Ich stelle fest, dass bei Menschenbegegnungen z.B. beim Spaziergang, oft das Ende das Problem darstellt.
Also man unterhält sich, Hund sitzt daneben und wirkt uninteressiert. Kritisch wird es in dem Moment, wo der andere Mensch weggeht. Dann möchte Chila manchmal hinterher und hat, als Herrchen das noch nicht so realisiert hat, auch schon mal jemanden an der Hose gepackt. Inzwischen wissen wir das und es klappt auch gut, aber man muß managen.
Ähnlich war es im Urlaub mit unserem umzäunten Grundstück. Nach ein bißchen Clickerarbeit meinerseits durften Leute unbehelligt vorbeigehen und schließlich auch hereinkommen. Natürlich hatte ich Chila da neben mir mit Leine, Clicker und Leckerli. Alles paletti, bis sich der Besucher zum Gehen aufmachte. Da merkte man deutlich, dass Chila den Abgang gerne beschleunigt hätte.
Dies erinnert mich an früher, wo mir Leute erzählten, ihr Hund ließe jeden aufs Grundstück, aber keinen mehr hinaus. So empfinde ich das bei Chila auch (wobei sie schon nicht jeden hereinließe...)
Kann mir bitte mal jemand die Grundlagen dieses Verhaltens erklären? Was denkt sich Hund dabei?
Ich habe das bei Genna in ähnlicher Form erlebt. Wenn ein Hund in einigem Abstand an uns vorbeiging, dann saß oder lag sie bei mir und ich habe geclickert und Leckerchen verteilt - alles war gut. Dann war die Situation eigentlich schon vorbei und ich wollte mit ihr weitergehen, da schoss sie mit Krawall hinter dem Hund her (natürlich angeleint).
In meinem Fall war es ein zu frühes Auflösen der Signal-Kontrolle. Dadurch haben sich ihre Emotionen so entladen können.
Bei Dir kann ich mir vorstellen, dass Dein Hund angespannt ist, obgleich Du clickerst und Leckerchen verteilst, war bei mir auch so. Dann kommt ein plötzlicher Bewegungsreiz dazu (Mensch entfernt sich) und die Emotionen gehen ihren Weg.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser Bewegungsreiz wie ein Beutereiz wirkt. Ein Reh, dass auf Genna zugeht ist keine Beute und macht ihr Angst. Ein Reh, das wegläuft ist eine Beute und macht ihr keine Angst - sie läuft hinterher.
Also die Kombination von angespannter Situation/Emotionslage + Bewegungs- bzw. Beutereiz (Entfernen) führt zu diesem Verhalten - das wäre meine Idee.
Dies erinnert mich an früher, wo mir Leute erzählten, ihr Hund ließe jeden aufs Grundstück, aber keinen mehr hinaus. So empfinde ich das bei Chila auch (wobei sie schon nicht jeden hereinließe...)
Kann mir bitte mal jemand die Grundlagen dieses Verhaltens erklären? Was denkt sich Hund dabei?
Auf die Antwort bin ich auch gespannt, denn bei uns wird nicht gerne ( das is untertrieben ) reingelassen, aber auch wirklich nicht gerne rausgelassen! Und der Unterschied zum "normalen Bewegen" (zB wenn man mal zum Klöchen muß) wird definitv registriert, auch bevor tschüß oder so gesagt wird....... und ich habe (soweit ich weiß) keinen Herdenschutzhund oder so...
Liebe Grüße
Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia
Ich kenne das Verhalten auch von Lumpi. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass er die Leute nicht am Gehen hindern will. Es ist vielmehr, dass sich eine statische Situation auflöst und eine Bewegungssituation draus wird.
Wenn wir z.B. mit jemandem mit Hund zusammenstehen, sind meine Hunde irgendwann entspannt setzen bzw. legen sich. Wollen wir uns verabschieden und weitergehen, gehe immer ich sofort ein Stück zurück und spreche meine Hunde an, sonst kann es passieren, dass Lumpi die sich dann bewegenden Menschen/Hunde angiftet. Ich denke wirklich, dass es daran liegt, dass sich die Situation ändert. Etwas, das sich nicht bewegt (auch sitzender Besuch) ist irgendwann nicht mehr bedrohlich oder ggf. auch einfach nicht interessant (je nach Motivation). Bewegung aus vorheriger Immobilität heraus ist aber vermutlich schon ein starker Reizauslöser.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
wir haben da draussen gar nich....... nur zu Hause........
Liebe Grüße
Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Francis Picabia
Lumpi reagiert auf Menschen draussen auch weniger stark als drin - bei ihm ist es aber nicht Zuhause oder woanders, bei ihm ist es die beengte Situation in einem Raum. Je größer der Raum, desto besser. Und draussen ist es noch viel besser.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
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@claudia: nur bei Besuch...... uns will er zwar nicht gern gehen lassen, aber da "schreitet" er nich ein
Liebe Grüße
Iris mit Aldo und Holly und mit dem Brunnenelfentier Sarah, unserem Shadow sowie Dusty, für den mir die richtigen Worte fehlen, sowie auch Theo tief im Herzen vereint auf ewig.
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Ja, was ihr so sagt, kann ich nachvollziehen. Emotionen, Beutetrieb, aber auch einfach die Aufregung, wenn sich wieder heftig bewegt wird.
Wobei es doch auch einen Unterschied macht, ob Hund aufgeregt wird, wenn die eigene Familie wieder aufbricht, was ich total nachvollziehen kann, oder ob ein Fremder, der bisher zur Szene gehörte, sich umdreht, um zu gehen, und zwar ruhig und von mir freundlich verabschiedet.
Ist da nun was Wahres dran, "er läßt jeden rein, aber keinen raus"? Mich wundert, dass ein Territorist überhaupt erst jemanden auf sein Terrain lassen sollte, um ihn dann dort nicht mehr weg zu lassen? Ich kann das nur mit meinem hauseigenen Wachhund nicht einfach mal ausprobieren, ich habe keine Lust auf größeren Ärger .
Zitat Wobei es doch auch einen Unterschied macht, ob Hund aufgeregt wird,wenn dieeigeneFamilie wiederaufbricht, was ich total nachvollziehen kann, oder ob ein Fremder, der bisherzur Szene gehörte, sich umdreht, um zu gehen, und zwar ruhig und von mir freundlich verabschiedet.
Naja, aber Aufregung und Aufregung sind ja nun auch zwei paar Schuhe. Wenn die eigene Familie aufbricht, dann will er mit und ist deshalb (positiv) aufgeregt. Wenn ein Fremder aufbricht, weiß der Hund das ggf nicht ganz einzuschätzen. Dass derjenige ruhig ist und sich nett verabschiedet, muss der Hund ja so nicht interpretieren oder es ist nicht das, was er als wichtig herausfiltert. Erst bewegt sich nix und dann bewegt derjenige sich. Dass er sich verabschiedet weiß der Hund ja nicht, wenn ihr Euch vorher auch unterhalten habt. Da gehen die Worte für den Hund doch unter, oder?
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
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