Hallo Ihr Lieben, nun zu unsere Geschichte.Tjerk habe ich im Alter von 4Monaten von einer Züchterin geholt.Er und seine Schwester waren die letzten beiden aus einem Wurf mit 7 Welpen.Tjerk war die ersten zwei Monate sehr zurückhaltend was spielen anging.Bei den Spaziergängen bellte er alles und jeden an.Ich hatte das Gefühl er kannte weder Menschen noch andere Hunde.Also suchte ich eine Hundeschule und besuchte sie regelmäßig mit ihm.Am Anfang blieb er nur in meiner Nähe und Spielte nicht mit den anderen Hunden.Einige Zeit später fing er an sich mit den Hündinnen zu beschäftigen,ging aber auf jeden Rüden mit geflechten Zähnen los.Bei einer tieräztlichen Untersuchung vermutete die TÄ das Tjerk ein Problem hat.Sie gab mir die Adresse von einer Verhaltenstherapeutin,bei der wir auch vorstellig worden.Sie stellte dann nach einigen Untersuchungen(mit Blutuntersuchung) fest das Tjerk an einer subklinischen Hypothyreose leidet.Daraufhin erhielt er Medikamente die ihm Helfen sollten.Am Anfang der Therapie sah man auch eine Veränderung,er wurde ruhiger und war auch ansprechbar.Doch nach ca.1 Monat verfiel er wieder in sein aggressives Schema.Nur diesmal wurde es noch schlimmer.Nicht nur das er draussen auf alles und jeden los geht,immer nur auf angriff,zähneflechend.Auch im Haus ist es mir nicht mehr möglich besuch zu empfangen,er geht sofort drauf los und hört und sieht nichts mehr um sich herum.Trotz verschiedener Therapien sind noch keine Erfolge zu verzeichnen.Selbst die Therapeutin hat Angst vor Tjerk.In der Familie(mein Mann und mein Sohn) ist er ruhig und ausgeglichen und kommt gut mit jedem zurecht. Er ist sehr kuschelbedürftig.Auch mit Fynja unserer Hündin,sie ist zwei monate jünger als Tjerk,kommt er gut zurecht.Na ja wir sind mittlerweile mit unserem Latein am Ende und unsere sozialen Kontakte gehen immer mehr zurück. Ich hoffe das ich nichts vergessen habe zu erzählen,ansonsten stellt mir ruhig noch fragen.
Mich persönlich würde interessieren, ob er noch andere Personen außer Euch kennt und mag. Wie reagiert er, wenn er jemanden öfters sieht. Unser Paco ist auch fremden Menschen (vor allem Männern) nicht wirklich aufgeschlossen, er muß erst warm werden.
Tjerk kennt andere Personen und in den ersten Monaten bei uns hat er sich auch über Besuch gefreut.Aber so ab dem 6.Lebensmonat fing er an den Besuch anzuknurren und kurze Zeit später versuchte er auch jeden zu beissen.Einmal leider auch mit Erfolg. Wenn es klingelt läuft er sofort zur Tür und bellt was das Zeug hält.Wenn der Besuch dann rein kommt muss ich ihn am Geschirr festhalten,weil er sofort die Zähne fletscht und zu schnappen anfängt.Er ist dann wie weggetreten und reagiert auf keinerlei ansprache.Er beruhigt sich auch nicht.Teilweise ist es so extrem,das er sehr stark zu riechen (Hormonausstoß)anfängt.Wir haben eine Therapie nach Anne Krüger gemacht und auch ein Clickertraining.Habe auch schon verschiedene Tierärzte konsultiert,aber keiner konnte mir helfen. Auf den Spaziergängen geht er an der Leine schon aus mehreren Metern entfernung auf Konfrontation.Ohne Leine rennt er auf andere Hunde zu und dreht kurz vorher ab.Einige male ist er allerdings auch auf die Hunde losgestürmt.
