Zitat ch ja eine Frage: Wie arbeitet ihr? Mit oder ohne Leckerchen? Womit habt ihr die besten Erfahrungen gemacht? Die Meinungen gehen da ja sehr auseinander.
Die bessere Frage wäre: Arbeitet ihr mit Belohnung? Und das kann definitiv mit JA beantwortet werden. Dazu gehören auch Leckerchen. Aber eben bei Weitem nicht nur. Belohnung kann alles mögliche sein und ist bei jedem Hund und in jeder Situation unterschiedlich.
Es ist immer gut, wenn man einen verfressenen Hund hat, dann gibt es für jede Situation eine Belohnung, die man schnell griffbereit hat. Aber man sollte beim Belohnen so gut es geht abwechseln. Für den einen Hund ist es die schönste Belohnung, wenn er sein Spieli bekommt, der nächste freut sich über ein kleines Rennspiel, der nächste freut sich einfach weiterschnüffeln zu dürfen.
Man sollte sich immer fragen, was der Hund gerade möchte. Mein Mo z.B. war ein sehr ambitionierter Jäger. Er war kaum noch ansprechbar, wenn er eine Spur aufgenommen hatte. Mit clicker hab ich ihn dazu gebracht, dass er mir Spuren nur noch "anzeigt", weil dann was ganz Tolles passiert. Er darf dann nämlich Spuren suchen - ganz einfach indem ich ihm zur Belohnung, wenn er auf mich reagierte obwohl wild in der Nähe war, Leckerchen in der Wiese suchen liess.
Lumpi ist ein passionierter Schnüffler. Wenn er zu einer Stelle hinzieht, fordere ich Blickkontakt ein und zur Belohnung darf er dann schnüffeln. Manchmal ist es für ihn Belohnung genug, dass er einfach weiter gehen darf, wenn er aus irgendeinem Grund "Sitz" machen musste.
Man sollte wirklich mit der Zeit ganz viele unterschiedliche Belohnungen anwenden. Aber gerade für den Anfang: sei froh, dass Du einen Hund hast, der sich über Leckerchen motivieren lässt!!! Besser geht´s nämlich gar nicht. Wenn der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, ist es die beste Strategie ihm eine Alternative zu diesem Verhalten beizubringen. Diese Alternative muss man ihm aber auch erstmal schmackhaft machen. Wenn er Leckerchen liebt - freu Dich!
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Also ich arbeite bei beiden Hunden mit dem Clicker. Andres wird mit Leckerchen (Gemüse)bestätigt und Jacky mit einem Ball oder einem Stock. Natürlich habe ich meistens auch noch was extra Gutes dabei, wie Hähnchenbrust, Fleisch oder Hundewurst oder die Futtertube. Diese Sachen sind für extra gute Leistungen oder schwierige Situationen. Solche extra Sachen werden auch von Jacky genommen.
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Zitat Ich hab manchmal das Problem, dass unser Schlaumeier, auch wenn wir darauf achten erst in die Tasche zu greifen, wenn er das richtige Verhalten gezeigt hat, ja genau weiß, wenn wir Leckereien dabei haben und dass eben eine Belohnung winkt. Er hat uns ja auch unser "Komm"-Training ausgehebelt. Wir ließen ihn, damit er auch mal laufen kann, mit dem "Komm" zwischen uns hin- und herlaufen. Das machte ihn viel Spass. Dann sollten wir ja noch den "Hier"-Befehl mit superleckerlie einführen, damit man ihn mit viel Glück aus schwierigen Situation sofort abrufen kann. Das hat auch super gut geklappt und sitzt auch heute noch gut. Nur haben wir den Fehler gemacht, das "hier" zwischen das normale "komm" ab und an einzubauen. Der Schlaumeier, da bin ich mir sicher, fing bald an zwischen uns locker entspannt im Kreis zu laufen, mal hier zu schnüffeln, mal da um ein "Hier" zu provozieren. Denn Fleischwurst ist ja leckerer wie Trockenfutter. Das egal, auf welchem "Laufplatz" wir es übten. So habe ich auch manchmal das Gefühl, dass die Leckerchen mehr zwischen uns stehen, als die echte Beziehung zu fördern.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Belohnung ein ganz wichtiges Band zwischen euch ist! Im Moment noch das Wichtigste! Das ist ganz normal und einfach hundelogisch. Warum? Weil er erst einmal lernen muss, was ihr mit welchem Signal von ihm wollt. Ihr könnt in der kurzen Zeit noch nicht so weit sein, dass er alle Signale sicher in allen möglichen Situationen ausführen kann. Das Beispiel oben mit 'Komm' und 'Hier' zeigt, dass er eigentlich den Unterschied nicht kennt und deshalb das tut, was bisher fürstlich belohnt wurde, nämlich das sich-entfernen oder irgendwo schnüffeln und dann kommen. Das Problem liegt dabei nicht darin, dass ihr belohnt, sondern dass ihr die Signale nicht konsequent getrennt habt. Sobald die Signale sicher ausgeführt werden können, wird die Belohnung variabel in der Qualität und in der Frequenz. In dieser Phase ist es dann egal, ob ihr Trofu oder Leberwurst in der Tasche habt.
