Erstmal vorab. Yuri ist definitiv ein unsicherer Hund,vor allem in Bezug auf vermeintlich"agressive" Kommunikation,seitens des Menschen,aber auch Hunden. Wobei das Hundeproblem, insgesamt, weniger schwer wiegt.
Ich habe bei ihm oft das Gefühl ein halbes Wildtier an der Leine zu haben. Er kann einfach nicht über sein Verständnis der Kommunikation hinweg.
Lukas wusste schon mit 8Wocheen,dass Menschen halt glotzen Er ist,an sich ruhig und gelassen und nachsichtig und (wenn man das Alter bedenkt) recht souverän im Umgang mit,bekannten, Artgenossen und Menschen. Wenn aber ein Mensch ,oder Hund ihn fixiert gibt es von ihm eine Warnug in Form von gegenfixieren und anspannung und das war es in der Regel.(an der Leine,ansonsten weicht er aus)
So. Gestern waren wir im Park und uns kam ein Boxer entgegen,hinter uns war ein Golden,also konnte ich nicht zurück. Rechts war ein Teich. Also musste ich vorbei,es waren ca 4m Abstand. Das wäre bei einem ruhigen Hund kein Problem. Der Boxer aber hing in der Leine und starrte Yuri an. Frauchen hielt gegen,unterbrach aber ihre Schwatzerei nicht weiter.
Ich konnte Yuri auf mich konzentrieren,aber er braucht immer wieder Kontrollblicke. Als der Hund auf unserer Höhe war ist Yuri dann doch explodiert. Er wirkte sehr wütend und hat angefangen,nach Lukas zu schnappen,der neben ihm stand. Es war ganz sicher eine wütende Übersprungshandlung und er hat nur in seine Richtung geschnappt und ihn nicht verletzt.
Trotzdem,bin ich in dem Moment dazwischen,hab mich vor Yuri gestellt und abgeblockt(was für mich auch nicht ungefährlich ist) und hab ihm einlautes "Nein" engegen gedonnert(war auch ehrlich ziemlich sauer) Yuri hat sofort aufgehört,hat sich wieder in bekannter Position vor mich gesetzt und mich angeschaut. Er war nicht eingeschüchtert,sondern eher verblüfft,hatte ich das Gefühl. Und die Sache war gegessen. Ich hab ihn sofort gelobt und geklickert.
Ich hätte nicht gedacht,dass ich sein Verhalten so unterbrechen könnte. Noch vor zwei Monaten hätte das nicht geklappt und er hätte vielleicht auch nach mir geschnappt.
Mir zeigt das auch,dass sei Stresslevel nicht mehr so panisch hoch ist,wie früher ,bei solchen Begegnungen.
Jetz frage ich mich,ob die Reaktion richtig war. Ich möchte schon,dass er seine Umwelt positiever sieht und will jede negative Verknüpfung vermeiden. Es ist ja auch verständlich,das er diese Provokation bzw Bedrohung nicht so stehen lassen wollte. Wenn möglich,möchte ich immer die Distanz vergössern und mich annähern. Ich habe auch die Geduld und Zeit dafür und es klappt auch in 99% der Fälle, aber in genau so einem Fall?
Darf ich ihm da auch einfach mal sagen,dass ich diese Reaktion schexxxe finde? Ich weiss,dass es schwer für ihn ist,aber mal Rückmeldung für ihn,dass DAS eben keine Lösung ist,mit der ich einverstanden bin? Und sein zurückfixieren? Sollte ich da vielleicht schon ein Abbruchsignal geben und das Abbrechen belohnen oder lieber die Begegnung,ingesamt "schönfärben",wie bisher? Das hat ja schon etwas gebracht...
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Natürlich darfst du ihm sagen, daß du die Reaktion schei***e findest. Ist auch in der Situation deine Aufgabe...schon alleine Lukas´ wegen, aber auch um Yuri konsequent zu zeigen, daß du sein Verhalten mißbilligst. Ich zumindest hätte ohne schlechten Gewissens ebenso gehandelt.
Danke, ich habe halt nur das Gefühl,dass ich damit eine Gradwanderung begehe. Denn es ist noch nicht lange her,da ist Yuri wirklich unkontrollierbar ausgeflippt. Will heissen,er hatte sich selber nicht unter kontrolle,vor lauter emotion.
Er hat auch keine sehr robuste Hundeseele sondern lässt sich leicht aus der Bahn werfen.
