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Dieses Thema hat 36 Antworten
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Das Neueste auf einen Blick



 Behaviour (öffentlich)
Seiten 1 | 2 | 3
Ute* Offline




Beiträge: 186

05.12.2010 14:49
#16 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

dein Bauchgefühl war absolut richtig, höre immer darauf! Lass dich nicht beirren von "Möchtegern"-Trainern, denn so eine scheint diese Dame zu sein.
Ich hab das leider auch zu oft getan, und ärger mich immer wieder, wenn ich daran denke, was ich aus meiner Unsicherheit und Unwissenheit gemacht habe. Aber die "Fachleute" haben es ja so gesagt. Bauchgefühl war bei mir auch immer anders.

Ich hätte voll den Wutanfall bekommen, wenn sie meinen Hund so bedroht hätte! Geht gar nicht!

Und am Ende ist der Hund dann wieder das "Monster" weil Mensch falsch reagiert hat.


LG Ute mit dem Yumagremlin

~Lernen ist eine ständige Bewegung; es beruht nicht auf Wissen~
*Krishnamurti*

SonjaBenny ( gelöscht )
Beiträge:

05.12.2010 18:42
#17 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Hallo,

Heftig was so manche Leute bzw. sog. Trainer so abziehen und ehrlich gesagt bin ich erstaunt wie "mutig" diese Trainerin ist - das hätte auch anders ausgehen können. (Nase ab)

Bei uns ist zur Zeit ein Dobermann, der vorher an einen ähnlichen Trainer gelandet ist. Als der Dobernman mal ausgerastet ist, schmiss sich der Trainer auf den Hund, drehte den Hund auf den Rücken, würgte! den Hund. Der Hund schrie, bepinkelte und bekackte sich, Stromhalsband und pure Gewalt....und leider eine Huschu die ziemlich bekannt für "Problemhunde" ist.


Zitat
Ich würde gerne wissen, was ihr von den beiden Situationen haltet. Mein Bauchgefühl sagt mir einfach, dass die Trainrin nicht gut für Dorle ist.


Nix und ja die ist nix für Dorle bzw. für überhaupt für Hunde...

Ramona Offline




Beiträge: 90

05.12.2010 19:37
#18 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

So, der Tag danach...ich bin mittlerweile auch wieder klarer im Kopf! Ich war gestern in der Hundeschule echt überfordert...so was ist uns vorher noch nicht passiert. Bin was sowas angeht dann doch zu sehr "Hundeanfänger". Dorle war gestern nach der Hundeschule voll neben der Spur. Mein Mann hat heute erstmal im Wohnzimmer daran gearbeitet den Futterdummy wieder zum Apportieren zu verwenden und nicht für Zerrspiele. Echt nicht zu fassen...
Mich beruhigt dabei eigentlich auch nur, dass ihr Verhalten gestern erklärbar ist und sie nicht wahllos schnappt.

Werde morgen mit der anderen Hundetrainerin (die Besitzerin der Hundeschule) telefonieren und ihr die Vorfälle berichten. Werde dann mit ihr beratschlagen, wie wir jetzt weiter vorgehen (Geld zurück wird es wohl nicht geben)...aber bevor Dorle noch mehr Schaden davon trägt, gehen wir da lieber nicht mehr hin!

Zum besseren Verständnis: Dorle hat ohne Leine keine Probleme mit Artgenossen. An der kurzen Leine darf sie nicht in die Nähe anderer Hunde. Mitunter hat sie Leinenaggressionen, wenn der andere Hund an der Leine ausflippt, dann flippt sie auch mal rum. Ist aber dabei ansprechbar und leicht wieder neben mich zu bekommen.

Liebe Grüße
Ramona & Dorle

Liebe Grüße
Ramona & Dorle

LuckyTola Offline

die emotionsflexible pöttische Hundeblutwurst-Horde mit dem Frauchen, das mehr hutziehwürdigen Mut hat als es selbst geglaubt hätte


Beiträge: 21.167

05.12.2010 19:49
#19 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Ich bin wirklich mal gespannt was die Besitzerin der Hundeschule dazu sagt.