Mein ehemaliger Weglaufhund hat so gelernt, zu kommen, wenn ich stehenbleibe. Da brauche ich in der Regel kein Signal, keinen clicker, keine Belohnung. Trotzdem nehme ich auf unseren Runden das alles mit. Weil es einfach wunderbar ist, so einen Prachtkerl zu belohnen. Mal mit einem Rennspiel, mal mit einem Leckerli. Warum sollte ich ihm nicht zeigen, dass ich ihn genial finde? DIE Sprache versteht er!
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Ich denke, es ist ein Gebot der Fairness, meine Hunde zu bestätigen und zu belohnen. Zum einen, weil sie nur, wenn ich sie über "richtig" und "falsch" informiere, lernen können, was ich eigentlich von ihnen will. Zum anderen, weil vieles von dem, was wir von unseren Hunden verlangen, tendentiell so unhundlich ist, daß sie eine Belohnung verdienen, wenn sie das alles brav mitmachen.
Meiner Meinung nach ist die wichtigste Basis zwischen Mensch und Hund eine Philosophie des Lobens. Nur, wenn ich meinem Hund zeige, daß ich zu schätzen weiß, was er für mich tut, kann die Motivation zur Kooperation entstehen. Und letztlich dann auch Vertrauen.
Dabei geht mir nicht darum, Leckerchen in den Hund zu stopfen. Wenn man das ohne die Bestätigung und damit ohne eine vernünftige "Informationspolitik" tut, hat es meiner Ansicht nach tatsächlich wenig Wert. Das wäre, als wenn man dem Lehrling sein Geld gäbe, egal, was er tut und ohne ihm beizubringen, was er für seinen Beruf eigentlich braucht.
Bei uns gehört Futter zwar zu den möglichen Belohnungen. Doch sage ich einerseits dem Hund, bevor er das Leckerchen bekommt, wofür er es erhält, andererseits arbeite ich mit viel mehr Belohnungen als es nur das Futter darstellt.
Mal Beispiele.
Für Athos und Seppl ist der Helfer mit seinem Ärmel oft Belohnung für gelungene Unterordnungsübungen. Für beide ist Spielzeug eine Belohnung, die viel wichtiger ist als es Leckerchen je sein könnten. Für Ben und Ilias sind Kuscheleinheiten ebenso Belohnung wie die Freigabe/Erlaubnis zu buddeln. In Situationen, in denen der eine oder andere Angst vor etwas hat, ist das Aufbauen von Distanz einerseits, das Beschütztwerden andererseits stärkste mögliche Belohnung.
Diese Reihen ließen sich fast beliebig fortsetzen, gemeinsam ist ihnen eins: Für die Hunde, die etwas davon bekommen können, ist der Antrieb, mit mir gemeinsam etwas zu tun oder/und meine Signale auszuführen, wichtig und richtig.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
natürlich heißt ohne Leckerchen ja nicht ohne Belohnung bzw. Lob. Wie ihr schreibt, kann die Belohnung alles Mögliche sein. Elektra schreibt ja, er muss erst "gesagt" bekommen, was falsch und was richtig ist. Ich dachte bei meiner Frage an die Arbeitsweise von anderen Trainern wie z. B. Anita Balser, Hans Schlegel oder Anne Krüger, die als Schäferin schlecht ihre Hunde über 300 m und mehr Entfernung mit Leckereien belohnen kann. Hier wird halt konsequent mit verbalem Lob, aber auch Kritik wie Knurren oder so gearbeitet und am Schluss auch Steicheleinheiten. Keiner wendet, damit da kein Mißverständniss entsteht, körperliche Strafen an, sondern droht diese nur mal heftig an. Im Grunde ja ein Verhalten, wie die Hunde untereinander auch komunizieren. Wird ein Verhalten gefordert und nicht gezeigt, knurrt er, hilft das immer noch nichts wird wird ein Scheinangriff gestartet.
Diese Vorgehensweise fand ich einfach sehr interessant. Da meine Trainerin mit Leckereien arbeitet, werden wir das auch so umsetzen.
Zitat Anita Balser, Hans Schlegel oder Anne Krüger, die als Schäferin schlecht ihre Hunde über 300 m und mehr Entfernung mit Leckereien belohnen kann.
Naja, aber auch ein Hütehund, der an Schafen arbeitet, muss ja ebenfalls Grundlagen lernen, das kann man genauso mit Leckerchen. Ich kenne 2 Border-Damen, die beide an Schafen arbeiten. Inzwischen machen sie das natürlich ohne Leckerchen, das Hüten ist für die Zwei die beste aller Belohnungen. Aber um erstmal die Grundlagen zu lernen, also was heisst "geh vor" oder "links" oder "rechts" usw. wurde mit Leckerchenbelohnung bzw. mit Spielzeugbelohnung gearbeitet. Deshalb denke ich nicht, dass das eine das andere unbedingt auschließen muss.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von ShantiKeiner wendet, damit da kein Mißverständniss entsteht, körperliche Strafen an, sondern droht diese nur mal heftig an. Im Grunde ja ein Verhalten, wie die Hunde untereinander auch komunizieren.
Du bist aber kein Hund (und dein Hund weiß das), kannst also auch nicht wie einer kommunizieren.
Die Androhung von Strafe setzt dann voraus, das der Hund deutlich erahnen kann, was ihn nach der Androhung erwartet...was soll dein Hund von dir erwarten? Denkst du nicht, das so eine Überlegung -bei einem Hund, der schon mehrmals aggressiv nach vorn gegangen ist, um eine für ihn stressige Situation zu lösen- schon auch gefährlich sein kann? Was tust du, wenn er dadurch wieder versucht, sich durch Aggression einen Freiraum zu schaffen, sich die "Bedrohung" so vom Hals zu halten? Ich halte das für sehr bedenklich, dein Hund hat doch noch gar nicht genug Vertrauen zu dir.
Ist es nicht besser für euch, wenn er immer etwas Gutes von dir erwartet? Das gibt ihm die Möglichkeit, auch in stressigen Situationen deinen Schutz zu suchen, und dafür dann belohnt zu werden. Er wird lernen, das du seine Lösung bist, das Aggression unnötig ist, und andere Verhaltensweisen belohnt werden.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat von Pauly[quote="Shanti"]Keiner wendet, damit da kein Mißverständniss entsteht, körperliche Strafen an, sondern droht diese nur mal heftig an. Im Grunde ja ein Verhalten, wie die Hunde untereinander auch komunizieren.
Also - ich dürfte meinem Niko keine körperliche Strfe androhen. Das wäre höchstwahrscheinlich fatal. Denn der wüßte in dem Moment nicht, dass ich nur androhe. Der kann mit vielen Gesten die Menschen aussenden nicht umgehen. Und dann könnte es sein, dass er auch mich beißt. Bei meiner Setter Hündin die ich 14 Jahre lange um mich hatte, brauchte es nur Lob als Bestätigung. Niko hingegen ist verfressen, da helfen Leckerchen. Und damit er mir nicht zunimmt, wird halt ein wenig vom Futter gestrichen.
Da schließe ich mich Christiane vorbehaltlos an. Dein Hund braucht Dich als sicherer Hafen, er muss sich auf Dich verlassen können und er muss lernen Dir zu vertrauen. Dazu muss er erstmal lernen, dass von DIR ganz bestimmt keine Gefahr ausgeht. Gerade bei Hunden, die zu Aggressionen neigen, kann das sowas von nach hinten losgehen - und in vielen Fällen tut es das auch. Das heisst nicht, dass Dein Hund keine Regeln braucht. Aber um diese im Zweifel durchzusetzen, muss er erstmal positiv lernen, was Du von ihm willst. Und das muss langsam aufgebaut werden. Der Hund kann ein Signal vielleicht im Haus - das heisst aber nicht, dass er es draussen auch kann. Jedes Signal muss generalisiert werden. Erst wenn der Hund weiß was er tun soll, kann man ihn z.B. mit einem Abbruchsignal davon abhalten etwas zu tun was man nicht möchte. Aber auch das muss aufgebaut werden und ist von Hund zu Hund verschieden.
