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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Behaviour (öffentlich)
Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

01.05.2008 11:29
wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten
Gestern hat Carlos Flip angeknurrt.
Ich weiß einfach nicht wie ich darauf richtig reagieren soll

Aber von vorne.
ICh habe eine Zweietagenwohnung, eine Wendeltreppe führt nach oben, diese ist allerdings so eng, dass Carlos sie nicht hochgehen kann, es wäre zu gefährlich. Flip hat somit oben ihr eigenes Reich.
Da sie es liebt aus dem Wasserhahn zu trinken, kommt sie mehrmals täglich nach unten und fordert ihr Wasser ein. Das ist für Carlos auch kein Problem. Sie laufen ohne Mucks aneinandervorbei.
Nur wenn Carlos bei mir auf dem Sofa liegt und Flip das Wohnzimmer betritt, fängt er ab einer bestimmten Distanz an zu knurren. Wie soll ich darauf reagieren. Im Moment schick ich ihn dann vom Sofa, hab aber nicht das Gefühl, dass das richtig ist. Flip haut dann natürlich auch immer ab.
Manchmal knurrt er auch, wenn er auf dem Teppich liegt und Flip ins Wohnzimmer will.
Kann es sein, dass Carlos Flip zwar das Recht zugesteht sich unten zu bewegen, und nur das Wohnzimmer als seins betrachtet?

Hat vielleicht jemand einen Rat für mich? Fühle mich immer so hilflos in der Situation...

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
von E. Kästner

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

01.05.2008 13:12
#2 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten



Passiert das auch, wenn du nicht dabei bist? Erinnert mich ein bisschen an deinen Text von neulich, mit der Sonnenliege ...

Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

01.05.2008 13:28
#3 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Es passiert eigentlich nur im Wohnzimmer. Ich glaube, dass Flip nicht nach unten kommt, wenn wir nicht da sind. In der Küche oder im Flur knurrt Carlos nicht, auch wenn ich dabei bin.

Es ist so, dass wenn Flip das Wohnzimmer betritt, er erstmal nur aufmerksam schaut. Kommt sie dann langsam weiter rein, fängt Carlos ganz leise an zu knurren.
Vielleicht kann er Flip einfach in dem Moment nicht einschätzen, bzw. er aht einen anderen Toleranzbereich im Wohnzimmer als in den anderen Räumen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns meistens im Wohnzimmer aufhalten.

Meine Angst ist halt, es schlimmer zu machen, durch falsche Reaktion. Aber garnicht reagieren kann auch nicht richtig sein, oder?

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
von E. Kästner

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

01.05.2008 13:38
#4 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten


Nein, da hast du völlig Recht. Gar nich reagieren bedeutet hier "erlauben".

Geht es nicht vielleicht doch um Ressourcen? Liegeplätze? Wenn du "Couch" schreibst, klingt das wie "Sonnenliege" ...

Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

01.05.2008 15:47
#5 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Ja, aber er macht es mancmal auch wenn er auf dem Teppich liegt. Oder aber er sieht das Wohnzimmer als Ressource....

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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von E. Kästner

Schle Miel ( gelöscht )
Beiträge:

01.05.2008 19:41
#6 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten



Les ich das richtig raus, er macht es also nur wenn er liegt ?


Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

02.05.2008 04:08
#7 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Mal vorweg: Ben knurrt Barney auch immer mal an. Und zwar meist, wenn der ihm überraschend zu nahe kommt. Ich kann richtig merken, wie ihn der Kater verunsichert, er sieht dann meist eher verstört aus und grummelt dann einen Moment. Ich sage dann ruhig: "Laß das" und dann ist Ruhe im Karton.

Wir hatten es anfangs zweimal, daß Ben Barney anknurrte, wenn er auf dem Bett lag und Barney in den Raum kam. Ich habe beide Male sehr schnell und sehr heftig reagiert, Ben ohne Federlesens vom Bett geworfen und aus dem Raum geschickt, ihn dort abgelegt, gelobt und bin zurück ins Schlafzimmer gegangen. Hab dort kurz was gemacht/mich aufgehalten, bin zurück zum "außerhalb" liegenden Ben, hab gelobt, Signal aufgelöst und laufenlassen.

