in meiner Vorstellung habe ich ja schon von Charlys Ressoucenproblem geschrieben. Charly ist zu allen Zweibeinern super lieb, da gibt es keine Probleme, aber mit Vierbeinern die er nicht wirklich total gut kennt, ist das schon ein Problem.
Charly verteitigt alles, Auto, Fressen, Wasser, Spielzeug, Stöcke, gut riechende Stellen, Mauselöcher, Hundedamen die gut riechen (er ist mit neun Monaten kastriert worden) für mich ein großes Problem da wir uns ganz oft mit anderen Beaglefreunden treffen, ich dann immer höllisch aufpassen muß und dadurch natürlich sehr angespannt bin.
Das macht er bei allen Hunden, nur Beaglefreundin Ronja und Yorkimix Pepper dürfen alles da sagt er keinen Ton. Wir gehen mit Charly von Anfang an in eine Hundeschule, Welpen... und Junghundekurs sogar zweimal wöchentlich, er hat immer genügend Hundekontakt und ich denke Beschäftigung hat er auch genug.
Habe das auch öfter unserer Trainerin erzählt, die aber meint das wäre hündisch und normal, was meint ihr?
L.G. Michaela mit Charly für uns der beste Beagle von Welt!
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weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Ich habe Schäferhunde, für mich ist es normal. Wenn Ihr Euch den Beagle ausgesucht habt, weil er als Meutehund so verträglich ist, kann ich mir vorstellen, das es ein Problem ist. Es gibt, wie Ihr seht, aber immer die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
ich habe mich damit arrangiert, kein Spielie und keine Leckerlies, wenn andere Hunde dabei sind. Sie haben ausgewählte Kontakte, bei Fremden gucke ich ganz genau. Das geht bisher ganz gut.
ich habe mich damit arrangiert, kein Spielie und keine Leckerlies, wenn andere Hunde dabei sind. Sie haben ausgewählte Kontakte, bei Fremden gucke ich ganz genau. Das geht bisher ganz gut.
So mach ich es ja auch, Spielies und Füttern in Gegenwart von anderen Hunden ist für uns absolut tabu, aber wenn wir mit mehreren Hunden unterwegs sind, und Charly findet ein z.B. ein Stöckchen, eine Pfütze, eine Stelle die gut riecht oder ein Mauseloch wird das auch verteidigt, bis jetzt hat er noch nie wirklich gebissen, aber er zeigt das volle Programm, das alles ihm gehört, andere Hundehalter reagieren dann immer ganz geschockt, das ist doch ein Beagle die sind doch immer sooooooo lieb.
L.G. Michaela mit Charly für uns der beste Beagle von Welt!
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Zitat von Charly Habe das auch öfter unserer Trainerin erzählt, die aber meint das wäre hündisch und normal, was meint ihr?
Für mich klingt das auch wie normales Hundeverhalten. Aber ich kenne das. Viele Leute - auch andere Hundebesitzer - bekommen schon einen Schreck wenn nur mal herumgeknurrt wird. Dabei gehört das doch zur Kommunikation unter Hunden.
weiß mit pubertierendem durchgeknalltem Mali mit Schäferhund-Exterieur, was Geduld heißt und hütet den wohl tollpatschigsten und knuffeligsten Holländer seit es Herder gibt
Zitat von CharlySo mach ich es ja auch, Spielies und Füttern in Gegenwart von anderen Hunden ist für uns absolut tabu, aber wenn wir mit mehreren Hunden unterwegs sind, und Charly findet ein z.B. ein Stöckchen, eine Pfütze, eine Stelle die gut riecht oder ein Mauseloch wird das auch verteidigt, bis jetzt hat er noch nie wirklich gebissen, aber er zeigt das volle Programm, das alles ihm gehört, andere Hundehalter reagieren dann immer ganz geschockt, das ist doch ein Beagle die sind doch immer sooooooo lieb.