Das klingt vielleicht total bescheuert, aber eigentlich denkt er viel nach und handelt immer überlegt und rational. Man kann ihm fast bein "denken" zuschauen,und erst dann handelt er. Dagegen flippte er eben in Stressituationen aus und ich denke ,dass ist für ihn fast ebenso belastend,wie für mich, wenn ich jetz noch Stress drauf packe. Vielleicht verschlimmert das dann alles noch??!
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Da kommt die Geschichte mit den Wattebäuschchen...
Ich denke ihr seid so weit, dass er ein klares Nein auch empfängt, das hast du gesehen, und belohnt. Ich finde du hast ihm gezeigt, dass er eine Grenze überschritten hat, die er nicht mehr überschreiten braucht, weil du regelst. Wichtig finde ich nach der klaren Ansage das Belohnen, und das hast du perfekt hinbekommen.
Ich schmettere Aimie, wenn sie kurz vor dem Jagen ist auch schon mal ein "NEIN!STOPP!" entgegen. Hätte ich das vor einem Jahr gemacht wäre sie in Panik weggelaufen. Jetzt ist es ein klares Abbruchsignal, und sie kommt freudig zu mir und holt sich ihre Belohnung ab.
Wichtig finde ich, dass auch das Abbruchsignal klar und deutlich kommt, mit Ruhe und bewusst. Dann versteht es der Hund und freut sich über die Belohnung.
LG von Ilka mit Aimie und Soxi
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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.
Ich finde, alles was klappt, ist erlaubt. Seit ich weiß, daß es hilft, wenn ich meinen am BG aus manchen Situationen raushole, mache ich es ganz einfach. Kommt halt auf die jeweilige Situation drauf an. Er muß ganz einfach wissen, wenn mir was nicht passt. Ich versuche ihn vorher immer mit schau oder komm plus leckerli abzulenken, aber wenns dann so nicht klappt, dann halt anders. Auch wir haben das Problem, daß die Körperhaltung eines Menschen oder Hund bzw sein Blickverhalten auf Sirokos Reaktion Einfluß haben, dementsprechend groß ist auch der Bogen, den wir gehen, soferne es möglich ist.
Ich glaube auch, dass ein Nein in solchen Situationen richtig ist (vorausgesetzt, der Hund hat vorher positiv gelernt, das aber nur so allgemein für alle mitleser). Yuri kennt dich ja nun schon und weiß sicher, dass du ihm nichts tust nur wenn du mal schimpfst. Du schreibst ja selbst, dass er nur verblüfft und nicht verängstigt war.
Ich mache das bei Kajla mittlerweile auch so. Wenn sie pöbelt merke ich genau, wann sie wirklich unsicher ist und einfach nicht weg kann, oder wann sie einfach pöbelt, weil der andere ihr grade nicht in den Kram passt. Und da ist es mir dann auch egal wer anfängt. Kajla weiß, dass ich regele und wenn sie meint es selbst machen zu müssen, wird sie eben von mir daran erinnert, wer die Entscheidungen trifft.
Ich glaube wirklich, wenn man nur positiv arbeitet, nimmt einen der Hund irgendwann nicht ernst. Kajla weiß genau, wann sie den Bogen überspannt, da brauche ich nicht mal laut werden. Trotzdem hat sie keine Angst vor mir, sie spürt halt das ich wirklich schon sauer bin. Ich denke das wird bei Yuri nicht anders sein.
Achso, noch vergessen:
Zitat von sabineIch finde, alles was klappt, ist erlaubt.
Ich glaube, dass hast du versehentlich falsch formuliert, sonst würdest du ja auch ein Teletac, oder ein Stachelhalsband für erlaubt befinden. Denn auch das funktioniert augenscheinlich. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
----------------------------------------------- „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)
Zitat von sabineIch finde, alles was klappt, ist erlaubt.
