle gar nicht. Sie wird dir dankbar sein, wenn sie in dir bald einen kompetenten Sozialpartner hat, auf den sie sich verlassen kann.
(Hunde)Treffen, bei denen du dich nicht voll und ganz auf deine Maus konzentrieren kannst, würde ich vorerst vermeiden. Ganz wichtig! Des Weiteren würde ich Hundebegegnungen, in denen sie regeln muss, auch vermeiden. Ich kenne das Fiepen von meiner Hanna auch und habe lange nicht verstanden, warum sie das tut. Schließlich hat der andere Hund gar nichts gemacht! Heute weiß ich, es ist ihre Art gewesen, den Hund auf Distanz zu bringen. Es ist ein bisschen wie ein Hilferuf.
Lass es nicht soweit kommen, in dem Du die Begegnung kontrollierst. Du merkst ja recht schnell, wann es ihr unangenehm wird und dann ist es an dir zu regeln. Meine Erfahrung ist, dass das gut klappt, da die Hunde da meist sehr gut ansprechbar sind. Kommt dir von vorn herein eine Situation komisch vor, dann umgehe sie am besten.
Je mehr dein Hund merkt, dass du sicher und in seinem Sinne handelst, wird er sich auf dich verlassen. Dann hört auch die vermeintliche Ressourcenverteidigung auf und du kannst z.B. fremde Hunde streicheln, ohne dass sie dazwischen hopst.
Zur Souveränität gehört in meinen Augen auch Konsequenz. Ein "Nein" ist ein "Nein" und ein "Sitz" ist ein "Sitz". Nicht mehr und nicht weniger. Solange sie die Kommandos nicht wirklich kann, musst du daran üben. Wenn sie sitzen, dann sollten sie auch ordentlich ausgeführt werden.
Ansonsten finde ich den Blickkontakt auch sehr wichtig. Den kann man schön clickern. Je mehr sie Kontakt zu dir hält, je mehr wird sie dich fragen und sich an dir orientieren.
Eins noch: Souveränität kann man ein bisschen lernen. Da geht viel über Körperhaltung, Gestik, Stimme und wie vor genannt konsequentes (liebevolles) Verhalten. Und mit jedem kleinen Erfolg kommt ein bisschen Selbstsicherheit ganz von alleine dazu.
Zitat von baraloki im Beitrag #11Sollte es um die Deine Futtertasche gehen, muss sie verstehen, dass Du bestimmst, wer wann etwas bekommt. Ich schiebe dann den Kopf des Hundes, der gerade nicht dran ist, freundlich beiseite.
Damit wäre ich auch sehr vorsichtig. Mach das bei Ben und komm ihm von links, wo er blind ist, laß ihn sich dabei erschrecken - keine gute Idee. Selbst Hunde, die sonst keine Probleme mit Menschen haben, können diese mit bestimmten Gesten, die sie als bedrohlich einstufen, bekommen. Und eine Handbewegung über den Kopf des Hundes gehört definitiv zu den gefährlicheren Veranstaltungen.
Zitat von missmexx im Beitrag #17Zur Souveränität gehört in meinen Augen auch Konsequenz. Ein "Nein" ist ein "Nein" und ein "Sitz" ist ein "Sitz". Nicht mehr und nicht weniger. Solange sie die Kommandos nicht wirklich kann, musst du daran üben. Wenn sie sitzen, dann sollten sie auch ordentlich ausgeführt werden.
Ich halte auch viel von Konsequenz. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, daß viel zuviele Menschen in Situationen etwas von Hunden verlangen, in denen sie genau das nicht können. Und dann strafen, wenn der Hund nicht tut, was sie sagen.