Nicht falsch verstehen: meine Hunde bekommen auch mal ein lauteres oder strenges NEIN. Aber ich würde ihnen nie körperliche Strafe androhen. Wie soll das überhaut aussehen? Die Hand erheben, dass der Hund weiß, dass ich ihm Schläge androhe? Wenn ich das bei meinem Lumpi machen würde, hätte ich sein Vertrauen sehr schnell verspielt.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
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Zitat von Tante_Haha Nicht falsch verstehen: meine Hunde bekommen auch mal ein lauteres oder strenges NEIN. Aber ich würde ihnen nie körperliche Strafe androhen.
Charly drohe ich durchaus mit "körperlicher Strafe". Das ist für ihn: "Frauchen kommt stinksauer auf dich zugestapft, packt dich am Geschirr, und nimmt dich mit"...Charly findet das richtig,richtig blöd. Und ganz früher habe ich ihm durchaus auch mal mit der Leine beschmissen (heute wäre das für mich ein no go...aber nun ja, ich war jung und wusste es nicht besser) Wenn ich da also "Ey, Charlotte!" drohe, erwartet er eine dieser Sachen (die ihm richtig, richtig unangenehm sind)...und bevorzugt es dann, sein Verhalten zu unterbrechen. Dafür wird er immer fürstlich gelobt, und reichlich belohnt. Seit gut 7 Jahren genügt also meistens die Androhung, oder einen Schritt auf ihn zu. Andere "Strafen", wie etwa "Frauchen dreht sich um und geht weg", wären ihm total egal. Und wenn er seinen Lieblingsfeind sieht, ist sein "will to please" leider nicht mehr vorhanden. Charlys bevorzugt aber immer (!!) das ausweichen als Lösungsmöglichkeit. Beschädigende Aggression kennt er nur zum wehren...und dann muß er schon Todesangst haben (etwa, weil er von einem anderen Hund angegriffen wird). Er droht selbst bei Hundebegegnungen die ihm unangenehm sind erst sehr spät, und nachdem sich "weggehen" als vergeblich erwiesen hat.
Für Paula ist aber "Angriff ist die beste Verteidigung" immer die erste Wahl gewesen. Bedrohlich auf sie zustapfen...naja, da hätte man sie schon in der Brust hängen haben können, besonders in geschlossenen Räumen. Sie findet es aber furchtbar, wenn ich mich von ihr abwende, oder mich gar schnell entferne. Also gehe ich, wenn sie doof ist. Und ich ignoriere sie, wenn sie etwas blödes macht (ja, auch, wenn sie grad mein Handy zerkaut), und beschäftige mich demonstrativ mit etwas anderem...das sie dann ganz schnell neugierig macht. Paula kennt allerdings einen Leinenruck (im Geschirr), der einem "ey, lass dass!" folgt. Auch für die hat ein solches Signal also durchaus eine Bewandtnis...aber keine, die sie mit einer Bedrohung durch mich in Verbindung bringt. Ansonsten verbindet sie mit mir ausschließlich Sicherheit, Keksis, Lob, usw. Heute stapfe ich übrigens durchaus auch mal auf sie zu, um ihr etwas abzunehmen z.B. Sie knurrt dann, ich beruhige sie, und irgendwie einigen wir uns dann.
Ich bin sehr froh, das Paula mir diesen Weg aufgezeigt hat. Mit ihr ist alles möglich, wenn man sie nur nicht unter Druck setzt. Hätte ich nicht ganz schnell gelernt, das ich sie niemals bedrohen darf, wären wir wohl nicht mehr zusammen. Und ob Paula dann noch leben würde...ich glaube nicht.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat von Pauly Ich bin sehr froh, das Paula mir diesen Weg aufgezeigt hat. Mit ihr ist alles möglich, wenn man sie nur nicht unter Druck setzt. Hätte ich nicht ganz schnell gelernt, das ich sie niemals bedrohen darf, wären wir wohl nicht mehr zusammen. Und ob Paula dann noch leben würde...ich glaube nicht.
