jetzt will ich mal ein wenig über unsere Probleme berichten.
Dafür sollte ich vielleicht kurz noch Hajos Vorgeschichte erzählen: Hajo wurde ca. mit einem Jahr gefunden, sprich man weiss leider nichts über seine Vorgeschichte. Nach einem sehr kuzen Aufenthalt im Tierheim wurde er an eine Familie vermittel, die ihn aber schon nach einem halben Jahr wieder zurück gab, da er das Kind der Familie angeknurrt hatte (soweit ich informiert bin). Also verbrachte Hajo ein weiteres Jahr im Tierheim bis er dann endlich zu mir kam.
Ich wusste also, dass ich mir einen "Problemhund" (ich mag das Wort eigentlich nicht) ins Haus geholt hatte und somit einen Haufen Arbeit, dem ich aber gewillt war, mich zu stellen.
Hajos Probleme: Er schnappt sehr schnell, wenn sich eine fremde Person über ihn beugt oder ihm in irgend einer anderen Weise zu nah kommt. Leider läuft er aber trotzdem zu jedem hin und lässt sich streicheln. Unser größtes Problem ist aber, dass er manchmal einfach agressiv auf Menschen reagiert ohne, dass irgendein Muster erkennbar wäre. Mit 500 Passanten hat er kein Problem, aber den 501. findet er blöd. Dadurch ist es mir nich möglich ohne Leine an irgendeinem Menschen vorbeizugehen, da die Gefahr zu groß wäre. Außerdem ist er anderen Hund (vorallem Rüden) gegenüber oft agressiv.
Jetzt zu unserer Reihe an Hundetrainern.
Unsere erste Hundetrainerin: Das Tierheim empfohl mir nach der Vermittlung eine Trainerin, die schon mit vielen Tierheimhunden gearbeitet hatte. Also startetn wir direkt mit dem Training, doch leider muss ich sagen nahmen wir von 7 Einzelstunden und einem Haufen Geld, was ich ausgab, nicht viel mit auf den Weg.
Unsere zweite Hundetrainerin arbeitete in einem Hundezubehörsladen und bot mir ihr Hilfe an, als ich dort etwas länger mit ihr ins Gespräch kan und ihr unsere Probleme schilderte. Doch nach zwei Stunden merkte ich schon, das die auch nicht der Durchbruch sein würde.
So kamen wir also zu Hundetrainer Nummer drei. Während Hajo im Tierheim war, arbeitete schon ein Trainer mit ihm. Eines Tages traf ich diesen zufällig auf der Straße traf und wir vereinbarten einen Trainingstermin. Nach dieser Stunde habe ich echt meinen Glauben in die Hundetrainer verloren. Es war katastrophal. Eigentlich hat er die ganze Zeit nur geredet, ist aber kein einziges mal auf meine Fragen eingegangen und hat mir dann auch noch einen Haufen Geld abgenüpft.
Danach war ich ziemlich frustriert und arbeitete alleine mit Hajo.
So jetzt muss ich leider los zu meinem jetzigen Trainer komme ich dann nächstes mal!
Da habt ihr ja schon einige Trainer durch. Es ist doch wirklich frustrierend, dass es so schwierig ist, jemand Kompetenten zu finden. Ich hoffe, Dein jetziger Trainer ist der richtige.
Das mit dem 501. der nicht gefällt kenn ich von meiner Hündin. Solange man nicht weiss weshalb kann man Menschen nur vermeiden oder aber Leine. Ich werde deinen Block verfolgen, stell rein, was dein neuer Trainer dir rät. Bin gespannt. Liebe Grüße Petra mit Bubble
Wenn Du kein Muster erkennen kannst welcher Typ Mensch der Auslöse ist, hast du denn mal darüber nachgedacht, dass es evtl. Gerüche sein könnten auf die dein Hund reagiert?
Auf meinen jetzigen Trainer (also Nummer vier) bin ich durch das Mantrailing gekommen. Hajo und ich besuchen jetzt unseren 2. Kurs, d.h. wir trailen jetzt seit ca. 4 Monaten. Das macht natürlich einen riesen Spaß und wir können gar nicht genug davon bekommen.