Stöckchen sind bei mir absolut tabu, viel zu gefährlich, sind schon einige Hunde dran gestorben. Und wenn ich Stöckchen verbieten kann, geht es auch bei Pfützen und Mäuselöchern. Da haben meine Beiden zwar kein Interesse dran, aber eine Vorgängerhündin, und die durfte nur mit Erlaubnis buddeln.
Da scheinen wir wirklich ähnliche Baustellen zu haben.
Aber auch das läßt sich managen. Glaube mir. Bis später.
LG Anja mit Jacky & Andres Im immer dabei: unsere Dicke
Das Schönste, was ein Hund hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken, denn was tief in unserem Herzen verankert ist, können wir durch den Tod nicht verlieren.
Zitat Habe das auch öfter unserer Trainerin erzählt, die aber meint das wäre hündisch und normal, was meint ihr?
Naja, Ressourcenverteidigen an sich mag schon hündisch und normal sein. Trotzdem finde ich kann es "ausarten". Bei Tobi habe ich ja auch das Problem. Früher stürzte er sich z.B. schon auf sein Gegenüber, wenn dieser nur einen Blick auf meine Leckerchentasche warf. Bei Buddelstellen, "seinem" Auto und "seinem" Mädel reagiert er auch empfindlich.
Mittlerweile kann er aber auch schon mal gemeinsam mit einem Hund an einer Stelle schnüffeln und auch mal aus einer Pfütze trinken.
Managen steht bei uns auch ganz oben.
LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
Sicher ist das Verhalten hundlich normal. Nur leider leben unsere Hunde in unserer Gesellschaft. Und treffen ständig auf Artgenossen, die sie nicht kennen, aber "liebhaben sollen". Womit das hundlich normale Verhalten bearbeitet werden muß, weil der ressourcenverteidigende Hund sonst arge Probleme bekommen kann.
Meiner Meinung nach steht die Erkenntnis, daß das Verhalten hundlich normal ist, einem Training auch gar nicht im Weg. Es steht "nur" Verboten und aversiven Maßnahmen im Weg, weil die das Verhalten im schlimmsten Fall halt verstärken würden. Wenn Du aber einfach mal damit beginnst, die Stimmung zu verbessern (verbale Ruhe für die Hunde, die die Stimmen ja hören, die neben ihnen entweder ruhig und gelassen oder hektisch/panisch sind), wäre ein erster Schritt getan. Wenn Du Deinem Hund im zweiten Schritt beibringst, daß er Ressourcen nicht verteidigen muß, weil sie im Überfluß da sind, ist das ein weiterer Schritt, neben dem Management, andere Hund nicht nah an Deinen heranzulassen, wenn er gerade eine Ressource hat.
Das Problem bei den multiplen Ressourcenverteidigern besteht ja leider darin, daß ihr Verhalten im schlimmsten Fall negative Auswirkungen auf Artgenossen hat, die möglicherweise aus genau den gleichen Gründen genau die gleiche Ressource begehren. Die Verletzungsgefahr ist ja nun einmal da, da beißt die Maus keinen Faden ab, und wir haben mittlerweile eine Hundedichte, die genauso unhundlich ist wie der Umstand, daß viele Hunde an Meideverhalten verhindernden Leinen laufen müssen und die Tatsache, daß unsere Hunde ihre hundliche Normalität, weil sie bei uns sind und wir Menschen uns ständig einmischen, gar nicht leben können.
Wir werfen das hundliche Gleichgewicht in jeder Hinsicht ständig durcheinander, und damit dürfen wir eben nicht sagen "das ist hundlich normal, laß sie machen". Das mag in der freien Natur, wenn natürliche Selektion durch Futterkämpfe gewollt und akzeptiert ist, funktionieren, aber nicht mit unseren Sozialpartnern Hund. Heißt: Auch, wenn Deine Trainerin in der Einschätzung recht hat, besteht trotzdem Handlungs- und Trainingsbedarf, denke ich.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von Elektra Wenn Du Deinem Hund im zweiten Schritt beibringst, daß er Ressourcen nicht verteidigen muß, weil sie im Überfluß da sind
Heißt: Auch, wenn Deine Trainerin in der Einschätzung recht hat, besteht trotzdem Handlungs- und Trainingsbedarf, denke ich.
Vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Wie bringe ich ihm bei das er Ressourcen nicht verteidigen muß und wie trainiere ich das, muß ich ja wohl alleine machen, da unsere Trainerin ja meint, es wäre normal.
Leider sind gute Hundeschulen bei uns selten, die nächste wäre mir einfach zu weit weg, sonst würde ich ja mal wechseln.
L.G. Michaela mit Charly für uns der beste Beagle von Welt
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Mit richtigen Trainingstips werde ich nicht dienen, dafür bin ich kein Experte. Paco legt in einigen Situationen auch ähnliches Verhalten an den Tag, allerdings nicht in dieser extremen Form. Wenn er zB. einen Stock gefunden hat und er ihn mit rumträgt, und uns kommt ein Hund entgegen, lasse ich mir den Stock gegen ein Leckerchen geben. Dann behalte ich ihn solange, bis der Hund passiert ist und er bekommt ihn dann wieder. Was natürlich schwierig ist, daß Charly auch gute Riechplätze und ähnliches verteidigt. Ist stressig, das glaube ich gerne. Würde es vielleicht helfen, wenn Du ihn zu Dir rufen und dort beschäftigen würdest? Ihn vielleicht so von seinem Vorhaben ablenken würdest? Gibt er denn bei Euch zu Hause alle wichtigen Dinge gerne ab? Ich bin auf jeden Fall auch der Meinung, daß man an diesem Problem arbeiten sollte, es kann immer mal ausarten.
Zitat Wie bringe ich ihm bei das er Ressourcen nicht verteidigen muß und wie trainiere ich
Eine Möglichkeit wäre z.B., daß du ihn abrufst, bevor es brenzlig wird. Trainiere mit ihm, daß du immer, wenn Charly etwas interessantes findet, es bei dir etwas besseres zu holen gibt. Bei mir fangen diese Übungen am Futternapf an. Hund mampft sein langweiliges Trockenfutter, ich gehe auf ihn zu und werfe ihm ( in angemessenem Abstand) mit den Worten "guck mal hier" aussergewöhnlich begehrte Futterbrocken zu. Diese Übung wird so oft wiederholt, bis die Nase schon beim ertönen meines Lockrufes in meine Richtung kommt, um sich das begehrte Tauschobjekt abzuholen. Dann steigere ich das Ganze indem ich den Abstand zum Hund erhöhe (evtl. in ein anderes Zimmer gehen). Gleiche Übung wird dann auf andere begehrte Objekte ausgeweitet, wobei die Ablenkung langsam gesteigert wird. Haus, Garten, Auslaufgebiet (ohne Anwesenheit fremder Hunde), Fremdhunde in erträglichem Abstand u.s.w. Jeden Tag eine klitzekleine Steigerung und ich bin mir fast sicher, daß ein Beagle darauf sehr gut anspricht.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Ich kann nur wenig beitragen, da Kira nur an einer einzigen Stelle annähernd ressourcenverteidigend reagiert- nämlich wenn sie einen Kauknochen hat. Und dann auch nicht mir gegenüber, sondern sie knurrt, wenn die Katze vorbeigeht und als ihre Freundin da war auch. Es ist also sehr umgrenzt und ich weiß, dass sie nach knurren nicht zum Angriff übergeht, sondern wieder zurück rudert. Insofern geht sie da glücklicherweise auch nur ein paar Schritte in die Richtung und lässt es dann gut sein. Ich schätze mal im Ernstfall würde es maximal laut (Katze... rwwwaaaauw du mir nicht) oder wenn ein anderer Hund sich das halt nehmen würde, würde er sichs dann trotz knurren nehmen können.