Setze für Paula Richy ein, dann stimmts für uns ebenso.
Richy kennt 'Nein' als Abbruchsignal. Es wurde positiv aufgebaut und erst langsam auf den 'Ernstfall' angewendet. Damit ist das 'Nein' für ihn eine klare Grenze, aber keine Bedrohung. Insofern drohe ich meinem Hund wirklich nie. Ich habe trotzdem keine Probleme ihm Grenzen deutlich zu machen und sie durchzusetzen. Sollte das im Freilauf mal (wieder) schwierig werden, ist ein Training an der (Schlepp-)Leine angesagt.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Wie schon geschrieben, mache ich da keine Experimente, sondern wirklich das, was die Trainerin vorgibt und die ist ja auch auf der Leckerchen-Schiene. Ich hoffe, dass sie auch erkennen würde, wenn diese eben nicht so gut zum erwünschten Erfolg führen. Ich hab schon das Gefühl, dass sie ihr "Programm" auf Hund und uns Halter abstimmt und nicht nur stur nach einem bestimmten Prinzip arbeitet. Es hat mich nur mal interessiert und anscheinend "arbeiten" manche ja trotz Leckerchen durchaus auch mal mit negativen Konsequenzen. Es muss halt, wie bei allem, auf den jeweiligen Hund passen.
Vielen Dank für Eure ehrliche Meinung und die Diskussion. Das finde ich hier wirlich sehr angenehm, dass man nicht immer nur Honig um den Mund geschmiert bekommt. So seit ihr wirklich eine echte Hilfe.
Über mangelndes Vertrauen zu uns kann ich mich glücklicher Weise überhaupt nicht beklagen. Er hat keinerlei agressive Tendenzen uns gegenüber und akzeptiert auch unsere Vögel von anfang an als "tabu". Er ordnet sich hier wirklich total brav ein, lässt sich ruhig Zecken entfernen. Auch Fiebermessen hat er sich ohne Murren machen lassen, als er vor einiger Zeit plötzlich "seltsam" war und sich heraus stellte, dass er eine Angina hat. Bei der Tierärztin vorbildlich. Keine Ahnung, wie es bei einem Mann gewesen wäre. Dieses Vertrauen möchte ich natürlich nicht zerstören, nur weil ich hier unerfahren, wie wir noch sind, herumexperimentiere. Nur lese ich viel und finde das halt alles sehr interessant und freue mich dann über Meinungen darüber, wie es in der Realität ablaufen kann.
Zitat von Shantiz. B. Anita Balser, Hans Schlegel oder Anne Krüger, die als Schäferin schlecht ihre Hunde über 300 m und mehr Entfernung mit Leckereien belohnen kann. Hier wird halt konsequent mit verbalem Lob, aber auch Kritik wie Knurren oder so gearbeitet und am Schluss auch Steicheleinheiten. Keiner wendet, damit da kein Mißverständniss entsteht, körperliche Strafen an, sondern droht diese nur mal heftig an. Im Grunde ja ein Verhalten, wie die Hunde untereinander auch komunizieren. Wird ein Verhalten gefordert und nicht gezeigt, knurrt er, hilft das immer noch nichts wird wird ein Scheinangriff gestartet.
Ich habe alle drei Trainer live erlebt mittlerweile und auch von allen dreien von Kunden gehört, daß das schlicht und einfach nicht stimmt. Sie arbeiten alle drei mit z.T. extrem starkem und aus meiner Sicht falschem Zwang, alle arbeiten mit körperlichen Strafen.
Anne Krüger arbeitet viel mit massiver Bedrängung, läßt gestreßten Hunden keinen Raum und wirft sie auf den Rücken, wenn sie es für nötig hält. Das siehst Du im Ergebnis nicht, aber der Weg zu dem fast absoluten Gehorsam ist weder gewaltfrei, noch hat das etwas mit einer Kommunikation unter Hunden zu tun.