Deshalb halte ich solche Ratschläge für sehr gefährlich. Ein "Nein" ist nur dann ein "Nein" und durchsetzbar, wenn der Hund vorher WIRKLICH gelernt hat, was ein "Nein" überhaupt ist. Und das bedeutet: Er muß generalisiert haben. Wozu gehört, daß er unter verschiedenen Ablenkungen an verschiedenen Orten 7000x erfolgreich erfahren hat, was zu tun oder zu lassen ist. Und ganz sicher ist das "Nein" NICHT das zentrale Signal, das der Hund braucht. Im Gegenteil, es ist DAS LETZTE, was er lernen muß.
Denn: Wichtig in aggressiven Situationen ist alternatives Verhalten. Führe ich meinen Hund hier richtig und baue für ihn die Distanz auf, die er durch die Aggression erzeugen will, benötige ich kein "Nein", es ist sogar Blödsinn, damit zu operieren, weil es ein absolut natürliches, logisches Verhalten abstraft.
Und wenn mein Hund sich bedroht fühlt, braucht er ganz bestimmt keine Kommandos oder Befehle von mir. Er braucht Hilfen. Die können manchmal auch in einem "Sitz" o.ä. bestehen, viel zentraler ist jedoch, daß der Hund begreift, daß ich ihn führe und in seinem Interesse handele. Das bedeutet, daß ich ihm Strategien ermögliche, die die Leine sonst verhindert, z.B. das Meiden.
Konsequenz benötige ich also in erster Linie nicht in Richtung Durchsetzung von Signalen in Richtung Hund, sondern darin, MIT dem Hund zu agieren und ihm wirklich zu helfen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Barbara, ich bezog meine Ausführungen bzgl. der Konsequenz nicht auf bestimmte (aggressive) Situationen, sondern hinsichtlich einer Souveränität. Und ich schrieb dazu, dass die Kommandos sitzen müssen, ehe man sie konsequent einfordern kann.
Mir geht es nicht darum, einen Hund ins "Sitz" zu bringen, um in einer unsicheren Situation handlungsfähig zu sein bzw. dies als Alternative anzubieten. Schon gar nicht meinte ich das mit einem "Nein". "Nein" ist kein Kommando oder was auch immer. Das ist eher sinnbildlich gemeint. Ich meinte eher so Situationen, wie: Wenn ich sage, du darfst nicht auf die Couch (oder dahin oder dorthin), dann meine ich das auch so und dann brauchen wir (also mein Hund und ich) darüber auch nicht diskutieren. Und schon gar nicht knicke ich zwei Minuten später ein und lasse es dann doch zu.
edith: Ich denke schon, dass ich damit dem Hund eine Sicherheit vermittle. Klare Strukturen halt.
Ich hatte mit meiner Giaia exakt das selbe Problem. Kein Hund durfte sich mir nähern und Leckerlies teilen ging schon garnicht. Das hat sich heute fast erledigt, allerdings haben wir auch beide dazugelernt.
Ich habe Giaia konsequent aus jeder Hundebegegnung rausgeführt, habe den Abstand dazwischengebracht, den sie braucht und habe auch gelernt, andere Hunde notfalls wegzuschicken. Zudem bin ich mittlerweilen dafür bekannt, anderen HH auch über Distanz zuzurufen, daß wir keinen Kontakt wünschen - klappt hervorragend!
Giaia hat gelernt, mir zu vertrauen. Und siehe da, es ging schlußendlich garnicht um mich oder um den Leckerliebeutel! Ihr ging es einfach darum, den Streß mit den Begegnungen zu vermeiden. Seit sie weiß, daß ich sie in jedem Fall schütze und für sie regle, ist sie regelrecht tiefenentspannt. Und wenn ich merke, daß sie der eine oder andere Hund doch interessiert, darf sie hin, von mir beaufsichtigt.
@Heike Klare Strukturen sind wichtig und richtig. Aber erstens sind sie keine Absolutismen à la "einmal gesagt, nicht ins Bett, nie ins Bett". Konsequenz bedeutet viel mehr: "Was ich sage, wird gemacht." Heißt: Ich sage, hopp, Hund darf ins Bett, ich sage nichts, Hund darf nicht ins Bett.