Dennoch habe ich angefangen, darauf hin zu arbeiten, dass sie sich garnicht erst genötigt fühlt, knurren zu müssen. Das heißt erstens, dass ich die Situation manage. Ich werde ihr nicht den Kauknochen/Kong geben und das Haus verlassen. Wenn sie Kauzeugs kriegt, dann bin ich da. Und sorge dafür, dass sie beim fressen nicht von der Katze belästigt wird. Gleichzeitig mache ich ihr die Annäherung der Katze schmackhaft. Das heißt, sie futtert Kauknochen, aber ich habe was richtig Gutes in der Tasche, was man aber unbedingt schnell auffressen können muss (also keine Chance für Futtertube). Ich setz mich also in die Nähe der knochennagenden Kira und in dem Moment, wo die Katze auf der Bildfläche erscheint und zu ihr herüber sieht, lobe ich sie und lege ihr den Leckerbissen ins Körbchen, ohne den Knochen dabei eines Blickes zu würdigen. So ist es inzwischen so, dass die Katze inzwischen relativ nah herankommen darf. Nur direkt gucken gehen darf sie noch nicht.
Generalisiert ist es aber noch nicht, denn ihre Freundin durfte nicht mal eben gucken kommen, was sie da für einen tollen Kauknochen hat, als sie plötzlich zur Tür herein kam. Da musste dringend geknurrt werden, was ihre Freundin aber auch verstand, sie verzog sich dann. Aber ich denke mal, wäre sie hingegangen und hätte sich das Ding genommen, hätte es vermutlich keinen wirklichen Ärger gegeben, die Omi hat sowas ja öfters gemacht, bevor ich überhaupt reagieren konnt.
Nun weiß ich nicht, ob sich diese Vorgehensweise auf éinen echten Ressourcenverteidiger übertragbar ist, aber ich denke mal, da die Gründe für die Ressourcenverteidigung ja der gefürchtete Verlust der Ressource ist, könnte das durchaus ein Ansatzpunkt sein, wenn man anstatt was weggenommen zu kriegen, noch was dazu bekommt.
Zitat von Schnuffelnase Nun weiß ich nicht, ob sich diese Vorgehensweise auf éinen echten Ressourcenverteidiger übertragbar ist, aber ich denke mal, da die Gründe für die Ressourcenverteidigung ja der gefürchtete Verlust der Ressource ist, könnte das durchaus ein Ansatzpunkt sein, wenn man anstatt was weggenommen zu kriegen, noch was dazu bekommt.
Doch, das ist einer der Trainingsansätze, denke ich. Ein weitere ist, das er sich nicht mehr genötigt fühlt zu verteidigen, sprich Management.
Tobi stürtzte sich ja früher schon auf Hunde, die nur in Richtung meiner Leckerchentasche schauten. Mal in diese Richtung geschnuffelt wurde sofort gerüffelt. Heute kann ich mit Stolz sagen, das diesbezüglich schon lange nichts mehr passiert ist.
Bei Tobi habe ich, so denke ich, viel mit unserem "Leckerchentraining" erreicht. Das mache ich mit der Gruppe, in der er sitzt und auch mal mit anderen Hunden in den Zwingern gegenüber oder auch mal draussen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Bestenfalls lasse ich die Hunde absitzen, dann nenne ich immer den Namen des Hundes und gebe diesem dann ein Leckerchen. Tobi halte ich im Auge und lobe ihn auch moderat dabei. Ich fange immer mit Tobi an und auf jedem Fall höre ich mit ihm auf und die letzte Gabe sind dann schon ein paar mehr Leckerchen mit großem Lob. Es passierte auch schon mal, das dem anderen Hund das Guddie auf den Boden fiel. Tobi macht keinerlei Anstalten es zu holen, obwohl er 1 Meter neben dran saß.
Mittlerweile sind wir so weit, das ich auch schon mal Leckerchen zuwerfen kann. Erst letztens habe ich es wieder von außen gemacht. Es waren Honey und Tobi in der Gruppe. Ich fing mit Honey an, nannte ihren Namen und warf das Leckerchen über den Zaun. Honey holte es sich. Tobi saß währenddessen 3 Meter entfernt und schaute Honey zu. Dann war Tobi an der Reihe, jedoch ging Honey auch in die Richtung, wo das Leckerchen hinfiel. Früher hätte Tobi sich schon bei diesem Ansatz auf sie gestürtzt. Er nahm aber ganz ruhig das Leckerchen und nichts passierte. Wir machen das jetzt schon fast zwei Jahre und Tobi hat diesbezüglich einen Quantensprung gemacht. Er weiß, das es für ihn vom Vorteil ist, wenn er anderen auch mal Leckerchen überläßt. Dies Zuwerfen ist jetzt auch nicht zur Nachahmung empfohlen. Ich mache das selten und dann auch nur mit Hunden die ich kenne und wenn ich weiß, das Tobi super entspannt ist. Und wie ja schon geschrieben, machen wir Leckerchentraining schon eine Weile.
In Bezug auf andere Dinge wie Pfütze/Bach oder Schnüffelstellen ist es auch besser geworden. Bei Mäuselöcher reagiert er nach wie vor sehr empfindlich, doch ich halte ihm da den Rücken frei.
LG Nicole
************** Liebe Grüße Nicole mit "Stinkstiefel" Tobi, und Balou, meinem Bärchen, für immer im Herzen
"Ihr Hund mag Ihnen gegenüber vielleicht ungehorsam sein, aber den Gesetzmäßigkeiten des Lernens gehorcht er stets ausnahmslos perfekt."
Sorry, da muß ich mal kurz zwischen. Einem Hund beizubringen, daß er sich nicht mehr genötigt fühlt, zu verteidigen, ist kein Management, sondern entweder der Aufbau alternativen Verhaltens oder Gegenkonditionerung, je nachdem, wie ich es dem Hund beibringe. Management wäre, keine Ressourcen in der Nähe zu haben, ein Beißkorb oder die generelle Vermeidung von Hundekontakten. Im Grunde ist Management alles, womit ich ein Verhalten zwar verhindere, der Hund aber nichts wirklich lernt. Normalerweise ist es ein erster Schritt in Richtung Training, es dient dazu, zu vermeiden, daß der Hund mit dem unerwünschten Verhalten weiterhin Erfolg hat und es entsprechend häufiger zeigen wird.
Zu Deinem Ressourcenproblem mit dem Beagle. Du hast mehrere Möglichkeiten, der von Kerstin-Soffie skizzierte beinhaltet das Wichtigste, um Deinem Hund Alternativen aufzuzeigen, eine funktionierende Umlenkung. Wenn er auf Signal von einer Ressource weggehen kann, weil er etwas Wertvolleres bei Dir vermutet, hast Du schon die halbe Miete eingefahren. Da ich die Erfahrung habe, daß positive Signale bei starker Ressourcenverteidigung oder wenn das, was der Hund haben/behalten möchte, so wertvoll für ihn ist, daß ich mit nichts Wertvollerem kommen kann (z.B. das Aas, das er gerade verspachteln will oder bei vielen Hunden eben das Spielzeug, daß er verteidigt), habe ich parallel ein "laß alles stehen und liegen, was Du da gerade hast"-Signal trainiert, bei uns heißt das "off". Der Hund hat hier gelernt, daß er nicht immer alles haben kann, was er begehrt, aufgebaut über das Prinzip "Frustration erzeugt meiden", sprich, der Hund lernt, daß er manchmal frustriert wird und erst, wenn er abläßt, eine Belohnung folgt.
Ein Vorteil dieses Signals ist, daß Du mit ihm auch Grundlagen dessen trainierst, was ich bei Ressourcenverteidigern ebenfalls für sehr wichtig halte, nämlich die Erhöhung der Frustrationstoleranz. Ich denke, nur ein Hund, der gelernt hat, daß er auch mal was abgeben muß, nicht immer alles bekommt und trotzdem die Welt nicht aus den Fugen gerät, kann Umlenkungs- und Abrufsignale wirklich zuverlässig ausführen lernen. Daher gehört für mich das ganze Feld Frustrations- und Impulskontrolle in ein solches Training notwendigerweise hinein. Meine Hunde z.B. haben gelernt, daß ich immer verteile und immer jeder genug bekommt, so daß sie sich kaum noch gegenseitig anbrummeln, weil sich auch keiner mehr dreist vordrängelt, wenn es Futter gibt. Würde ich das einfach laufenlassen, gäbe es häufig Streß und Streit, die ich beide nicht will.