Hans Schlegel ist nicht umsonst der Erfinder der sogenannten Schlegel-Schlinge, einer dünnen Schlinge, die hoch direkt unter den Ohren des Hundes sitzt und die er via Ruck zuzieht. Er hat eigenen Aussagen nach darauf geachtet, daß er genau die Schmerzpunkte des Hundes erwischt, damit das Ganze effektiv wird. Zudem wirft er zischende Schlauchteile noch den Hunden, er achtet dabei darauf, daß die Geräusche sich wie Schlangen anhören, damit der Hund möglichst viel Angst bekommt und unbedingt meiden will. Den Schäferhund Blacky, dessen Video durch viele Foren und das Internet ging, traktierte er über eine Stunde lang mit dem Stachel, den er dann großartig abnahm und behauptete, JETZT brauche der Hund den nicht MEHR.
Anita Balser rempelt und schubst und macht körperlichen Streß und zwar auch in Situationen, in denen die Hunde eh schon Streß und Angst haben. Ich erinnere mich an eine Userin hier, dessen kleinen Hund sie die Userin auf den Arm nehmen ließ, damit er sich von anderen Hunden zwangsbeschnüffeln lassen mußte. Dieser Hund hatte ANGST davor, daß andere Hunde das tun, sie aber riet zu dieser perversen Form der Vergewaltigung.
Weißt Du, nicht überall, wo gewaltfrei draufsteht, ist auch gewaltfrei drin. Und das immerwährende Argument, daß Hunde das doch untereinander auch so machen, halte ich für extrem gefährlich. Erstens sind wir keine Hunde und können nie die gleiche Körpersprache zeigen wie unsere Vierbeiner. Deren Ausdrucksverhalten ist aber ein Gesamtpaket aus Körpersignale, Lautäußerungen, Verhalten - das gehört zusammen, damit es verstanden werden kann, und wir können genau das nicht leisten. Das ist im Grunde, als wenn Du in die Türkei gehst, irgendwelche Rituale kopierst, die Du siehst, aber weder die Sprache sprichst oder verstehst, noch den Kontext dessen, was die Menschen, die Du kopierst, zeigen, berücksichtigst. Du wirst also mitten auf dem Marktplatz die Schuhe ausziehen und einen Teppich ausrollen, weil Du es in einer Moschee zur Gebetszeit gesehen hast und nun glaubst, das müsse jeder dort wohl wenn es gleich zur Nacht läutet, jeder tun und Du schon mal anfangen willst. Du würdest, wenn Du nicht lernst, was ein Verhalten bezweckt und in welchem Kontext es gezeigt werden soll, sehr schnell zur Slapstick-Figur werden und als Frau und Nichtmoslem sogar wahrscheinlich schnell Ärger kriegen.
Ähnlich ist das bei unseren Hunden. Ich kann nicht wie ein Hund knurren, ich verteidige aber auch meine Ressourcen normalerweise etwas anders als meine Hunde es tun. Im Gegensatz zu ihnen hocke ich nicht vor meiner Mutter und gebe komische Geräusche vor mir, damit sie mir wie vorgestern für Ben ein Leberwurstbrot schmiert. ;-))))
Von daher, die Argumentation stimmt inhaltlich und logisch nicht, von daher bin ich sehr froh, daß Deine jetzige Trainerin wenigstens mit Futter arbeitet. Obwohl ich auch da skeptisch geworden bin, denn wie gesagt, einfach Leckerchen geben, ist noch kein Hundetraining. Ich denke mal nur an Silke mit Merle, die monatelang mit einer positiv bestärkenden Trainerin arbeitete, aber nicht so führte, wie es ein triebstarker schwarzer Schäferhund braucht. Auch hier gilt: Belohnung ist nicht gleich Belohnung, auf das "Wie" kommt es an.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Shanti Ich dachte bei meiner Frage an die Arbeitsweise von anderen Trainern wie z. B. Anita Balser, Hans Schlegel oder Anne Krüger, die als Schäferin schlecht ihre Hunde über 300 m und mehr Entfernung mit Leckereien belohnen kann. Hier wird halt konsequent mit verbalem Lob, aber auch Kritik wie Knurren oder so gearbeitet und am Schluss auch Steicheleinheiten.
darf ich fragen, wo du diese Infos her hast? Ich hatte vieles aus Büchern, auch von den DVD'S außer Schlegel, den hab ich "nur" bei Videos im Netz gesehen. Was du da schreibst kann ich dir zumindest was die Erziehungsmethode von Anne Krüger betrifft ganz klar sagen, ES IST NICHT SO! Nach ihrem Buch und nach einigen "Erfolgserlebnissen" im Rasseforum war ich vor einiger Zeit auf ihren Hof zum Einsteigerseminar. Kurz davor hab ich ihre DVD dazu gesehen, leider leider hab ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört und die Sache sein lassen. Ich geh sogar soweit zu sagen, es eine Art Psychoterror ist, was da konditioniert wird. Ich hoffe für dich und deinen Hund, dass du nicht so viele Umwege gehst wie ich, und gleich hier auf die vielen guten Tipps eingehen kannst.
Zitat von ElektraIch habe alle drei Trainer live erlebt mittlerweile und auch von allen dreien von Kunden gehört, daß das schlicht und einfach nicht stimmt. Sie arbeiten alle drei mit z.T. extrem starkem und aus meiner Sicht falschem Zwang, alle arbeiten mit körperlichen Strafen.
Anne Krüger arbeitet viel mit massiver Bedrängung, läßt gestreßten Hunden keinen Raum und wirft sie auf den Rücken, wenn sie es für nötig hält. Das siehst Du im Ergebnis nicht, aber der Weg zu dem fast absoluten Gehorsam ist weder gewaltfrei, noch hat das etwas mit einer Kommunikation unter Hunden zu tun.
Leider hab ich vor diesem Seminar hier nichts darüber gefunden Wann hast du denn Anne Krüger erlebt? Was das "Ergebnis" angeht, dass ist bestimmt einer der Gründe warum so viele Kunden die Augen vor der Methode verschließen, sie finden es so toll wenn der Hund in dieser Haltung an ihren Beinen klebt und sie "anhimmelt" Der Border der Seminarleiterin hat sogar das Bein ihrer Besitzerin umklammert
Zitat von ElektraWeißt Du, nicht überall, wo gewaltfrei draufsteht, ist auch gewaltfrei drin. Und das immerwährende Argument, daß Hunde das doch untereinander auch so machen, halte ich für extrem gefährlich. Erstens sind wir keine Hunde und können nie die gleiche Körpersprache zeigen wie unsere Vierbeiner. Deren Ausdrucksverhalten ist aber ein Gesamtpaket aus Körpersignale, Lautäußerungen, Verhalten - das gehört zusammen, damit es verstanden werden kann, und wir können genau das nicht leisten.
LG Ute mit dem Yumagremlin
~Lernen ist eine ständige Bewegung; es beruht nicht auf Wissen~ *Krishnamurti*
Zitat von Elektra[quote="Shanti"] Ich denke mal nur an Silke mit Merle, die monatelang mit einer positiv bestärkenden Trainerin arbeitete, aber nicht so führte, wie es ein triebstarker schwarzer Schäferhund braucht. Auch hier gilt: Belohnung ist nicht gleich Belohnung, auf das "Wie" kommt es an.
Genau genommen hab ich eigentlich gar nicht geführt. Rückblickend kommt es mir vor, dass Merle ab und an mal bemerkte was ich wollte und mir diesen Gefallen tat, solange nix Interessanteres da war. Erst hab ich zu viel zu schnell gewollt, auch mit Körpersprache (dominante Haltung und so ein Quatsch), da ging Merle erst so richtig ab. Dann half mir dieses Forum, ich fuhr gaaanz schnell runter und ließ uns beiden erst mal Luft zum kennen lernen. Wir wurden schnell Freunde aber ich kam bei ihren Baustellen nicht wirklich weiter. Barbara zeigte mir zum ersten mal, was es heist, einen Hund wie Merle WIRKLICH zu FÜHREN! Ist ja toll das ich sie total liebe, aber ohne klare Regeln und einer deutlichen Kommunikation von mir läuft nix. Beides gab ich ihr nicht, auch wenn ich das damals glaubte. Ich bin jetzt einfach ruhiger und konzentrierter, auch gelassener, plane ohne Zeitdruck. Und meine Merle- Perle wird immer entspannter, was die schönste Belohnung ist. Ich will damit sagen, dass es zwischen wattebauschwerfen und Unterwerfung des Hundes sehr viele artgerechte Möglichkeiten gibt, eine klare und eindeutige Kommunikation allerdings unentbehrlich ist.