Mir ist mal wieder kein passender Betreff eingefallen, also, wer was Besseres weiß, nur zu!
Zu der Frage: Es gibt Situatioen mit Skip, da bin ich mir nicht sicher, wie das richtige Verhalten von mir aussehen soll. Zumal es da von verschiedenen Trainern wie immer verschiedene Ansichten gibt.
Eine Situation, die schon mehrfach vorkam: Ich bin mit Skip auf dem Hundeplatz, mit dabei unsere Trainerin, die er kennt und mag. Wir trainieren, Skip ist einigermaßen konzentriert auf mich. Plötzlich hört er von der Zuschauerterrasse einen Hund jaulen/bellen oder sieht dort einen Hund. Er rennt zum Zaun zur Terrasse (da stehen einige Leute und eben der Hund, der gebellt hat oder so ähnlich) und guckt was da los ist. Je nachdem, wie sich der fremde Hund verhält, schnuppert er da rum, bellt mal kurz oder sonstwas. Ich rufe ihn, er kommt erstmal nicht, oder kommt in meine Richtung, dreht aber wieder um.
In meinem alten Verein hieß es, ich soll den Hund holen, und zwar sofort, er muss wissen, daß er das nicht darf, darum das Verhalten sofort beenden und er kommt ja eh nicht aufs Rufen, also kann ich mir das auch sparen. Im Seminar von Silke Jordan im letzten Jahr zischte Skip ja ab und stellte und verbellte den Fotografen, sie sagte auch, nicht rufen, einfach sofort den Hund holen.
Meine Trainerin jetzt aber hielt mich zurück als ich den Hund holen wollte und sagte: "Passiert doch nix Schlimmes, nicht hingehen, damit bestätigst Du ihm, daß sein Interesse eine Berechtigung hat. Wir laufen unserem Hund nicht nach." Ich hab also gerufen, bin mit der Beißwurst weggerannt und Skip kam auch nach etwas Zögern zu mir zurück. Eigentlich klappte das also, aber was ist, wenn er da jetzt jemanden verbellt? Soll ich ihn in der Situation allein lassen? Er hat sich aber ja auch selbst ausgesucht die 30 Meter dahin zu rennen, er kann jederzeit zu mir zurück. Kann er aber eben nicht, wenn in seinem kleinen Hirn "Gefahr, Gefahr" aufblinkt.
Als wir uns die Pension angeguckt haben, waren wir ja mit dem Trainer, meiner Freundin und ich auf der Wiese und haben gespielt. Da kam ein Mitarbeiter der Pension auf die Wiese zu. Skip rannte hin und verbellte ihn. Der Trainer sagte auch, ich solle ihn nicht holen, sondern mit Spielzeug locken, Skip rannte aber nochmal hin und verbellte, dann blieb er bei mir.
Andere Situation: Wir gehen bei der Pension an einem Zaun entlang, dahinter Enten. Skip ist offline, ich habe aus Versehen keinen Klicker dabei, der ist ind er Weste, die über nem Stuhl in der Pension hängt. Ich stehe zwei Meter hinter Skip, Skip tastet sich zum Zaun vor, schnüffelt ist ganz aufgeregt, bellt mal kurz. Zwischenducrh kommt er zu mir und guckt mich an. Ich sage säuselnd: "Ist ok und gehe auch einen Schritt zum Zaun."
Der Trainer meinte:Falsch, Skip sind die Enten unheimlich, durch meine Reaktion bestätige ich ihm, daß sie unheimlich sind! Skip hätte sich ganz toll vorgetastet, wäre vorsichtig gewesen, man sah die Unsicherheit aber die Neugier überwog, ich solle hinten stehen bleiben und nichts tun, nichts sagen. Ich soll in so einem Moment vollkommen neutral auf den Blickkontakt reagieren. Erst wenn ich weitergehen will, soll ich kurz komm sagen, fertig.
