Hallo, nach Anraten von Elektra habe ich jetzt für Lauri einen eigenen Threath begonnen.
Anbei noch einmal eine KOpie von meinem ersten Beitrag, mit einer kurzen Auflistung seiner Ängste und unseren Problemen:
Hallo Zusammen, wir sind neu hier und ich möchte mich und meinen Hund kurz vorstellen. Ich bin 32 Jahre alt und aus der Nähe von Würzburg. Lauri ist ein türkischer STraßenhund. Mittlerweile lebt er schon seit fast 5 Jahren bei mir. Er kam mit ca. einen halben Jahr nach Würzburg ins Tierheim. Zuvor lebte er wohl ein paar MOnate auf der Straße in Istanbul. Er ist leider kein einfacher Hund - Spaß mit ihm zu haben ist sehr schwierig, da er sehr, sehr ängstlich ist - aber ich liebe ihn und würde ihn um nichts in der Welt hergeben. Er ist überhaupt nicht aggressiv.
Er fürchtet sich vor allem was flackert (SChatten von der Sonne, Kerzenlicht, Taschenlampen etc.), hat wahnsinnige Angst vor dem Autofahren, lässt sich von Fremden nicht anfassen (außer von meinem Lebensgefährten), Angst vor alten Männern mit Stock, Spielen ist für ihn ein Fremdwort u.v.m. Am liebsten liegt er in seiner Hundekiste und hat seine Ruhe. Auch mit Leckerbissen ist er nicht zu locken (Klickertraining??) - er ist sehr misstrauisch. Das einzige was er wirklich klasse findet ist Spazieren gehen - und da liebt er die Freiheit und ist sehr selbständig.
Leider habe ich die letzten Jahre irgendwann kapituliert - ich wusste nicht mehr wie ich die Sache anpacken soll. Auch die Hundetrainerin in der Hundeschule wusste sich nicht zu helfen. Er hatte einfach an nichts Interesse - auch nicht an den Übungen auf in der Hundeschule. Das hat er einfach ignoriert - aber den Hund strenger behandeln?? Schwierig, weil er sich beim kleinsten anheben der Stimme in die Ecke verkrochen hat. Also hab ich ihn halt in Ruhe gelassen, nichts von ihm verlangt was er nicht wollte und was ihm Angst einjagen könnte. Ich war einfach völlig überfordert - mein Bekanntenkreis hat mir geraden "diesen Türkischen Straßenköter" einschläfern zu lassen oder wieder im Tierheim abzugeben. Aber weshalb? Weil er so ist, wie Menschen es ihn "gelernt" haben? Vor allem: wer will ihn? Außerdem hat der Hund einen Bezug zu mir und meinem Lebensgefährten. Er freut sich wie wahnsinnig wenn einer von uns nach Hause kommt, springt dann aufgeregt herum, bellt und hüpft, dass es die reinste Freude ist zu sehen, dass er auch "normal" sein kann. Wenns dann auch noch Gassi geht ist er glücklich. Das kann aber auch in sekundenschnelle ins Gegenteil umschlagen - sobald durch die Sonne ein Schatten flackert verzieht er sich völlig eingeschüchtert in ein Versteck. Auch im Garten ist der tagsüber wenn die Sonne scheint nicht gerne. Anscheinend wurde er mit Taschenlampen gesucht / gefangen und alles was flackert erinnert ihn daran?!?
Vor ein paar Wochen habe ich dann beschlossen, dass das so nicht weiter gehen kann und dass ich meinen "Kleinen" keinen Gefallen tue, wenn ich ihn weiterhin vor der Teilnahme am "normalen" Familienleben verschone, nur weil ich ein SChlechtes Gewissen dabei habe. Zumal wir auch irgendwann mal wieder wegfahren wollen, und ich ihn nicht in fremde HÄnde geben will. Ich übe momentan mit ihm Autofahren, kurze Strecken von 3-5 Minuten Dauer mit der Aussicht auf Spaziergänge. DAs klappt mittlerweile schon sehr gut. Er springt sogar mittlerweile alleine in den Kofferraum - nicht wirklich glücklich aber immerhin. Die Aussicht auf einen Spaziergang motiviert ihn mehr als alle Leckerchen der Welt. Wir können die ersten Lernerfolge verbuchen und ich bin das erste mal in den Jahren richtig Stolz auf ihn. Ich arbeite jetzt mit ihm an der Schleppleine - KOmmantos wie Sitz, KOmm, Platz sind kein Problem mehr.