Hmm. Ich denke ich würde mit ihm üben, dass er auf seinem Platz liegen bleibt wenn es klingelt und Besuch kommt. Dann lernt er, dass nicht er es "regeln" muss sondern du das schon machst. Mein Hund rannte auch immer zu Tür, hat sich vor mich gedrängt und geguckt was da los ist aber wir haben geübt, dass er in sein Körbchen geht sobald es klingelt. Und er ist dabei, er sieht quasi, dass er sich um nichts zu kümmern braucht. Ich denke nämlich, dass er das Gefühl hatte er müsse das alles regeln. Also meinen Hund meine ich. Aber vielleicht tickt deiner ja ähnlich? Ganz liebe Grüße
Aus Deiner Antwort schließe ich, daß er in Bezug auf Menschen keinen an sich rankommen lassen will. Schwierig ist natürlich, die Beweggründe für sein Handeln zu ergründen. Hat er Angst, ist es die territoriale Veranlagung etc.? Bei Paco kann ich sagen, daß er sein Verhalten aus Unsicherheit heraus zeigt. Uns wurde von damaligen Trainern geraten, ihn anzuleinen auf seinem Platz. Das hat bei ihm die Angst nur noch verstärkt. Sein Verhalten wurde immer schlimmer. Wir handhaben es so: Kommen Personen, die er kennt und liebt, darf er bis zur Tür kommen, und dann auf Signal hin und begrüßen. Kommen fremde Frauen, die mit Hunden gut können und keine Angst haben, machen wir es genauso, aber mit dem Unterschied, daß besagte Frauen sofort mit ihm anfangen, zu "arbeiten". D.h. sitz, platz, gib Pfötchen, immer in Verbindung mit dem Clicker. Darauf reagiert er super, er macht begeistert mit. Bei fremden Männern sind wir noch nicht soweit, da braucht er definitiv noch mehr Abstand und die Sicherheit bei uns. Kommt also z. B. ein Handwerker, so bringe ich Paco ins Nebenzimmer. Das klappt so sehr gut. Ich bin kein Experte, würde Dir aber aus meinem Bauchgefühl her raten, erstmal sämtliche Aufregung für Tjerk zu unterbinden. Bring ihn nicht in die Situation, daß er sich durch Fremde bedrängt fühlt. Finde seinen Wohlfühlabstand heraus. Dann würde ich versuchen, Blickkontakte positiv zu belegen, z.B. mit einem tollen Spiel, dem Clicker oder ähnlichem. Langsam herantasten. Zu Deinem Problem mit anderen Hunden können Dir andere User mit Sicherheit noch viele gute Tips geben, da haben wir keine Probleme und somit auch keine guten Ratschläge. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Kraft und Dir vor allem die nötige innere Ruhe. Mach schöne Dinge mit Tjerk, die Euch beiden gut tun.
Ich habe zwar nicht annähernd das Problem mit Mogli, wie Du mit Tjerk, aber er rennt auch bellend zur Tür wenn es klingelt. Bei ihm ist die Motivation aber keine Unsicherheit, wie bei Paco sondern eher ein "kontrollieren wollen". Ich öffne aber definitiv die Türe nicht, wenn er bellend davor steht.
Ich rufe ihn ab (weg von der Tür) und lege ihn ab, lobe ihn, gebe ihm das Signal "bleib" und öffne dann die Tür. Auf mein Signal darf er dann auch kommen.
Lässt er sich nicht abrufen, tue ich ihn auch ins Nebenzimmer. Ich will ihm damit deutlich machen: ICH regele Besuch, nicht er!
Wie Du das mit Tjerk am besten trainieren kannst, können Dir aber andere hier sicher besser sagen.
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
Zitat .Daraufhin erhielt er Medikamente die ihm Helfen sollten.Am Anfang der Therapie sah man auch eine Veränderung,er wurde ruhiger und war auch ansprechbar.Doch nach ca.1 Monat verfiel er wieder in sein aggressives Schema.
Wie wurde er daraufhin weiterbehandelt? Wurde die Dosis geändert und noch eine Blutprobe gemacht? Soweit ich weiß ( ich bin absolut kein Schildi-Experte) kann es vorkommen, daß Hunde zunächst sehr gut auf die Medis ansprechen, um dann plötzlich noch aggressiver, als zuvor zu reagieren, was aber bei entsprechender Veränderung der Dosis bald wieder abflacht.
Zitat Wir haben eine Therapie nach Anne Krüger gemacht und auch ein Clickertraining.
Magst du mal schildern, was ihr genau gemacht habt?
Und hier noch meine, schon fast obligatorische Frage: Wie wird der Schisser denn ausgelastet, wie beschäftigst du ihn?
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Hallo, Ja es wurde nochmals eine Blutprobe gemacht und die Dosis wurde nach und nach erhöht.Aber leider zeigte sich auch durch die Erhöhung der Dosis keine Veränderung.Uns wurde sogar geraten Tjerk weg zu geben,da er so aggressiv ist(von TA und Therapeut). Die Therapie nach A.Krüger lässt sich schwer beschreiben.Der Hund soll lernen das ich der Rudelführer bin und ihn führe.Er soll mit mir kommunizieren.Es basiert eigentlich alles auf den Blickkontakt zwischen Hund und Mensch,weniger mit Worten,viel mit Handzeichen.Das clickern hat uns eine Trainerin beigebracht. Ich bin mit Tjerk und Fynja jeden Tag für 1-2 Stunden im Wald,zu Hause spielen beide sehr gerne mit Tennisbällen und auch Suchspiele sind sehr beliebt.
Zitat Das clickern hat uns eine Trainerin beigebracht.
Wofür wendest du es an? In welchen Situationen benutzt du den Clicker? Wenn du im Wald bist, lässt du die Hunde nur laufen oder arbeitet ihr dort auch ein wenig?
Zitat zu Hause spielen beide sehr gerne mit Tennisbällen
Wirfst du die Bälle und sie dürfen jagen?
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Bei Tjerk benutze ich den Clicker für jede erwünschte Verhaltensweise( Blickkontakt,Kommandos etc.). Im Wald machen wir immer ein wenig Agility,klettern,balancieren,Slalom.Beim spielen mit den Tennisbällen im Garten sind es Fangübungen und natürlich auch nachjagen.
Zitat Bei Tjerk benutze ich den Clicker für jede erwünschte Verhaltensweise( Blickkontakt,Kommandos etc.).
Das liest sich doch schon sehr gut. Wenn Tjerk den Clicker mit etwas sehr Positivem verknüpft hat, kannst du dies, wie meine Vorredner auch schon erwähnten, nutzen, um ihm z.B. Besucher schönzuclickern. Allerdings würde ich dir unbedingt dazu raten, noch mal einen wirklichguten Trainer, der keine Angst vor Tjerk hat, um Hilfe zu bitten.
Zitat Im Wald machen wir immer ein wenig Agility,klettern,balancieren,Slalom
Suuuupiiiie!
Zitat Beim spielen mit den Tennisbällen im Garten sind es Fangübungen und natürlich auch nachjagen.
Lass das Nachjagen weg! Das sieht für uns Menschen oft nach Spaß aus, aber puscht die Hunde unnötig auf. Dein Hund hat viel mehr Freude und wird gefordert, wenn du den Ball versteckst und er darf ihn anschliessend suchen.
Manu, ich würde dir sehr gern helfen, aber ich bin fest der Meinung, daß ein wirklich guter Trainer euch bei der Lösung eurer Probleme unterstützen sollte.
Liebe Grüsse Kerstin
------------------------------------------------- Der Gedanke "Wie belohne ich meinen Hund für richtiges Verhalten?" zeichnet die Qualität der Ausbildung aus, nicht der über Bestrafung. (Edgar Scherkl)
Zitat von Tjerk+FynjaDie Therapie nach A.Krüger lässt sich schwer beschreiben.Der Hund soll lernen das ich der Rudelführer bin und ihn führe.Er soll mit mir kommunizieren.Es basiert eigentlich alles auf den Blickkontakt zwischen Hund und Mensch,weniger mit Worten,viel mit Handzeichen.
Von der Frau habe ich ein Buch gelesen, was sie dort macht ist ähnlich wie Anita Balser. Allerdings arbeitet sie als Schäferin und hat viel Erfahrung mit Hütehunden.