Zitat von SonjaBenny
Als der Dobernman mal ausgerastet ist, schmiss sich der Trainer auf den Hund, drehte den Hund auf den Rücken, würgte! den Hund. Der Hund schrie, bepinkelte und bekackte sich, Stromhalsband und pure Gewalt...



Da sträuben sich mir wirklich die Nackenhaare. Was geht bloß in Menschen vor, die so mit Tieren umgehen?

LG Sabine mit Lucky und Tola

Liebe Grüße, Sabine mit Lucky und Tola 🐾

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Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst Du oh Mensch sei Sünde?
Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

05.12.2010 21:26
#20 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Ganz einfach: Packe die Trainerin an den Wangen, starre ihr in die Augen bis sie wegguckt. Und wenn sie danach nicht brav ist, wirf sie doch mal auf den Rücken bis sie sich nicht mehr rührt.

Im Ernst: Klar muß Dein Hund tun, was Du sagst. Das setzt aber voraus, daß das, was Du sagst, auch sinnvoll ist. Diese Slalom-Lauferei sehe ich auf vielen Hundeplätzen. Da mag als Übung auch mal ganz nett sein. Vor allem aber ist es: unhundlich. Und wenn ich sowas trainiere, dann garantiert so, daß der Halter GENAU das tut, was Du getan hast, den Hund über Signale an sich binden und belohnen, solange die "Bedrohungslage" so hoch ist.

Zur Einschätzung der Situationen: Betrachte sie mal aus Sicht Deines Hundes. Du, der Mensch, von dem Dein Hund klare und souveräne Führung braucht, hast zugelassen, daß ein fremdes Wesen diesen Deinen Hund bedroht. Denn genau das ist das Verhalten dieser Trainerin für Dorle: eine massive Bedrohung. Die sie, weil Du es nicht getan hast (sprich, Du hast diese "Dame" nicht weggeschubst und Distanz zu ihr aufgebaut), lösen mußte. Ihr Ziel: ebenjene Distanz aufzubauen, weg zu kommen.

Ähnlich verhält es sich mit der zweiten Situation. Hunde, die frontal auf einen anderen zugehen, drohen. KEIN Hund würde das, ohne menschliche "Hilfe" von sich aus tun, es ist in der Wahrnehmung unserer Hunde schlicht und ergreifend ein aggressiver Akt. Den sie, ganz hundlich logisch, entsprechend beantworten. Ebenfalls mit dem Ziel, die Distanz zu dem, der bedroht, zu vergrößern.

Folgerichtig sollte unser Handeln so aussehen, daß wir genau das für sie tun. Das heißt, wir geben ihnen die Chance, an unserer Seite aus der Sache herauszukommen und das positiv gestaltet. Was Du aber getan hast, war, Dorle der Bedrohung weiter auszusetzen.

Ich will Dir, verstehe das bloß nicht falsch, damit keinen Vorwurf machen, sondern einzig ein Erklärungsmuster bieten. Ich glaube, wir Menschen tun gut daran, uns viel öfter in unsere Hunde hineinzuversetzen und zu überlegen, was SIE mit einem Verhalten, auch wenn es aus menschlicher Sicht erstmal unerwünscht scheint, erreichen wollen. Und unser Handeln dann daran zu orientieren, was sie brauchen. Und nicht daran, was wir brauchen oder unseren Hunden an Bedürfnis quasi ins Maul legen.

Ich denke, egal, mit wem Du trainierst, ein guter Trainer wird Dir immer erklären können, warum er einen Weg geht und Respekt vor Deinem Hund haben. Es wäre schlimm genug gewesen, wenn die Trainerin Dich angehalten hätte, Dorle zu fixieren, "runterzustarren". Daß sie es an Dir vorbei tat, sollte ein absolutes Ausschlußkriterium für eine Zusammenarbeit sein. Und wer Dir empfiehlt, Deinen Hund, der auf eine Bedrohung reagiert, die der Trainer selbst "hergestellt" hat (indem sie das Aufeinanderzugehen zur Übung erklärte), mal eben auf den Rücken zu werfen, zeigt ohnehin sehr deutlich, wes Geistes Kind er ist. Da geht es um Machtausübung und nicht um die Ausbildung eines Hundes.