Nach dem zweiten Mal war die Sache gegessen. Wenn er heute aus "was macht dieses komische andere Tier da?"-Gründen nochmal die Nase verzieht, guckt er mich umgehend fragend an und bekommt ein "is gut", und ich kümmere mich um den Kater. Sorge dafür, daß der nicht zu nah an Ben rangeht, gleichzeitig aber nah bei mir sein kann. Klingt ein bißchen nach "Spagat", ist aber gut praktizierbar, wenn man den einen links krault, den anderen rechts. Und nachts schlafen sie jetzt Hintern an Hintern, ansonsten darf der Kater fast überall den Vortritt haben, weil Ben kapiert hat, daß die Katze an sich eine geschützte Zone IST. :-)

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Gretacaro Offline

auf Landflucht


Beiträge: 455

04.05.2008 22:43
#8 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Hallo Heike,
das sehe ich genauso. Am Besten dieses Verhalten sofort im Keim ersticken ;-)
Jacky hat anfänglich auch einige Versuche gestartet sich über meine Katze herzumachen, hat dann aber schnell begriffen das das nun mal garnicht geht.
Ignorieren solltest Du dieses Verhalten nicht.
Liebe Grüße von Verena

EssenerRudel Offline

Stehauf-Frau


Beiträge: 1.005

04.05.2008 23:25
#9 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Ignorieren würde ich es auch nicht. Aber Du solltest auch nicht vergessen, dass Hund und Katz eben eine völlig unterschiedliche Körpersprache haben. Das macht es Carlos nicht leichter. Grummelt er mehr, oder knurrt er richtig?

Heike Offline

mit Prinzessin Goldlocke auf der Erbse und dem goldigen Lord im Herzen


Beiträge: 1.396

05.05.2008 12:27
#10 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Ich würde sagen es ist ein leises knurren. Und es passiert nur im Wohnzimmer. In der Küche laufen sie aneinander vorbei und Carlos ignoriert sie. Im Flur ist es genauso.
Gestern abend lag Carlos im Körbchen, Flip geht durch die Wohnzimmertür, Carlos sieht sie und knurrt leise.
Mein Bauchgefühl (was auch trügen kann) sagt mir, dass er Flip die anderen Räume zugesteht, dass Wohnzimmer jedoch nicht, vielleicht weil wir dort immer mit ihm schmusen?!?!

Gestern am See kam ein ca. 3 Monate alte Welpe zu uns gerannt. Carlos war im Wasser (Cocker halt ). Als er sah wie der Welpe zu mir kam, schoss er aus dem wasser und knurrte den Welpen weg. Ca. 1m von uns entfernt, ließ er sich von dem Welpen besteigen und hat nicht einmal geknurrt.
Ich denke er will, wie drücke ich es aus, beschützen, verteidigen, uns für sich haben?

Ich glaube nicht, dass Carlos ein Beschädigungsbeissen machen würde. Er bleibt auch in diesen Situationen gut lenkbar und ich weiß, dass er auf Hündisch seinen Unmut ankündigt und ich darauf reagieren kann.
Doof ist es halt an Tagen wie gestern. Wir waren bei Hannes Schwester grillen. Dort waren 4 Erwachsene, vier Kinder (zwei 2 Jahre, einer 3 und einer 8 Jahre alt) und Helge, ein kleiner 11jähriger Mischling.
Ich hätte Carlos gerne mitgenommen, aber ich denke ich hätte mich und dadurch auch ihn mit der Situation überfordert. Ich weiß halt nicht, ob er dass bei den Kindern auch macht, wenn diese zu mir kommen und auf den Schoß wollen...
Hinzu kommt, dass ich ein recht unsicherer Mensch bin, ich lerne durch Carlos zwar stetig dazu, aber in solchen Situationen habe ich Angst falsch zu reagieren und mehr kaputt als besser zu machen...Hannes würde es auf einen Versuch ankommen lassen, ich hab zuviel Angst, dass was passiert und ich will Carlos nicht ins Kalte Wasser schubsen....Alles nicht so einfach

Lg Heike

mit Flitze-Nala und dem goldigen Lord im Herzen

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von E. Kästner

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

06.05.2008 02:08
#11 RE: wie reagiere ich richtig??? Zitat · Antworten

Heike, erst einmal: Hut ab vor Deiner Reflektierheit. Wie Du die Situation und Dich selbst analysierst, wie offen Du darüber schreibst, das finde ich wirklich toll.