Tja, mein Lumpi ist ja nun ein vollkommen anderer Typ als Dein Skip, aber ich hole Lumpi, wenn er nicht kommt. Das liegt aber auch daran, dass wenn Lumpi auf Rufen nicht kommt, dass ich ihn auch nicht locken kann. Ich muss ihm zumindest entgegegen gehen, dann kommt er. Hätte ich ihn bellend am Gartenzaun einfach nur versucht zu locken, könnte ich ihn vermutlich heute noch nicht dort abrufen. Ich rufe ihn ein Mal, wenn er nicht kommt, gehe ich hin und hole ihn. Das aber dann ganz ruhig. Ich stelle mich neben ihn und mache eine einladende Geste, damit er mir folgt. Das Folgen wird dann beclickert und belohnt. Im Freilauf muss ich da bei Lumpi noch mehr drauf achten. Wenn ich ihn nicht hole, stehe ich vermutlich 30 Minuten später immer noch ohne Hund da. Aber ich hab eben auch einen Lump...
Tja und die Sache mit den Enten... ich bestätige in Situationen, in denen iener meiner Hunde unsicher ist, jeden Blickkontakt. Wir haben hier auch ein paar Laufenten auf einem Grundstück und Mo war da sehr unsicher, ging immer hin, duckte sich, huschte wieder weg usw. - zwei Mal beclickert, jetzt ist alles im Lack. Er schaut sie an, strahlt und kommt zu mir. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ja, so habe ich ja auch die Kühe hier schön geklickert. Aber ich hatte ja keinen Klicker dabei und habe eben nett "geredet". Der Trainer meinte, das verstärkt Skips Unsicherheit, weil ich quasi darauf eingehe. Klickern ist ja eher unterbewußt und das Geräusch ist nicht emotional und kommt nicht von mir. Er meinte, ich würde durch den Zuspruch, die Unsicherheit verstärken. Ich bin mir total unsicher, was ich davon halten soll, ich habe mich eigentlich gefreut, daß Skip mich angeguckt hat, er hat nämlich noch vor ein paar Wochen nix auf meine Meinung zu solchen Dingen gegeben.
Der Trainer ist ja nicht mein Trainer, er ist der Besitzer der Pension und des Trainingszentrums da und er kommt mit Skip super klar, das heißt ja nicht, daßn er psychologisch nicht trotzdem total falsch liegen kann.
Etwas ähliches bei Hundebegegnungen, wenn eine komplette Hundegruppe rumläuft. Skip geht auf die Gruppe zu, aber er macht ne kleine Bürtse und kommt erstmal öfter zu mir und guckt mich an. Ich habe bisher immer gesagt" Fein, alles ok, lauf ruhig." Ich sah es als Mut zusprechen, der besagte Trainer meint, es wäre die Unsicherheit bestätigen.
Zitat Er meinte, ich würde durch den Zuspruch, die Unsicherheit verstärken.
Das erinnert mich ehrlich gesagt auch an die Leute, die einem erzählen, man solle Unsicherheiten/Ängste immer unkommentiert lassen oder ignorieren, weil man sie verstärkt. Davon halte ich persönlich nicht viel. Natürlich soll man den Hund nicht offensichtlich mit jammernder Stimme bemitleiden. Aber ein dem Hund bekanntes Markerwort zu verwenden ist ja das gleiche Prinzip wie der Clicker. Ich sehe eher, dass Du den Blickkontakt bestätigt hast, den Skip angeboten hat. Und wenn er DAS tut, wenn er unsicher ist, hast Du doch genau das erreicht, woran wir hier alle arbeiten. Er sucht Hilfe bei Dir anstatt es selber zu regeln. Er wartet auf Deine Freigabe, das hat doch nix mit Unsicherheit verstärken zu tun. Das würde meiner Meinung nach eher passieren, wenn Du ihn mit seiner Unsicherheit alleine lässt.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
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Also in "Enten-Situationen" gehe ich schon mit meinem Hund zur "Gefahr", ich gehe sogar vor, damit er sieht, es passiert nix. Am Anfang hat er mich in solchen Situationen angesehen und gewartet, ob ich vorgehe. Im Laufe der Zeit ist er weniger ängstlich geworden und er traut sich jetzt ohne mich zu "unheimlichen" Dingen.
Ich habe auch gelernt, dass man dem Hund nicht nachlaufen soll - im Gegenteil: ich rufe ihn und gehe in die andere Richtung. Damit habe ich bei meinem Hund gute Erfahrungen gemacht, weil er sehr anhänglich ist. Ich glaube, jeder wird in dieser Hinsicht andere Erfahrungen gemacht haben.
Zitat Ich sehe eher, dass Du den Blickkontakt bestätigt hast, den Skip angeboten hat. Und wenn er DAS tut, wenn er unsicher ist, hast Du doch genau das erreicht, woran wir hier alle arbeiten. Er sucht Hilfe bei Dir anstatt es selber zu regeln. Er wartet auf Deine Freigabe, das hat doch nix mit Unsicherheit verstärken zu tun. Das würde meiner Meinung nach eher passieren, wenn Du ihn mit seiner Unsicherheit alleine lässt.
Ja, genau das war auch instinktiv der Grund, warum ich den Blickkontakt bestätigt habe. Ich meine, ich hab es ein Jahr nicht getan (weiß nichtmal, ob Skip früher überhaupt zu mir geguckt hat, würde sagen, nein), hab ihn viel zu viele Situationen allein klären lassen, das Resultat war, daß sich an seiner Unsicherheit und daraus folgender Aggression garnix verändert hatte. Fortschritte machen wir erst, seitdem ich ihn nix mehr alleine regeln lasse, und ihn auch nicht mehr in Situationen gebracht habe, wo er Unsicherheit zeigen muss. Für mich ist das mittlerweile ein NoGo den Hund an langer Leine an irgendwas, was ihm sichtbar unsicher macht alleine schnuppern zu lassen. Aber genau da gibt es ja die Gegentheorie.
Elli, wenn Skip im Feld wegrennt oder nicht von nem Hasenkadaver ablassen will, dann gehe ich auch weg und er folgt mir dann. Schon las er klein war hab ich mich umgedreht und bin gegangen, wenn er nicht zu mir kam. Mir ging es aber darum, wie vehalte ich mich, wenn der Grund des Wegbleibens etwas für ihn nicht ganz Geheures ist. Kann er da überhaupt entscheiden, daß er zu mir kommt vor lauter Aufregung?
Zitat von HuhnaJa, so habe ich ja auch die Kühe hier schön geklickert. Aber ich hatte ja keinen Klicker dabei und habe eben nett "geredet". Der Trainer meinte, das verstärkt Skips Unsicherheit, weil ich quasi darauf eingehe. Klickern ist ja eher unterbewußt und das Geräusch ist nicht emotional und kommt nicht von mir. Er meinte, ich würde durch den Zuspruch, die Unsicherheit verstärken.
Ich persönlich benutze den Clicker nur noch selten, da meine Hunde viel besser auf meine Stimme reagieren. Meine freudige Stimme und Stimmung überträgt sich auf die Hunde. Ich verstärke damit nicht ihre Unsicherheit, sondern zeige ihnen damit, dass alles in Ordnung ist. Meine freudige Emotionalität hilft meinen Hunden sehr.
Zitat von Huhna Fortschritte machen wir erst, seitdem ich ihn nix mehr alleine regeln lasse, und ihn auch nicht mehr in Situationen gebracht habe, wo er Unsicherheit zeigen muss.
Ich finde, dass das ein wichtiger Satz ist. Ich lasse Genna auch nicht die Wahl in solche Situationen zu laufen - ich leine sie vorher an. Wenn es doch passiert, dann lass ich sie damit nicht alleine, sondern gehe zu ihr und helfe ihr, die Situation angstfrei zu überwinden.
Der Clicker zeigt bei uns mehr Erfolg als meine Stimme. Ich habe ja vorher ohne Klicker mit Stimmsignal gearbeitet, das brachte kaum Fortschritte. Ich habe das Gefühl, Skip kann nicht unterscheiden, ob ich fröhlich oder hysterisch bin. Ich darf auf keinen Fall zu hoch oder zu emotional sprechen, das puscht ihn in Stresssituationen erst recht auf. Bei der Entensituation sagte ich allerdings ruhig und bedächtig in einem säuselnden Tonfall: "alles ok", so wie ich es zuhause auch tue, wenn er am Zaun de Nachbarn verbellt, wenn er ihn nicht direkt erkennt. Habe ich einen Klicker zur Hand, klicker ich lieber, der Klick geht irgendwie direkt ins Hirn und löst den Stress besser auf. Da muss er nix deuten, kann nix falsch verstehen etc.