Ich persönlich heiße einen solchen Wurf in genau einer einzigen Situation gut, nämlich dann, wenn ich Gefahr von einem Menschen oder einem Hund, den der Hund, den ich "werfe", attackiert, abwenden muß. Ich hatte das in meiner Praxis genau einmal, da war es ein Dobermann, der Ben so bedrohte, daß der drohte in alte Überlebensstrategien und damit in beschädigendes Verhalten zurückzufallen. Ich tat das damals nicht, um den anderen zu unterwerfen, sondern einfach, weil es mir der einzige Weg schien, den Angreifer nicht nur zu unterbrechen, sondern sein Verhalten faktisch zu beenden, bis er sich in meinen Armen und unter meinen Händen, die ihn, kaum lag er, streichelten, zu beruhigen. Das heißt, als Notbremse kann es funktionieren, einen Hund zu werfen, aber selbst dann nur, wenn man es umgehend mit Entspannung verbindet und nicht einen Machtkampf daraus macht wie es die Dominanz-Theoretiker und eben diese Trainerin von Dir fordern.

Ich glaube, Du könntest dort schon weiter trainieren. Wenn Du lernst, "Nein" zu sagen. Wenn Du so eine Art Schema entwickelst, das immer erst mal schaut, was Dein Hund gerade fühlt und WIRKLICH braucht und wie Du ihm genau das dann auch geben kannst, wenn Du Dir kein X für ein U vormachen lassen würdest, dann würden vielleicht sogar andere noch von Dir lernen. Denn eins ist auch klar: Diese Dame wird mit ihrem Blödfug auch andere Hunde bedrohen und auch für andere Halter den Umgang mit ihren Hunden möglicherweise erschweren oder das Verhalten des Hundes, das eigentlich bearbeitet werden soll, verschlimmern.

Es ist also wichtig, daß Du, egal wie, Stellung beziehst und das Ganze nicht einfach so im Raum stehen läßt oder eben jetzt einfach "wegbleibst", finde ich.

Denn auch das gehört dazu: Nur, wenn wir Mut haben, können wir unsere Hunde sicher führen. Wenn wir selbst konfliktunfähig sind, werden es auch unsere Hunde bleiben.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Ramona Offline




Beiträge: 90

11.12.2010 14:10
#21 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Heute war wieder Hundeschule. Habe mit unserer Trainerin gesprochen. Sie hat gesagt, dass sie ihr Verhalten so immer wieder an den Tag legen würde. Denn sie ließe sich nicht von Hunden auf der Nase herum tanzen.
Ich habe ihr gesagt, dass ich den Kurs gerne weiter machen möchte, aber nicht möchte, dass sie Dorle so zurechtweist. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie Dorle mit Leckerlis erstmal wieder gnädig mit ihr stimmt und sie dann heute Dorle nicht weiter in Bedrägnis bringt. Dorle hat die Leckerlis genommen (wenn sie Angst hat, macht sie das nicht immer), aber der Schwanz war bis auf den Bauch eingeklemmt......

Beim Slalomlaufen und anderen Übungen habe ich Dorle heute immer auf Abstand zu den anderen Hunden gehalten und immer Leckerlis gegeben, wenn andere Hunde ziemlich direkt neben uns waren. Das klappte gut!
Mit dem Hund von letzter Woche ist heute ein anderer ängstlicher Hund aus der Gruppe aneinander geraten...und siehe da: Heute wurde dann auch mal Frauchen von "Hütehündchen" darauf hingewiesen, dass ihr kleiner Süßer die anderen Hunde ständig fixiert und dass sich die beiden ängstlichen Hunde dann bedroht fühlen. Manchmal bewirken Gespräche doch Wunder!

Die Besitzerin der Hundeschule habe ich die ganze Woche noch nicht erreicht...habe bereits ihren AB und ihre Mailbox vollgequatscht, aber bisher keine Reaktion...

Bin aber doch ganz guter Dinge, dass ich die Grenzen heute klar gesetzt habe und den Kurs so weiter machen kann!

Einen schönen dritten Advent
Ramona & Dorle

Liebe Grüße
Ramona & Dorle

Toni Offline

wo langjährig unschuldig sitzender Knasti entschädigt wird


Beiträge: 6.180

11.12.2010 17:25
#22 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Zitat von Ramona
Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie Dorle mit Leckerlis erstmal wieder gnädig mit ihr stimmt und sie dann heute Dorle nicht weiter in Bedrägnis bringt. Dorle hat die Leckerlis genommen (wenn sie Angst hat, macht sie das nicht immer), aber der Schwanz war bis auf den Bauch eingeklemmt......



Hmmmmh, mußte Dorle zu dieser Frau denn hin, um sich die Leckerchen zu holen ? Finde es immer besser, wenn derjenige dem Hund die Leckerchen zuwirft. Der eingeklemmte Schwanz zeugt ja von enormer Angst vor dieser Frau, da hätte ich persönlich sie nicht in den Konflikt gebracht, das Futter holen zu müssen.

Zitat
Die Besitzerin der Hundeschule habe ich die ganze Woche noch nicht erreicht...habe bereits ihren AB und ihre Mailbox vollgequatscht, aber bisher keine Reaktion...


Das ist ja auch komisch und spricht nicht für die Besitzerin.

LG Nicole

**************
Liebe Grüße
Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen

"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."

Jean Donaldson

LuckyTola Offline

die emotionsflexible pöttische Hundeblutwurst-Horde mit dem Frauchen, das mehr hutziehwürdigen Mut hat als es selbst geglaubt hätte


Beiträge: 21.167

11.12.2010 17:32
#23 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Auf jeden Fall finde ich es sehr mutig von Dir, mit der Trainerin darüber zu sprechen und dass Du ganz klar Grenzen gesetzt hast . Das ist nicht immer einfach. Ich wünsche euch, dass ihr den Kurs ohne solche Zwischenfälle zu Ende bringen könnt und so etwas wirklich nicht noch einmal vorkommt und natürlich, dass ihr trotz allem auch euren Spaß habt.

Liebe Grüße, Sabine mit Lucky und Tola 🐾

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Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst Du oh Mensch sei Sünde?
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(Franz von Assisi)

QuoVadis Offline

weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt


Beiträge: 3.201

11.12.2010 17:55
#24 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten



Klasse, das Du an das Wohl Deines Hundes denkst und das Gespräch gesucht hast!
ich drücke die Daumen, das es fruchtet und Ihr noch viel Spass habt.


__________________________________________________
Gruß
Hanne

Erfolg ist die Fähigkeit,von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren. Winston Churchill

stoppel Offline



Beiträge: 8.461

11.12.2010 18:08
#25 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Prima, dass du mit der Trainerin geredet hast. Das war bestimmt eine Überwindung.

Zitat von Ramona
Sie hat gesagt, dass sie ihr Verhalten so immer wieder an den Tag legen würde. Denn sie ließe sich nicht von Hunden auf der Nase herum tanzen.


DAs spricht allerdings nicht für Einsicht von Seiten der Dame!
Auch wenn es heute gut lief, hoffe ich, du kannst Dorle auch weiterhin gut durch den Kurs bringen. Ein eingeklemmter Schwanz würde mich aber immer dazu veranlassen, aus der Situation zu gehen.

LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida
_______________________________________________

"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

11.12.2010 22:45
#26 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Beeindruckend, daß Du mit der Frau geredet hast. Allerdings würde ich so einen Kurs nicht weiter durchziehen, mir wäre das Risiko zu groß, daß es einen Zwischenfall gibt. Aber wenn Du sicher bist, daß Du Dorle die nötige Sicherheit und den nötigen Schutz zuverlässig geben kannst, kann das Ganze natürlich eine Super-Erfahrung für Euch werden. Ich bin gespannt, was Du weiter berichten wirst.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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Thomas Offline




Beiträge: 26

12.12.2010 18:00
#27 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Zitat
Ein paar Minuten später beim Üben auf dem Feldweg. Alle Hunde in einer Reihe sitzend (mit bisserl Abstand) und der vorderste Hund soll ohne Leine neben Frauchen oder Herrchen im Slalom durch die anderen gehen. Alles geht gut...bis sich Frauchen von einem Aussi und die Hündin sich vor uns umdrehen (Trainerin steht neben dem anderen Frauchen). Sie geht direkt auf Dorle zu und Dorle attackiert die andere Hündin. Ich habe Dorle mit der einen Hand an der Leine zurück gezogen und mit der anderen Hand an mein linkes Bein gedrückt. Und nichts gesagt. Das habe ich so bei der vorherigen Hundetrainerin gelernt. Die Trainerin heute war völlig außer sich, was Dorle doch für ein gefährlicher Hund sei und ich würde einfach so daneben stehen. Dann wollte sie die Situation noch einmal provozieren und ich sollte Dorle dann umwerfen und zu Boden drücken. Ich entschied mich dafür Dorle mit Leckerlis abzulenken und auf mich zu konzentrieren, so haben wir die Situation gelöst. Sie hat mit der Hündin noch drei Runden um uns gedreht und Dorle hat sich nicht von der Stelle bewegt. Mein Glück, denn ich hätte Dorle nicht zu Boden werfen wollen. Sie zeigt dieses Verhalten aus Angst und wenn ich sie in solchen Situationen derartig bestrafe, glaube ich, wird ihr Verhalten gegenüber Hunden und Menschen sich nicht bessern...


Hallo Ramona,
so 100% ist mir die Situation noch nicht klar, aber ich nehme mal an, dass Dorle mit Dir in angeleintem Zustand in der Reihe der Aussis stand und einen anderen Hund der Aussis angreifen wollte.

Daraufhin hast Du Deinen Hund näher an Dich fixiert und seine Aufmerksamkeit auf Dich gelenkt. Ich denke mal dies ist eine adäquate Vorgehensweise, wenn durch folgende Ablenkungsmanöver weiteres Aggressionspotential vermieden wird.

Zu Denken gibt mir gegen wen sich die Agression von Dorle richtete. War es wirklich der Hund, oder vielleicht die Trainerin, die davor Deine Hündin so massiv eingeschüchtert hat?


Was sie Dir da empfiehlt: "und ich sollte Dorle dann umwerfen und zu Boden drücken" ist mit das Schlimmste, was ein Hund erfahren kann. So eine Situation empfindet ein Hund als lebensbedrohend. Eine Massnahme, die für Deine liebe Dorle traumatisierende Auswirkungen haben könnte. Solch restriktive Erziehungsmethoden sollten demnach nur in aller höchsten Ausnahmefällen ergriffen werden, für hündisches Verhalten, welches selbst für andere Tiere oder Menschen als massiv gefährdend einzustufen sind, eine absolute "No go -Massnahme" bei extremen Fehlverhalten.

Es ist auch ein Unterschied, ob ich im Spiel meinen Hund auf den Rücken werfe und zu Boden drücke, oder es bewußt einsetze um zu Strafen. Im Spiel erkennt er meine Überlegenheit ohne sein Vertrauen zu verlieren, als Strafe eingesetzt kann es mitunter zu einer angstgeprägten Beziehung führen.

Als unerfahrener Newcomer hab ich mir auch so manche Weisheiten angelesen und diese Methode vor langer Zeit mal bei meinem nicht stubenreinen Welpen eingesetzt als er zum xten Male auf den Teppich gepieselt hat. Heute bereue ich das, denn es hat gewirkt. Mein Hund behält sein Pippi so lange zurück, bis er vor Krämpfen geschüttelt auf dem Boden liegt.

Es war also eine traumatisierende Erfahrung für ihn. Bei ihm hat sich eingeprägt, wenn ich meinen Urin nicht zurückhalte werde ich getötet. Das hört sich jetzt ziemlich krass an und es war für mich ein echter Schocker, wie ich meinen Hund mit diesen Krämpfen am Boden liegen sah, doch ich kann Dich beruhigen, soweit hab ich es nie wieder kommen lassen. Lieber einmal zuviel Gassi gehen, als meinen Hund noch einmal so leiden zu sehen.

Trotzdem habe ich das Beispiel aus der Praxis mal genannt um darzustellen, dass es bei Hunderziehung auch immer über die Verhältnissmässigkeit der Mittel geht.

Deine Trainerin hat da offensichtlich jegliches Mass verloren, ihr fehlt es an Empathie und die verfolgt einen egozentrischen Weg, ein Weg der Deinem Hund im Endeffekt nur schadet.

Das Hardliner-Konzept, welches sie verfolgt scheint auch nicht mit den Erziehungsmethoden Deiner eigentlichen Trainerin vereinbar zu sein und eigentlich sollte es Aufgabe Derjenigen sein, welche die Hundeschule betreibt, auch nur Mitarbeiter, welche das selbe Erziehungskonzept verfolgen, zu beschäftigen.


Deine Methode : "Ich entschied mich dafür Dorle mit Leckerlis abzulenken" ist natürlich auch nicht der Bringer, zumal Du ja ihr agressives Verhalten damit belohnst. Dorle merkt sich: " Ich brauch nur andere Hunde anzugreifen, dann gibt´s Leckerlies.
Es handelt sich hierbei um eine Verstärkung, Dorle wird darauf konditioniert.

Der erste Weg war schon richtig, Aufmerksamkeit auf Dich, aber es muss dann weiter gehen, Ablenkung , aber nicht mit Belohnung verknüpft.

LG

Thomas

KerstinKatharina Offline




Beiträge: 1.569

12.12.2010 21:41
#28 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Zitat von Ute*

dein Bauchgefühl war absolut richtig, höre immer darauf! Lass dich nicht beirren von "Möchtegern"-Trainern, denn so eine scheint diese Dame zu sein.
.....Ich hätte voll den Wutanfall bekommen, wenn sie meinen Hund so bedroht hätte! Geht gar nicht!
...


fett von mir
@ Ute,

so hab ich jetzt auch gedacht. Und ich stell mir dabei meine kleine Maus vor: wenn sie sich angegriffen fühlt kennt sie weder Tod noch Teufel. Bei Mini käme sie gar nicht so weit - so mit ihr umzugehen ... aber ich würde es auch nie zulassen.

Solche Erfahrungen werfen Angsthunde so weit zurück.

Liebe Ramona,

Dein Bauchgefühl ... war stimmig. Es ist Deine Dorle. Du kennst sie, sie ist in Deiner Obhut, Du bist ihr "Anker", sie vertraut Dir. Lass Dir das von niemanden nehmen - nur weil er/sie sich "Trainer" nennt. Es geht um Dorles und Dein Miteinander.

Herzliche Grüße
Kerstin&Blue mit Pflegemaus Lia und Maya, Hugo und Mini immer im Herzen



Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will.
(Anatole France)

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

13.12.2010 01:43
#29 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Zitat von Thomas
Was sie Dir da empfiehlt: "und ich sollte Dorle dann umwerfen und zu Boden drücken" ist mit das Schlimmste, was ein Hund erfahren kann. So eine Situation empfindet ein Hund als lebensbedrohend.



Jep. Absolute Zustimmung.

Zitat von Thomas
Deine Methode : "Ich entschied mich dafür Dorle mit Leckerlis abzulenken" ist natürlich auch nicht der Bringer, zumal Du ja ihr agressives Verhalten damit belohnst. Dorle merkt sich: " Ich brauch nur andere Hunde anzugreifen, dann gibt´s Leckerlies. Es handelt sich hierbei um eine Verstärkung, Dorle wird darauf konditioniert.



Das ist leider so nicht richtig. Aggressives Verhalten läßt sich nicht positiv verstärken. Das ist einfach biologisch nicht möglich. Im Gegenteil: Wenn der Hund töst und wird geclickert, wird der negativen Emotion die positive Verknüpfung "Clicker = Gutes" entgegengesetzt. Das freigesetzte "Glücks-Hormon" wirkt gegen die Streßhormone, man produziert quasi einen natürlichen Gegenspieler und gibt dem Hund damit eine Chance, aus einem Zustand herauszukommen, in dem er nicht lernen kann. Ein Hund, der aggressives Verhalten zeigt, ist in aller Regel nicht mehr ansprechbar, seine Reaktion auf den Reizauslöser (also den anderen Hund oder die Trainerin) läuft unterbewußt ab, er kann sie nicht steuern, er entscheidet nichts, er ist eher in seinem Verhalten gefangen.

Zitat
Der erste Weg war schon richtig, Aufmerksamkeit auf Dich, aber es muss dann weiter gehen, Ablenkung , aber nicht mit Belohnung verknüpft.



Mit Verlaub, wieso behauptest Du das einfach so? Was soll denn der Hund Deiner Meinung nach lernen, wenn er ohne Belohnung von etwas abgelenkt wird, von dem er sich gerade massiv bedroht fühlt? Ich sage es Dir: Er KANN nichts lernen. Wenn ich einen Hund ablenke, lenke ich ihn ab. Mehr nicht. Erst, wenn ich dem Hund ein alternatives Verhalten zu seiner Aggression (oder/und Angst) vermitteln kann, habe ich eine Chance auf eine dauerhafte Vermeidung des aggressiven Verhaltens. Und das geht nur, wenn der Hund überhaupt "ansprechbar" ist und ich ihm sehr positiv vermittele, was ich ihm zu bieten habe.

Was Du vorschlägst ist maximal Management und zwar schlechtes. Wie willst Du denn ohne Belohnung einen Hund, der gerade einen anderen oder einen Menschen offensiv oder defensiv aggressiv angeht, weil er die Distanz zu diesen Reizauslösern vergrößern will, "ablenken"? Wie soll das rein praktisch aussehen?

Doch selbst, wenn Du nun mit Leckerchen ablenkst, wirst Du nur bedingt etwas erreichen. Zentral wäre eher, das für den Hund zu tun, was er mit seinem Verhalten erreichen will, und das ist in aller Regel, mehr Raum zwischen sich und den anderen zu kriegen. Entweder, indem er flüchtet (was in Leinensituationen in aller Regel unmöglich ist) oder eben, indem er "vertreibt". Erst, wenn ich dem Hund mitteile, daß ich ihn verstehe und die Lösung so präsentiere, daß der Hund sich dabei wohlfühlt, mir vertrauen und letztlich eine neue Verbindung zu dem herstellen kann, was er bisher aggressiv angegangen ist, habe ich eine wirkliche Lösung trainiert. Der Mechanismus, den ich mir dabei zunutze mache, ist die Möglichkeit zu sogenannten Gegenkonditionierung, verbunden damit, daß mein Hund erfährt, daß er nichts regeln muß, solange ich da bin.

Von daher hätte Ramona im ersten Schritt bzw. der konkreten Situation letztlich nur eins tun können: sich schützend vor Dorle stellen und dafür sorgen, daß weder Trainerin noch anderer Hund ihr zu nahe kommen kann. Erst, wenn sie Dorle oft genug beweist, daß Hund bei Frauchen sicher ist, kann sie in der Folge und im Rahmen eines vorsichtigen Annäherungstrainings auch daran arbeiten, daß Dorle andere Hunde und die Trainerin langfristig auch tatsächlich nicht mehr als Bedrohung wahrnimmt.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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Ramona Offline




Beiträge: 90

14.12.2010 19:00
#30 RE: Dorle attackiert Hund und Trainerin Zitat · Antworten

Neuigkeiten von der Trainerfront:

Ich habe heute ENDLICH mal die Besitzerin der Hundeschule erreicht! Sie war ziemlich bestürzt über den Vorfall und will sich mit der anderen Trainerin zusammen setzen. Sie sagte sofort von sich aus, dass das Verhalten der anderen Trainerin natürlich bei Dorle ganz und gar nicht geht und ihre Angst vor Menschen verschlimmern kann. Wir werden vermutlich jetzt die Gruppe wechseln und den Begleithundekurs bei der Besitzerin der HS weitermachen. Der Kurs ist zwar schon weiter als unserer, aber sie meinte Dorle wäre ja ganz clever Sie kennt Dorle besser und pflegt in ihren Gruppen einen anderen Umgang.

Ansonsten haben wir ja am Samstag das Gespräch mit der Hundtherapeutin...da erhoffe ich mir ja mal ein paar Hinweise, wo ich vermutlich noch Fehler mache!

Liebe Grüße
Ramona & Dorle

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