Ich würde sagen, mach erstmal, was Kerstin-Soffie beschrieben hat, das ist leicht nachvollzieh- und umsetzbar. Übe das, bis es zuverlässig klappt, und gehe erst danach den nächsten Schritt an.
Nochmal zum Thema "Normalität von Ressourcenverteidigung". Ich denke, wir dürfen in keine Richtung das Kind mit dem Bade ausschütten. Ein gewisses Maß an Aggression ist in diesem Bereich tatsächlich normal. Wenn mein Ben beispielsweise, weil Seppl beim Leckerchenabholen zu hektisch ist oder ihm zu nahe kommt, mal die Lefzen kurz hochzieht, dann aber wieder mich anschaut, ist das absolut in Ordnung. Wenn er nach ihm schnappen würde, wäre das aus meiner Sicht, nicht mehr in Ordnung. Also sorge ich dafür, daß Seppl nach dem Lefzenhochziehen eine größere Distanz zu Ben einhält, indem ich ihn "umsetze".
Gleiches gilt für Spielzeug. Wenn zwei Hunde hinter einem Stöckchen her sind, schaue ich, wie sie miteinander umgehen. Gestern zum Beispiel knurrte Seppl jedesmal, wenn Mogli in Richtung Stock ging, nahm ihn dann aber und entschwand, Mogli hatte verstanden und ging Ilias "ärgern" (grin). DAS ist normal, das ist in Ordnung, genau wie kleine Spielchen, die damit verbunden sein können. So rennen Seppl und Paco oft hinter dem gleichen Stöckchen her, sie grummeln, wenn der andere es haben will, der, der es kriegt, rennt dann damit natürlich erstmal weg. Aber garantiert bleibt er dann auch stehen, legt das Dings weg, wälzt sich drauf oder macht etwas ähnlich geistreiches. Wenn der, der den Stock nicht erwischte, versucht, ihn zu holen und einen Knurrer und ein neues Wegrennen "erntet", ist auch das okay, sie machen halt ein Beutespiel, warum nicht? Wenn ich aber sehe, daß der eine plötzlich schnappt und sich dieses Verhalten steigert, immer lauter und heftiger wird, ziehe ich das Stöckchen aus dem Verkehr.
Ich denke, es kommt sehr auf die Situation und das Verhalten der Beteiligten an, um sagen zu können, was normal ist und was nicht. Vielleicht hat Deine Trainerin recht, vielleicht auch nicht, ich jedenfalls könnte Dir das definitiv und eindeutig nur sagen, wenn ich Deinen Hund mit einer Ressource erleben würde.
Doch unabhängig von der Bewertung seines Verhaltens ist es ausgesprochen sinnvoll, das Umlenkungs- und Abruftraining durchzuführen, so etwas kann man in vielen Lebenslagen brauchen, auch wenn es in punkto Ressourcen selten zum Einsatz kommen müßte.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)
Zitat von ElektraSorry, da muß ich mal kurz zwischen. Einem Hund beizubringen, daß er sich nicht mehr genötigt fühlt, zu verteidigen, ist kein Management, sondern entweder der Aufbau alternativen Verhaltens oder Gegenkonditionerung, je nachdem, wie ich es dem Hund beibringe. Management wäre, keine Ressourcen in der Nähe zu haben, ein Beißkorb oder die generelle Vermeidung von Hundekontakten. Im Grunde ist Management alles, womit ich ein Verhalten zwar verhindere, der Hund aber nichts wirklich lernt. Normalerweise ist es ein erster Schritt in Richtung Training, es dient dazu, zu vermeiden, daß der Hund mit dem unerwünschten Verhalten weiterhin Erfolg hat und es entsprechend häufiger zeigen wird.
Mit Management hier meinte ich, das ich es manage, wenn Tobi z.B. buddelt, andere Hunde von ihm weg bleiben oder wenn er frißt, das er in Ruhe fressen kann usw. Für mich fällt dieses auch unter Management.
LG Nicole
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