So, das war jetzt mal eine grobe Vorstellung von Lauri. Es gäbe noch viel mehr zu erzählen. Falls ihr noch mehr wissen wollt, könnt ihr gerne fragen.
Deine Geschichte berührt mich aus irgendeinem Grund mehr als ich sagen kann. Ich finde es zunächst einmal sehr gut, Lauri möglichst viel Normalität zu geben, ohne ihn dabei zu überfordern.
Konkret fällt mir gerade eine Frage ein: Wie verträgt er sich mit anderen Hunden?
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Grummel, wo? Das habe ich total überlesen, dabei dachte ich, ich hätte gründlich gelesen. Aber irgendwas an der Geschichte geht mir echt an die Nieren, vielleicht liegt es daran. Und ich weiß gar nicht, was genau. Vielleicht isses doch die optische Ähnlichkeit zu Ben. Hmmmmm.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Nee, eben nicht. Ich kann's aber (noch?) nicht in Worte fassen. Was ja auch schon für sich spricht. Na, lassen wir das. Versuchen wir, zu helfen, wenn wir können. Was wir sicher gut können, ist: Mut machen. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Mit anderen Hunden kam er immer klasse aus. Vor einem Jahr wurde er von einem Boxer angefallen. Seitdem stellt er bei jedem Hund der größer ist als er die Nackenhaare und verbellt ihn. Kleinere Hunde - oder große Hunde die freundlich auf ihn zu gehen liebt er. Naja, ich muss sagen: von dem kleinen aufgedrehten Rehpinscher meiner Freundig ist er nach ein paar Minuten völlig genervt
Zu meinem Verhalten: tja, ich denke ich muss mir in vielen Dingen wohl selbst an die Nase fassen. Ich bin wohl in vielen Dingen was Lauri betrifft ab einem bestimmten Zeitpunkt den einfachen WEg gegangen. Nämlich Vermeidung von Situationen. Mir ist sein leidender Blick wenn er seine Ängste hatte immer so an die Nieren gegangen, dass ich einfach vermieden habe in so eine Situation zu kommen. Sei es beim Autofahren oder unter vielen Menschen, etc.
Ich hatte in den letzen paar Jahren aber auch so oft Totesangst um ihn. Er ist mir am STall ein paar mal ausgebüxt. Wenn ich Glück hatte, hab ich ihn nach ein paar Stunden irgendwo in irgendwelchen Gärten wieder aufgesammelt. ich habe ihn aber auch schon kilometerweit mit dem Fahrrad verfolgt. Immer wenn ich näher kam, lief er weiter. 1 km vor der Bundesstraße hab ich mich vom Fahrrad aus auf ihn gestürzt - letztendlich aber glücklich ihn wieder eingefangen zu haben bevor er in ein Auto laufen konnte. Hinterher haben mir einfach nur die Beine gezittert und ich hab erst mal losgeheult vor lauter Angst um ihn.
Ich danke euch nochmal für eure Anteilnahme und euer Interesse. Es ist das erste Mal, dass sich jemand wirklich auch für Lauri interessiert ohne ihn mit irgendwelchen abfälligen Bemerkungen nebenbei zu beleidigen, weil das hat er wirlich nicht verdient!
Quatsch, warum sollte ihn jemand beleidigen o. abfällige Bemerkungen machen???? Er ist ein Hund der halt nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens war.
Dein Verhalten kann ich allerdings nachvollziehen, bei mir war das auch nicht anders, alles schön meiden. Aber man tut dem Wuff (u. sich selbst) keinen Gefallen. Lauri jetzt langsam an alles ranzuführen ist ein guter Weg, er wird seine Zeit brauchen, jeder noch so kleine Fortschritt ist toll. Du schreibst das er Angst voe Fremden (Männern) hat, meinst Du wenn Ihr unterwegs seit u. wie äußert Lauri seine Angst?
Nachdem ich ja jetzt ein bisschen was von ihm geschrieben habe hätte ich auch noch eine konkrete Frage, zu einem Problem was mir immer wieder Kopfzerbrechen macht:
ich kämpfe momentan bei meinen ganzen Übungen mit Lauri (tägliche kurze Fahrten mit dem Auto, Gehorsamsübungen) ständig mit einen schlechten Gewissen dem Hund gegenüber. Er macht das, was ich von ihm verlange nicht gerne - das sieht man ihn an. Er macht es halt, weil ich es will, bzw. weil wir spazieren gehen, wenn er ins Auto geht. Andererseits sagt mir mein Verstand, dass ich ihn zu nicht immer vor allem verschonen kann, dass er (und ich) da einfach mal durchmüssen.
Was meint ihr?? ist es in Ordung wenn ich ihm solche Sachen abverlange obwohl er dabei unglücklich ist? Ich weiß, das klingt jetzt wirklich sehr unsicher - aber mich würde einfahc mal eure Meinung interessieren um auch einmal ein gesundes Maß zu finden, was ich von ihm verlangen kann und was nicht.
Wir möchten in 3 Monaten nach Österreich zum Wandern fahren - für den Hund wäre das ja eigenlich das Paradies - den ganzen Tag spazieren gehen. Kann man ihm das überhaupt zumuten??
Zitat von GilhollyQuatsch, warum sollte ihn jemand beleidigen o. abfällige Bemerkungen machen???? Er ist ein Hund der halt nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens war.
Dein Verhalten kann ich allerdings nachvollziehen, bei mir war das auch nicht anders, alles schön meiden. Aber man tut dem Wuff (u. sich selbst) keinen Gefallen. Lauri jetzt langsam an alles ranzuführen ist ein guter Weg, er wird seine Zeit brauchen, jeder noch so kleine Fortschritt ist toll. Du schreibst das er Angst voe Fremden (Männern) hat, meinst Du wenn Ihr unterwegs seit u. wie äußert Lauri seine Angst?
Viele Grüße, Anja
Tut mir leid, ich hab nicht euch gemeint mit dem beleidigen und den abfälligen Bemerkungen. Da hab ihc mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. WEnn wir unterwegs sind und es kommt ein alter Mann mit Stock rennt er in einem großen Bogen stark an der Leine ziehend an ihm vorbei. Wenn wir Besuch bekommen ist er meist in einem anderen Zimmer. Da zieht er sich zurück. Es gibt nur ein paar Freunde wo er nicht das Zimmer verlässt - die sind dann aber weiblich.
Zitat von alex2412 ich kämpfe momentan bei meinen ganzen Übungen mit Lauri (tägliche kurze Fahrten mit dem Auto, Gehorsamsübungen) ständig mit einen schlechten Gewissen dem Hund gegenüber. Er macht das, was ich von ihm verlange nicht gerne - das sieht man ihn an. Er macht es halt, weil ich es will, bzw. weil wir spazieren gehen, wenn er ins Auto geht. Andererseits sagt mir mein Verstand, dass ich ihn zu nicht immer vor allem verschonen kann, dass er (und ich) da einfach mal durchmüssen. LG Alex
Hallo Alex, meine Ayla fährt auch nicht gerne Auto. Da sie aber jeden Tag mit mir zu Arbeit fährt, muß sie sich daran gewöhnen. Sie ist jetzt knapp 15 Monate. Bis zum Lebensalter von einem Jahr habe ich sie ins Auto gehoben. Seit gerade mal 2 1/2 Monaten üben wir das Einsteigen. Ayla mit Geschirr und an der Leine, Autotüre auf, einen großen Bogen gehen und dann schnellen Schrittes auf die offenen Türe zu, ein freundlichen "Hopp" vom mir und zusätzlich einen leichten Lupfer an der Leine und sie hopst ins Auto. Du siehst, sie springt noch nicht mal freiwillig ins Auto. Da ist ja schon Dein Lauri weiter.
Meine Meinung zu diesem Thema, man/frau kann nicht auf alles Rücksicht nehmen. Autofahren ist so eine Sache die funktionieren muß. Auf andere Sachen z.B. große Menschenaufläufe (Volksfeste) würde ich meinem Hund nicht antun. Da nehme ich Rücksicht!