Zitat Ich finde, dass das ein wichtiger Satz ist. Ich lasse Genna auch nicht die Wahl in solche Situationen zu laufen - ich leine sie vorher an.
Und wenn sie an der Leine ist und dann zwei drei Schritte vorgeht und guckt? Und dann zurückkomt und Dich anguckt?
Zitat von Huhnasagte ich allerdings ruhig und bedächtig in einem säuselnden Tonfall: "alles ok", so wie ich es zuhause auch tue, wenn er am Zaun de Nachbarn verbellt, wenn er ihn nicht direkt erkennt.
Diesen säuselnden Tonfall benutze ich auch und verhalte mich entspannt dabei. Die positive Stimmungsübertragung klappt super bei meinen Damen. Ich war heute im Dorf und es waren sehr viele Leute bei dem schönen Wetter unterwegs. Ich hatte den Clicker vergessen und habe nur mit meiner Stimme gearbeitet. Genna war entspannt und hat sogar Hundebegegnungen problemlos geschafft.
Mag gut sein, dass bei Skip und anderen Hunden der Clicker besser funktioniert, dann würde ich ihn auch nehmen.
Zitat von HuhnaUnd wenn sie an der Leine ist und dann zwei drei Schritte vorgeht und guckt? Und dann zurückkomt und Dich anguckt?
Dann bestätige ich sofort mit "fein" und Leckerchen.
Heute habe ich sie an der Leine oft machen lassen. Es gab viele Menschenbegegnungen und sie ging neugierig auf die Menschen zu. Ich habe es ihr angesehen, dass es Neugierde und nicht Ängstlichkeit war. Sie war noch an lockerer Leine, aber sie ging auf die Menschen zu und ich habe sie gelassen. Sie hat freundliche Kontakte gehabt und alles war gut. Wenn ich gemerkt hätte, dass sie sich anspannt, dann hätte ich sie auf mich konzentriert und Abstand gesucht. (Das ist erst möglich, seitdem sie SD-Hormone bekommt.)
Ich lasse sowas im Moment nicht zu, daß er an der Leine auf jemanden zugeht. Bei ihm überwiegt erst die Neugier, er geht easy drauf zu und schnuppert und plötzlich bekommt er Angst vor der eigenen Courage und die Situation kann sich blitzschnell drehen, er zieht die Rute ein und fängt direkt an zu verbellen, springt an den Leuten hoch und schnappt auch in die Luft oder am Körper vorbei. So weit sind wir noch lange nicht...
Ich bleibe dabei, ich bestätige jeden freiwillig aufgenommenen Blickkontakt, egal in welcher Situation.
Finde ich auch. Ein Hund ,der alleine(gelassen) eine Gefahrensituation untersuchen kann/muss findet auch allein eine Lösung für das "Problem". Kann ne gute sein(Gelassenheit) oder ne schlechte (Verbellen oder Schlimmeres).
Nur,weil jemand gute Erfahrungen und evtl viel Glück mit den Verhaltensweisen seiner Hunde hatte,heisst das noch nicht,dass dies für alle Hunde,der richtige Weg ist.
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Naja, der Typ ist seit zig Jahren Trainer und hat täglich 20 Hunde (auch schwierige) in Pension. Zur Zeit hat er noch eine angstaggressive Malihündin zur Pflege, die er klickert. Ich weiß, das sagt noch garnix, aber ich kenn so viele, auch aus dem neuen Verein, die den toll finden als Trainer und er ist mit Skip schon toll umgegangen. Skip hat wahnsinnig schnell Vertrauen zu ihm gefasst und ist sogar an der Leine mit ihm mitgegangen, deshalb hab ich mich natürlich gefragt, ob ich es denn richtig mache. Ich kenn uns aber als Team und deshalb bleib ich bei MEINER Meinung.