Zur Sache selbst: Solche Dinge kann man ganz gut trainieren. So, wie Du es beschreibst, kannst Du Dich in Bezug auf Hunde ja darauf verlassen, daß Carlos keinen Schaden anrichtet. Als ich an diesen Punkt mit Ben endlich kam, wagte ich deutlich mehr als vorher, weil ich wußte, es mag sich mal jemand erschrecken, aber mehr passiert eben auch nicht.

Ich halte es für wichtig, daß in dem Moment, in dem Carlos seinen Unmut (egal, ob Flip gegenüber oder dem Welpen oder sonst einem anderen Hund oder Menschen gegenüber) ausdrückt, Du auch den Deinem Ausdruck verleihst. Das heißt: Laß das nicht im Raum stehen, sondern sage deutlich: "Nein".

Es kann helfen, wenn Du danach die Sache selbst in die Hand nimmst: Ich habe Ben in solchen Fällen zu mir gerufen, abgelegt und bin zu dem anderen Hund gegangen, habe den gestreichelt, Leckerchen gegeben. Sofort danach bin ich zu Ben zurück, habe ihn gestreichelt, Leckerchen gegeben. Im zweiten Schritt habe ich dann auch eine Annäherung geübt: Ich habe Ben ein Stück weiter nach vorne gerufen, wieder abgelegt und die ganze Prozedur wiederholt, bis das Objekt seines Anknurrens direkt neben uns war. So konnte er lernen, daß ich die Situation im Griff habe bzw. wirklich diktiere und es keinen Handlungsbedarf bei ihm gibt.

Heute sind wir so weit, daß er höchstens noch eine Frechnase wegknurrt, die ihm direkt sein Leckerchen wegschnappen will, wenn beide vor mir stehen/sitzen/liegen. Und DAS darf er. :-)

Ich würde mit Kindern generell nicht üben, solange Du selbst unsicher bist. Es kann aber gegen Deine Angst helfen, Carlos zu fixieren (z.B. am Stuhl oder Tisch), so daß Du im Zweifel ausweichen kannst und er nicht folgen kann. Das habe ich mit Ben auch gemacht, und durch das sichere Gefühl, das ich hatte, ging ich gelassener an die Dinge heran.

Ins "kalte Wasser" schubst Du ihn eigentlich nur, wenn Du ihn in einer Horde von Kindern aussetzt. Langsame Annäherung zu trainieren, finde ich aber gut, das wäre dann auch eher die Variante "lauwarmes Wasser", würde ich sagen. :-)

Übrigens kann auch hier der Klicker helfen. Man kann ihm mit Hilfe der Kinder, die man ins Training einbaut, sogenannte Touch-Übungen beibringen. Das macht man so: Man nimmt eine Matte/ein Stück Tuch o.ä.. Das legt man auf den Boden und klickt/füttert, immer wenn der Hund es mit der Schnauze berührt. Hat er kapiert, worum es geht, stellt man ein Kind auf den Platz und spielt das Spiel weiter, indem man die Matte/das Tuch immer näher an das Kind heranbringt, immer schön mit Touch/Klicker/Leckerchen verbunden. Am Ende liegt das Ding direkt vor dem Kind, dann auf dessen Schuhen, dann ist es an der Jacke, ganz am Schluß hat das Kind das Tuch in der Hand und füttert den Hund.

Auf diese Weise nähert sich der Hund dem Kind an, während Du ja auch immer dabei bist und lernt: Kind, keine Bedrohung bis hin zu: Kind, tolle Sache. Übst Du das an verschiedenen Orten mit verschiedenen Kindern wird Carlos das recht schnell generalisieren und auf alle Kinder übertragen. Und dann können die auch um ihn rumwuseln, ohne daß er sie abwehren will/wird.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

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