Ich glaube, dass hast du versehentlich falsch formuliert, sonst würdest du ja auch ein Teletac, oder ein Stachelhalsband für erlaubt befinden. Denn auch das funktioniert augenscheinlich. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast
Ich denke auch, dass Du es richtig gemacht hast. Und an anderer Stelle gabs ja mal die Diskussion, Ursachen beseitigen, nicht Symptome. Ich habe da noch mal intensiv drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir schon auch manchmal die Symptome beseitigen müssen. Pumpt das Herz wegen einer Rhythmusstörung nicht richtig, staut sich Wasser zurück- Ergebnis sind z.B. dicke Beine durch Wassereinlagerung. Ideal ist immer, die Ursache zu beseitigen, aber das geht nicht immer, allein oft schon deshalb, weil sie zu lange besteht. Und dann muss man eben auch mal am anderen Ende ansetzen, ich denke dies könnte man auch auf solche Ereignisse übertragen. Leider ist es meist so, dass man es doch nicht schafft, nur an der Wurzel alles geregelt zu bekommen, meist ist es doch eine Kombination aus beidem, welches zum Erfolg führt. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine......
Ja,ich verstehe. Möglicherweise ist es auch gar nicht möglich ihm freche andere Rüden schönzufärben. Egal ,wie mans anstellt,er wird es immer doof und stressig finden.
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Zitat von sabineIch finde, alles was klappt, ist erlaubt.
Ich glaube, dass hast du versehentlich falsch formuliert, sonst würdest du ja auch ein Teletac, oder ein Stachelhalsband für erlaubt befinden. Denn auch das funktioniert augenscheinlich. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du es so gemeint hast
ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß in diesem Forum KEINERLEI aversive Mittel angewendet werden, deshalb war meine Formulierung so. Meine Erfahrungen diesbezüglich reichen ein Leben lang und da war noch kein Teletac oder eine sonstige ähnliche Gemeinheit dabei. Halsband und grober Leinenruck haben bei Siroko schon gereicht, daß er komplett "durchdrehte". Aber daß ich ihm mal sage "Burli, so nicht !", das hat auch erst nach einer längeren Zeit funktioniert, ich sehe es als Vertrauensbeweis. Bei meinen Mädels da haben immer die Leckerlis gereicht bzw kurzzeitig "als Strafe" an der Leine zu gehen.
Zitat von Kafrauke Möglicherweise ist es auch gar nicht möglich ihm freche andere Rüden schönzufärben.
Ich denk da eher, daß es nicht möglich sein wird, ihm ALLE Rüden schönzufärben, speziell wenn sie frech sind. So wie wir nicht jeden leiden können (oder die uns), so ist es auch bei den Hunden. Er muß ja nicht alle toll finden, reicht ja schon, wenn man halbwegs zivilisiert daran vorbeikommt. Bin nur neugierig, wie viele jahre das bei uns dauern wird
Zitat Ich denk da eher, daß es nicht möglich sein wird, ihm ALLE Rüden schönzufärben, speziell wenn sie frech sind.
So meine ich das.
Mir geht es aber eigentlich darum,seine Gefühlslage zu ändern.
Von"oh scheisse ein Hund" in "Juhu,eine Chance auf ne Belohnung."
Klappt meist auch gut,nur halt nicht immere.
Wenn aber die Chance besteht,dass es irgendwann doch auf diesem Wege klappt,wäre das meine Wahllösung.
Nur,wenn nicht,dann muss eine andere Lösung her.
Allerdings,könnte ich ihm dafür auc einfach noch viel mehr Zeit einräumen und gelegentliche Ausraster als Rückschläge akzeptieren...
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weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Zitat von Kafrauke Allerdings,könnte ich ihm dafür auc einfach noch viel mehr Zeit einräumen und gelegentliche Ausraster als Rückschläge akzeptieren...
Warum, wenn es mit Unterbrecher klappt?
Ich denke, als er noch so im Stress war, das er nicht reagieren konnte, war es so in Ordnung. Wenn er jetzt auf einen Unterbrecher reagieren kann, warum solltest Du ihn sich vielleicht reinsteigern lassen?
Du kannst ihn unterbrechen, auf Dich konzentrieren und belohnen, mit der Zeit werden diese Ausraster dann auch weniger, weil er erkennt, das Du auch solche Situationen souverän lösen kannst.
Natürlich kommt es immer auf den Hund an, aber Yuri hat es ja wohl gut verpackt und war nicht eingeschüchtert.
Der einzige Grund wäre,dass ich riskiere,durch negative Gefühle/Stress das Verhalten doch wieder zu verschlechtern.
Aber ja, vermutlich könnte er es auch verknusten,wenn ich ihm mal meine Meinung sage. Auf Korrekturen reagiert er sehr sensiebel und stark,was ein Risiko,aber auch eine Chance zur Verbesserung sein kann.
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen