manchmal sind Gassirunden in fremder Umgebung unvermeidbar. Bei einer Tagung konnten die Hunde nicht mit rein ins Hotel (wäre auch zu stressig gewesen) und haben im Auto gewartet. Das Warten ist kein Problem. Zuhausebleiben konnten die Beiden aufgrund der Fahrzeit auch nicht, wir wären zu lang weggewesen. Gut, soweit nichs besonderes. Mit Roxy kann ich überall gehen - egal ob Wald, Kleinstadt oder Feld. Sie ist zwar vielleicht etwas hibbeliger, aber alles kein Problem.
Finja hingegen kann in fremder Umgebung gar nicht gehen. Sie zieht wie auf der Flucht, prescht in die Leine, ist kaum zu halten, bohrt ihre Krallen in den Untergrund und kann sich vor Anspannung erst recht spät lösen. Dabei achten wir natürlich darauf, eine reizarme Runde auszuwählen. Das letzte Mal war es ein einsamer Wald mit einem breten Weg. Ich hatte den Eindruck, dass Finja nach dieser Runde einen Trainingsrückschritt hatte.
Wie kann ich solche Situationen meistern? Das nächste Mal wird in einem Monat sein. Bis dahin wird Finja auch in gewohnter Umgebung vermutlich nicht relaxt an der Leine laufen... Was also tun?
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Selbes Problem wie bei Five. Kenne ja nun Deine Finja nicht, bei Five hat es sich mit der Gewöhnung etwas gebessert. Bin mit ihm regelmaßig kurze, ungewohnte Strecken gegangen. Erst 1x wöchentl. ca 10mim., dann die Zeit langsam auf 20min. erhöht, dann die Frequenz langsam bis auf 3x /Woche 10min.
Ich fürchte, das ist für Finja wirklich sehr schwer. Ehrlich gesagt, ich würde versuchen, sie zu Hause zu lassen oder ihr ein leichtes Beruhigungsmittel geben, wenn der Ausflug unvermeidbar ist. Das wird sicher mit zunehmendem Training besser werden, aber im Moment würde ich doch versuchen, sie nicht zu überfordern, indem Du zuviele verschiedene Sachen auf einmal übst.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Training mit dem Ziel "Gelassenheit in fremder Umgebung" wäre für 4 Wochen auch gar nicht realistisch. Ich weiß inzwischen, dass Finja und ich da viieeel länger für brauchen. Zudem wären das erschwerte Bedingungen, da Finja durch die Wartezeit im Auto und durch das Wiedersehen von Herrchen / Frauchen nun ohnehin hibbeliger ist als wenn wir an eine gewohnte Runde einen für sie fremden Weg einschlagen.
Derzeit trainiere ich in der Pampa (immer die gleiche Strecke) oder direkt vorm Haus. Vorm Haus arbeiten wir uns langsam (wirklich Meter für Meter) vor. Das ist ein Weg, den Finja im Grunde kennt. Ich warte aber so lange, bis sie über längere Zeit wirklich gut ansprechbar ist und nicht mehr in die Leine rennt. Erst dann gehe ich ein Grundstück weiter. Derzeit trainieren wir daher vor unserem und vor den beiden Nachbargrundstücken. Das reicht im Moment. Die kleinen Fortschritte möchte ich mir nicht durch eine ziehende Runde in unbekannter Umgebung versauen.
Was ich in solcher Situation machen würde, ist eine andere Leine (Lederleine 3-fach) zu verwenden als ich derzeit für's Training nehme (Schlepp). Da Training bis dahin nicht umsetzbar ist, müsste ich nach "Augen zu und durch" verfahren. Dann zieht sie halt... Welches Beruhigungsmittel würdest du denn empfehlen?
Die Alternative ist: Hunde bleiben Zuhause. Das wären dann aber mind. 7 Stunden - derzeit bleiben sie bis zu 4 Stunden alleine. Mehr war bisher nicht nötig. Gut, schlimmstenfalls würden sie aus Langeweile irgendetwas anknabbern oder eine Pfütze hinterlassen (Fliesen, PVC).
Wenn ich meinen Text so lese, würde ich als Hund wohl lieber 8 Stunden allein Zuhause bleiben, als 5 Stunden im Auto zu warten, Stress auf den Gassirunden zu haben, plus 3 Stunden Autofahrt...
Ich würde ehrlich gesagt vor 7 Stunden alleine lassen nicht zurückschrecken. Ich bin davon überzeugt, dass das gerade für Finja deutlich weniger Streß bedeutet. Wenn sie mehrere Stunden alleine bleiben können, machen die 3 Stunden mehr auch nichts aus. Das ist ja auch kein Dauerzustand, sondern eine einmalige Sache. Ich würde mir das überlegen.
Natürlich kannst Du mit Finja daran weiter trainieren. ABer wie Du schon schreibst, wird das viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und ich würde das ganz kurz fassen. Ich hab bei Lumpi viele Fehler gemacht - bei den anderen Beiden nicht mehr so. Wir haben im Großen und Ganzen 3 Stamm-Gebiete. Dort kennen sich die Hunde aus. Ich habe die Runden so gewählt, dass man immer ein bisschen "verlängern" oder variieren kann. So kann ich gezielt mal 10 Minuten in fremden Gebiet trainieren, kann aber in ganz kurzer Zeit wieder in gewohnte Gefilde zurückkehren.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Sehe ich auch so. Es ist eine Ausnahme und garantiert streßfreier für Finja als das Mitnehmen.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)