Als ich erfuhr das unser Trainer auch Einzeltraining gibt, nahm ich nach vielen Empfehlungen eine Stunde bei ihm, die mich auch direkt überzeugte.
Heute hatten wir wieder eine Unterrichtsstunde bei ihm, wo es darum ging mit Hajo an Menschen und allen anderen Umwelteinflüssen vorbei zu gehen. Ich habe gelernt auf meinen Hund zu achten und sobald er etwas anderes (unerwünschtes) fixiert sofort zu agieren. Außerdem werde ich in Zukunft oft die Richtung wechseln, damit Hajo lernt mehr auf mich zu achten. Oft sind es ja nur kleine Dinge die man verändern muss und zusätzlich konsequent durchsetzten muss. Zu unseren Lernschritten werde ich vielleicht bald mal ein Trainingstagebuch erstellen.
Ich habe noch eine Frage, kann man seinen Hund daran gewöhnen, dass er nicht direkt schnappt, wenn ihm eine fremde Person zu nah kommt, sondern ein Alternativverhalten zeigt. Hat jemand von euch damit Erfahrungen gesammelt und vielleicht ein paar gute Tips?
Zitat von bullitesseWenn Du kein Muster erkennen kannst welcher Typ Mensch der Auslöse ist, hast du denn mal darüber nachgedacht, dass es evtl. Gerüche sein könnten auf die dein Hund reagiert?
Ja, aber es könnte ja wirklich alles sein und die Leute nach denen er schnappen will sind eher nicht gewillt sich dann noch mit mir zu unterhalten (verständlicherweise). Ich habe es einfach akzeptiert und werde nicht mehr nach der Ursache suchen, sondern ihm einfach probieren klar zu machen, dass diese Verhalten nicht erwünscht ist.
Zitat von DoIch habe noch eine Frage, kann man seinen Hund daran gewöhnen, dass er nicht direkt schnappt, wenn ihm eine fremde Person zu nah kommt, sondern ein Alternativverhalten zeigt. Hat jemand von euch damit Erfahrungen gesammelt und vielleicht ein paar gute Tips?
Ja, kann man. Oft bewährt hat sich, den Hund hinter sich zu bringen, damit er seinen Menschen dann regeln lassen kann.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Für Five habe ich ein "zurück", wenn er zu weit vor ist, dann kommt er neben mich. Wenn ich nun anfangen würde, ihm hinter meinem Rücken ein Lecker zu geben, hätte ich ihn in kurzer Zeit hinter mir, zum Bleistift.
Bei uns gibt es ein "hinter mir". Ich habe es auf zweierlei Art aufgebaut. Du kannst Deinem Hund beibringen, ein Target zu stubsen. Hat er das zuverlässig gelernt, nimmst Du dieses Target einfach in Deine hinter dem Rücken verschränkten Hände und läßt es ihn dort anstubsen. Du clickerst in der Folge einfach immer etwas später.
Was Du auch machen kannst, ist, Deinen Hund einfach mit der Leine hinter Dich bringen, zu Beginn hilft es, wenn Du durch eine Enge oder eine Treppe hoch oder runter oder entlang eines schmalen Wegs gehst, da halt, wo seitlich eh alles begrenzt ist. Während Du ihn mit der Leine hinter Dir führst, wiederholst Du immer wieder "hinter mir" und clickerst und belohnst entsprechend.
Irgendwann kannst Du das dann abrufen, auch, wo keine tatsächliche Enge herrscht.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
wir kenne uns ja aus Lüneburg und treffen uns morgen, zum gemeinsamen Trainingsspaziergang. Da könnten wir doch beide mal anfangen ein schönes "hinter mir" zu üben. Das haben wir nämlich auch noch nicht drauf.
Finde ich gut. Lg
Elli und Mojoe _____________________________ A boat is a boat, but a box can be anything, even a boat