Wichtig ist auch, daß der Hund die Spielregeln positiv lernen darf. Heißt: Ich überzeuge ihn davon und setze nicht einfach Dinge durch, die er gar nicht verstehen kann. Und: Er bekommt für das, was ich verbiete, positive Alternativen.
Ich will zwar genausowenig wie Du mit meinen Hunden diskutieren und bin ganz bestimmt sehr konsequent, aber zum Machtkampf lasse ich das ebenso sicher nicht mutieren.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Tanja, du machst mir große Hoffnung! Genau das gleiche Problem wie im Eingangspost beschrieben habe ich auch. Sancho ist auch in etwa dackelgroß, auch hat er mehr Probleme mit großen Hunden. Wenn ich mit ihm auf einer Wiese sitze kann er es gerade so ertragen, wenn sehr gut bekannte Hunde dabei sind, wenn ich erhöht sitze. Sitze ich auf dem Boden mit ihm, ist es ganz aus. Hat sich mit der Zeit immer mehr hochgeschaukelt. Ein fremder Hund darf überhaupt gar nicht in unsere Nähe, schon gar nicht überraschend.Kaffee-Besuche mit Hund sind für mich deshalb der Albtraum. Kommt da ein etwas größerer Rüde vorbei flippt Sancho aus und reist alles um Ich weiß nicht, WAS das bei Sancho ist, ich glaube nicht, dass er sich fürchtet vor andern Hunden. Eher ist es wohl eine allgemeine Lebensunsicherheit gepaart mit einem gewissen Machotum. Ich habe gar kein Interesse daran, dass Sancho mit allen Hunden spielt. Ich wünschte mir nur, er würde in best. Situationen einfach "nichts tun". Denn so ist es sehr anstrengend, wenn man sich z.B. im Sommer mal auf eine Wiese legen oder setzen will, Bank etc. und immer alles km-weit abscannt, um vor jedem Hund am Horizont zu flüchten. Ich habe aber die Hoffnung, dass wir auch das noch in den Griff bekommen. Evtl. könnte man ja, wenn sich noch mehr Interessenten finden einen WS zu dem Thema machen. Beim letzten WS hat Sancho komischerweise dieses Verhalten gar nicht gezeigt. Sch...Vorführeffekt...
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Michaela, von entspannt auf der Wiese liegen und mit Hund gemütlich chillen sind wir noch weit entfernt! Ich bin immer am Schauen, was oder wer kommt und muß dann regeln, sonst übernimmt Giaia sofort.
Sie ist grundsätzlich nicht besonders erpicht auf Hundekontakte und das habe ich einfach akzeptiert. Ich dachte am Anfang, Giaia muß mit jedem können, so wie mein Karlchen. Aber das hat sie mir gründlich ausgetrieben. Kommt ein Hund überraschend und vielleicht auch noch schnell auf uns zu, gibt es immer noch Momente, wo sie richtig zickig wird. Aber mit jeder Begegnung, die gut verläuft und die ich manage, wächst ihr Vertrauen in mich, daß ich es vielleicht doch kann.
Ich habe mich von vielen Vorstellungen verabschiedet. Am meisten tut mir leid, daß ich Hunde, die ich kenne und mag, nicht mehr begrüßen kann. Aber man unterhält sich auch nett auf Distanz und wenn Giaia das zum Glücklich sein braucht, dann machen wirs halt so.
Zitat von Jagdkatze im Beitrag #23Michaela, von entspannt auf der Wiese liegen und mit Hund gemütlich chillen sind wir noch weit entfernt! Ich bin immer am Schauen, was oder wer kommt und muß dann regeln, sonst übernimmt Giaia sofort.
Schade...
Zitat von Jagdkatze im Beitrag #23Am meisten tut mir leid, daß ich Hunde, die ich kenne und mag, nicht mehr begrüßen kann. Aber man unterhält sich auch nett auf Distanz und wenn Giaia das zum Glücklich sein braucht, dann machen wirs halt so.
lg Tanja mit Giaia und Carlos
Das geht durchaus, wenn wir stehen oder laufen, ist das kein Problem. Die Situation spielt sich nur so negativ ab, wenn wir, bzw. ich sitze.
Liebe Grüße Michaela mit kleinem, wilden Fleckenhund Sancho
Vielen Dank ! Das hat mir wirklich weitergeholfen :-)) Ich habe dazu auch gleich eine Frage. Wie schicke ich denn andere Hunde auf Distanz wenn uns doch mal ein Hund entgegen kommt und ich nicht schnell genug reagieren kann ? Wenn Bella also zu mir kommt, der andere Hund aber auch ? Was mache ich da am besten ? Danke schon einmal !
Ich bin bin ganz überrascht, wie schnell sich Erfolge einstellen. Vielen vielen Dank Heute morgen habe ich angefangen jeden Blickkontakt zu clickern und Bella ist mir gegenüber viel viel aufmerksamer geworden ! Und dann sind wir einem Jackie begegnet, ich hab ihn gesehen, habe Bella schnell angeleint und bin mit ihr auf die andere Seite des Weges gegangen. Da habe ich sie hingesetzt und habe sie angesprochen. Und sie hat sogar geguckt, da hat natürlich gleich ein "Click" und etwas Hundeleberwurst auf sie gewartet. Während der andere Hund sich n die Leine gelegt hat und angefangen zu pöbeln ist Bella sitzen geblieben und hat immer öfter zu mir hoch geschaut. Jedes mal gabs dafür eine kleine Party meinerseits. Ich habe mich so gefreut und sie soooo doll gelobt Jeder Anfang ist klein, aber ich fand das schon ganz toll von ihr ! Wenn man bedenkt, dass Bella bei pöbelnden Hunden erst recht richtig loslegt. Danke danke danke !
Na, was soll an dem Anfang klein sein??? DAs ist doch einfach nur toll! Da brauchen manche echt lange für! Ich freu mich für Euch! Ist schön, wenn der Hund sich so auf einen konzentriert, gell? Da macht auch Gassi an der Leine Spaß! Ich leg mal noch ein paar drauf und für Dich , weil Du das so toll umsetzt!
Wie man andere Hunde wegschickt, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Manche lassen sich durch ein paar geworfene Leckerchen lang genug ablenken, damit man gehen kann. Andere lassen sich mit einem "Hau ab" schon verscheuchen - dabei sollte man aber möglichst ruhig bleiben und nicht hysterisch werden. Im Besten stellt man sich zwischen die Hunde, wenn das geht. Manche reagieren auch einfach auf ein "Stop" oder "Sitz" und schauen einen dabei verdutzt an. Ich übe z.B. das "Hau ab"-sagen mit ausgestrecktem Arm trocken mit meinen Hunden, auf dem Feld, wenn es keiner sieht und hört. Damit wird es für mich "normal" und ich studiere es regelrecht ein. So sage ich es in brenzlicher Situation deutlich ruhiger als wenn ich es nicht übe. Und für meine Hunde wird das nicht zum Signal für "Attacke", weil sie es gewohnt sind.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich schicke Hunde weg, indem ich einfach nur ein lautes Ahah sage, dazu den Arm mit der Handfläche zum Hund ausstrecke und noch dazu den Kopf schüttle. Hat bisher immer funktioniert!
Bei uns hat sich ein "Stop" (+Ausfallschritt nach vorn/seitlich) bewährt. Vorteil, auf ein Stop reagieren meine Mädels auch, bleiben meist sofort stehen und preschen nicht an mir vorbei zum Angriff blasend. Dann kann ich hinterher gegebenenfalls noch ein "kehrt" sagen und wir den Abstand zum anderen Hund vergößern können.